Thema: [Abenteuerideen] Firefly Rollenspiel

[Feuersänger]

Naja, wenn es Episoden sind, im Wortsinn, kann man die schon mehr oder weniger vorausplanen, also zumindest in der Schublade bereithalten und bei passender Gelegenheit einbringen.

Nur diese Vorab-Ausgestaltung bis ins kleinste Detail... naja ihr habt ja schon was zum Thema Railroading gesagt.

Manche Rollis sehen halt episodisches Spiel vor, andere (wohl die Mehrzahl) eher Kampagnenspiel. Wenn du episodisch spielst, spielt es überhaupt keine Rolle, ob die SCs die letzte "Folge" auf einem großen Haufen Gold sitzend abgeschlossen haben, zu Beginn der nächsten Sitzung können sie sich genausogut nackt in der Wüste an ein Kreuz genagelt wiederfinden.

[Boba Fett]

Da stimme ich Dir zu. Deswegen sagt ich ja schon, dass die beschrieben Aktionen nicht in Stein gemeisselt sind.

Warum definierst Du diese dann aber?
Das verleitet doch nur dazu, dass man versucht, sie irgendwie doch wieder hinzubiegen.

Bereite doch nur das vor, was wichtig ist.

[Uebelator]

Das verleitet doch nur dazu, dass man versucht, sie irgendwie doch wieder hinzubiegen.

Bereite doch nur das vor, was wichtig ist.

Ja, da ist was dran... Keine Ahnung, warum ich das so mache. Liegt vielleicht daran, dass ich schon zu viele "lineare" Geschichten zu lesen geschrieben habe.

[Boba Fett]

@Uebelator:
Versteh mich nicht falsch: Deine Ideen sind keine schlechten Ideen. Ich will Dir Deine Spielleiterei nicht miesmachen.
Nur: Ich habe früher lange selber so geleitet und es führte letztendlich meist dazu, dass irgendwer enttäuscht war.
Manchmal ich, weil sich die Episoden anders gestalteten als gedacht (gewünscht).
Manchmal die Spieler, weil sie eigentlich kaum Einfluss auf die Railroading Story hatten.
Meistens beide, weil irgendwie nur Murks rauskam, weil die Spieler was machen wollten, ich ihnen aber den Weg verbaute und ich, weil eben doch nicht das rauskam, was ich geplant hatte.

Die Lösung ist eben, nicht mehr zu planen, sondern die Umstände und den Einstieg ins Abenteuer vorzubereiten und dann zu schauen, was kommt. Dann haben die Spieler die Gewalt über den Verlauf. Das sollten sie auch, denn ihre Charaktere sind die Hauptakteure.
Und genau das propagiere ich inzwischen.

[Uebelator]

Ach Quatsch! Ich hab ja nach Kritik und Vorschlägen gefragt und da bin ich um Eure ehrliche Meinung dankbar. Ist ja nicht so, dass ihr die Story komplett niedergemacht habt. War ja soweit alles sehr konstruktiv und das weiss ich sehr zu schätzen.

Jetzt mal die Rollenspieltauglichkeit beiseite... Gibts denn irgendwas, was ihr storymäßig ändern würdet?

[Boba Fett]

Gibts denn irgendwas, was ihr storymäßig ändern würdet?

Wenn es eine Story ist, die ich in einem Buch lesen würde?
Dann würde ich mehr die Intentionen und dergleichen erklären.
zB "Warum sind die Protagonisten am Anfang in Bedrängnis, dass sie Clarence an die Russen ausliefern?
Ich möchte als Konsument der Story verstehen, warum Dinge geschehen.
Du beschreibst vieles als selbstverständlich, wo sich bei mir dann die "warum" Frage stellt.
Woher kommen plötzlich die russischen Kopfgeldjäger zu Beginn der Story?
Sind es alte Rivalen? Woher wissen sie von der Beute?
Warum folgt eine Prügelei, wenn man sie auch erschiessen kann? (das Indianer Jones Problem)
Warum ergibt sich Clarence ohne Gegenwehr?
...

Als Rollenspiel finde ich den Storyverlauf nicht geeignet, einfach weil zu viele Dinge vorentschieden sind.
Das Thema hatten wir ja schon.

