Autor Thema: [offen] Soft Skills (war: Ein paar Gedanken zu systemlosen RPG's)  (Gelesen 9651 mal)

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Tybalt

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Ich mache da mal ein neues Thema für auf, weil ich das andere nicht mit OT zumüllen möchte.

Ich schrieb:
Zitat
Auch wenn ich mir mit Freeform nicht so richtig anfreunden kann, das hier spricht doch dafür: Ich spiele lieber mit Leuten, die ihren Charakter darstellen können. Ich mag es nicht. wenn der Barde von einem rhetorisch unbeholfenen, schüchternen Spieler dargestellt wird, der sich bei eloquenten Reden seines Charakters nur an seine Werte hält. "Ich mach da mal eine aufwühlende Rede." Och nö. Wenn man das überhaupt nicht kann, soll man es halt nicht spielen. Es reicht ja schon ein kurzer Ausschnitt der Ansprache, und es muss ja auch nicht perfekt sein.

Spiderschwein antwortete:
Zitat
Im Prinzip stimme ich dir zu...wenn es um extremfälle geht.
Wenn jemand absolut keinen bezug zu etwas hat wäre es besser wenn er die Finger davon lässt, aber das amchen die meisten Spieler automatisch.
Aber dann andererseits ganz krass mit zweierlei Maß zu messen finde ich irgendwie dann auch wieder nicht richtig und führt ja evtl. schon bei der Charaktererschaffung zu Problemen (Ich wüßte gerne wie das bei euch läuft Tybald). Denn wenn soziale Fähigkeiten eh ausgespielt werden, muss man ja auch keine Punkte drauf verschwenden. Es dürfte also nur noch Werte für Kampf und andere nicht darstellbare Fähigkeiten geben. Dort eine vernünftige Balance aufrecht zu erhalten stelle ich mir schwierig vor.
Aber die Diskussion gab es soweit ich weiß schon öfters hier  Wink

Bei der Charaktererschaffung gibt es keine Probleme.

1.) Werte haben auch dann eine Aussage, wenn ich nicht drauf würfele. (Das ist ganz entscheidend!) Wer also in Tolle Reden schwingen einen schlechten Wert hat, weil der die Punkte für Scharfe Dinge durch weiche Dinge stechen die schreien und bluten brauchte, der sollte sich beim eloquenten Redenschwingen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn sein Charakter ist nicht wirklich gut darin.

2.) Unterstüzende Proben sind toll. D.h., der Spieler labert ein bisschen, dann wird eine Probe gemacht und die Performance des Spielers fließt als Modifikator ein.

Beides zusammen funktioniert bei uns recht gut, wobei wir die Proben recht oft zugunsten eines flüssigen Spiels weglassen. Das erfordert natürlich, daß man in der Lage ist, es vernünfig darzustellen, aber auch, daß man bereit ist, schlechte Werte auszuspielen.

Und das bringt uns wieder dazu, daß es IMHO Leute gibt, denen für Rollenspiel das Talent fehlt, und die ich nicht unbedingt in meiner Runde haben möchte. Denn mal ganz ehrlich, für jedes Hobby braucht man zumindestens ein bisschen Talent: Musik, Sport, Modellbau, was weiß ich. Warum sollte es ausgerechnet beim Rollenspiel anders sein?

Dieser Du-wir-sind-hier-alle-irgendwie-begabt-Ansatz ist ja schön und gut, aber meine Rollenspielzeit ist knapp, und da will ich zusammen mit anderen Spaß haben, und dazu gehört, das es jeder halbwegs vernünftig umsetzen kann.


Tybalt

Offline Vale waan Takis

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Danke für die Antwort und eine gute Idee, das in einem neuen Thread zu machen  :d

Bei der Charaktererschaffung gibt es keine Probleme.

1.) Werte haben auch dann eine Aussage, wenn ich nicht drauf würfele. (Das ist ganz entscheidend!) Wer also in Tolle Reden schwingen einen schlechten Wert hat, weil der die Punkte für Scharfe Dinge durch weiche Dinge stechen die schreien und bluten brauchte, der sollte sich beim eloquenten Redenschwingen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, denn sein Charakter ist nicht wirklich gut darin.
Ich glaube, dass das ganz gut funktionieren kann.
Allerdings ausbalanciert ist es nicht (aber wer sagt das es immer ausbalanciert sein muss).
In der richtigen Gruppe mit den richtigen Leuten sicherlich gut.

