www.flipsidecomics.comEins vorneweg, obszön ist flipside nicht. Es ist wohl mehr Genrekonvention, dass es bei Fantasy-Comics mit Animestil in Sachen nackter Haut etwas mehr zu sehen gibt, als man vom Vormittagsprogramm gewöhnt ist. Es wird also nicht wild in der Gegend rumgenagelt, und es gibt keine kitschigen Verwandlungszenen, bei der sich die Heldinnen erstmal ausziehen müssen.
Storytechnisch geht es da schon härter zur Sache;
In einer Fantasywelt lebt der Looser Crest, der sich über Pokertricks versucht die Besuche bei der agebeteten Närrin Maytag und die Heilung seiner blinden Mutter zu finanzieren. Doch das getrickse fliegt auf, und nur Maytag, welche sich als versierte Schurkin erweist, kann ihn retten... der Beginn eines Fantasy-Roadmovies, in dem die ehrenhaften Ritter eine bemitleidenswerte Randgruppe sind und Magier egozentrische Weltbeherrscher.
Crest, Maytag und die Schwertmeisterin Bernadette erleben teilweise recht blutige Abenteuer in einer überzeichneten High-Fantasy-Kulisse, wobei der Faktor Romantik und Drama vor Action und Witz geht.
Flipside liest sich durch den guten Zeichenstil und die kompakten Dialoge recht gut, und die bisherigen 12 Kapitel lesen sich rasend weg.
Der Comic ist was für jene, die mit Romantic/Dramatic Fantasy was anfangen können, epische Schwertkämpfe und Schlachtenpathos gibt es nicht.