Autor Thema: Rollenspiel-Marketing?  (Gelesen 10631 mal)

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DrTemp

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Rollenspiel-Marketing?
« am: 7.10.2007 | 18:11 »
Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass Marketing fast wichtiger ist als die Qualität des Produktes, insbesondere bei Medienprodukten wie Filmen oder eben auch Rollenspielen.

Aber wie geht das? Wie erreicht man die Zielgruppe, die man unbedingt erreichen will, nämlich die potentiellen Spielleiter? Sind Cons tatsächlich der beste (oder überhaupt ein tauglicher) Weg dafür? Welche Strategien kann man verfolgen, um die Bücher am günstigsten in die Regale der Läden und die Köpfe der Leute zu bekommen? Was hat in der Vergangenheit gut funktioniert? Was nicht?

Wer weiss was?  :)


Offline Enkidi Li Halan (N.A.)

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #1 am: 7.10.2007 | 18:53 »
Dazu gab es schon mal einen ähnlichen Thread, der vielleicht weiterhilft.

Für ein sinnvolles Marketing muss man entweder einiges an Geld in die Hand nehmen, oder ein paar wirklich kreative Ideen haben und die in Zusammenarbeit mit den richtigen Leuten umsetzen. Am besten beides ;)

Und auch auf die Gefahr hin, dass man mich für voreingenommen hält: ohne einen guten Grafik-Designer sollte man die Finger vom traditionellen Marketing lassen ;)

Offline Würfelheld

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #2 am: 7.10.2007 | 19:07 »
da bin ich mal gespannt wie nen Flitzebogen...
(fürs Studium kommt dieser Thread zwei Wochen zu spät)

Wo ich aber schon mal zustimmend nicke ist bei dem von Enkidi angesprochenen Punkt der Illustration, besonders eine gute Coverillu sollte schon drin sein.

Wie oft hab ich im Laden ein Buch in die Hand genommen weil mich das Cover angesprochen hat... und damit ist dann schonmal ein Widerstand gebrochen!

Des Weiteren sollte man sich Videoteaser über diverse Internetportale zu nutzen machen, da war z.B. in letzter Zeit ein Trailer von Funky-Colts oder einer zum Roman "Hexenmacher" zu sehen (jetzt bitte nicht über die Qualität streiten).

Dann gibts natürlich den "klassischen" Weg der Forenwerbung. Da ist aber die Frage in wie weit es manche Forengötter überhaupt zulassen das man ihr Board damit frenquentiert.

Das mal so zum Anfang...

DrTemp

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #3 am: 7.10.2007 | 20:14 »
Ich will ja jetzt nicht vermessen erscheinen, aber ist es nicht etwas kontraproduktiv, erst zu sagen, dass man was weiss, es dann aber nicht beizutragen?

DrTemp

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #4 am: 7.10.2007 | 21:04 »
[...]
Für ein sinnvolles Marketing muss man entweder einiges an Geld in die Hand nehmen, oder ein paar wirklich kreative Ideen haben und die in Zusammenarbeit mit den richtigen Leuten umsetzen. Am besten beides ;)

Wie viel ist denn "einiges an Geld"?

Zitat
Und auch auf die Gefahr hin, dass man mich für voreingenommen hält: ohne einen guten Grafik-Designer sollte man die Finger vom traditionellen Marketing lassen ;)

Und was kostet einer? Und wie unterscheidet man gute von schlechten? Und was tun die dann, wenn sie gut sind? ;)

Samael

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #5 am: 7.10.2007 | 22:07 »
Naja, DSA ist aufgrund der Marketingaktionen von Schmidt Spiele in den 80ern ja bis heute das größte deutsche System (war natürlich auch genau der richtige Zeitpunkt). Innsofern würde ich schon sagen, dass Marketing einiges in Bewegung setzen kann. Nur kostet das Geld und das hat kein deutscher Rolloverlag in dem Maße mehr übrig.

Matthias

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #6 am: 7.10.2007 | 22:23 »
Vielleicht könnte man ja danach fragen welche Methoden waren erfolgreich?
Um sowas zu beobachten muss man kein Marketingprofi sein.

Wie dem auch sei, im Projekt Odyssee sind zwei Faktoren entscheidend:

1. Präsenz. Die Systeme die auf den angebotenen Veranstaltungen ständig präsent sind, verkaufen sich auch gut (wenn sie verkauft werden wollen, was ja nicht bei allen PrO Systemen der Fall ist).

2. Grafik. Die Systeme die ein offensichtlich gestyltes Cover und im inneren auch etwas zu bieten haben, liegen vorn.

my 2 cent
Matthias

DrTemp

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #7 am: 8.10.2007 | 08:41 »
Ich fasse den Erkenntnisstand mal zusammen:

- Man braucht schöne bunte Bilder. Allgemein: Ein sehr ansprechendes Äußeres.
- Auf Cons vertreten zu sein hilft ungemein, die Absatzzahlen zu erhöhen.
- Forenwerbung ist, sofern in den entsprechenden Foren erlaubt, ein nützliches Werkzeug.