Zitat
2.) Unterstüzende Proben sind toll. D.h., der Spieler labert ein bisschen, dann wird eine Probe gemacht und die Performance des Spielers fließt als Modifikator ein.

Beides zusammen funktioniert bei uns recht gut, wobei wir die Proben recht oft zugunsten eines flüssigen Spiels weglassen. Das erfordert natürlich, daß man in der Lage ist, es vernünfig darzustellen,...
Passt zu und funktioniert sicherlich zusammen mit 1.)

Zitat
... aber auch, daß man bereit ist, schlechte Werte auszuspielen.
:d Sehr wichtig damit das ganze funktioniert imho

Zitat
Und das bringt uns wieder dazu, daß es IMHO Leute gibt, denen für Rollenspiel das Talent fehlt, und die ich nicht unbedingt in meiner Runde haben möchte. Denn mal ganz ehrlich, für jedes Hobby braucht man zumindestens ein bisschen Talent: Musik, Sport, Modellbau, was weiß ich. Warum sollte es ausgerechnet beim Rollenspiel anders sein?

Dieser Du-wir-sind-hier-alle-irgendwie-begabt-Ansatz ist ja schön und gut, aber meine Rollenspielzeit ist knapp, und da will ich zusammen mit anderen Spaß haben, und dazu gehört, das es jeder halbwegs vernünftig umsetzen kann.
Stimmt. Nur denke ich, dass es auch ein Zwischending gibt.
Ich habe eigentlich keine große Lust im Rollenspiel mich mit meinen Stärken und schwächen zu spielen.
Auch nicht mich mit einer großen Axt, der sich durch eine Horde von Orks metzelt.
Andererseits mag ich eine gewisse Fairness im Spiel, die nciht gegeben ist wenn mit zweierlei Maß gemessen wird. Ich trenne halt gerne Spieler von Charakter. Aber das ist eine persönliche Vorliebe und ich kann mir gut vorstellen das ihr euren Spaß damit habt, ja aich kann mir sogar gut vorstellen selbst Spaß z.B. in eurer Gruppe zu haben  ;)
Aber auf Dauer möchte ich auch mal was spielen, das ich gern spielen will, eben weil ich manches nicht selbst kann. Natürlich muss ich mich dafür auch bereit zeigen etwas da hinein zu investieren und nicht mit einem einfachen "Ich mach mal nen Wurf auf verführen" abzutun.
Wenn aber Gronk der hässliche Barbar einen Bonus bekommt, nur weil sein Spieler (oder noch besser seine Spielerin beim Spielleiter) es toll kann fände ich das persönlich absolut ätzend.
*Stilmittel der Übertreibung*  ;)
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Offline Vanis

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Ich hab oft erlebt, dass Spieler auf die "wichtigen" Werte wie Kampf usw. ordentlich Punkte ausgeben und dann bei social skills sparen, dann aber trotzdem den charismatischen Anführer raushängen lassen (da wird oft nicht gewürfelt), weils der Spieler halt draufhat.

Auf der anderen Seite hatte ich oft Spieler, die viel Punkte in social skills investierten, die dann auch wunderbar ausspielten, ich mich aber fragte, wo da jetzt der Unterschied zu den kampforientierten Charakteren ist.

Ich persönlich bin der Meinung, dass beide Bereiche (Kampf und Soziales) beides ihre Berechtigung haben und auf beides gewürfelt werden sollte. Das Ausspielen und Beschreiben gibt bei mir sowohl im Kampf, als auch bei Diskussionen Boni auf Würfe.
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Offline Bitpicker

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Zitat
Unterstüzende Proben sind toll. D.h., der Spieler labert ein bisschen, dann wird eine Probe gemacht und die Performance des Spielers fließt als Modifikator ein.

Besser gefällt es mir umgekehrt: das Ergebnis der Probe beeinflusst die Performance des Spielers. Ansonsten hat man leicht das Problem, dass Performance und Ergebnis weit auseinanderklaffen und man dann halt doch nur eins zugrunde legt.

Robin
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Offline 1of3

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1.) Werte haben auch dann eine Aussage, wenn ich nicht drauf würfele. (Das ist ganz entscheidend!)

