Es ist die Frage wie realistisch man die Gegebenheiten der erwachten Welt gestalten möchte. Je realer man seine erwachte Welt gestaltet destso seltsamer erscheint das Konzept des Runners an sich.
Die Shadowrun Romane zeigen ja wie man auch als mehr oder weniger geachtetes Mitglied der Gesellschaft interessante Geschichten erleben kann.
Konsequent zuende gedacht bedeutet dein erster Post, das die Schattenszene quasi kollabiert und verschwindet.
Imho ist in 60-80% der Runs ein Megakon der Arbeitgeber, und ebenfalls in der einen oder anderen Weise Ziel (Extraktion, Datendiebstahl, etc).
Wenn jedesmal ein Konzern so immens gegen die Runner vorgeht, und selbst, wie du vorschlägst, dafür mitunter freischaffende Kräfte (andere Runner und Wetworker) die ja ebenfalls Anbieter auf dem Schattenmarkt sind, wird früher oder später das Gros der Runner umgebracht sein, bzw. sich selbst umgebracht haben. Die anderen Quellen für Arbeit (Regierungen, Syndikate, Privatpersonen) fallen imho gar nicht so groß ins Gewicht. Klar benutzen die auch mal Runner, aber gerade die Syndikate haben da Stammrunner, und immer wieder wird erwähnt, das ein Runner, der nur einen Job für La Familia nachgeht, mit einem Bein schon zu deren festen Personal gehört.
Ganz abgesehen davon, das jede Art der Verfolgung von nicht zurückverfolgbaren "Sonderressourcen" anderer Konzerne teilweise enorme Kosten verursacht. Sicher, manche der Vollpfosten sind schnell ermittelt, andere sind aber eher schwerer aufzutreiben. Viele Runs richten auch gar nicht genug Schaden an, um solche Aktionen zu rechtfertigen, besonders da das mit den Runs ja ein Nehmen und geben ist, da eigentlich jeder Konzern, spätestens ab AA-Status, Runs gegen Konzerne veranstaltet.
Wenn es um wirklich wichtige Sachen geht, und die Kon-Aktion noch mehr Schaden verhindern kann, wird eine entsprechende Aktion gegen die Runner wohl noch unternommen. Ansonsten dürften evt. Gegenmaßnahmen wohl nur auf eigene Faust von irgendwelchen Execs durchgeführt werden, oder wenn der Konzern öffentlich an Reputation verliert, wenn er die schuldigen nicht aufgreifen kann (obwohl - dann kann man eigentlich auch ohne Probleme irgendwelche unschuldigen Runner oder Ganger fürs Exempel hochnehmen - nachvollziehen, ob die wirklich schuld sind, kann eh kaum jemand).
Ich sehe es eigentlich wie die Ferengis - Rache ist unprofitabel. Und das einsetzen, z.T. verheizen von Aktivposten ist nunmal nicht wirtschaftlich. Auch in der Realität. Was man nicht vergessen darf - man jagt keine Terroristen wie die Amis z. Zt. Al Kaida, sondern eigentlich einige unbekannte in einer zahllosen Masse von minderbemittelten Freiberuflern, die morgen genauso gut für dich arbeiten könnten. Selbst wenn die Runner fest für einen Konzern arbeiten ist das noch lange kein Grund, warum ein Konzern sich an diesen Runnern für eine Aktion rächen sollte. Der Schaden wird dadurch im Regelfall nicht wieder repariert, der entführte Wissenschaftler ist immer noch bei der Konkurrenz.
Bzgl. des Eingangsposts, warum kein Konzern versucht, sich durch einen brutalen Ruf als Gegner vor Angriffen durch Runner zu schützen - wie bereits gesagt ist Aztec nicht gerade zimperlich. MCT setzt ebenfalls ziemlich stark auf diese Taktik für Hochsicherheitsbereiche. Diese Bereiche werden dort "Zero-Tolerance-Zones" oder so ähnlich genannt, in denen nach Pardon nicht mehr gefragt wird. Wer in diese Bereiche eindringt, überlebt das nicht. Alle Sicherheitseinrichtungen sind State-of-the-Art und darauf ausgelegt, Eindringlinge ohne Rücksicht umzubringen, nicht das Gefangennehmen und Umdrehen oder solche Scherze. Gilt dort wirklich nur in Hochsicherheitszonen, die jedoch sind gem. Corporate Download berüchtigt.