Ich hätte darüber hinaus gedacht, dass man mit Rezensionen einges an Bekanntheitsgrad erreichen könnte?

Für den Vertrieb erscheint es mir nicht unwichtig, dass das Buch z.B. via Amazon bestellbar ist, also jederzeit überall besorgt werden kann.

Weiter?

« Letzte Änderung: 8.10.2007 | 08:43 von DrTemp »

Offline Würfelheld

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #8 am: 8.10.2007 | 08:53 »
Mit der Bestellbarkeit, sollte bei einem kommerziell orientierten Rollenspielsystem eigentlich selbstverständlich sein.... (geringer Aufwand für den Käufer)

Mit den Rezis... naja da halt ich nicht mehr unbedingt viel von, den da wird in der letzten Zeit soviel Schindluder mit getrieben (FakeRezis) das es schon nicht mehr schön ist...

Edit:

Nur so am Rande
...Und um noch eine Sache zu präzisieren, DrTemp, die Dir anscheinend nicht klar ist:
Die Qualität des Produktes gehört auf jeden Fall zum Marketing dazu. Man kann das nicht losgelöst sehen, da die Beschaffenheit eines Produktes nicht nur unterstützend für die anderen Marketingmechanismen wirkt, sondern ein integraler Bestandteil des Marketing ist.
...
*Das Marketing ist heute zu einer grundlegenden Unternehmerischen Entscheidung geworden, weil der Absatz von Produkten zunehmend schwieriger geworden ist...

*In der Interpretation bedeutet Marketing die Planung, Koordination und Kontrolle aller auf die aktuellen und potenziellen Märkte ausgerichteten Unternehmensaktivitäten
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« Letzte Änderung: 8.10.2007 | 08:59 von version1 »

Offline Jens

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #9 am: 8.10.2007 | 08:59 »
Das kommt ganz darauf an, wie fesselnd der Rezensent schreibt. Zu vermeiden sind FanBoy-"Rezensionen" wie sie in manchen etablierten Systemen vorkommen, das ist schale Werbung. Es sei denn das ist so offensichtlich, dass diese Rezi ebenfalls unterhaltend ist und Lust auf mehr macht. Wird aber noch schwieiriger (und man braucht einen FanBoy).

Ludovico

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #10 am: 8.10.2007 | 10:52 »

My 2 cents:
Der RPG-Markt ist ein kleiner Markt, um den sich viele viele Anbieter zanken und der von einem richtig großen Anbieter dominiert wird, gefolgt von einigen eher mittelständischen Unternehmen und einer Unzahl an kleinen Klitschen. Als zusätzliche Konkurrenz gibt es noch die nichtkommerziellen Anbieter, private RPG-Autoren, die ihre Werke für lau im Netz anbieten.

Die Standbeine der Großen sind auch mittlerweile nicht mehr das RPG an sich. WotC steckt in einer Vielzahl von Geschäften drin. White Wolf vertickt auch Lizenzen für Computerspiele, Brettspiele und ist gerade mit den Entwicklern von EVE Online in ein Bett gestiegen.

Der Markt krankt daran, daß kaum ein Anbieter daran gedacht hat, eine Marktentwicklung zu betreiben. Stattdessen wird nur um die gleiche Käuferschicht gebuhlt und zwar die bereits existierenden Rollenspieler, anstatt neue Rollenspieler anzuwerben.

Zum Produkt:
Wenn man ein Produkt veröffentlichen will, dann sollte man sich erstmal darüber im Klaren sein, wen man überhaupt als Käufer anvisieren will.
Wenn Du auf dem typischen Rollenspielmarkt Dein Glück versuchen willst, dann nehm am Besten ein nichtkommerzielles RPG. Die Chancen zu etwas mehr als ein paar Almosen zu kommen, sind zu gering aufgrund der großen und auch sehr professionellen Konkurrenz.

Grundsätzlich gilt auch, daß man sein Produkt an der Zielgruppe ausrichtet. Out Of Company (man produziert es und die Kunden haben es gefälligst zu schlucken) funktioniert seit über 20 Jahren auf sämtlichen anderen Märkten nicht mehr und nur die dümmsten der Verlage setzen noch darauf, solche RPGs kommerziell rauszubringen.
Also heißt es Out Of Market, was soviel heißt, daß Du nach der Feststellung der Zielgruppe Dir überlegst, wie das Produkt für diese Zielgruppe beschaffen sein muß.

Ich selber würde wohl die MMORPGler und die Fantasy-Fans anvisieren. Man hat eine gewisse Schnittmenge mit Rollenspielern und außerdem jede Menge ungenutztes Potenzial, weil es halt bei MMORPG und auch bei Fantasy Überschneidungen mit Fantasy-RPGs gibt.

