Autor Thema: Müssen Abenteuer schwer sein?  (Gelesen 4444 mal)

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Offline Joerg.D

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Müssen Abenteuer schwer sein?
« am: 5.07.2007 | 08:58 »
Diesen Tread starte ich aufgrund einer Diskussion in einem Blog das ich regelmäßig lese. Was haltet Ihr von den Konzept des "leichten Rollenspiels"?

Ich denke, das sich in einer Gruppe durchaus verschiedene Wünsche nach dem Schwierigkeitslevel finden. Doch eine von mir persönlich gemachte Beobachtung ist die, das Spieler in der Woche nach der Arbeit dazu neigen eher leichte Kost zu verdauen und am Wochenende schon eher mal etwas mehr fordern.

Das kann dann zu regelrechten Leistungsrollenspiel werden, wenn die Herren erst mal warm sind und nicht platt von der Arbeit. Grerade  das ist für mich z.B. ein elementarer Grund für den Erfolg der WoW. Der Schwierigkeitslevel kann individuell gewählt werden und man kann genau das machen, wonach einem gerade der Sinn steht.

Wenn ich jetzt beobachte, was sich die Spieler bei Western City für Plotts ausdenken, wo es doch in dem Spiel tatsächlich keinen SL gibt, dann kann ich mit fug und Recht behaupten, das es keinen SL braucht, wenn man motivierte Mitspieler hat. Klar, das Spiel ist nicht gerade Weltmeister im erzeugen von Intensität, aber bis jetzt ist bei jeder Runde die ich gesehen habe ein brauchbarer Plott ausgekommen, der genau das wiederspiegelte, was die Spieler an diesem jeweiligen Tag wollten.

Was gibt es besseres?

Der Sinn einer Runde ist es Spaß zu haben, da sollte man die eigenen Wünsche als SL nicht auf die Mitspieler übertragen und sie in ein Schwierigkeitskonzept pressen, welches sie gar nicht wollen.

Der Gedanke das man als SL seine Spieler fordern muss um bei Ihnen Spaß zu erzeugen, ist für mich eine Projektion der eigenen Vorlieben. Diese Vorstellung kommt wohl noch aus den Vorgängerzeiten des Rollenspieles, wo man mit Figuren auf einem Hexraster gespielt hat (D&D entwickelt sich für mich persönlich also back to Basics). Die Vorstellung das der SL alleine dafür zuständig ist eine stimmige Geschichte zu erzeugen, erweist sich IMHO als genau so veraltet wie der Irrglaube, das der SL immer Recht hat und die Regeln zu Gunsten des vermeintlichen Spielspaßes ignorieren darf.

Also ich stelle für mich fest, das ein Abenteuer nicht schwer sein muss um Spielspaß zu erzeugen und das der moderne SL auch gerne seine Spieler bitten kann, Ihn als SL zu unterstützen um Ihm die Arbeit etwas leichter zu machen.

Gruss der Jörg
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Plansch-Ente

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #1 am: 5.07.2007 | 09:27 »
Natürlich müssen Abenteuer nicht schwer sein...sie müssen spannend und interessant sein. Was man aber nicht verwechseln darf ist: schwer und herausfordernd. Eine Herausforderung sollte jedes Abenteuer sein...einfach durch den Plot spazieren würde die beiden MUSS-Punkte ausschliessen. Einfach so durch den Plot laufen ist weder spannend noch interessant.

Offline Visionär

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #2 am: 5.07.2007 | 09:33 »
@Noir:

Kannst du begründen, warum schwer und herausfordernd nicht dasselbe sind? Denn an sich ist es ja schon so, etwas kann nicht als herausfordernd betrachtet werden, wenn es nicht an den Rand der Fähigkeiten führt.
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Offline Nordwolff

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #3 am: 5.07.2007 | 10:03 »
Die Herausforderungen sollten darin liegen, daß die Mitspieler gutes Rollenspiel an den Tag legen müssen. Da braucht es kein großes Rätzel knacken oder fette Monster erschlagen. Da kann selbst ein Trinkgelage in einer Kneipe zu einer Herausforderung werden. :)
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Plansch-Ente

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #4 am: 5.07.2007 | 10:09 »
öh...jetzt haste mich...ich kann es nicht begründen...im grunde hast du sogar recht...herausfordernd und schwer in dem Sinne ist das selbe...ich habs vermutlich anders gemeint...also was ich eigentlich sagen wollte ist: Das Abenteuer an sich kann sehrwohl relativ einfach gestrickt sein. Sprich: Es kann auch einfach mal ein "Typ kommt in die Kneipe und heuert euch an seinen Wagen nach Stadt A zu eskortieren" sein. In diesem einfach gestrickten Abenteuer sollten aber Herausforderungen stattfinden - das muss nichts ausgefallenes sein...ein paar harte Kämpfe reichen ja schon aus...