Dazu müssen besagte Werte natürlich etwas darstellen und allen Beteiligten muss der Bezugsrahmen klar sein.

Offline Falcon

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Bitpicker schrieb:
Zitat
Besser gefällt es mir umgekehrt: das Ergebnis der Probe beeinflusst die Performance des Spielers.
Das Verfahren empfand ich immer als grundsätzlich gute Idee, habs aber in der Praxis noch nie ohne weiteren Reward funktionieren sehen.
Die Spieler hängen sich einfach nicht mehr rein, wenn der Hase schon gegessen ist und sie ohnehin nichts mehr am Ergebnis ändern können (was ich genauso sehe).

Umgekehrt kommt aber auch keine Beschreibung, wenn der Spieler weiss, daß es nachher eh der Würfelwurf und der Charwert entscheidet. Da lässt sich aber zumindest mit dem Bonus für das Ausspielen noch entgegen arbeiten (obwohl ich das auch nicht besonders mag, weil der Char durch das Ausspielen schliesslich nicht besser werden kann).

Grundsätzlich sehe ich es aber wie Vanis: soft Skills müssen ausgewürfelt werden, sonst gerät die Spielbalance ganz schnell in Gefahr.
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Offline kirilow

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Tja, die Frage, welche Aktionen des Charakters der Spieler vollführt oder ausdrücklich beschreibt ist offenbar immer eine heikle Frage -- ich gestehe, dass ich mit der Idee, soziale Fähigkeiten primär zu würfeln nicht viel anfangen kann. Reden ist nun einer der wenigen Bestandteile, die man am Spieltisch problemlos ausführen kann.

Zudem ist gerade die Interaktion mit den NSCs bzw. den anderen SCs gerade das, was für mich das Rollenspiel bunt und spassig macht. Man muss nicht jedes Gespräch ausspielen und immer ingame reden oder was sonst womöglich in macher Spielrunde verlangt wird --- aber so ganz ohne spielrelevante soziale Interaktion könnte ich nicht auskommen. Selbst im Dying-Earth-RPG, in dem soziale/verbale Konflikte ein zentraler Teil des Regelwerks sind, kommt meines Erachtens nicht ohne das Beschreiben oder teilweise Ausspielen der Dialoge die Stimmung nicht auf. Es ehlt irgendwie der Witz

Und Ja, ich hasse den charismatischen Redenschwinger und geborenen Führer, der letztlich darauf beschränkt ist zu sagen: Ich würfle 'mal Abenteurkunde und Führung und der SL sagt was ich anordne, die anderen machen ... und was zum Erfolg führt.

Allerdings kann ich gut verstehen, dass man enttäuscht ist, wenn man Ressourcen auf eine Fähigkeit verwendet hat, die dann spieltechnisch keinen Nutzen bringt. Wir haben als Lösung --- jedenfalls bei SR --- die sozialen Talente einfach rausgeworfen. Wenn man keine Werte verteilt, ist der Ungerechtigkeitsfakor gleich geringer. Ansonsten bin ich mit dem oben schon beschriebenen Unterstützungswurf --- in Ermangelung sozialer skills oft einfach Charisma --- ganz gut gefahren.

Eigentlich wollte ich aber etwas ganz anderes schreiben:

Vor einigen Tagen bin ich auf eine interessante Variante zum Umgang mit diesem Problem gestossen. In dem Blog ars ludi schlägt Ben Robbins folgendes vor:
  • Es wird bei sozialer Interaktion nicht gewürfelt.
  • Stattdessen wird entweder (alles in einem W20-basierten System, normalerweise wurf + skill) ein 'take-ten' also eine gewürfelte 10 angenommen oder die Szene wird ausgespielt
  • Basierend auf der gespielten Szene wird nun ein virtual roll angenommen, d.h. der Spieler oder der Spielleiter oder die ganze Gruppe bewertet die gespielte Rede o.ä.
  • Dieser Wert --- der nur in absoluten Ausnahmefällen unter 10 angenommen werden sollte --- wird nun wie ein regulärer Wurf weiterverwendet, d.h. der soziale skill wird addiert.
  • Der NSC würfelt nun ganz normal dagegen (oder spielt es auch aus?).