Du stellst fest, wie und wo man diese Kunden erreichen kann, um zu sehen, wo man die Werbung platziert. Dann stellst Du auch noch fest, sei es über Beobachtung oder über Fragen oder über beides, was diese potenziellen Kunden so wollen (ignorier einfach die Schicht der RPGler, die eventuell Dein Produkt kaufen wollen, sondern konzentrier Dich auf die Nicht-RPGler) und designst Dein RPG entsprechend.
Da würde ich schon mal sagen, daß einfache Regeln sehr wichtig sind und jede Menge spaßiger Fluff, der zum Weiterlesen animiert.
Artwork ist, wie Enkidi schon geschrieben hat, auch wichtig und danach richtet sich auch Deine Käuferschicht etwas aus (Exalted zieht zum Beispiel eher die Anime-Fans an).

Wenn Du jetzt also ein Produkt hast, daß auf Deine Zielgruppe abgestimmt ist, mußt Du nur noch sichergehen, daß es irgendwie bekannt wird.
In RPG-Foren was darüber zu schreiben, ist sinnlos. Da trifft man nur Leute, die bereits RPG spielen. Die interessieren einen nicht.

Aber hey, Du hast ja bereits vorher abgecheckt, wo sich Deine Zielgruppe rumtreibt. MMORPGler sind vor allem in Online-RPGs und Fantasy-Fans lesen gerne Romane und treiben sich wohl auch viel im Internet rum.

Da beide also im Internet aktiv sind, muß erstmal eine Webseite her, die auch ja professionell sein sollte und nicht quietschbunt, daß einem der Sehnerv durchbrennt.
Ich würde versuchen, sie aufzuziehen, wie ein Computerspiel also auch mit Trailern (check mal das WH40k RPG Dark Heresy) und natürlich Features, denn immerhin haben Deine potenziellen Kunden gerade mal eine vage Ahnung, was RPG nun ist. Da schreibt man aber keinen langen ausführlichen Text, sondern ein paar knackige Sachen wie
"-Sei Dein eigener Charakter in Deiner eigenen Welt
-Lebe Deine Träume
..."
und natürlich
"-Einfache und schnelle Regeln"

Jetzt mußt Du noch eine Möglichkeit finden, den Leuten klarzumachen, wo Deine Seite ist.
In MMORPGs kannst Du zum Beispiel einen eigenen Charakter gründen und ordentlich darüber rummeckern, daß RPG zu kurz kommt und hin und wieder den Namen Deines eigenen RPGs fallen lassen. So kann man vielleicht etwas über Mund zu Mund-Propaganda machen.
Bei diversen Online-Shootern aber vielleicht auch MMORPGs kann man auch Werbefläche mieten.
Banner auf den Webseiten der MMORPGs und den bestehenden Communities, die mit auffälligen und provokanten Sprüchen zum Anklicken animieren (sowas wie "We want more Role in RPG") kriegst Du auch Besuch.
Wenn Du das Geld über hast, versuchst Du Flyer in diversen Romanen unterzubringen und treibst Dich natürlich auch in den Communities der Fantasy-Fans rum.

RPG-Cons kannst Du ignorieren, ebenso wie alles, was mit RPG zu tun hat. Der Markt ist zu klein und uninteressant. Also ignoriere bestehende Rollenspieler bei Deinem Marketing.

Was jetzt noch kommt, ist die Logistik.
Ich würde ja sagen, daß Du eine Menge Kosten sparen kannst, wenn Du Dein Produkt als PDF zum Download anbietest und dazu noch Links zu Teamspeak und einem Würfelgenerator auf Deiner Webseite anbietest. So können die Leute auch online zocken. Immerhin gehören ja auch MMORPGler dazu, die nichts anderes gewohnt sind.
Allerdings werden PDFs gerne kopiert, wobei ich das nicht für weiter schlimm halte.
In normalen RPG-Runden kauft sich nur ein geringer Teil der Spieler die RPG-Bücher und läßt die anderen immer wieder reinschnuppern.
Da verkauft der Verlag dann auch nur ein oder zwei Bücher.

Tja, so würde ich es machen.

Offline Würfelheld

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #11 am: 8.10.2007 | 15:11 »
..und mit der Ignoranz gegen "bestehende Rollenspieler" Dir aber auch gleichzeitig einige Kunden selbst berauben und Dir ggf da ein blutige Nase holen

Ludovico

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #12 am: 8.10.2007 | 16:11 »
Wieso um Rollenspieler werben?
Es sind so wenige und diese wenigen sind auch noch so hart umkämpft, daß es sich kaum lohnt.
Außerdem kommen diese Kunden eh von allein, denn anders als auf anderen Märkten sind Rollenspieler aufgrund des Mangels an Werbung seitens der Verlage auf Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen.
Aber es sind so oder so so wenige, daß es sich nicht lohnt.

