Du hast natürlich recht, dass beide Regelwerke gleich sind. Gleich schlecht.
Woher willst du das wissen? Ich habe doch keine weiteren Aussagen über die beiden Regelwerke gemacht.
Regelwerk B könnte z.B. dein Lieblingsregelwerk sein.
Und Regelwerk A könnte genau den gleichen Text wie dein Lieblingsregelwerk enthalten. - Mit der Ausnahme, dass ich den Autoren bestochen habe, zusätzlich noch den Satz "Ihr dürft die Regeln ändern" reinzuschreiben. Aber bis auf diesen Satz sieht das Regelwerk genau so aus, wie dein Lieblingsregelwerk.
Kein vernünftiger Autor wird ein Regelwerk entwickeln und dann einen Freifahrschein austeilen um das was er mühsam gebaut hat wieder auseinanderzunehmen.
Was heißt hier Freifahrtschein?
Kein Autor, den ich kenne, engagiert eine Rollenspielpolizei, die Spieler suchen und diese verhaften, sobald diese nicht 'by the book' spielen.
Der Clou ist ja, dass man den "Freifahrtschein" für Regeländerungen sogar hat, wenn dieser Satz
nicht im Buch steht. - Das ist einigen Spielern (gerade Anfängern) bloß nicht bewust.
Viel mehr würde er auf bestimmte Änderungsmöglichkeiten hinweisen und deren Auswirkungen auf Spielfluss und -balance erläutern.
Das eine schließt das andere doch nicht aus:
Ich kann doch auf Änderungsmöglichkeiten hinweisen und trotzdem hinschreiben, dass Regeländerungen erlaubt sind.
Ich finde es faszinierend, wie besserwisserisch hier jahrzehntelange Entwicklungen auf dem kommerziellen Rollenspielmarkt als "ineffizient" und ähnlich abgebürstet werden.
Ja, wenn man als Ziel "Geld verdienen" hat, dann sind diese Spiele sehr effizient designt. Das muss ich zugeben.
Aber wollen wir es mal so betrachten:
Fast jedes kommerziele Regelwerk hat einen Nachfolger. Dieser Nachfolger wird von sehr vielen Spielern gekauft. - Das heißt, der Nachfolger ist besser als sein Vorgänger. - Und andersrum: Der Vorgänger ist schlechter als das aktuelle Spiel.
Mal eine Frage: Wieso hat FanPro nicht gleich DSA 4.1 samt Errata rausgebracht? Wieso habens ie erst DSA 1, dann DSA 2, dann DSA 3, dann DSA 4.0 ohne Errata, dann DSA 4.0 mit Errata, dann DSA 4.1 ohne Errata herausgebracht? Und erst ganz zum Schluss haben sie DSA 4.1 mit Errata herausgebracht.
Das zeigt doch, das sie 6 Spiele herausgebracht haben, die alles schlechter als das aktuelle sind. (Das sie schlechter sind, sieht man daran, dass die meisten das Spiel wechseln. Es gibt keinen, den ich kenne, der mit DSA 1 Regeln spielt oder mit DSA 4.0 Regeln, wenn er stattdessen DSA 4.1 bekommen kann.)
Bei D&D ist das ähnlich: Fast alle sind auf D&D 3.5 umgestiegen und behaupten selber, dass D&D 1, AD&D und D&D 3.0 schlechter sind.
Frage: Wieso hat man nicht gleich ein Regelwerk wie DSA 4.1 oder D&D 3.5 herausgebracht? Wieso hat man erst im Trüben gestochert und die ganzen Vorgängerversionen herausgebracht? Weil die Leute nicht wirklich nachgedacht haben, sondern einfach wil drauflos ausprobiert haben.
Jahrzehntelang sind Rollenspiele ohne "Effizienzhinweise" ausgekommen. Und, wir erinnern uns: Es waren viele gute Systeme dabei.
Ja, es gab ein paar wenige Systeme, die wirklich tolle Ideen hatten und wo der Autor entweder nachgedacht hat oder rein intuitiv richtig gehandelt hat. - Das waren aber die Ausnahmen. Der Großteil der Saurier wird heutzutage nicht mehr gespielt. (Warum wohl?)