Thema: Gutschriften beim Würfeldrehen

[Tourist]

Moin,

im Moment leite ich eine Runde wo keine / so gut wie keine Würfel gedreht werden, aber ich habe gestern länger über eine (sehr schöne) Runde geredet bei der der SL das sehr oft getan.

Ob das nun gut oder schlecht ist, soll NICHT Thema dieser Diskussion sein!

Mir ist gerade folgende Idee gekommen:

(Bsp, D&D-Nah gewählt aber sollte für die meisten Systeme gehen)

Weil Bösewicht X jetzt nicht sterben soll weil er noch nicht gebraucht wird und der Krieger zuschlägt/ würfelt und sagt "ich treffe AC -3" (der Bösewicht hat AC 0) und dann der SL sagt "oh leider nicht getroffen)
bekommt der Krieger ein Gutzettelchen auf dem "+3" steht.
Ein andernmal gibt Ork Y dem Krieger mächtig einen mitt aber der SL will nicht das der Krieger stirbt und obwohl er um 4 Punkte unterschied getoffen hat sagt er "der Ork schlägt daneben".
Jetzt bekommt entweder der Krieger ein Zettelchen auf dem "-4" steht oder der SL behält sich das Zettelchen und bekommt ein Zetellechen für sich auf dem für 'die Monster' "+4" steht.


Diese Zettelchen sollten wohl erst am Anfang des nächsten Spielabends verteilt werden da (meist) unangenehm ist sofort zu erfahren dass die Würfel manipuliert wurden.

Beim nächsten Kampf könnt dann der Krieger sein "+3" Zettelchen benutzen wenn er glaubt dass es ihm etwas nützt.


Gute Idee ? Gibt schon ? Schwachsinn ?

Ich bin gespannt


Markus

[Plansch-Ente]

Ich find die Idee ganz gut...allerdings würd ich die Gutschriften VOLLENDS in Spielleiterhand geben und die Spieler würden bei mir auch nichts von diesen Gutschriften wissen...ok, das mag in manchen Augen dann bescheissen sein...in meinen Augen ist es "Spannung erhalten"...und so nimmt man diesem "Nä, mein Monster darf noch nicht sterben, dreh ich halt die Würfel" etwas den faden Beigeschmack, indem man diesen Bonus, den man dem Monster gegeben hat, dem Spieler irgendwann mittels Boni wiedergibt.

[Pyromancer]

Weil Bösewicht X jetzt nicht sterben soll weil er noch nicht gebraucht wird und der Krieger zuschlägt/ würfelt und sagt "ich treffe AC -3" (der Bösewicht hat AC 0) und dann der SL sagt "oh leider nicht getroffen)
bekommt der Krieger ein Gutzettelchen auf dem "+3" steht.

Ein andernmal gibt Ork Y dem Krieger mächtig einen mitt aber der SL will nicht das der Krieger stirbt und obwohl er um 4 Punkte unterschied getoffen hat sagt er "der Ork schlägt daneben".

Sollte das nicht der Spieler bestimmen? Ich selbst bin immer mächtig angepisst, wenn mir der SL meine dramatische Sterbeszene versaut.

Diese Zettelchen sollten wohl erst am Anfang des nächsten Spielabends verteilt werden da (meist) unangenehm ist sofort zu erfahren dass die Würfel manipuliert wurden.

Wenn ich schummle (was extrem selten vorkommt), dann offen. Bisher gab es da nie Proteste.
Wenn manipulierte Würfel als unangenehm empfunden werden, dann gibt es nur ein Mittel dagegen: Nicht manipulieren.

Beim nächsten Kampf könnt dann der Krieger sein "+3" Zettelchen benutzen wenn er glaubt dass es ihm etwas nützt.

Gute Idee ? Gibt schon ? Schwachsinn ?

Prinzipiell brauchbare Idee. In ähnlicher Form gibt es das bestimmt auch schon.

[Stefan G.]

Tobias D. hat schon mit vielem recht was er sagt. Wenn dann offen Schummeln, wenn das die Leute nicht wollen, dann lieber garnicht Schummeln.

Und außerdem würde ich sagen solltest du deinen Spielern schon nen Autotreffer geben, wenn du ihnen nen Treffer wegnimmst.

Ich käme mir mächtig verarscht vor wenn ich das +3 Zettelchen von dem du da gesprochen hast benutzen würde und dann nur ein "Ellebätsch, trotzdem vorbei!" zu hören bekommen würde.