Sorry, aber die großen erfolgreichen Unternehmen stützen sich auch nicht auf Rollenspieler als Kunden. Das ist Geld, was man gerne mal mitnimmt, aber so richtig viel wird in diese Käuferschicht nicht an Kapital gesteckt, weil es sich einfach nicht lohnt.

Die Wahrscheinlichkeit, sich eine blutige Nase zu holen, ist bei Herausgabe eines RPGs so oder so sehr groß.
Wenn man Rollenspieler als potenzielle Kunden ignoriert, kann man das Risiko kaum erhöhen.

Oder kannst Du mir sagen, wieso ich im Kampf um eine gutinformierte, geizige, anspruchsvolle, kleine und hart umkämpfte Zielgruppe Zeit und Geld opfern sollte?
« Letzte Änderung: 8.10.2007 | 16:17 von Ludovico »

Teclador

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #13 am: 8.10.2007 | 16:34 »
Oder kannst Du mir sagen, wieso ich im Kampf um eine gutinformierte, geizige, anspruchsvolle, kleine und hart umkämpfte Zielgruppe Zeit und Geld opfern sollte?


Das fasst es sehr gut zusammen. Was man vorallem nicht oft genug betonen kann: klein.

Wenn man es schaffen würde jeden 20. WoWler mit siner Werbung zu einem Kauf zu verleiten hat man wohl mehr gewonnen, als wenn man es schafft jeden 2. PnP Rollenspieler zu selbigem zu verleiten.

wjassula

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #14 am: 8.10.2007 | 16:48 »
Zitat
Oder kannst Du mir sagen, wieso ich im Kampf um eine gutinformierte, geizige, anspruchsvolle, kleine und hart umkämpfte Zielgruppe Zeit und Geld opfern sollte?

Weil das die einzigen sind, die dein Spiel kaufen werden? Rollenspiele an Nicht-Rollenspieler zu verhökern ist noch hoffnungsloser. Rollenspiele sind uncool, nerdig, kosten zuviel Zeit, sind zu teuer und außerdem uncool und nerdig. Ach ja, und uncool.

Also ist die erfolgreichste Taktik: Alles machen wie die anderen und die minimalen Abweichungen als Innovation herausstellen, aber möglichst laut. Nicht *ein* Buch produzieren, sondern eine ganze Reihe von möglichst dicken, möglichst aufwändig gemachten Büchern nicht unter 40 Euro pro Stück. Wenig Regeln, die interessieren sowieso keinen. Da am besten von den Etablierten klauen, irgendwelche beliebigen Attribute und Fertigkeiten, die man wahlweise unter/überwürfeln muss, plus Hinweis, dass der SL entscheidet. Das am Regeldesign gesparte Geld in hammermäßige Grafikprofis stecken, die das ganze optisch aufbolzen bis zum jüngsten Tag. Merke: Rollenspieler sind Sammler und Gewohnheitstiere und wollen alles so, wie es immer schon war.

Das dann auf Cons und Messen landauf- landab promoten und zwar mit Proberunden ohne Ende bei erfahrenen SLs, die Freeform-Runden durch persönliches Talent zum Erfolg werden lassen, so dass keiner merkt, dass der Fun gar nicht aus dem Regelbuch kommt.

Dann möglichst schnell Nice to Have-Sachen nachschieben, also Bilderbücher von den Hammergrafikprofis, Shirts, Poster, Wallpaper usw. Das Spiel als Marke aufbauen: Wr XY spielt, ist ein cooler Typ - bei XY triffst du andere coole Typen. Spiel zur Nebensache werden lassen. Irgendwann stillschweigend auf Romane aus der Spielwelt umschwenken. Computerspiele, Online-Games, Comics, Heftromanreihen. Keine Rollenspiele mehr produzieren.

 :-\

Darkwalker

  • Gast
Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #15 am: 8.10.2007 | 16:59 »
Die Frage ist nur, wie viele der Computa-"Rollenspieler" und Fantasy-Freaks interessieren sich für PnP? Erstere sind oft in der "DungeonCrawl" Phase und mit ihren Systemen gut zu frieden und wenn zweitere so ein riesen Markt währen hätten sie nach der Verfilmung der drei Tolkühn-Machwerke ja das Rollenspiel überschwemmen müssen.

Ich les ja ganz gerne gute Fantasy aber deswegen greife ich noch lange nicht zum CONAN Rollenspiel.

Und PnP-RPG ist erst mal "Arbeit" von der Notwendigkeit "Freunde, richtige, IRL" zu benötigen ganz zu schweigen (ein Problem vieler online-Spieler). Da ist es einfacher das nächste Expansion-Set zu kaufen. Aktuell verliert PnP Spieler AN diese ComputaWelten, nicht umgekehrt.

Ludovico

  • Gast
Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #16 am: 8.10.2007 | 17:04 »
Weil das die einzigen sind, die dein Spiel kaufen werden? Rollenspiele an Nicht-Rollenspieler zu verhökern ist noch hoffnungsloser. Rollenspiele sind uncool, nerdig, kosten zuviel Zeit, sind zu teuer und außerdem uncool und nerdig. Ach ja, und uncool.