Offline Heimdall

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #5 am: 5.07.2007 | 11:12 »
Gegenfrage, wie definierst Du 'schwer' und für wen soll es schwer sein?
Für die Spieler:
-> komplizierte Plots mit Wendungen und Intrigen
-> knackige Rätsel
Ist es hier nicht schwer schwer in Character zu bleiben?
Gerade bei Logik Rätseln, die das Hirn der Spieler fordert.
Führt das nicht zu Frust, wenn nun, gerade bei Attributsbasierenden RPGs, der Charakter geistig weniger fit ist aber der Spieler die Lösung schon hat?

Für die Charaktere:
-> Herausforderungen, die in Character mittels Rollenspiel gelöst werden können
-> Situationen, die innerhalb der Spielmechanik gelöst werden können z.B. durch Fertigkeitsproben, Kämpfe.

Persönlich macht mir ein Abenteuer mehr Spass, wenn, wie oben beschrieben, mein Charakter gefordert wird, als wenn ich als Spieler gefordert werde. Dafür kann ich mir auch den PM Logik Trainer kaufen oder ein Sudoku machen ;)

Chiungalla

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #6 am: 5.07.2007 | 11:18 »
Nein, Abenteuer müssen nicht schwer sein.

Es kann auch einfach Spass bringen im Miteinander zwischen Spielleiter und Spielern eine lustige, romantische, spannende oder sonst wie unterhaltsame Geschichte zu erzählen, ohne das die Spieler oder Charaktere an ihre Grenzen gehen mussten.

Auch moralische Entscheidungen oder eine dichte Atmosphäre können durchaus mehr Spaß in eine Gruppe bringen, als jeder herausfordernde Kampf, jeder komplizierte Plot und jedes schwere Rätsel.

Einige Spieler sehen das sicher anders, und für sie sind Herausforderungen und Schwierigkeiten das Salz in der Suppe. Sei ihnen ungenommen, mir machen solche Dinge wie Kämpfe und Rätsel ja auch Spaß.

Aber sie sind zu mindestens für mich nicht zwingend erforderlich.

Offline Raphael

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #7 am: 5.07.2007 | 11:25 »
Auch meine Spieler bevorzugen unter der Woche (wenn es denn noch dazu kommt) leichtere Sessions und wollen am Wochenende ihre gesamte Energie reinstecken.

Wir spielen ja hauptsächlich D&D, und dabei hat sich herausgestellt, dass die Spieler auch Kämpfe mit geringerem Herausforderungsgrad ab und zu lustig finden --- schliesslich können sie gegen schwächere Gegner auch mal ausleben, wozu ihre Charaktere inzwischen in der Lage sind! Man darf als SL dann aber nie sagen: "Hier kommt der grosse Endkampf, macht euch bereit zu sterben!" oder auch nur sowas andeuten, sonst ist die Enttäuschung gross.

Der rollenspielerische Schwierigkeitsgrad beschränkt sich bei uns darauf, seinen eigenen Charakter glaubwürdig zu verkörpern, in Character zu sprechen und ein wenig Schauspielerei. Das schaffen meine Spieler inzwischen im Schlaf.  8)

Rätsel sind sone Sache ... dazu gabs schon einen eigenen Thread.
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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #8 am: 5.07.2007 | 11:41 »
Nein, sie müssen nicht schwer sein, sondern aus der richtigen Mischung aus Herausforderung und Glücksspiel bestehen.

Herausforderung ist für mich der Zwang eine Entscheidung zw. mindestens zwei gleichwertigen Alternativen treffen zu müssen. Herausforderungen machen im Spiel Spaß, weil sie einem das Gefühl der Macht vermitteln und die Möglichkeit bieten Dinge auszuprobieren. Beides Sachen, die echten Leben oft sehr eingeschränkt sind.

