In die SchwärzeMontag, 11. August 2008
Seitdem wir mit dem Pathfinder Chronicles Campaign Setting begonnen haben, denke ich schon über die Sterne nach. Klar, alleine schon den Planeten Golarion zu entwickeln ist der Hammer, aber was liegt dahinter? Denkt nur mal daran, wie viele Geschichten wir bereits in nur einer einzigen Region unserer Welt erzählen konnten ( und noch erzählen wollen); wie viele Geschichten könnte es dann erst auf den Elf Planeten und Dutzenden Monden alleine in Golarions Sonnenystem zu erzählen geben? Und, was noch wichtiger ist, wie seltsam würden diese Geschichten sein? Welche dunklen Geheimnisse, welche nie gehörte Wunder finden sich auf Welten, die nicht durch die Regeln der Evolution und Magie, die für Golarion gelten, gebunden sind?
Zu meinem Unglück war nicht ich derjenige, der diese Geschichten erkunden durfte. Herausgeber Erik Mona hatte schon frühzeitig das Sonnensystem für sich beansprucht (auch wenn er natürlich für Vorschläge offen ist). Wir lieben zwar beide als Teil des
Planet Stories-Team Science Fiction, seine Sicht des Kosmos ist aber viel stärker von Pulp bestimmt als die meine. Dort wo ich harte Wissenschaft, Astronomie und nahezu unfassbare Kulturen auf allen Stufen technologischer Entwicklung sah, sah er Burroughs vom Krieg zerissenes Barsoom und Otis Adalbert Klines fruchtbare Venus, beide voller hartgesottener Krieger und wunderschöner Prinzessinnen in knappen Mondgewändern. Still und heimlich begrub ich meine Hoffnungen auf Gasgiganten, in denen intelligente Quallen schwammen und von mit Gezeitenkraftwerken beheizten Monden in meinem Schreibtisch.
Das heißt, solange, bis Erik selbst zu beschäftigt mit dem Pathfinder Chronicles Campaign Setting war und jemanden benötigte, der diesen Bereich für ihn abdeckte.
Das Ergbnis ist die ausführliche Übersicht über Golarions Sonnensystem in
Pathfinder #14. Zwischen Eriks Liebe zu den Sword&Planet-Romanen der Pulp-Ära und meiner eigenen Neigung zu technischer SF gelangten wir zu einem Kompromiss, der, wie ich hoffe, jedem Geschmack etwas bietet. Ob ihr also Steam-Punk oder kosmischen Horror mögt, ob ihr Aliens mit Käferaugen bevorzugt oder lieber gewohnte Gesichter sehen wollt, unser Sonnensystem deckt das alles ab.
Außer Robotern. Unser leitender Redakteur Wes Schneider hat schon lange öffentlich bekannt gemacht, dass sein größtes Lebensziel es sei, mich davon abzuhalten, einfach so Roboter in unsere Welt einzufügen (ANMERKUNG: Es mag dennoch Roboter geben.)
Auf jeden Fall hoffe ich, dass ihr die Welten (von Bretheda über Eox und Aballon bis hin zu Diaspora), die wir für euch geschaffen haben, mögen werden. Um euch schon mal einen ersten eindruck zu geben, zeige ich euch im folgenden den Eintrag für Akiton, den Roten Planeten:
Akiton, der Rote: Kälter und harscher als Golarion ist Akiton ein Planet tapferer vierarmiger Krieger, deren Lanzen und Stahlnadelgeschossgewehre vor dem Hintergrund rostig-roten Sands und Felsens glänzen. Monster durchziehen die kalten Gebirge und verlassenen Ebenen. Von Tyrannen beherrschte Reiche gründen schlichte, gleichwohl wunderschöne Städte in den ausgetrockneten Senken früherer Ozeane. Die Stämme der Shobhad-neh, 3,60 m großer Riesen, die in jeder ihrer vier Hände ein Schwert zu halten vermögen, sind sehr auf ihre Territorien bedacht und nur wenige Kreaturen mit gesundem Menschenverstand würden es wagen, einen einzelnen, in seinen Kampfharnisch gerüsteten Krieger herauszufordern. Ganz zu schweigen von den Kriegstrupps und Gruppen von Plünderern, die die Grenzen der Gebiete dieser Giganten ständig neu ziehen. Doch gibt es hier auch noch andere Völker: Die furchtsamen, aber geschickten Rattenmenschen der Ysoki, oder auch das rothäutige Echsenvolk, dessen Mitglieder die großen Sandschlangen nur mit einfachen Speeren und ihren Zähnen jagen. Doch am merkwürdigsten von allen sind die Grübler von Ashok, in deren weiche, pochende Gehirnsäcke der Äther gelegentlich die Geheimnisse der Vergangenheit wie auch der Zukunft hineinflüstert.
James Sutter
Redakteur Planet Stories
Übersetzung: Björn Arnold