@Tom: Erstmal Danke fürs Lob!
. Hier gibt es auch wieder neuen Stoff... beim gewählten Zeitraum sind die technischen Innovationen noch überschaubarer Natur (Handy und Internet waren mir spieltechnisch ein Dorn im Auge
). Aber es gibt noch mehr Überraschungen (siehe Text
)
...
Am anderen Morgen gingen Björn und Liz zum Gemischtwarenhändler (und Herausgeber der "Celtic Rumors") Angus O’Flaggerty und kauften für die geplante Tour zu den Minen diverse Ausrüstungsgegenstände ein. Indes statteten Mel und Harry der Ärztin Becky Weisz einen Besuch ab, um sich nach dem Zustand des 15jährigen Mädchens zu erkundigen. Dieses befand sich nach wie vor in geistiger Paralyse. Mel versuchte Zugang zu ihr zu gelangen, was mißlang - sie war allein mit ihr im Zimmer, Harry lenkte derweil die Ärztin mit vorgetäuschten Beschwerden ab, im Smalltalk erfuhr er z. B. daß sie nicht von hier stammte und in der Vergangenheit offenbar keine besonders positive Erfahrung mit der Ärztekammer gemacht hatte. Urplötzlich erlitt das Mädchen während Mels Zureden einen Schreikrampf und schlug wild um sich. Zu dritt beruhigten sie das rasende Kind.
Kurz darauf klopfte es an der Türe. Es war der Reverend Hamish Silverstein, er war gekommen, um ebenfalls nach der Kleinen zu sehen. Als er sich über ihren Körper beugte um ein paar christliche Worte zu sprechen - dabei bemerkte Harry eine seltsame Tätowierung auf dem Handrücken des Geistlichen. Er prägte sich das offenbar keltische Muster ein und fand es später auf den Türrahmen einiger der Häuser Covengors wieder (Das Haus der Ärtzin hatte keines).
Der Krankenwagen aus Fort Augustus ließ noch auf sich warten, und da sie nichts tun konnten, gingen Mel und Harry wieder (Silverstein war noch im Haus). Kaum auf der Straße, begegnete den Beiden ein mißgestalteter und offenbar zurückgebliebener Hühne, er ging auf sie zu wobei er undeutliche Wortfetzen brabbelte. Der Reverend kam zur Türe herausgeeilt und warf ihm ein paar strafende Worte zu, woraufhin sich der Riese fluchtartig zurückzog.
Wie der Reverend erklärte, handelte es sich um den stadtbekannten aber lammfrommen buckligen Norris. Er empfahl sich und lud zu einem Besuch der Dorfkirche auf dem Kalvarienhügel ein.
...
Als man sich am Wagen traf und die neugekaufte Ausrüstung verlud, kam ein dreckverschmierter Pickup in die Stadt gerast. Darin saßen vier mit Gewehren bewaffnete Einheimische. Der Kleidung nach Wald- oder Farmarbeiter. Der Wagen hielt vor der Polizeistation, Polizeichef Roy O’Flaggerty kam herausgestürmt, wechselte ein paar Worte mit dem Fahrer und stieg auf den Wagen, bevor dieser wieder die Stadt verließ.
Die Gefährten folgten dem Pickup, welcher in Richtung Küste fuhr. Auf dem Weg dorthin erspähten sie einen alten, verfallenen Leuchtturm auf einer kleinen, der Küste vorgelagerten Felseninsel, dem Pillar Rock. Der Pritschenwagen fuhr immer weiter den Coastway entlang, doch die Gefährten hielten an der nächsten Abzweigung an und beschlossen, den Wagen nicht weiter zu Verfolgen. Nahe der Abzweigung, am Rande der Steilküste, befanden sich ein paar alte Gebäude, die ebenso alt und verfallen wirkten wie der Leuchtturm im Hintergrund. Ein großes Schild warnte vor dem Betreten des Grundstücks, "Coven Mill", das sich in Privatbesitz befand.
Dobermänner wachten hinter dem hohen Stracheldrahtzaun, der die Handvoll Gebäude umgab. Man beobachtete, wie sich hinter den Zugehängten Fenstern etwas bewegte.
Die Gruppe beschloss umzudrehen und wie geplant der Manderley Hall und der Silbermine einen Besuch abzustatten. Zunächst machte man an dem alten viktorianischen Wohnhaus des Charles Thomas Manderley halt, das nun ein Museum war und das dummerweise am heutigen Tage geschlossen war. Trotzdem klingelte man und eine Frau erschien hinter verschlossener Türe. Sie konnte sich erinnern, daß die Schulklasse das Anwesen besucht hatte, etwa gut eine Stunde blieben und danach wieder mit dem Bus wegfuhren. Die Dame war hilfsbereit und so konnte die Gruppe zwar einige neue aber nicht wirklich relevante Details erfahren.
Wohl oder übel fuhr die Gruppe zum Bergwerk zurück. Unterwegs kamen sie an einem kleinen Farmgebäude vorbei, in dem die Ärztin Becky Weisz wohnte - das Gebäude war dereinst die Telegrafenstation der Minengesellschaft. Die Ärztin, die sich für derlei Technik zu begeistern weiß, hat die abgelegene Station gekauft um dort zu wohnen.