Glücksspiel sind die Elemente, die Rollenspiel von Schach unterscheiden. Man kann zwar seine Entscheidung treffen, aber der Ausgang ist immer etwas vage, was Spannung erzeugt. Das können Kampfwürfe sein oder auch Itemdrops.

Offline Greifenklaue

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #9 am: 5.07.2007 | 11:50 »
Hmm, mir persönlich geht es so, dass ich Kämpfe, die zur Würfelei verkommen, nicht mag. Das passiert, wenn sie viel zu leicht sind*, der SL sich nicht mit den Spezialfertigkeiten auskenntz (und sie nicht einsetzt) oder der Ausgang vorher feststeht.

(*natürlich kann eine Reihe solcher Kämpfe auch herausfordernd sein)

@Rätsel: Mag ich persönlich. Knoble gerne rum...
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Offline Purzel

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #10 am: 5.07.2007 | 11:51 »
Ich habe aus der Erfahrung meiner letzten D&D-Sitzung gelernt, dass ich meine Plots und vor allem die Gegner nach unten skalierbar halten sollte. Obwohl der Termin des Spiels ein Samstag wie üblich war, waren die Leute bedingt durch eine Party am Vorabend noch etwas groggy: Monster und Herausforderungen, die sie sonst locker und kreativ angepackt hätten, haben meine Spieler etwas überfordert. Ich muss lernen mich der Fitness meiner Spieler besser anzupassen.

Ergo: Abenteuer sind besser, wenn sie problemlos skalierbar sind.

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Offline Blizzard

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #11 am: 5.07.2007 | 11:52 »
Denn an sich ist es ja schon so, etwas kann nicht als herausfordernd betrachtet werden, wenn es nicht an den Rand der Fähigkeiten führt.
Das ist aber eine sehr einfache und sehr begrenzte Definition von "Herausforderung im Rollenspiel", die zudem nicht arg viel Handlungsspielraum offen lässt. Denn danach ist ein Abenteuer nur dann herausfordernd, wenn der Charakter das maximale aus seinen Fähigkeiten bzw. Fertigkeiten rausholen muss. Das klingt so en bisschen nach das Abenteuer war herausfordernd genug, wenn der technische Aspekt des Charakters in vollem Umfang ausgeschöpft wurde.
Herausforderung entsteht doch nicht nur durch das Anwenden von Fertigkeiten des Charakters, also nicht nur durch reine Würfelei. Rätsel können eine Herausforderung darstellen. Hintergründe, die plötzlich auftauchen und mit denen sich der Charakter auseinander setzen muss. Generell jede Art von Kampf, die der Charakter in seinem Inneren führt kann herausfordernd sein-ganz ohne technischen Schnickschnack. Schwierige Situationen, in denen der Charakter eine (für ihn-und sogar evtl. für die Gruppe) schwierige Entscheidung fällen muss sind auch eine Herausforderung. Es ist ja schon eine bloße Herausforderung seinen Chrakter gerecht & in character zu spielen. Die Definition von Herausforderung im RPG auf den reinen technischen Aspekt des Charakters zu beziehen halte ich daher für übderdenkenswert(selbst für D&D).

Und bevor man sich fragt, ob Abenteuer schwer sein müssen, sollte man zunächst mal klären, was man unter schwer versteht. Wann ist denn ein Abenteuer schwer? Gibt's dafür überhaupt allgemeine Kriterien?
Jede Runde dürfte nämlich eine andere Vorstellung davon haben, was sie als schweres bzw. herausforderndes Abenteuer betrachtet.
« Letzte Änderung: 5.07.2007 | 13:44 von Blizzard »
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Offline Visionär

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #12 am: 5.07.2007 | 12:07 »
Du hast das einfach und begrenzt verstanden, lieber Blizzard.

Ich sprach hier weder ausschließlich von Charakteren noch von spieltechnischen Fähigkeiten. Es können auch die Fähigkeiten der Spieler am Tisch gemeint sein, die z.B. bei einem Rätsel herausgefordert werden, oder die Schauspielerischen Fähigkeiten eines Spielers. Oder die emotionale Resilienz eines Charakters, eben gemimt durch den Spieler.

Weißt du, erst einen Satz begrenzt verstehen -- ich kann nichts dafür, wenn du mit Fähigkeiten nur technische Spielwerte verstehst -- und dann in einem überheblichen Tonfall daherdozieren, das hab ich gerne.

