Autor Thema: Das Präludium  (Gelesen 2378 mal)

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Offline Pendragon

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Das Präludium
« am: 7.06.2007 | 20:11 »
hallo,

habe jetzt ein paar mal Vampire gespielt, hat auch zum Teil sehr viel spass gemacht aber leider hat der SL nie ein Präludium mit uns gespielt. Diese Technik finde ich vom lesen her sehr interessant und ich denke darüber das auch bei andere RPGs(in abgewandelter Form) als SL anzuwenden.
Deshalb würde mich interessieren welche Erfahrungen ihr mit dieser Technik gemacht habt?
Was für Dinge sollte man beachten?
Habt ihr noch irgendwelche Tipps?

gruß Pendragon



Offline 1of3

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Re: Das Präludium
« Antwort #1 am: 7.06.2007 | 20:33 »
Keine.

Ich hab das in Jahren des WoD-Spielens weder je bei als SL benutzt noch als Spieler erlebt.


Ich kann dir zumindest sagen, warum ichs früher nicht mache: Weil es keine vernünftigen Regeln dafür gibt. Ganz anders etwa als für die Accomplishments in Dogs in the Vineyard.

Offline Raphael

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Re: Das Präludium
« Antwort #2 am: 7.06.2007 | 20:54 »
Ich hab's als SL mal verwendet.

War nicht schlecht; wirklich beachten würde ich nur die Regel, dass kein Kampf ausgewürfelt werden sollte. Und ich hab gute Erfahrungen damit gemacht, das Präludium zu beenden wenn die Luft raus war: Es muss nicht die gesamte Vorgeschichte im Präludium vorkommen, es reicht einige Schlaglichter zu werfen. :)

Aber ich muss sagen, in andere Spielsysteme hat's das Präludium noch nicht geschafft, obwohl mir die Idee auch schon gekommen ist. :)
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Offline Bentley Silberschatten

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Re: Das Präludium
« Antwort #3 am: 7.06.2007 | 22:25 »
Kann mal jemand kurz Beschreiben um was es da geht? Würd mich interessieren.

Offline 1of3

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Re: Das Präludium
« Antwort #4 am: 7.06.2007 | 23:02 »
Präludium ist eine Einzelszene, die der SL mit jedem Spieler macht, um ihn mit dem Charakter vertraut zu machen.

Soviel zur Idee.

Zitat
Was für Regeln sollte es dazu geben?

DitV benutzt quasi die Weiterentwicklung. Da ist diese Szene fester Bestandteil der Charaktererschaffung und enthält einen Konflikt, dessen Ausgang noch einmal abschließend Einfluss auf die Charakterwerte nimmt. Super Idee. So werden Newbs auch nebenbei in die Würfelei eingeführt.

Auf NordCon hatte ichs jetzt, dass eine Charakterin verloren hatte und deshalb ihr Ausbilder sie nicht ganz so gerne mochte.

Weitere Vorteil bei DitV ist, dass ziemlich genau gesagt wird, wie diese Szenen gebaut werden sollen. Dort gilt die Ansage: In der Szene geht es darum, dass dein Charakter eine charakterliche Eigenschaft erlernt oder verlernt. Zielt also schon ganz direkt auf Persönlichkeitsbildung für den Charakter ab.


Offline Haukrinn

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Re: Das Präludium
« Antwort #5 am: 8.06.2007 | 00:05 »
Präludium ist eine Einzelszene, die der SL mit jedem Spieler macht, um ihn mit dem Charakter vertraut zu machen.

Einzelszene? Stehe ich da jetzt gerade auf dem Schlauch? Ich würde ja aufstehen und die zwei Meter zum Regel gehen und nachschlagen, wenn es hier nicht so fürchterlich schwül wäre, aber ist das Präludium nicht eher eine Einzelsession?

Ich habe, zugegebenermaßen, bisher auch noch nie vom Präludium Gebrauch gemacht. Werde das aber bei meiner nächsten Kampagne tun und mit jedem Spieler fünf bis sechs Szenen alleine Spielen, damit die guten einen Einblick ins Setting bekommen, die Fähigkeiten ihrer Charaktere kennen lernen und sich vielleicht schon die ersten Konfliktpotentiale offenbaren.

