So viele Köpfe, so viele Meinungen, aber ich will mal versuchen, objektiv an die Sache heranzugehen:
Es gibt diverse Indikatoren, die eine SF "aufweichen":
- FTL, auch wenn auch die hartgesottensten Autoren hier gern eine Ausnahme machen (aus verständlichen Gründen);
- der Weltraum wird als "Ozean" dargestellt;
- Raumschiffe sind wie Ozeandampfer aufgebaut, Decks längs zur Schubachse, besitzen "Schwerkraftgeneratoren" und "Trägheitsdämpfer";
- es gibt Tarnvorrichtungen / U-Boote im Weltraum;
- speziell in Filmen, TV-Serien oder Computerspielen: Raumschiffe fliegen wie Flugzeuge, haben eine Höchstgeschwindigkeit, werden bei ausgeschalteten Triebwerken langsamer, und es kracht, rummst und zischt im All;
- es gibt massenweise Außerirdische, und sie sind wundersamerweise alle auf etwa dem gleichen Techlevel wie die Menschheit, plusminus 100 Jahre. Und meistens sind sie etwa 1,80m groß, haben zwei Beine, zwei Arme, einen Kopf mit zwei Augen usw...
Siehe dazu auch die
SF-MohshärteWährend man gelegentlich "Science Fantasy" liest, finde ich den Begriff irreführend, weil das genausogut Steampunk beschreiben würde (wenn nicht sogar besser). Für Universen wie Star Trek bevorzuge ich eher den Begriff "Space Fantasy". Gerade ST hat bei näherem Hinsehen NICHTS von Science Fiction, die gesamte Technologie ist reine Magie, und wird lediglich durch ein gerüttelt Maß Technobabble als SF kaschiert.
ST ist aber gleichzeitig auch keine Space Opera, weil: nichts passiert. Der Großteil des ST-Universums spielt sich in TV-Episoden ab, die alle ganz genau so enden, wie sie angefangen haben. Wenn einmal versehentlich doch etwas weltveränderndes, richtig geiles und spannendes passiert, wird am Ende unter Garantie die Zeit zurückgedreht oder dieser Handlungsstrang flugs als "Paralleluniversum" deklariert, während im Hauptuniversum alles bleibt wie gehabt.
Das Paradebeispiel für Space Opera ist dagegen Star Wars, nicht zuletzt wegen den klassischen Märchenmotiven, den archetypischen Helden und der epischen Handlung.