Was haltet Ihr von diesem Verfahren?
am besten noch 'mal im Original nachlesen!

Mir scheint das offenkundigste Problem die Bewertung des 'Ausspielens' zu sein; entweder es ist SL-Wilkür, oder S-Willkür oder eine schwerfällige Basisdemokratie.

Dennoch schein mir dies ein ganz interessanter Ansatz zu sein, der sich auch auf nich w20-Systeme leicht übertragen ließe.

Grüße
kirilow

Der Kummerkasten von Dr. Sommer-kirilow ist im rsp-blog Forum. Hier ist sein Postfach voll.

Offline Hr. Rabe

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Das größte Problem beim 'Ausspielen bewerten' ergibt sich ---finde ich--- eigentlich beim SL.
Denn der Spieler sucht sich meist ohnehin einen Char, dessen Fertigkeiten er halbwegs darstellen kann und wenn er nicht absichtlich versucht das Gruppensystem zu sprengen, unterstelle ich mal, daß er auch einen niedrigen Wert als genau das darstellt (also als Ork-Haudrauf keine tollen Reden schwingt). Das ist mir zumindest noch nicht untergekommen.
Der SL hingegen muß verschiedene Charaktere in Form verschiedener NPC's vom bauernlümmel üder den Stadtgardist bis hin zum adeligen Schnößel darstellen. D.h. wenn der SL NPC-Aktionen nur sozial bewertet (mit dem angeprochenen 'virtual roll') kann das eigendlich nur schied gehen.
Ich habe deswegen als SL bisher immer gewürfelt und den würfeln entsprechend gespielt und bewertet. Als SC finde ich es gut und bei eingespielten Leuten auch nicht hinderlich, die Freiheit des Ausspielens zu haben.
#define EVER ( ; ; )


Dragons and Bytecode

Tybalt

  • Gast
Dazu müssen besagte Werte natürlich etwas darstellen und allen Beteiligten muss der Bezugsrahmen klar sein.

Das versteht sich von selbst und es ergibt sich auch aus dem Kontext.

Folgendes wäre doch wohl suboptimal:

"Die Werte sind wichtig!"
"Was bedeute denn eine 10 in dieser Fertigkeit?"
"Keine Ahnung. Aber es ist wichtig, das es eine 10 ist!"


Ich habe deswegen als SL bisher immer gewürfelt und den würfeln entsprechend gespielt und bewertet. Als SC finde ich es gut und bei eingespielten Leuten auch nicht hinderlich, die Freiheit des Ausspielens zu haben.

Nur eine Verständnissfrage: Wenn der NSC eine gutes Probenergebniss schafft, sind dann die SCs automatisch überzeugt oder nimmst du das Ergebniss nur als Hinweis zum Ausspielen (Der NSC hat mies gewürfelt, er hat wohl heute einen schlechten Tag, ich spiele ihn also eher unbeholfen und wenig überzeugend.)

Ersteres finde ich eher unschön, hat ein SL in unserer Runde mal testweise gemacht, ich war kein glücklicher Spieler...


Tybalt

IDA-eSeL

  • Gast
Ergebnis als Hinweis zum Ausspielen:

Da die wenigsten Rollenspieler echte Schauspieler sind, und gerade der SL ja viele Rollen *darstellen* muss (darstellen kann vieles sein), sind Zahlen und Würfel doch ein prima Mittel, Varianz reinzubringen. Der SL "spielt" die NSC so gut er eben von A nach Z wechseln kann und der Würfelwurf, ergänzt um etwas Phantasie der Spieler, macht den Rest. (Oder bei verdeckten Würfeln, die Beschreibung des SL, wie die Wirkung seiner Darstellung in-game ankommt.)

Tybalt

  • Gast
...und der Würfelwurf, ergänzt um etwas Phantasie der Spieler, macht den Rest. (Oder bei verdeckten Würfeln, die Beschreibung des SL, wie die Wirkung seiner Darstellung in-game ankommt.)

Ähm... nicht für mich bitte.

Ich will mehr.

Wenn mein SC z.B. vor dem NSC Angst haben soll, dann möchte ich ihn auch so gespielt sehen. Eben nicht eine halbherzige Vorstellung, ein Würfelwurf und der Hinweis, das er furchteinflößend rüberkommt.