Ob Rollenspiele uncool sind, bin ich mir gar nicht mehr so sicher. Wenn ich mir so die Erfahrungen der Foren-Mitglieder (auch in anderen Foren) ins Gedächtnis zurückrufe, komme ich eher zur Ansicht, daß Rollenspieler eher mit Interesse zu ihrem Hobby befragt wurden.

Wenn es aber so ist, wie Du schreibst, dann liegt das kommerzielle RPG im Sterben, oder?

Und jedes Hobby kostet Zeit. WoW kostet auch Zeit oder an Autos basteln, Flugzeugmodelle zusammenbauen,... und es kostet auch Geld.

Aber um gerade die Zielgruppen außerhalb der üblichen Käuferschicht zu kriegen, muß man tatsächlich mal RPGs schreiben, die einfach in den Regeln und nicht zu teuer sind. Das geht aber auch, zumal ich deshalb auch an PDFs dachte, da man sich da dann auch die Druckkosten spart.

Zitat
Also ist die erfolgreichste Taktik: Alles machen wie die anderen und die minimalen Abweichungen als Innovation herausstellen, aber möglichst laut. Nicht *ein* Buch produzieren, sondern eine ganze Reihe von möglichst dicken, möglichst aufwändig gemachten Büchern nicht unter 40 Euro pro Stück. Wenig Regeln, die interessieren sowieso keinen. Da am besten von den Etablierten klauen, irgendwelche beliebigen Attribute und Fertigkeiten, die man wahlweise unter/überwürfeln muss, plus Hinweis, dass der SL entscheidet. Das am Regeldesign gesparte Geld in hammermäßige Grafikprofis stecken, die das ganze optisch aufbolzen bis zum jüngsten Tag. Merke: Rollenspieler sind Sammler und Gewohnheitstiere und wollen alles so, wie es immer schon war.

Das dann auf Cons und Messen landauf- landab promoten und zwar mit Proberunden ohne Ende bei erfahrenen SLs, die Freeform-Runden durch persönliches Talent zum Erfolg werden lassen, so dass keiner merkt, dass der Fun gar nicht aus dem Regelbuch kommt.

Dann möglichst schnell Nice to Have-Sachen nachschieben, also Bilderbücher von den Hammergrafikprofis, Shirts, Poster, Wallpaper usw. Das Spiel als Marke aufbauen: Wr XY spielt, ist ein cooler Typ - bei XY triffst du andere coole Typen. Spiel zur Nebensache werden lassen. Irgendwann stillschweigend auf Romane aus der Spielwelt umschwenken. Computerspiele, Online-Games, Comics, Heftromanreihen. Keine Rollenspiele mehr produzieren.

 :-\

Klingt nach dem, was WotC und WW machen. Ist auch nicht schlecht, um Kohle zu machen, hat aber später mit RPG relativ wenig zu tun.

Vielleicht ist es ja auch so, daß das Medium Rollenspiel tatsächlich im Sterben liegt und die Zukunft in den MMORPGs liegt. Die Grafiken werden immer besser und die MMORPGs lassen auch immer mehr und mehr Freiheit zu.

Damit muß man auch rechnen. Irgendwann haben die Leute, die Kutschen herstellten, auch merken müssen, daß ihre Zeit gekommen ist.

Aber ich bin nicht so negativ.

@Darkwalker
Ich denke, daß sehr viele MMORPGler unzufrieden sind (hab ein paar Monate lang Everquest II gespielt) mit dem geringen RPG-Anteil in den MMORPGs und mit den ewig gleichen Missionen. Wenn man in diese Kerbe haut und nur einen kleinen Teil davon für sein RPG gewinnen kann, hat man viel mehr erreicht als Fanpro und WW in den letzten 10 Jahren.
Und daß Fantasy-Fans nicht den Markt überschwemmen, ist für mich auch nicht verwunderlich, werden diese doch in punkto Werbung von den Rollenspielverlagen ignoriert, so daß viele gar nicht wissen, was RPG überhaupt ist.
Überhaupt, Rollenspielverlage und Werbung oder Promotion... Die meisten machen noch weniger als das Minimum. Es ist kein Wunder, daß es dem Hobby an Zulauf fehlt.

Und jedes Hobby ist Arbeit an sich. Es ist bloß Arbeit, für die man nicht bezahlt wird und die einem doch irgendwie aus den unterschiedlichsten Gründen Spaß macht.
Aber gerade bei RPGs würde ich massig Fluff einsetzen, um diesen Arbeitsanteil zu kaschieren. Castle Falkenstein hat das hervorragend hingekriegt.
« Letzte Änderung: 8.10.2007 | 17:18 von Ludovico »

Darkwalker

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #17 am: 8.10.2007 | 17:05 »
Weil das die einzigen sind, die dein Spiel kaufen werden? Rollenspiele an Nicht-Rollenspieler zu verhökern ist noch hoffnungsloser. Rollenspiele sind uncool, nerdig, kosten zuviel Zeit, sind zu teuer und außerdem uncool und nerdig. Ach ja, und uncool.

