1. Also das der Hase alleine in Amerika läuft will ich nicht so recht glauben, es ist nur so das wir dank starkem Fokus auf die USA kaum was außer DE und USA sehen.
Ich kenn mich jetzt da nicht wirklich soo super aus, aber ich weis das man in Japan heute mit RPG ins Fernsehen kommen kann, selbst wenn man nicht Sword World ist.
Night Wizard
Also sind die so bekloppt und bringen rpg-Serien ins fernsehen. Naja, ist halt bei uns schwer denkbar, wobei ich das Nachmittagsprogramm in Deutschland nicht verteidigungswürdig finde... Allerdings ist die Praxis von "Werbeserien" in Japan ja Gang und gebe (Pokémon, YO-gi-Oh, Beyblade oder so), wobei es eher kombinierte Produkte sind. Serie+Spiel, um den Kunden vollständig mit den gewünschten Reizen zu versorgen.
Halte ich für sehr geschickt.
Marktwirtschaftlich gesehen sicher, aber das funktioniert doch nur mit Trendprodukten. In Japan ist eifnach alles Trendfähig, weil... Ja, wieß ich nciht warum, aber es scheint halt so zu sein.
Bei uns sieht das aber anders aus. Ich habe es nicht als echte Bereicherung für den RPG Markt empfunden, als es diesen Boom vor 6-7 Jahren gab.
Ich mag das Nischendasein des RPG.
In Japan haben P&P Rollenspiele, die dort explizit
TTRPG heißen (=
Table Top Role Playing Games, denn unter "RPG" versteht jeder Japaner ein Konsolenspiel à la
Final Fantasy) ein noch viel stärkeres Nischendasein.
Wenn
Night Wizard es ins japanische TV geschafft hat, dann nicht, weil es ein bekanntes Rollenspiel ist und auf eine große Spielerschar schauen kann. Das Gegenteil dürfte der Fall sein. Nein, wahrscheinlich ist jemandem aus einem Animationsstudio das Regelbuch in die Hände gefallen und das Setting hat überzeugt. Kein Wunder, behandelt es doch ein Genre, das es in werweißwievielfacher Ausführung schon gegeben hat und in der japanischen TV und Anime-Landschaft absolut üblich ist: Urban Fantasy à la Harry Potter/Buffy/Angel, mal kitschig wie in
Magister Negi Magi, mal ernst wie in
Fate/Stay Night, mal geschmacklos wie in
Urotsukidoji.
Was trotz allem erstaunlich ist: Die handwerkliche Qualität der Rollenspielprodukte straft die Größe (oder Kleinheit) des japanischen Rollenspielmarktes Lügen. Viele Bücher sind hervorragend illustriert (glücklich, wer in einem Land Verleger ist, in dem fast jeder einen Hobby-Manga-Zeichner kennt) und gestaltet.
Aber der Markt ist einfach anders beschaffen. Wie bei den Mangas ist die thematische Bandbreite größer und die Art der verkaufbaren Produkte ist eine andere (Stichwort "Replays", Actual Play-artige Nacherzählungen von Spielrunden, die ganze Regalmeter füllen - aus so einer frühen Replay-Reihe ist
Record of Lodoss War entstanden).
Um auf Stefan G. zurückzukommen - in Japan läuft der Hase nicht unbedingt. Dort gibt es zwei Handvoll enorm engagierter Fans, aber von einer Rollenspiel"industrie" sind die genau so weit entfernt wie wir.