Mir ist klar, daß ich die Meßlatte damit für SLs noch höher lege als für Spieler, aber ich bin nicht mehr bereit, mich längerfristig mit weniger zufrieden zu geben, und in bin in der glücklichen Lage, 2 SLs in der regulären Runde zu haben, die das können. (Mich selbst kann ich da eher schlecht einschätzen.)

Wie schon gesagt: man braucht IMHO auch für Rollenspiel Talent, und man braucht Übung. Ich würde nicht in einer Runde spielen wollen, die nicht besser werden will. Casual Gamer sind nicht mein Fall.


Tybalt,
freut sich immer wieder über seine Spielrunde...

Offline Vale waan Takis

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  • Es wird bei sozialer Interaktion nicht gewürfelt.
  • Stattdessen wird entweder (alles in einem W20-basierten System, normalerweise wurf + skill) ein 'take-ten' also eine gewürfelte 10 angenommen oder die Szene wird ausgespielt
  • Basierend auf der gespielten Szene wird nun ein virtual roll angenommen, d.h. der Spieler oder der Spielleiter oder die ganze Gruppe bewertet die gespielte Rede o.ä.
  • Dieser Wert — der nur in absoluten Ausnahmefällen unter 10 angenommen werden sollte — wird nun wie ein regulärer Wurf weiterverwendet, d.h. der soziale skill wird addiert.
  • Der NSC würfelt nun ganz normal dagegen (oder spielt es auch aus?).

Was haltet Ihr von diesem Verfahren?
am besten noch 'mal im Original nachlesen!
Klingt sehr interessant.
Mir gefällt es  :)
Außerdem mag ich SL-Empowernment, was sich damit auch prima umsetzen lässt  :d
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IDA-eSeL

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Ich will mehr.

Wenn mein SC z.B. vor dem NSC Angst haben soll, dann möchte ich ihn auch so gespielt sehen. Eben nicht eine halbherzige Vorstellung, ein Würfelwurf und der Hinweis, das er furchteinflößend rüberkommt.

Das widerspricht sich dabei ja nicht. ;) Wenn alle Spieler alles super darstellen können, um so besser. Das ist bloß ziemlich unwahrscheinlich für die meisten Spieler/SL. Oder lege *ich* jetzt die Messlatte ("super darstellen") etwas hoch an? ;)
Und viele Dinge über Mimik hinaus kann man von vorn herein nur mäßig am Tisch darstellen. Denn auch z.B. wegrennen, mit in-game Gegenständen hantieren etc. kann eine Folge eines softskills sein.
« Letzte Änderung: 7.09.2007 | 14:12 von Berengor »

Tybalt

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Das widerspricht sich dabei ja nicht. ;) Wenn alle Spieler alles super darstellen können, um so besser. Das ist bloß ziemlich unwahrscheinlich für die meisten Spieler/SL. Oder lege *ich* jetzt die Messlatte ("super darstellen") etwas hoch an? ;)
Wahrscheinlich  ;)

Wobei ich den Anspruch habe, daß der SL Gefühle transportieren können muß. Ich bin bereit, mich als Spieler ein wenig in die offensichtlich gewünschte Richtung zu bewegen, aber ich will definitiv nicht hören: "Nachdem der NSC das und das sagt, fühlst du wasauchimmer." (Magie ist hier die einzige zulässige Ausnahme.)

Zitat
Und viele Dinge über Mimik hinaus kann man von vorn herein nur mäßig am Tisch darstellen. Denn auch z.B. wegrennen, mit in-game Gegenständen hantieren etc. kann eine Folge eines softskills sein.

Naja, daß man die Beschränkung eines Tischrollenspiels akzeptieren muß steht jetzt nicht unbedingt im Widerspruch zu meinen Anforderungen.


Tybalt,
anspruchsvoll

Offline Falcon

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RPG nur für Leute, die es können. mmh, so hab ichs mir früher mal gewünscht aber mir war klar, daß es zu viel verlangt ist.

wie muss man sich denn das Niveau vorstellen? Hattest du Schauspielunterricht oder warst vielleicht in der Schultheathergruppe?
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Offline Maarzan

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Ähm... nicht für mich bitte.

Ich will mehr.