Also ist die erfolgreichste Taktik: Alles machen wie die anderen und die minimalen Abweichungen als Innovation herausstellen, aber möglichst laut. Nicht *ein* Buch produzieren, sondern eine ganze Reihe von möglichst dicken, möglichst aufwändig gemachten Büchern nicht unter 40 Euro pro Stück. Wenig Regeln, die interessieren sowieso keinen. Da am besten von den Etablierten klauen, irgendwelche beliebigen Attribute und Fertigkeiten, die man wahlweise unter/überwürfeln muss, plus Hinweis, dass der SL entscheidet. Das am Regeldesign gesparte Geld in hammermäßige Grafikprofis stecken, die das ganze optisch aufbolzen bis zum jüngsten Tag. Merke: Rollenspieler sind Sammler und Gewohnheitstiere und wollen alles so, wie es immer schon war.

Das dann auf Cons und Messen landauf- landab promoten und zwar mit Proberunden ohne Ende bei erfahrenen SLs, die Freeform-Runden durch persönliches Talent zum Erfolg werden lassen, so dass keiner merkt, dass der Fun gar nicht aus dem Regelbuch kommt.

Dann möglichst schnell Nice to Have-Sachen nachschieben, also Bilderbücher von den Hammergrafikprofis, Shirts, Poster, Wallpaper usw. Das Spiel als Marke aufbauen: Wr XY spielt, ist ein cooler Typ - bei XY triffst du andere coole Typen. Spiel zur Nebensache werden lassen. Irgendwann stillschweigend auf Romane aus der Spielwelt umschwenken. Computerspiele, Online-Games, Comics, Heftromanreihen. Keine Rollenspiele mehr produzieren.

 :-\

Klappt nur bei einem etablierten Verlag (vieleicht, IMHO ist FanPro bald ganz weg - endlich!) und/oder mit viel Geld. Gerade Zeichner kosten wenn sie fähig sind Geld (D.h. Laubenstein und Prescott sind wahrscheinlich billig zu haben) und haben lange Vorlaufzeiten. Und Marken-Aufbau klappt gerade bei dem oft leicht "alternativ" angehauchten PnP Spielern nicht.

Was man heute versuchen kann ist:

+ Auf ein bestehendes System aufspringen (OGL/D20, GURPS, Fuzion, Hero o.ä) um Basiskosten klein zu halten und den Spieltest der Systemmechanik zu beschränken
+ Publikation als PDF und PoD statt klassische Bücher um die Lager/Startkosten zu senken
+ Con-Präsenz hilft. Und wenn die Leute das Grundsystem schon kennen ist das erste Eis gebrochen

Teclador

  • Gast
Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #18 am: 8.10.2007 | 17:07 »
Da ist es einfacher das nächste Expansion-Set zu kaufen. Aktuell verliert PnP Spieler AN diese ComputaWelten, nicht umgekehrt.

Jupp das stimmt natürlich. Liegt vermutlich auch daran, dass selbst die schlechteren MMORPGS besser gemacht sind als das eiste was man so an Spielen auf dem PnP Markt findet. Aber selbst mit besseren Spielen und Marketing Ideen würde man wohl wenig reißen können. Wenn selbst WotC darüber nachdenkt seine RPG Sparte abzustoßen, weil sie mit den Minis mehr Umsatz machen ist das schon ein starkes Zeichen.

Darkwalker

  • Gast
Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #19 am: 8.10.2007 | 17:18 »
<cut>
@Darkwalker
Ich denke, daß sehr viele MMORPGler unzufrieden sind mit dem geringen RPG-Anteil in den MMORPGs und mit den ewig gleichen Missionen. Wenn man in diese Kerbe haut und nur einen kleinen Teil davon für sein RPG gewinnen kann, hat man viel mehr erreicht als Fanpro und WW in den letzten 10 Jahren.
Und daß Fantasy-Fans nicht den Markt überschwemmen, ist für mich auch nicht verwunderlich, werden diese doch in punkto Werbung von den Rollenspielverlagen ignoriert, so daß viele gar nicht wissen, was RPG überhaupt ist.
Überhaupt, Rollenspielverlage und Werbung oder Promotion... Die meisten machen noch weniger als das Minimum. Es ist kein Wunder, daß es dem Hobby an Zulauf fehlt.

Und jedes Hobby ist Arbeit an sich. Es ist bloß Arbeit, für die man nicht bezahlt wird und die einem doch irgendwie aus den unterschiedlichsten Gründen Spaß macht.
Aber gerade bei RPGs würde ich massig Fluff einsetzen, um diesen Arbeitsanteil zu kaschieren. Castle Falkenstein hat das hervorragend hingekriegt.