Problematisch bei der ganzen Sache ist natürlich, wie 1of3 das schon heraus gestellt hat, dass das Ganze in den Regelbüchern nur extrem schwammig rübergebracht wird, obwohl man sich nicht zu schade dafür ist, ständig darauf hinzuweisen, wie toll doch so ein Präludium ist. Es gibt da diverse Spiele, die machen das besser. Dogs in the Vineyard zum Beispiel (auch wenn's da nur um einen einzigen Konflikt geht, wenn der richtig ausgespielt wird, hast Du das komplette System als Spieler im Griff und der Spielleiter hat einen Berg Anhaltspunkte, was er Dir so vorsetzen kann) oder, noch besser, Don't rest your head, wo Du als Spieler die erste Spielszene Deines Charakters in die Hand nimmst und so schilderst, wie und warum es bei dem Charakter Klick gemacht hat und dieser bemerkt, dass mit der Welt um ihn herum etwas nicht mehr in Ordnung ist.
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Eulenspiegel

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Re: Das Präludium
« Antwort #6 am: 8.06.2007 | 02:18 »
Ich habe bisher drei Präludien hinter mir. (Naja, OK, wenn ich die Dog Chars, mitzähle ein paar mehr.)

Das 1. Präludium war bei Exalted:
Vom regeltechnischen her haben wir exakt die gleichen Regeln verwendet, wie im eigentlichen Spiel. Einziger Unterschied, dass wir noch keine besonderen Kräfte hatten.
Dann hat der SL eine Szene gespielt, in der wir "über uns selbst hinausgewachsen sind" und sehr heldenhaftes geleistet haben. (Halt mit den Standard-Regeln. Nur ohne Kräfte.)
Danach hatten wir die Kräfte bekommenund noch ein bißchen ausgepsielt, wie wir uns selber zurechtfinden, wie wir langsam herausfinden, dass wir Kräfte besitzen.
Die Charaktere wurden erst nach dem Präludium auf der Flucht vor der Wilden Jagd zusammengeführt.

Das 2. Präludium war bei Demon - The Fallen:
Hier sollte sich jeder Spieler einen Grund ausdenken, wieso sein SC stirbt.
Die anderen Mitspieler haben währenddessen NSC Rollen übernommen.
Bis zum Tod hat es etwa 2 Szenen gedauert.
Nach dem Tod gab es noch 1-2 Szenen, in denen der Dämon sich in seinem neuen Körper zurechtfinden musste. (Und wie erklärte er dem Gerichtsmediziner, der ihn gerade für tot befunden hatte, dass er doch noch lebt?)

Das 3. Präludium war bei Vampire - The Reqiuem:
Hier hatten wir uns erst ganz gewöhnliche Sterbliche nach den Basisregeln erschaffen und 3 Spielabende gewöhnliche Sterbliche gespielt.
Am Ende des 3. Spielabends gerieten wir in eine Schlägerei mit einigen Vampiren, die nicht so glimpflich abgelaufen ist. Naja und anschließend waren wir halt selber Vampire.

Dies war das einzige Präludium, wo sich die Chars während des Präludiums kennengelernt haben. (Wenn man bei 3 Abenden überhaupt von Präludium sprechen darf.)

alexandro

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Re: Das Präludium
« Antwort #7 am: 8.06.2007 | 14:10 »
Das Problem ist wirklich die fehlende Verbindung zur Charaktererschaffung.

Entweder man hat bereits einen fertigen Charakter, dann hat man aber in der Regel auch schon eine konkrete Vorstellung von diesem und das Präludium ist im Besten Falle uninteressant, im Schlimmsten nervig...

...oder man spielt erst das Präludium und baut dann den Charakter, hat dann aber möglicherweise das Problem dass man plötzlich feststellt, dass man gar nicht genug Punkte für die Fähigkeiten, welche der Charakter laut Präludium haben müsste besitzt--> zurück ans Reißbrett, Frustrationslevel steigt um +1

Die Alternative von Eulenspiegel (erst Sterbliche erschaffen, dann übernatürlich werden lassen) ist da sicher besser und wird durch die nWoD auch sehr gut unterstützt.

Offline Magnus Eriksson

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Re: Das Präludium
« Antwort #8 am: 14.06.2007 | 11:43 »
Das Problem ist wirklich die fehlende Verbindung zur Charaktererschaffung.

Entweder man hat bereits einen fertigen Charakter, dann hat man aber in der Regel auch schon eine konkrete Vorstellung von diesem und das Präludium ist im Besten Falle uninteressant, im Schlimmsten nervig...
Nö. Ich spiele immer Präludien. Die Charaktere sind dabei bereits fertig und von den Werten abgeschlossen.
Gewürfelt wird bei mir in einem Präludium eigentlich nicht.

In der WoD, wo die Charaktere starken Verwandlungen unterliegen, z.B. bei Vampire oder Wraith, mache ich es manchmal so, dass erst ein Sterblicher Charakter erschaffen wird und Freebies und Besonderheiten werden nach dem Präludium passend verteilt.

Ansonsten dient das Präludium als Trockenübung für die Spieler, um sich mit dem Charakter vertraut zu machen und z.B. die Auswirkungen von Vor- und Nachteilen auszutesten.
Als SL benutze ich das Präludium um schonmal ein paar Plothooks zu streuen oder Infos zu verteilen, die es den Charakteren später erleichtert sich in einer Gruppe zusammen zu finden.