Wenn mein SC z.B. vor dem NSC Angst haben soll, dann möchte ich ihn auch so gespielt sehen. Eben nicht eine halbherzige Vorstellung, ein Würfelwurf und der Hinweis, das er furchteinflößend rüberkommt.

...



[Rant]
Einem Spieler eine geladene Waffe an den Kopf zu setzen, sollte das Problem lösen. Und wer auf soziale Skills nicht würfeln will, hat sicher auch nichts dagegen den Soak real abzuhandeln ... .
[/Rant]

Vernünftig weiter:
Da der Charakter häufig genug eine völlig andere Sozialisation hinter sich hat, sind selbst scheinbar überzeugende Darstellungen im Realen völlig daneben, da sie die Rolle des Charakters eben gar nicht wiedergeben, bzw. weil die theoretisch "korrekte" Fassung den modernen Spieler gar nicht erreichen kann. Wie viel Angst hast du um deine unsterblcihe Seele, wenn du eben nicht dem gehorchen willst, was dein lokaler Bischof gerade als Gottes Wille predigt.

Da jetzt Perfektion auf falscher Ebene zu verlangen, hört sich schon abwegig an. Der Spieler kann sich nicht primär angesprochen fühlen, da er nicht der Adressat der Vorstellung ist.
Natürlich gewinnt ein Spiel durch eine überzeugende und lebendige Darstellung und ein reines Auswürfeln von relavanten Szenen senkt das Spielerlebnis natürlich extrem. Aber das Extrem des Anspruch auf Realebene angesprochen werden zu wollen, wiederspricht jedem Maß und Rollenverständnis - oder zeigt vielleicht von einem Mangel an Bereitschaft oder Fähigkeit auf der Empfängerseite Verständnis und Einfühlung für Rolle zu zeigen und entsprechende Übersetzungsarbeit zu leisten.

Umgekehrt setzt dies natürlich etwas voraus, was einen Ansatz bietet diese Arbeit zu beginnen, und das erfordert zumindest den Versuch, die angestrebte Linie auszudrücken. Du bist jetzt überredet (ohne Hinweis auf Lage und Argumentation) ist ungefähr so evokativ wie du hast jetzt 8 Lebenspunkte verloren im Kampf. Bei beiden hat man keinerlei Anhaltspunkte, was nun wirklich angemesses Reaktionsverhalten ist.

Was fehlt wären Systeme, sei es regeltechnisch ausgearbeitet oder als sprachlicher Leitfaden, welche soziale Situationen ähnlich aufarbeiten wie Taktiken und Situationsmodifikatoren im Kampf. Natürlich ist dies ungleich schwerer, weil mehr Leute mit Erfahrungen in sozialer Interaktion herumlaufen als mit Erfahrung im Kampf, aber ansonsten wird es eben (unbefriedigenderweise) dabei bleiben, wie es ist, ein paar Leute haben ihre Vorstellungen - von welcher Qualität auch immer - und der Rest blendet den Bereich auf Grund von Orientierungslosigkeit bzw. den zuerwartenden Querelen eben aus. Dazu ähneln soziale Niederlagen möglicherweise  deutlich mehr real erlebten Niederlagen und verstärken den Unwillen sich im Spiel mit solchen Situationen auseinander zu setzen.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

IDA-eSeL

  • Gast
Viele soziale Reaktionen sind aber auch universell, mit denen funktioniert Tybalts Anspruch. Dass es immer noch "nur" ums Spielen geht, dürfte allen klar sein. Die Momente *echter* Gefühle sind extrem selten, aber dafür auch umso wertvoller, wenn man es denn mal hinbekommt. Also, meine Quote ist vielleicht mal eine echte Träne pro 10 Jahren, die ich als SL bei Spielern provoziert hab. 8) (edit: Ok, ok, zwei in 16 Jahren, länger spiel ich noch nicht. ;D)
« Letzte Änderung: 8.09.2007 | 12:15 von Berengor »

Tybalt

  • Gast
[Rant]
Einem Spieler eine geladene Waffe an den Kopf zu setzen, sollte das Problem lösen. Und wer auf soziale Skills nicht würfeln will, hat sicher auch nichts dagegen den Soak real abzuhandeln ... .
[/Rant]
Auch wenn es ein Rant ist:

Blödsinn!