Rollenspiel IST ein sterbendes Hobby. Man schaue nur mal wie viele der bekannten (nicht: grossen) Verlage seit den 90er Jahren eingegangen sind und womit die Überlebenden primär ihr Geld verdienen. Oder den steten Schwund an Besuchern auf den Cons. Viele die früher über DungeonCrawls eingestiegen sind bleiben heute bei WoW etc. stecken und versuchen nie was anderes. Dazu kommt das Anfänger-Werbung aus verschiedensten Gründen heute auf 0 ist. Einige Vereine (Hallo GFR) sind bessere Zombies, viele Spieler sind nach Job und Familie nicht mehr daran interessiert noch Nachwuchsarbeit zu leisten und aus den 90er Jahren ist die Presse "Der Feind", da hat sich so mancher Spieler oder Verein durch lausige/sensationsgeile Reporter (Hallo IVZ) die Finger verbrannt.

Nimm jetzt noch dazu das ich mich für ein PnP als Anfänger erst mal durch 100+ Seiten Regelwerk (egal ob davon alles Regel oder viel BlaBla ist) arbeiten muss während ich ein Online-Spiel in 10-20 Minuten vom Blechtrottel erklärt bekomme und schon ist PnP "zu viel" Arbeit. Hobbies mögen Zeit kosten aber ob ich die Zeit mit lesen/regelnlernen oder direkt mit Spielen/Spass haben verwende macht schon einen Unterschied.

Und was den Rollenspiel-Anteil einiger neuere Computer-Spiele angeht hat der das Niveau so mancher Anfängerrunde weit überschritten. Die Campagne bei NWN2 etwa ist wirklich interessant, hat in den NSC einiges an Variationsmöglichkeiten etc. Und das Spiel ist schon etwas älter (2005 IIRC). Unser hypotetischer Woffie mag vieleicht nach mehr Rollenspiel gieren (IMHO tun es viele nicht) aber die Anfänger-Runde "Wasauchimmer" die sein Bekannter anbietet wird ihn wohl kaum überzeugen. Abschliessend kommt noch das "einfacher, leichter planbar" der CRPG dazu das die heutige Freizeitkultur anspricht und die Sache geht weg von PnP.

Offline Lord Verminaard

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #20 am: 8.10.2007 | 17:26 »
Ich träume ja immer noch von einer kleinen Armee ausgezeichneter Spielleiter™, die das Produkt gezielt promoten: Projektwochen und AGs in Schulen, Info-Abende für die Eltern, Proberunden im Buchladen, lange Rollenspiel-Nacht bei den Pfadfindern in der Kote. Dafür kriegen sie 80% des Gewinns aus ihren Verkäufen. Und haben vielleicht ne Chance, bei nerdigen aber süßen Abiturientinnen (wahlweise Grufti-Miezen) zu landen. ;D
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Ludovico

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #21 am: 8.10.2007 | 17:31 »
Rollenspiel IST ein sterbendes Hobby. Man schaue nur mal wie viele der bekannten (nicht: grossen) Verlage seit den 90er Jahren eingegangen sind und womit die Überlebenden primär ihr Geld verdienen.

Weißt Du, ich sehe es nicht so negativ, sondern denke, daß PnP durchaus Potenzial hat. Man sieht es schon daran, wie man angeschaut wird, wenn man erwähnt, daß man RPGler ist. Die Leute wissen meist nicht was es ist oder haben eine grobe Ahnung.
Woran liegt das?
Mangelnde Werbung und Promotion!

Die Verlage, die pleite gegangen sind, haben es meiner Ansicht nach auch verdient, ganz gleich, wie gut ihr Produkt war.
Der Grund: Sie haben sich nicht um die Entwicklung des Marktes bemüht.
So gut wie kein Verlag bemüht sich um die Vergrößerung des Marktes, obwohl es mit Garantie noch mehr als genug potenzielle RPGler da draußen gibt. Aber wieso sollen sie RPGler werden, wenn die Rollenspielverlage sie ignorieren und sie somit nicht wissen können, daß da ein Produkt draußen ist, daß sie ansprechen könnte?

Zitat
Oder den steten Schwund an Besuchern auf den Cons. Viele die früher über DungeonCrawls eingestiegen sind bleiben heute bei WoW etc. stecken und versuchen nie was anderes.

Woher willst Du das wissen? Ich hab auch schon genug Kommentare gelesen von Leuten, die die Schnauze voll von WoW und co. hatten, weil es irgendwann langweilig wurde. Diese Leute, die anfangen, sich in MMORPGs zu langweilen, weil sie einschränkend sind, kann man anvisieren.
Machen die Verlage aber nicht, kostet schließlich Zeit und Geld, was man auch in Produkte stecken kann, die nur eine handvoll Leute kaufen.

