Na ja, Konsens muss ja in jedem Fall sein, nicht? Solange einer die Arme verschränkt und sagt: „Nö, Shadowrun spiel ich nicht“, kommt man ja nicht weiter. Die Frage ist also nur, wie der Konsens zustande kommt. Dabei macht es durchaus Sinn, wenn die anderen Spieler sich den Wünschen des SL zu einem gewissen Grad beugen, bzw. jedenfalls nach angeregter Debatte das Machtwort des SL akzeptieren. Denn der SL hat doch in den meisten Runden den größten Aufwand, und wenn er etwas machen soll, auf das er keine Lust hat, dann schadet das der Runde.
Ich habe z.B. den Fehler gemacht, in meiner „Traditionsrunde“, hier im Forum besser bekannt als „meine Mädels“, einfach einen Stapel Rollenspielbücher hinzulegen und zu sagen: „Sucht euch was aus.“ Die haben sich Unknown Armies ausgesucht, und ich muss leider feststellen, dass mir als SL für UA absolut nichts einfällt. Deswegen kümmere ich mich nicht drum und wir spielen nicht.
In einer anderen Runde mit meiner Freundin und ein paar von ihren Freunden habe ich einfach gesagt: „Ich leite The Shadow of Yesterday.“ Die fragten: „Was ist das?“ Ich sagte: „Fantasy mit Gefühl“, und sie sagten: „Okay, cool.“ Da ich alle Regionen auf Nah mag, habe ich ihnen die Wahl überlassen, in welcher Region sie spielen wollen, und auch bei der Charaktererschaffung keine Vorgaben gemacht. Aus den Charakterkonzepten habe ich dann das erste Abenteuer abgeleitet und von da aus weiter gesehen. Die Richtung der Kampagne bestimmen also alle gemeinsam. Diese Runde läuft gut, und hat noch viel Steigerungspotential.