Zitat
Wie viel Angst hast du um deine unsterblcihe Seele, wenn du eben nicht dem gehorchen willst, was dein lokaler Bischof gerade als Gottes Wille predigt.

Da jetzt Perfektion auf falscher Ebene zu verlangen, hört sich schon abwegig an. Der Spieler kann sich nicht primär angesprochen fühlen, da er nicht der Adressat der Vorstellung ist.
Ich glaube, du hast mich völlig und grundsätzlich mißverstanden.

Der Spieler soll nicht primär angesprochen werden, denn er spielt eine Rolle, bei der es auf eine glaubwürdige Darstellung ankommt. Nicht er selbst, sondern sein Charakter wird angesprochen.

Gnaz wichtig: Ich rede nicht von echten Gefühlen, ich rede von der Darstellung. Und bei der erwarte ich auch nicht Perfektion, sondern nur Glaubwürdigkeit, sowohl vom SL als auch vom Spieler.

Ich erwarte, daß der SL die Darstellung so gut hinbekommt, daß man es ihm abnehmen kann und der Spieler entsprechend reagieren kann. Es ist und bleibt Laien-Schauspielerei, das ist klar, aber das reicht eben auch, wenn man es gut macht.


Tybalt

Joe Dizzy

  • Gast
Ich habe nie ganz verstanden warum einige Leute einen so großen Wert darauf legen Dialoge zu improvisieren. Mir macht sowas auch sehr viel Spaß, aber die Beschreibung des Gesagten ist für mich gleichwertig mit dem tatsächlich Gesagten. Vielmehr ermöglicht es doch viel größere Handlungsmöglichkeiten, wenn man als Spieler nicht auf das eigene Bühnentalent angewiesen ist. "Mein Charakter umgarnt die Sekretärin ein wenig und mit ein paar ehrlichen Komplimenten und einem Versprechen auf ein gemeinsames Rendezvous, will er sie für sich gewinnen." erlaubt doch allen am Tisch viel mehr Vorstellungsraum. Anstatt dass sich zwei junge Männer vor dem Rest der Gruppe anflirten müssen. (Ich weiss selbst wie unangenehm dass mit den falschen Leuten sein kann.)

Es ist nicht weniger Rollenspiel nur weil es sich nicht mehr als Schauspiel qualifiziert. Die Rolle wird doch gespielt, sie wird nur nicht geschauspielt.

Tybalt

  • Gast
Ich habe nie ganz verstanden warum einige Leute einen so großen Wert darauf legen Dialoge zu improvisieren.
Persöhnliche Vorlieben. So einfach ist das.

Ich habe nie ein allgemeingültiges Dogma verkündet, sondern lediglich meine eigen Präferenz.

Ich verstehe nicht, was daran so anstößig ist.

Zitat
Mir macht sowas auch sehr viel Spaß, aber die Beschreibung des Gesagten ist für mich gleichwertig mit dem tatsächlich Gesagten.

Und für mich eben nicht, zumindestens nicht dann, wenn es um wirklich wichtige Szenen geht.

Zitat
Vielmehr ermöglicht es doch viel größere Handlungsmöglichkeiten, wenn man als Spieler nicht auf das eigene Bühnentalent angewiesen ist. "Mein Charakter umgarnt die Sekretärin ein wenig und mit ein paar ehrlichen Komplimenten und einem Versprechen auf ein gemeinsames Rendezvous, will er sie für sich gewinnen." erlaubt doch allen am Tisch viel mehr Vorstellungsraum.
Diese Abkürzungen sind doch in Ordnung, ich spiele ja auch nicht alles aus. Aber sobald es für die Handlung wichtig wird, möchte ich, daß es ausgespielt wird.

Für mich ist das "Bühnentalent" eben integraler Bestandteil des Rollenspiels und nicht nur eine nette Option. Jeder hat eben eine anderen Anspruch an Rollenspiel, es ist nunmal sehr variabel. Und das ist eben meiner.

Zitat
Anstatt dass sich zwei junge Männer vor dem Rest der Gruppe anflirten müssen. (Ich weiss selbst wie unangenehm dass mit den falschen Leuten sein kann.)
Auch das kann ich gut nachvollziehen. Aber ich habe nunmal das Glück, mit Leuten zu spielen, mit denen man sowas machen kann.