Am Bergwerk: die gesamte Anlage wirkte, als hätte man sie am Unglückstag (1930) erst stillgelegt. Zwar standen zwei Wagen, ein schmutziger Pickup und ein schwarzer Lieferwagen auf dem Gelände, doch es war niemand zusehen.
In dem Verwaltungsgeäude, eine Blockhaushütte, weckten die Gefährten den kauzigen alten Pit, der schon seit Ewigkeiten Touristengruppen durch den Besuchertrakt der Mine führte. Der Alte hatte zwar zunächst Probleme, sich an eine Schulklasse zu erinnern, doch gutes Zureden (und harte Deutsche Mark) halfem seinem spröden Gedächtnis auf die Sprünge - unter dem Lehrerduo hatte es offenbar eine Meinungsverschiedenheit gegeben. Dies endete damit, daß ein Teil der Schüler zu Fuß zum Landschulheim aufbrach und der andere Teil die Führung machte. Da Pit an jenem Tage einen schweren Kater hatte, gestattete er der Lehrerin ihre Schützlinge auf eigene Faust die Mine zu erkunden. Obwohl dies eine fahrlässige Verletzung der Aufsichtspflicht darstellte, spielte der alte Pit den Besuch der Mine herunter. Er warnte lediglich davor, den alten Teil der Mine - der aber ohnehin für Besucher gesperrt war - zu betreten. Bernie, Pits Aushilfskollege, habe an jenem Tag die Schüler/innen wohlbehalten aus der Mine kommen sehen.
Die Gefährten machten zunächst den offiziellen Teil der Führung mit, befanden jedoch recht schnell, daß ein Erkunden des geschlossenen Teil womöglch Antwort auf einen Teil ihrer Fragen brächte. Dafür sprachen Fußspuren, die eine Art floureszierendes Leuchten von sich gaben und offenbar von großen Stiefelabdrücken stammten, die unmittelbar in der Nähe der verschlossenen Türe zu finden waren.
Pit ließ sich recht schnell dazu überreden, die Fremden sich selbst zu überlassen. So öffneten sie die Gittertür zum verschlossenen alten Minentrakt mit Pits Schlüssel. Eine 15 m tiefe Grube führte in einen tiefer liegenden Minenabschnitt. Die hölzerne Verschalung des Schachtes war jedoch alles andere als Vertrauenerweckend, die eingelassenen Trittsprossen ebenso. Also nahm man ein mitgebrachtes Seil und ließ es in die Tiefe. Unten angelangt zweigten Gänge nach Norden und Süden ab, eine verschlossene Metalltür blockierte einen weiteren Gang im Osten. An diesem prangte ein modernes Vorhängeschloß, zu dem Pits uralter Schlüssel nicht passte. Der Gang im Süden war zudem großteilig verschüttet, nur ein Kriechgang in Bodennähe erlaubte ein Weiterkommen. Allerdings strömte knöcheltief Wasser aus dem südlichen Teil und floß in den nördlichen Gang ab. Bemerkenswert war jedoch ein schwaches, grünliches Leuchten des Wassers. Auch fanden sich silbrige Partikel darin. Nur der Weg in den Osten schien einigermaßen Trocken.
Björn packte die Brechstange aus und öffnete so das Abus-Schloß. Hinter der Tür ersteckte sich erneut ein Gang. Die Stützelemente an Wänden und Decke wirkten morsch und brüchig, doch die Gänge selbst waren intakt. Nach einigen Metern zweigte der kerzengerade Gang widerum in den Osten ab. Nach ca. 30 m endete dieser in einer großen, natürlich geformten Grotte, welche sich auch als Ursprung eines grünen Leuchtens entpuppte. Dieses strahlte recht stark aus einer Grube in der Mitte der Grotte. Doch das war nicht die einzige Besonderheit. Der Gang endete auf einer balkonartigen, steinernen Erhebung, eine Art natürlich geformter Podest. Im Halbkreis um das Podium waren in den Boden gepflanzte Holzpfähle eingeschlagen. Auf einer natürlich gewachsenen Steinsäule auf dem Podium lag ein mit obskuren Schriftzeichen bekritzeltes Stück Tierfell. Liz kannte einiger dieser Zeichen aus ihrer Heimatstadt Arkham - eine Handvoll jugendlicher Okkultisten verwendeten diese Zeichen, die offenbar zum Alphabet einer uralten Sprache gehörten. Dabei ging es um die Widererweckung seit Äonen im Meer schlafender Entitäten, deren Führer Cthulhu genannt ward. Nach ihrer Erweckung sollen sie die Herrschaft über die Erde anstreben, die sie vor Urzeiten bereits schon einmal innehatten. Derlei abstruse Phantastereien konnten natürlich nur aus den von diversen Rauschmitteln herbeigerufenen Wahnvorstellungen entsprungen sein. Der Hang zu derlei düster-obskurem Pseudokultismus waren ja bekanntermaßen vor allem bei Jugendlichen, die in einem wirtschaftlichen und sozial schwachen Umfeld vegetierten geradezu in Mode gekommen. (Schuld an der gesellschaftlichen Degeneration haben natürlich (neben dem Drogenkonsum) in der Hauptsache Hardcore-, Horrorfilme und Heavy-Metal-Musik
)
Die Gefährten nahmen das beschriftete Tierfell und untersuchten hernach die geheimnisvoll illuminierte Grube. Kaum das sie über den Rand geblickt hatten und den großen, grünlich leuchtenden Stein darin sahen, wurden sie von Schwindel und großer Übelkeit erfasst. Mel und Liz fielen gleich ganz in Ohnmacht, Harry und Björn gelang es ihre ohnmächtigen Körper aus der Höhle zurück in den Gang zu zerren, wobei sie sich mehrmals heftig erbrachen. Nach ca. 15 min endete die Ohnmacht der Frauen und auch sie begannen ihre Mageninhalte zu entleeren. Kurz darauf setzte ein Kribbeln der Nervenbahnen ein, gefolgt von einem unerträglichen Schmerz gleich heftigen Stromstößen, der in jede Faser ihres Körpers kroch. Auch diese Tortur ging vorüber und die vier begannen sich allmählich wieder normal zu fühlen, nur um kurz darauf in einen euphorischen Rauschzustand zu verfallen.