Herausforderung ist kein rollenspielspezifisches Wort, sollte daher dann doch allgemein definiert werden. Etwas Herausforderndes bringt jemand an den Rand seiner Fähigkeit.
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Offline Blizzard

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #13 am: 5.07.2007 | 13:06 »
Du hast das einfach und begrenzt verstanden, lieber Blizzard.
Augrund deiner begrenzten Beschreibung lieber SdÄ.

Zitat
Ich sprach hier weder ausschließlich von Charakteren noch von spieltechnischen Fähigkeiten. Es können auch die Fähigkeiten der Spieler am Tisch gemeint sein, die z.B. bei einem Rätsel herausgefordert werden, oder die Schauspielerischen Fähigkeiten eines Spielers. Oder die emotionale Resilienz eines Charakters, eben gemimt durch den Spieler.
das konnte ich aber in deiner begrenzten Beschreibung leider nicht herauslesen

Zitat
Herausforderung ist kein rollenspielspezifisches Wort, sollte daher dann doch allgemein definiert werden.
Herausforderung bezieht sich aber hier ganz klar aufs Rollenspiel und nichts anderes.

Zitat
Etwas Herausforderndes bringt jemand an den Rand seiner Fähigkeit.
Das hört sich aber schon ganz anders an als
Zitat
Denn an sich ist es ja schon so, etwas kann nicht als herausfordernd betrachtet werden, wenn es nicht an den Rand der Fähigkeiten führt.

Zitat
Weißt du, erst einen Satz begrenzt verstehen -- ich kann nichts dafür, wenn du mit Fähigkeiten nur technische Spielwerte verstehst -- und dann in einem überheblichen Tonfall daherdozieren, das hab ich gerne.
Kein Grund gleich aggro zu werden. Und überheblich war mein Tonfall nicht und auch nicht unterschwellig beleidigend-so wie deiner. ::)
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Offline Crimson King

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #14 am: 5.07.2007 | 13:09 »
Mir persönlich ist die technische Schwierigkeit (Gegner, Aufgaben, die über Proben gelöst werden) eines Abenteuers wurschd, so lange es lösbar ist. Ein toter Charakter am Ende ist auch nicht toll, aber weniger kritisch als andere Punkte. Entscheidend ist, ob ich meinen Charakter gut ausspielen kann und dass die Story mich mitnimmt.

Ich kenne Spielleiter, die ihre Spieler grundsätzlich nach dem Die Hard-Prinzip von einer lebensgefährlichen Situation in die nächste jagen Die LE steigen nie über 20% des Maximums, der Spieler erhält nie die Kontrolle über die Situation. Trotzdem überleben die Charaktere so gut wie immer, wohl weil der SL im richtigen Moment den Gegner abschwächt oder Hinweise gibt. die Spielweise ist allerdings nichts für jedermann, weil viele Spieler eben die Kontrolle dem SL nicht komplett überlassen wollen.

Abgesehen davon bieten einfache Abenteuer sicherlich mehr Möglichkeiten, ein paar Stunts zu probieren, während man bei schwierigen Abenteuern eher auf der sicheren Seite zu bleiben versucht.

Wenn es um Schwierigkeit jenseits der Aspekte geht, die von Regeln abgedeckt werden, kommt man in einen sehr weichen Bereich, weil da wohl jeder andere Aspekte als schweirig oder leicht bzw. motivierend oder langweilig empfindet. Ich muss sagen, klassische Logikrätsel oder Quizfragen sind nicht mein Ding im Rollenspiel. Wenn das Rätsel von der Art ist, Zusammenhänge zwischen Ereignissen und Personen zu erkennen, also Teil des Plots ist, kann mich das dagegen richtig packen. Lösungen zu Problemen zu finden, die nach dem Augen zu und durch-Prinzip nicht zu schaffen sind, ist auch eine feine Sache.

Wenn es um noch weichere Kriterien wie z.B. die schauspielerische Leistung geht, hört die Messbarkeit auch ganz auf, zumal ich den Spielleiter, der einem Spieler wegen mangelhafter Darstellung das Abenteuer verbaut, noch kennenlernen muss.

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Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Offline Dash Bannon

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #15 am: 5.07.2007 | 13:14 »
Müssen Abenteuer schwer sein? ich denke nein, also nicht im Sinne von mächtigen Gegner oder schier unüberwindbaren Hindernissen.

