Autor Thema: Der Alien-Faktor  (Gelesen 1354 mal)

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Offline 1of3

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Der Alien-Faktor
« am: 30.05.2007 | 22:44 »
Moin.

Mir ist da was aufgefallen. Wenn ich in Fantasy-Spiel XY sage, "Ich spiele einen Krieger.", meine ich einen menschlichen Krieger. Sonst sage ich z.B. "Zwergenkrieger".

Weiterhin scheinen einfache Charakterkonzepte mit Aliens runder zu sein als mit Menschen. "Cardassianischer Soldat" ist erfüllter als "menschlicher Soldat".


Nun kann man sich wohl denken, dass das damt zu tun hat, dass Aliens immer schon bestimmte stereotype Charakterzüge haben und so schon etwas über den Charakter aussagen. Aber gibts solche Fälle im Rollenspiel auch in anderen Zusammenhängen? Und wie lässt sich dieses Phänomen für das Spiel gewinnbringend einsetzen?

Offline Arkam

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Re: Der Alien-Faktor
« Antwort #1 am: 30.05.2007 | 23:30 »
Hallo 1of3,

ich denke Mal das Phänomen "Krieger" / "Zwergenkrieger" kommt bei vielen Spielen zustande weil man wenn man keine Alienherkunft angibt eben ein Mensch ist und nur bei einer Alienherkunft eben auch noch interessiert welche Rolle man hat. Da kommt dann eben beide in die Benennung hinein.

Ich denke Mal das Phänomen das Aliensoldaten leichter zu spielen sind liegt nicht daran das sie runder sind. Natürlich kann es ein das sich Alienattributboni und Klasse prima ergänzen.
Aber vor allen Dingen sind die meisten Fantasywelten von Menschen beherrscht und die Aliens sind eher Ausnahmen.
Wo ich dann also als menschlicher Krieger dann direkt in ein soziales Netzwerk von Akademie, Armee und Politik eingebunden bin stehe ich als Aliensoldat als Repräsentatnt meines Volkes relativ allein auf weiter Flur und kann entsprechend freier handeln.

Es kommt hinzu das ich als Spieler eines Aliens einen überschaubaren Quellenbuchbereich habe und besonderes Fachwissen eher nicht erwartet wird.
Spiele ich einen menschlichen Charakter kann ich mich vom sozialen Hintergrund meistens nicht besonders absetzen bleibt also Fachwissen.
Das kann entweder aus extremer Regelkenntniss bestehen oder tatsächlich vorhandenes Fachwissen. Beide vorgehensweisen sind meistens erheblich aufwendiger umzusetzen. Hinzu kommt das der Ansatz mit den extremen Regelkenntnissen dann auch noch in vielen Runden mit einem negativen Stigmar versehen ist.

Vielleicht kann man mit diesen Überlegungen einen neuen Ansatz für das Phänomen finden das einige Spieler Spiele bei denen sie nur Menschen spielen können langweilig finden. Und wenn schon ohne Aliens dann wenigstens Magie oder PSI.
Ich denke mir dieses Phänomen hat auch so manchem eher an der Hard SF orientiertem Spiel den Erfolg gekostet.
Als Spielleiter sollte ich versuchen den Spieler einzuschätzen. Geht es ihm bei einem Alien um Werte, Flucht vor Fachwissen oder gibt es noch andere Gründe dafür.

Gruß Jochen
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Grimmstorm

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Re: Der Alien-Faktor
« Antwort #2 am: 1.06.2007 | 09:19 »
Nun kann man sich wohl denken, dass das damt zu tun hat, dass Aliens immer schon bestimmte stereotype Charakterzüge haben und so schon etwas über den Charakter aussagen. Aber gibts solche Fälle im Rollenspiel auch in anderen Zusammenhängen? Und wie lässt sich dieses Phänomen für das Spiel gewinnbringend einsetzen?

Ich denke da liegst Du mit Deiner Einschätzung ganz Richtig. Bei dem erwähnten Cardassianer reicht es ja schon das Volk zu nennen, ähnlich wie bei Romulanern und Klingonen, und jeder denkt an "Krieger/Soldaten". Die Rolle wird eben völlig durch Stereotype definiert. Bei anderne Rassen ist das nicht anders.
In der Fantasy kenne ich das eigentlich auch fast nur so. Zwerge sind Krieger. Elfen sind Magier oder Waldläufer. Hobbits sind Diebe. Lediglich Menschen scheinen die Diversitäts-Chancen zu bieten jede nur erdenkliche Rolle darstellen zu können.
Das ist allerdings viel Arbeit. Und damit kommme ich zum zweiten Punkt. Ich denke sehr viele Spieler überlegen sich welche Klasse sie verkörpern wollen und suchen sich das dazu passende Volk. Wenn es ihnen nicht gar zu wider ist (iiiiiehhhhhh, Elfen haben doofe Ohren!), nehmen sie das am besten geeignetste. Leider wird solches Verhalten von fast allen Spielen unterstützt und belohnt...und im nachhinein von den Spielleitern gleich auch nochmal, durch passende Abenteuer.
Und damit kämen wir zu Punkt drei. Wie kann man das denken der Spieler in gängigen Klischees nutzen? Na, einfach durchbrechen! Wie wäre es mit einem klingonischen Opernsänger? Ein cardassianischer Lehrer? Ein betazoidischer Soldat? Ein zwergischer Gärtner? Ein eflsicher Dieb? Ich weiß das diese Dinge bei D&D an der Tagesordnung sind...aber...darüber möchte ich kein Wort verlieren.
Das Problem hierbei istt genau diese Charaktere glaubhaften mit ihren Alltagsproblemen darzustellen. Wie denkt ein cardassisanischer Lehrer? Was hält er von Gewalt? Dem Militär? Meinungsfreiheit? Was motiviert sojemanden? Der klingonische Opernsänger? Was hält er von Ehre? Wie sieht er sich selbst in der Gesellschaft? Oder der kleptomanische Elf? Merkt der überhaupt noch was?
Viele Spieler nutzen sicher auch Aliens wegen dieser Stereotype - sie müssen nciht mehr viel Arebeit in die Charakteriesierung ihrer Figur investieren da jeder sofort weiß was sie spielen. Da wäre dochmal reizvoll aufzubrechen und auszunutzen.
Wie wäre es damit: ein NSC tritt dem Spielern entgegen und erwartet genau dieses Klischeehafte Verhalten von ihnen. Und wenn sie das nicht bringen ist er abweisend, abwertend oder gar mistrauisch. Leider brauchen sie diesen NSC oder er hat in irgendeiner Art Kontrolle über die SCs und jetzt liegt es an ihnen zu Beweisen das sie doch Klingonen sind, obwohl sie mit Messer und Gabel essen oder Skrupel haben kleine Kinder zu töten...

Trifft das in etwa Deine Fragestellung?