Björn sah zwei funkelnde, rote Augen vor sich im Gang. Sie gehörten zu einer ausgemergelten humanoiden Kreatur mit einem Hundeschädel. Die Haut der nach Fäulnis riechenden Kreatur fehlte oder war nur in Fragmenten vorhanden. Lange, scharfe Krallen schliffen über den Stein. Das lähmende Entsetzen über diesen Anblick, der sich unwiderruflich in die Gehirne einbrannte, wich jedoch dem Überlebensinstinkt. Die Gruppe griff zu ihren (Schuss)Waffen und streckte damit die angreifende Bestie quasi im Affekt nieder. Sekunden später kamen jedoch gleich mehrere dieser Monstren von Seitens der großen Höhle auf die Gefährten zugerannt. Aus allen Rohren in den Gang feuernd, stoppten sie die sich rasch nähernde Meute.
Neugier überwog den Schock über die Angreifer, die weder Mensch noch Tier zu sein schien. Offenbar unterdrückte die noch immer anhaltende Euphorie in ihren Köpfen den geistigen Kollaps über das gerade gesehene und erlebte.
Vorsichtig tasteten sie sich weiter in der Höhle voran, die sich zu einem regelrechten Labyrinth weitete. Mehrer der Abzweigungen erwiesen sich jedoch als Sackgassen, so daß man immer wieder umdrehen musste.
Harry stellte derweil erstaunt (und eher durch Zufall) fest, daß er hinter einer Felswand eine Silberader sehen konnte!
Liz begann plötzlich das Geräusch von Fledermäusen zu hören, (obwohl die anderen dies nicht taten - sie waren nämlich weit entfernt).
Björn lief ohne es zu merken so schnell, daß er die anderen fast zurückließ.
Liz hörte schließlich die Schritte und Stimmen von Männern, die offenbar nach ihnen suchten. Sie hatten Waffen dabei und trugen Nachtsichtgeräte. Es war klar, daß sie gekommen waren, um zu töten.
Man beschloß sich ihnen zu entgegenzustellen. Obwohl die Unbekannten flüsterten, konnte Liz ihre Stimmen hören und so ihre Taktik erfahren. Björn rannte voraus und in einem geeigneten Moment schoß er und streckte einen der überraschten Unbekannten nieder, als dieser gerade um die Ecke kam. Björn zerrte die Leiche zu sich, so daß sie nicht im Blick der übrigen war. Dann wartete er auf die beiden verbliebenen Killer. Indes rückten Mel, Harry und Liz zu Björn nach.
Es kam zum Showdown: Mel, Harry und Liz suchten Deckung hinter von der Decke gefallenen Trümmern (ein Querschläger hatte kurz zuvor den Einsturz verursacht).
Björn wurde von einem der Schützen von einer Ladung Schrot in den Brustkorb getroffen (erstaunlicherweise fiel der ihm zugefügte Schaden weit geringer aus, als er es hätte tun müssen). Die Überraschung, das sein Gegenüber nicht in Stücke geschossen zu seinen Füßen lag, nutzte Björn zum Gegenangriff und streckte ihn mit Geschossen aus seiner 45er nieder.
Auch Harry und Liz setzten sich mit ihren Gewehren zur Wehr und es gelang ihnen zumindest den dritten Angreifer zu Verwunden.
Mel setzte den dritten Angreifer unbewußt mit einem Feuerstrahl, der sich plötzlich aus ihrer Fackel löste, in Brand. Dieser flüchtete schreiend, brach jedoch wenige Schritte später tot zusammen, während die Flammen weiter loderten.
Entsetzt erkannten die Gefährten in den Angreifern jene Männer, die sie Stunden zuvor im Pickup sahen.
... (to be continued)