Zitat
Es ist nicht weniger Rollenspiel nur weil es sich nicht mehr als Schauspiel qualifiziert. Die Rolle wird doch gespielt, sie wird nur nicht geschauspielt.
Habe ich nie behauptet, und würde ich auch nicht. Wie gesagt, Vorlieben, nicht Dogma.

Aber ich verstehe ich nicht, warum es andere so stört, daß wir in unserer Gruppe diesen Anspruch haben. Ich verstehe es wirklich nicht.


Tybalt,
undogmatisch und irritiert

Ein

  • Gast
Ich denke, du hast den Stein damit ins Rollen gebracht, als du manchen Leuten das Talent zum Rollenspiel abgesprochen hast.

Joe Dizzy

  • Gast
Persöhnliche Vorlieben. So einfach ist das.

Wohl kaum. Auf eine persönliche Vorliebe kann man im Zweifel verzichten. Aber so wie du das dargestellt hast, willst du solche Punkte in deiner Rollenspielrunde nicht missen.

Eher persönliches Dogma. Was ich dir nicht absprechen will. Aber verstehen tue ich es trotzdem nicht.

Zitat
Aber ich verstehe ich nicht, warum es andere so stört, daß wir in unserer Gruppe diesen Anspruch haben. Ich verstehe es wirklich nicht.

Mich stört's nicht. Ich kann es nicht nachvollziehen, aber mehr auch nicht.

Tybalt

  • Gast
Ich denke, du hast den Stein damit ins Rollen gebracht, als du manchen Leuten das Talent zum Rollenspiel abgesprochen hast.

OK, das ist ein guter Punkt.

Und ich bleibe auch dabei. Niemand hat Talent zu allem. Das ist nicht abwertend, das ist normal, es ist menschlich.

Alles andere ist "Du, wir sind alle irgendwie begabt, du"-Rhetorik.

Und überhaupt, ich habe ja nichts dagegen, wenn Leute Rollenspiel spielen, die wenig oder kein Talent dafür haben. Das wäre ja auch ein klein bißchen vermessen von mir...

Ich möchte nur nicht mit ihnen in einer regelmäßigen(!) Runde spielen. Mehr nicht.

Wenn jemand sagt, er wolle nicht in einer Kneipen-Mannschaft Fußball spielen, weil er ernsthaft spielen will, wird das akzeptiert. Wer in einer Band nicht mitspielen will, weil die Band seinem Anspruch und Können nicht gerecht wird, dann ist das auch normal.

Wenn ich aber sage, daß ich mit einem gewissen Anspruchs spielen will (mein Hobby eben so ausüben will, wie der Fußballer und der Musiker weiter oben), wird darauf reagiert als hätte ich Cthullu kleine kuschelige Kätzchen geopfert.


Tybalt

Ein

  • Gast
Ich glaube, du verkennst das etwas. Du bist zu der Kneipen-Mannschaft hingegangen und hast ihnen gesagt: "Ihr könnt doch gar keinen Fussball spielen. Euch fehlt das Talent. Also haltet euch fern von mir." Ist dann natürlich schon etwas vermessen/arrogant, sich zu beschweren, dass die Kneipen-Mannschaft sich verteidigt.

Tybalt

  • Gast
Ich glaube, du verkennst das etwas. Du bist zu der Kneipen-Mannschaft hingegangen und hast ihnen gesagt: "Ihr könnt doch gar keinen Fussball spielen. Euch fehlt das Talent. Also haltet euch fern von mir." Ist dann natürlich schon etwas vermessen/arrogant, sich zu beschweren, dass die Kneipen-Mannschaft sich verteidigt.

Wenn da das so sehen möchtest, kann ich dich nicht davon abhalten. Dann ist es halt für dich so.

Aber gesagt habe ich das nicht. Ich habe nie irgendjemaden hier vorgehalten, kein Talent zu haben, den Schuh hast du dir selbst angezogen. Nie habe ich auch nur angedeutet, hier "mit der Kneipenmannschaft zu sprechen," um mal im Bild zu bleiben.

Aber es ist auch egal, wer sich beleidigt fühlen möchte, darf das gerne tun. Beabsichtigt war es nicht, und man muß mich schon bewußt mißverstehen wollen, um zu dem Schluß zu kommen. Und wer mich falsch verstehen will, der soll es eben tun.


Tybalt