So. Ich lese mir das ganze jetzt durch und schreibe nebenher meine Gedanken zusammen - kann also ein bisschen undurchsichtig werden, weshalb ich versuchen werde, meinen Gesamteindruck zum Schluss zu verdichten.
Ich weiß, es passt nicht wirklich zur Sache, aber irgendwie bekomme ich grad (nach den ersten drei Seiten) richtig Lust, mit dir mal wieder was zu entwickeln. Eventuell doch mal an Fedar ransetzen oder so...
Ahja... der Font, in dem du deine Zitate schreibst... das Problem mit den Umlauten hatte ich auch... S.1 - "Hörte"... btw: Das erste Zitat kenn ich doch schon von dir...
Hmm. Die Einteilung in Beruf, Hobby und Softskill erinnert mich an meinen eigenen Challenge-Beitrag, ich finde aber deine Lösung fast noch besser, weil du die einzelnen Punkte gewichtest und nicht bewertest wie ich.
Erst im Beispiel wird indirekt erwähnt, dass es sich um ein Spiel mit Spielleiter handelt - das ist heute nicht mehr trivial, das sollte imho gleich beim mechanistischen Kern erwähnt werden. Der Mechanismus (wenn man so will) Spielleiter hat ja entscheidenden Einfluss auf das Spielgefühl.
Die Aggressionswürfel stehen also nur den Spielern zur Verfügung? Das macht sie für die meisten Konflikte natürlich sehr kompetent... Andererseits steht da "jeder Charakter"...das bereitet mir gerade Probleme.
Das Geld als Umsetzung eines Budget-Systems ... sehr passend. Regelrecht schade, dass mir so eine Idee nicht kam. Aber du warst eh dafür prädestiniert.
Jetzt weiß ich auch, wie man als Spieler Geld verdient... Hast du das mal durchgerechnet, auf den ersten Blick erscheint mir das recht viel Knete in kurzer Zeit - dass man durch das reine Diskutieren Geld verdienen kann, verstehe ich ja, aber reine Zeit als Skala zu nehmen... eventuell kommen dann die Spieler gar nicht mehr aus dem Diskutieren raus. Geholfen hätte eventuell eine Obergrenze oder "Einkommenssteuer"
Das ganze sozialkritisch und ein wenig politisch anzuhauchen, erscheint mir ein interessanter Ansatzpunkt, sorry für den Spott (richtig erkannt) weiter oben. Ich sehe die augenblickliche Entwicklung auch kritisch. Wir hatten mal ein Spiel komplett improvisiert, in dem wir diese Geschichte total satirisch angegangen sind. Es gab z.B. einen weltweiten Google-Überwachungskonzern.
Den Antagonisten einen Trauer- und Aggressionswert zu verpassen, halte ich für, nunja, merkwürdig. Hätte da nicht Loyalität zum Staat oder was ähnliches besser gepasst? Wie werden Panzer eingesetzt? Ist der Panzer eine Art Addon für den Panzerführer oder wird er als echter vollwertiger Antagonist betrachtet?
Also insgesamt finde ich den Beitrag durchaus spielenswert. Die moderne Technik, die sozialen Probleme, die Realitätsnähe und der Mechanismus können überzeugen. Ich kann allerdings nicht, wie so viele hier es so gerne tun, versprechen, dass ich es mal testspiele, da ich im Augenblick einfach keine Rollenspielgruppe beisammen habe. Sollte ich aber mal in die Verlegenheit kommen (und ja, jetzt verspreche ich es doch), steht das ganze recht weit oben auf meiner Liste. Optisch macht das ganze (ich bin kein so unbedingt optischer Typ und setze eher auf Kopfkino, also ist die Bewertung eher stümpferhaft und fällt bei mir nicht so sehr ins Gewicht wie die inhaltliche oder mechanistische Kritik) einen durchaus zufriedenstellenden Eindruck, einzig das in schwarz-weiß gehaltene Layout beißt sich ein wenig mit dem bunten (für meine Begriffe schon zu dunklen) Charakterblatt.
8,5 von 10 Punkten