Aber Abenteuer oder Geschichten müssen interessant sein (ich setze interessant einfach mal mit Spaß haben gleich) und dafür hat, wie Jörg schon sagte, nicht der Spielleiter die alleinige Verantwortung, sondern alle beteiligten. Wenn die Gruppe Lustlos ist, kann auch der beste SL den Abend nicht mehr retten.

Aber Abenteuer sollen schwer sein im Sinne von fordernd, es darf nicht zu leicht sein ans Ziel zu kommen.

Im Grunde ist es denke ich am wichtigsten, dass alle Beteiligten Spaß haben
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Offline Teijakool

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #16 am: 5.07.2007 | 13:25 »
Ich red jetzt mal als Spieler, da ich seit gut 4 Jahren nciht mehr gemeister habe. ;)
Natürlich macht es Spaß, nach (!) richtig heftigen Bosskämpfen oder minutenlangem Rätseltüfteln auf das Geschafft zu blicken. Aber das sollte auch den Schlüsselszenen /-momenten /-personen oder -monstern vorbehalten bleiben.
Die ganzen anderen Rästel, Fallen und Gegner davor kann man zum Aufwärmen, Einspielen, und langsamen Anziehen des Schwierigkeitsgrades nutzen (,oder der Gruppe richtig einheizen, wenn sie einen schwerwiegenden Fehler gemacht hat  >;D).

In diesem Zusammenhang auch zu erwähnen: Kennst du NOLF2? Das Spiel hatte teils sehr spannende, sehr schwierige, sehr an den Nerven zerrende Phasen, aber wenn man die mal geschafft hatte... verwandelte sich der Musik zu einem "Happy Bond"-mäßigem Soundtrack, und man konnte sich sicher sein: egal, was als nächstes kommt, es ist schnell, ich werde es ziemlich sicher überstehen, und es wird einen Affenspaß machen. Solches wären Dreiradfahrten mit MG, solches wären eine wilde Flucht auf einem Jetski, auf D&D übertragen wären das 20 Level1 Goblins gegen die Stufe 15 Party, die zwar durch geworfenes Alchimistenfeuer ein bissl Schaden schon anrichten, aber einfach nur zum Spaß da sind und den Helden Gelegenheit geben, sich mal richtig auszutoben. Da hat der Magier noch die Kugelblitz-Rolle, der Krieger darf mal sein Cleave auspacken, und der Waldläufer kommt zum Manyshot.

So in etwa.

Ichhoffe, damit weitergeholfen zu haben.  ;)
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Teclador

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #17 am: 5.07.2007 | 13:39 »
Und überheblich war mein Tonfall nicht und auch nicht unterschwellig beleidigend-so wie deiner. ::)

Doch war er. Also pass lieber auf was du sagst.  :P

Tybalt

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #18 am: 5.07.2007 | 13:46 »
Ohne Herausforderung keine Spannung, und ohne Spannung kein Spaß.

Der Sinn einer Runde ist es Spaß zu haben,
Eben.

Und deshalb sollte ein Abenteuer auf keinen Fall zu leicht sein. Ich will Herausforderungen, ich will Spaß, und ich will keine bewaffnete Sightseeing-Tour.

Das heißt jetzt nicht, daß jeder Schritt eine potentiell tödliche Herausforderung sein muß, im Gegenteil, eine Mischung ist wichtig. Aber eine Session, bei der die SCs ohne Probleme und Gefahr jedes Problem lösen hinterläßt bei mir einen schalen Nachgeschmack.


Tybalt

Offline Blizzard

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #19 am: 5.07.2007 | 13:50 »
Doch war er. Also pass lieber auf was du sagst.  :P

Dann zeig mir doch mal die Stelle(n), lieber Futurist. Abgesehen davon: Hallo geht's noch? Seid wann drohen wir öffentlich anderen Mitgliedern?

Sowas kann man auch per PM klären...

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #20 am: 5.07.2007 | 13:57 »
Dann zeig mir doch mal die Stelle(n), lieber Futurist. Abgesehen davon: Hallo geht's noch? Seid wann drohen wir öffentlich anderen Mitgliedern?

Sowas kann man auch per PM klären...




Ich sehe hier keine explizite "Drohung", nur eine hohle Floskel. Falls Ihr einen persönlichen Zwist habt, so macht diesen bitte per PM aus.

besten Gruss

AXXsig

Offline Stefan G.