Überarbeite sie (mach sie ausführlicher) und mach eine Fortsetzungsgeschichte draus und setz sie als PDF ins Netz.
Das wäre okay. So ist es keine gute Story und kein gutes Rollenspiel.

Wenn Du möchtest, nehme ich Deine Story gern mal auf Lücken auseinander, aber das wird einer Weile dauern.

[Feuersänger]

Insgesamt sollte es im Firefly-Universum deutlich mehr Chinesen geben. Ist doch wahr: die Menschheit wird beherrscht von der Sino-Anglo Alliance, Chinesisch und Englisch sind die offiziellen Sprachen, und in der Serie taucht im Schnitt alle vier Folgen mal ein Halbasiate auf (Kaylee nicht mitgerechnet), am allerwenigsten beim Militär. In der Serie war das wohl eine Frage Zielgruppen und Vermarktung oder wie man das nennen soll. Stories oder Rollis können sich da enger an das Verse halten, wie es eigentlich vorgesehen ist.

[Boba Fett]

Insgesamt sollte es im Firefly-Universum deutlich mehr Chinesen geben.

ja... und?
Ich verstehe jetzt den Zusammenhang nicht.

[Uebelator]

Ja okay... Da ist vielleicht noch mehr Erklärungsbedarf. Ist halt immer ein bissl schwierig einzuschätzen, ob jemand die Story versteht, der sie nicht -wie ich- im Kopf hat. Da kanns schon gut sein, dass ich Details vergesse aufzuschreiben. Einiges ergibt sich allerdings auch aus den Charakterbeschreibungen, die ich noch nicht gepostet habe. (*shame on me!!!*)

"Warum sind die Protagonisten am Anfang in Bedrängnis, dass sie Clarence an die Russen ausliefern?

Naja, die Helden wollen das Kopfgeld für Clarence, die Russen wollen das Kopfgeld für Clarence und sind rein zahlenmäßig überlegen. Das würd ich schon als Bedrängnis beschreiben.

Woher kommen plötzlich die russischen Kopfgeldjäger zu Beginn der Story?
Sind es alte Rivalen? Woher wissen sie von der Beute?

Die Russen sind ebenfalls Kopfgeldjäger, die im Auftrag von Mr. Niska hinter Clarence her sind. Niska hat noch eine alte Rechnung mit Clarence offen. Ganz zu Beginn der Story (die Rückblende) treffen die Helden das erste mal auf die Russen, aber dadurch, dass Jake einen von ihnen (mehr oder weniger versehentlich) tötet, werden sie zu Rivalen und Feinden.

Warum folgt eine Prügelei, wenn man sie auch erschiessen kann? (das Indianer Jones Problem)
Warum ergibt sich Clarence ohne Gegenwehr?

Gute Frage, nächste Frage. Okay, vielleicht wirds mehr eine Schießerei, die dann zu einer Prügelei wird.
Clarence ergibt sich, weil er alles andere als ein Kämpfer ist. Er wird versuchen zu fliehen, aber mehr oder weniger erfolglos.

[Boba Fett]

Äh, die Beantwortung der Detailfragen war jetzt nicht wichtig...
Mir war nur wichtig Dir aufzuzeigen, dass allein in dem kleinen Absatz schon etliche Dinge einfach als Tatsachen stehen, ohne dass ersichtlich wird, warum das so ist.
Der Fragenkatalog würde in den nächsten Absätzen genau so weitergehen.
Genau dazu fehlt mir aber die Zeit...
Es war nur der Hinweis: Geh das Ding mal durch und schau mal nach, wo Du überall Dinge als Selbstverständlichkeiten hinstellst, die keine sind.
Im Prinzip musst Du jeden Handlungsverlauf (der Typ tut dies) mal mit "warum" befragen und eine Antwort finden.
Und wenn die Antwort im Text nicht zu finden ist, dann ist es unverständlich.
"Warum hat der Typ mit Niska eine Rechnung offen?"

Deine Spieler müssen später nicht alle diese Daten kennen, aber wenn wir Deinen Handlungsverlauf abklopfen sollen, müssen wir das.

[Feuersänger]

...verkommt Niska jetzt zum Pausenclown, den jeder freiberufliche Kapitän einmal zum Narren halten darf?

Was ich mit den Chinesen meinte: hat nix mit den einzelnen Stories im Besonderen zu tun, sondern nur so mit der Atmosphäre des Settings im Allgemeinen.