[Pyromancer]

Und außerdem würde ich sagen solltest du deinen Spielern schon nen Autotreffer geben, wenn du ihnen nen Treffer wegnimmst.

Ich käme mir mächtig verarscht vor wenn ich das +3 Zettelchen von dem du da gesprochen hast benutzen würde und dann nur ein "Ellebätsch, trotzdem vorbei!" zu hören bekommen würde.

Dem könnte man ganz einfach dadurch beikommen, dass der SL die Zielwerte offen ansagt. Dann weiß der Spieler selbst, um wieviel er vorbeigehauen hat und ob sein +3 Zettelchen etwas nützt oder nicht.

Und nach den Gesetzen der Gleichbehandlung sollte man natürlich auch dem Spieler einräumen, wenn er mal vorbeihaut trotzdem zu treffen und dafür dem SL ein +irgendwas-Zettelchen in die Hand zu drücken.

Der nächste logische Schritt ist dann, die Anzahl der Zettelchen, die pro Abend/Abenteuer/Kampagne verteilt werden dürfen, zu begrenzen, damit das ganze nicht ausartet.

Und dann könnte man sich die Zettel-Schieberei auch gleich ganz sparen und einfach irgend eine Resource einführen, die den Spielern/dem SL eine bestimmte Anzahl von Boni, Rerolls oder ähnlichem gewährt.
Und das ist ja mittlerweile eine Standard-Technik. 

[Selganor [n/a]]

In der Ausfuehrlichkeit ist es afaik noch nirgendwo verwendet (warum auch in einem "normalen" Rollenspiel? So ein Mechanismus geht eher Richtung Brettspiel), aber im Unisystem Light (aka "Cinematic Unisystem") gibt es Drama Points die man auf bestimmte Weisen einsetzen kann (Details dazu hier im Unisystem Board)

Wenn es jetzt ein Spielleiter unbedingt "braucht" das z.B. ein SC irgendeine Art von Rueckschlag erlebt (z.B. wird entfuehrt -> Motivation fuer die Gruppe den Charakter zu befreien) dann kriegt er als Entschaedigung einen Drama Point den er irgendwann spaeter einsetzen kann (allerdings NICHT um diese Situation zu negieren)

[Lord Verminaard]

Also. Ich denke, wenn schon geschummelt wird, dann sollte dies dazu dienen, das Spielerlebnis zu verbessern. Wenn durch das Schummeln also das Spielerlebnis verbessert wird, warum sollte dann eine „Entschädigung“ dafür erforderlich sein?

[Boba Fett]

Etwas ich schon einmal überlegt habe und in eine ähnliche Richtung geht:
Erfahrungspunkte werden gestrichen und dafür gibt es Dramapunkte, die man wieder ausgeben kann, um seine Würfelergebnisse zu puschen.
Ebenso kann der Spielleiter seine Ergebnisse puschen, um die Story in eine gewünschte Richtung zu bewegen.
In diesem Fall bekommt der betroffene Spieler die Dramapunkte gutgeschrieben, der SpL "ausgibt".
Ggf. könnte man Limits setzen, wie viele Dramapunkte maximal in einer Sitzung ausgegeben werden dürfen,
oder wieviele Dramapunkte für einen Wurf ausgegeben werden dürfen. (Der Powerlevel sozusagen)
Da die EPs wegfallen, verbessern sich die Charaktere eigentlich nicht mehr, dementsprechen könnte man sich noch überlegen, ob ein Charakter sich nicht ggf. durch Fähigkeiten "verschieben" umorientieren könnte - Er konzentriert sich mehr auf das eine Fachgebiet, dafür vernachlässigt er ein anderes. Oder so...

[Friedensbringer]

ich mags ja eh wieso nicht wenn irgendwas nicht passieren darf wie zum beispiel nsc "darf nicht" sterben, aber dann auch noch so einen mechanismus einzuführen... ich weiß nicht. als spieler kann ich mir nicht vorstellen, dass es mich interessiert (wenn der sl railroaden will, dann macht er was halt, warum sollte ich für seinen leitstil belohnt werden?) und wenn ich selber leite, dann schummel ich sowieso in der regel zum vorteil der spieler, oder wie Lord Verminaard es beschrieben hat um das erlebnis zu verbessern, interessanter zu machen. und dann ist das idr schon belohnung genug!