Ach, was da angestrebt wird hat doch überhaupt nichts mit Realismus zu tun. Wenn man das nämlich so angehen würde, bräuchte man gar keine Steigerungssysteme, da sich Fähigkeiten nur über den Verlauf von Jahren signifikant verbessern.
Du unterschätzt den Menschen.
1) Warst du bei der Bundeswehr? Was wir dort innerhalb der 2monatigen Allgemeinen Grundausbildung gelernt hatten, war enorm.
Vorher konnt ich überhaupt nicht mit Waffen umgehen. Anschließend konnt ich folgende Waffen benutzen:
- Pistolen
- Sturmgewehr
- Maschinengewehr
- Bazooka
- Granaten
Und bei den ersten drei Waffen lernt man nicht nur das Schießen, sondern auch das zerlegen, reparieren und zusammenbauen.
Darüberhinaus lernt man
- Taktiken kleiner Gruppen
- Überleben im Wald (Lagerfeuer richtig machen, geeignete Schlafplätze finden, Feuer und Zelte tarnen, mit dem Kompass umgehen, im Wald schleichen)
- Formaldienst
- Militärkunde (Rangabzeichen, welche Befehle sind zulässig und welche nicht, Hierarchie, Truppengattungen, etc.)
Darüberhinaus erhäht man auch seine Sportlichkeit. (In RPG Sprache: Man darf sein Talent Athletik steigern.)
Und das sind nur die ersten 2 Monate
allgemeine Grundausbildung.
Anschließend kommt noch 1 Monat lang die
spezielle Grundausbildung, wo man ebenfalls extrem viel lernt. (OK, kommt wahrscheinlich auf die Einheit an, für die man ausgebildet wird.)
Aber nehmen wir mal nicht Militär,. sondern etwas anderes:
2) Schau dir mal einen Abiturienten und einen Studenten aus dem 1. Semester an: Dieser hat innerhalb von 4 Monaten extrem viel gelernt und hat sich in seinem Fachgebiet extrem verbessert. (OK, ich habe die Erfahrung nur in Mathe und Physik gemacht. - Ob das in den Geisteswissenschaften auch so ist, weiß ich nicht.)
3) Lerne mal intensiv eine neue Sprache. Nach einem halben Jahr kannst du dich bereits in dieser Spracxhe schreiben und dich in dieser Sprache verständlich machen. (OK, jeder wird dich als Touristen erkennen. Aber du kannst dich trotzdem verständlich machen und einfachen Gesprächen folgen.)
4) Durchschnittlich braucht ein Mensch 20-30 Fahrstunden, um seinen Führerschein zu machen. (Und das auch, wenn er vorher kein bißchen Auto fahren konnte.)
Wenn man jetzt davon ausgeht, dass man 8 Stunden täglich lernt, könnte man Autofahren also innerhalb von 4 Tagen lernen. (Für die Praxis. - Die Theorie schafft man ebenfalls in 30 Stunden.)
5) Als ich mit Fechten angefangen hatte, wusste ich nichtmal, wie man das Florett hält. Nach einem halben Jahr konnte ich bereits ganz passabel kämpfen.
6) Ausbildung: Nimm mal einen Menschen, der gerade mit der Ausbildung angefangen hat und einen Menschen, der bereits ein halbes Jahr dort arbeitet: Du wirst massive Unterschiede feststellen.
7) Pfadfinder: Du bist überrascht, wie schnell man einem Stadtkind beibringen kann, auch im Wald zu überleben. - Das schafft man bei geeignetem Training innerhalb von 2 Wochen. (Er ist anschließend kein Überlebenskünstler. Aber seine Fähigkeiten haben sich signifikant verbessert.)
Klar wird das Lernen immer schwerer, je besser man ist. Das drückt sich aber dadurch aus, dass es in den meisten Systemen super billig ist, ein Talent von 0 auf 1 zu steigern, während es extrem teuer ist, das Talent von 9 auf 10 zu steigern. (Wenn 10 jetzt das Maximum darstellt.)