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #21 am: 5.07.2007 | 14:13 »
Ja, es sollte herausfordernd sein und zwar so wie Visionär es gut erklärt hat.

Im Rahmen des jeweiligen Spiels sollten sowohl SL als auch Spieler an die Grenzen ihre Fähigkeiten gehen um den meißten Spaß für alle rauszuholen.

Was herausfordernd genau bedeutet kann natürlich von Spiel zu Spiel verschieden aussehen.
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Offline Der Count

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #22 am: 5.07.2007 | 14:16 »
Natürlich macht es Spaß, nach (!) richtig heftigen Bosskämpfen oder minutenlangem Rätseltüfteln auf das Geschafft zu blicken. Aber das sollte auch den Schlüsselszenen /-momenten /-personen oder -monstern vorbehalten bleiben.
Die ganzen anderen Rästel, Fallen und Gegner davor kann man zum Aufwärmen, Einspielen, und langsamen Anziehen des Schwierigkeitsgrades nutzen (,oder der Gruppe richtig einheizen, wenn sie einen schwerwiegenden Fehler gemacht hat  >;D).
...
... auf D&D übertragen wären das 20 Level1 Goblins gegen die Stufe 15 Party, die zwar durch geworfenes Alchimistenfeuer ein bissl Schaden schon anrichten, aber einfach nur zum Spaß da sind und den Helden Gelegenheit geben, sich mal richtig auszutoben. Da hat der Magier noch die Kugelblitz-Rolle, der Krieger darf mal sein Cleave auspacken, und der Waldläufer kommt zum Manyshot.

Ich kann dem nur zustimmen, da ich als SL mit meiner langjährigen Gruppe ganz ähnliche Erfahrungen gemacht habe.
Auf der einen Seite fanden die Spieler es cool, wenn sie richtig schwere Herausforderungen (nicht nur Kämpfe) nur knapp und mit teilweise schwer angeschlagenen Chars gemeistert haben, andererseits haben sie es geliebt, mit ihren erfahrenen Charakteren reihenweise Billiggegner zu schnetzeln oder das einfache Volk mit deren Fähigkeiten zu beeindrucken, indem sie einfache Probleme auf überragende Weise gelöst haben.

Ich habe dabei immer versucht, die einfachen Sachen zwischendurch und die herausfordernden Sachen am Ende sowie an Schlüsselstellen der Abenteuer einzubauen.
Der Optimist denkt, dass wir in der bestmöglichen Welt leben.
Der Pessimist befürchtet, dass das stimmt.

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #23 am: 5.07.2007 | 14:37 »
Ein Abenteuer sollte auf keinen Fall trivial zu lösen ein, ansonsten hbe ich kein Problem damit wenn es nicht gerade besonders schwer ist.

Als einzige Ausnahme würde ich die Einstiegssession in ein neues System betrachten: Da darf es ruhig trivial sein um das Erlernen der Regeln leichter zu machen und Fehlentscheidungen keine so extremen Folgen haben zu lassen.
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Ein freier Mensch muss es ertragen können, dass seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muss es sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
- Ludwig von Mises

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Re: Müssen Abenteuer schwer sein?
« Antwort #24 am: 5.07.2007 | 15:57 »
Augrund deiner begrenzten Beschreibung lieber SdÄ.
das konnte ich aber in deiner begrenzten Beschreibung leider nicht herauslesen
Ich habe es nicht eingrenzt, sondern sehr allgemein gehalten. Du hast in die Worte "Herausforderung" und "Fähigkeit" etwas hineininterpretiert, was nicht da steht, bzw. hast sie von selbst auf Charakter und Spielwerte bezogen. Und hälst dann noch einen schönen Vortrag

Zitat
Herausforderung bezieht sich aber hier ganz klar aufs Rollenspiel und nichts anderes.
Ja, Rollenspiel schon, denn das ist die Thematik des Boards. Nicht jedoch Spielwerte.

Zitat
Das hört sich aber schon ganz anders an als
Nein, tut es nicht. Das ist Haarspalterei deinerseits, auf so einem Niveau diskutiere ich nicht herum.

Aggressiv ist mein Tonfall nicht, jedoch schon bestimmend und auch geringschätzend deinem Posting gegenüber, denn ich fand es denkbar schlecht.
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