Auch wenn die Überschrift vielleicht ein bisschen irreführend ist. Wenn man an die ganzen IMHO überflüssigen Regeln in Rollenspielen denkt, so hat es mit dem Strippen schon so seinen Grund.
Aber was meine ich mit Strippen?
Egal ob bei den Autoschraubern, die Stoßstangen, Zierleisten und Griffe abschrauben, oder bei Frauen und Männern die sich ihrer Kleidung entledigen. Strippen steht für das Ablegen vom Unnützen, von Ballast der im Sinne des Zuschauers nicht gewollt ist.
Der gestrippte Körper wird auf das Wesentliche reduziert und so in einen Zustand versetzt, der nur die gewünschten Komponenten enthält.
Wie lässt sich diese Theorie aber auf das Rollenspiel übertragen?
Ich fange einfach mal an, mir so meine Gedanken zu machen und hoffe das ihr mir helft Licht ins Dunkle zu bekommen. Denn fast jede Runde die ich kenne lässt beim System ihrer Wahl bestimmte Regeln oder Mechaniken weg, weil sie ihren Spielspaß bremsen.
Bei vielen Indie Spielen ist das Ziel der Entwicklung ein Rollenspiel, welches sich auf die für den Spielzweck oder das Ziel benötigten Mechaniken und Regeln beschränkt. Die meisten Main Stream Rollenspiele sind aber eierlegende Wollmilchsäue, welche eine Unmenge von Regeln und Mechaniken enthalten, um eine möglichst große Anzahl von Spielern an zu sprechen.
Ich möchte mir also in diesem Tread mit euch Gedanken darüber machen, wie man das Rollenspiel seines Vertrauens der unnötigen Komponenten entledigt um so mehr Zeit für die gewünschten Dinge im Spiel zu haben und warum das in meinen Augen so wichtig ist.
Bevor man also mit dem Strippen anfängt muss erst mal eine Bestandsaufnahme gemacht werden, was die Gruppe genau vom Spiel erwartet.
Hierzu weißt man den einzelnen Komponenten oft Prioritäten zu und diskutiert diese mit der Gruppe. Wenn man die ungewünschten oder nicht benötigten Komponenten identifiziert hat schmeißt man sie aus dem Regelwerk und spielt ohne sie.
Ein klassisches Beispiel fürs Strippen haben viele SR Runden früher gemacht. Der Decker der nach den Regeln nicht mit der Gruppe spielbar war, wurde aus dem Spiel gedrängt um ein flüssiges Spiel zu garantieren.
Ein anderes Beispiel ist in vielen AD&D Gruppen die Gesinnung gewesen, welche zur Vereinfachung des Spieles weggelassen wurde.
Andere Gruppen haben die Initiative Regel weggelassen oder so modifiziert, das nur einmal gewürfelt wurde.
Ich kenne eine D&D Gruppe die die kompletten sozialen Fertigleiten und die Magie aus ihrem Spiel entfernt hat und nur noch Tabel Top artig Bier trinkt und die Würfel schwingt. Auch diese Herren haben ihr Regelwerk zur Erhöhung des Spielspaßes "gestrippt".
Ich strippe in letzter Zeit eigentlich jedes Rollenspiel so, das es einen Lebensstandard gibt und das Kaufen von Ausrüstung und Lebensmitteln nicht ausgespielt oder Geld und Goldlisten geführt werden müssen. Andere Komponenten werden je nach Gruppe modifiziert und so den Wünschen der Gruppe angepasst.
Eine andere Art, Regelwerke zu strippen benutzen anscheinend viele der sogenannten ARS Spieler. Sie reduzieren das Spiel auf die für sie gewünschten Herausforderungen und Kämpfe und fahren damit anscheinend auch ganz gut (wenn ich hier etwas falsches sage, dann klärt mich bitte auf).
Warum machen wir das?
Ich denke, das die unnützen Sachen weggelassen werden sollten um mehr Zeit und Raum fürs Wesentliche zu schaffen. Auf diese Art und Weise schaffe ich Komponenten ab, welche für Frust bei den Spielern gesorgt haben und kann meine Zeit besser einteilen. Das Spiel erhält mehr persönliche Struktur und der Spielspaß wird gesteigert.
Anmerkungen und Wiederworte?