Zitat
Einige Vereine (Hallo GFR) sind bessere Zombies, viele Spieler sind nach Job und Familie nicht mehr daran interessiert noch Nachwuchsarbeit zu leisten und aus den 90er Jahren ist die Presse "Der Feind", da hat sich so mancher Spieler oder Verein durch lausige/sensationsgeile Reporter (Hallo IVZ) die Finger verbrannt.

Die einzigen, die noch mit den miesen Sensations-Reportagen, wo ein Vampir-Spieler eine Katze opfert oder sowas, haben, sind Rollenspieler, die für solche Sachen auch entsprechend sensibel sind.
Aber wen interessiert das schon außerhalb?
Und wie ich bereits schrieb, würden mich bei dem Vertrieb eines RPGs Rollenspieler nicht interessieren und erst recht nicht Vereine von Rollenspielern.

Zitat
Nimm jetzt noch dazu das ich mich für ein PnP als Anfänger erst mal durch 100+ Seiten Regelwerk (egal ob davon alles Regel oder viel BlaBla ist) arbeiten muss während ich ein Online-Spiel in 10-20 Minuten vom Blechtrottel erklärt bekomme und schon ist PnP "zu viel" Arbeit. Hobbies mögen Zeit kosten aber ob ich die Zeit mit lesen/regelnlernen oder direkt mit Spielen/Spass haben verwende macht schon einen Unterschied.

Es gibt Leute, die renovieren gerne, malen Figuren an oder basteln am Auto in ihrer Freizeit, weil es ihnen Spaß macht.
Und wenn man 10 Seiten Regeln hat und der Rest ist nett geschriebener Hintergrund mit Spannung und Spiel, dann kommt es auch nicht wie Arbeit vor.
Online-RPGs sind dagegen noch sehr einschränkend und die Auswirkung der Helden auf die Welt ist gering. In EQII hab ich genügend Spieler getroffen, die den Mangel an RPG im MMORPG beklagten...

Zitat
Und was den Rollenspiel-Anteil einiger neuere Computer-Spiele angeht hat der das Niveau so mancher Anfängerrunde weit überschritten. Die Campagne bei NWN2 etwa ist wirklich interessant, hat in den NSC einiges an Variationsmöglichkeiten etc. Und das Spiel ist schon etwas älter (2005 IIRC). Unser hypotetischer Woffie mag vieleicht nach mehr Rollenspiel gieren (IMHO tun es viele nicht) aber die Anfänger-Runde "Wasauchimmer" die sein Bekannter anbietet wird ihn wohl kaum überzeugen. Abschliessend kommt noch das "einfacher, leichter planbar" der CRPG dazu das die heutige Freizeitkultur anspricht und die Sache geht weg von PnP.

Selbst bei NWN2 ist man auch eingeschränkt, weil Du nicht sagen kannst, was Du willst und machen kannst, was Du willst.

Ich finde es aber gut, daß Du die Nachteile des PnP herausarbeitest. Es ist gut zu wissen, wo die Schwächen des eigenen Produkts liegen. Aber es ist auch wichtig zu wissen, wo die Stärken liegen.
Wo liegen denn Deiner Meinung nach die Stärken des PnP-RPGs?
Irgendwelche Stärken muß es ja haben, sonst würdest Du doch auch nur noch MMORPGs spielen, oder?

PS: Persönlich bin ich sehr gespannt, ob und wieviel das Maddrax-RPG Erfolg hat. Da sind wenigstens mal Leute am Werk gewesen, die mit dieser Distributionsidee den RPG-Markt vergrößern können.
« Letzte Änderung: 8.10.2007 | 17:48 von Ludovico »

Offline Cagliostro

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #22 am: 8.10.2007 | 17:37 »
Mit den Rezis... naja da halt ich nicht mehr unbedingt viel von, den da wird in der letzten Zeit soviel Schindluder mit getrieben (FakeRezis) das es schon nicht mehr schön ist...

Na komm. Greifenklaue, Media-Mania.de, Roter Dorn, X-Zine, Fantasyguide, Envoyer. Also ich kenn genug Stellen mit vernünftigen Rezis.

Gruß
Bernd

Offline Cagliostro

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #23 am: 8.10.2007 | 17:40 »
PS: Persönlich bin ich sehr gespannt, ob und wieviel das Maddrax-RPG Erfolg hat. Da sind wenigstens mal Leute am Werk gewesen, die mit dieser Distributionsidee den RPG-Markt vergrößern können.

Stimmt, prinzipiell interessant, da mal abseits der üblichen Szene und ein neues Konzept (Light-Regeln liegen einem Heftroman bei und die Fans sollen Abenteuer schreiben). Ich bin gespannt, wenn auch ohne große Hoffnung

Gruß
Bernd

Offline Joerg.D

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Re: Rollenspiel-Marketing?
« Antwort #24 am: 8.10.2007 | 17:48 »
Ich würde es mit viralen Marketing versuchen und meine Kreativen Muskeln spielen lassen.

Eine witziges Video verbreitet sich in windeseile.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.