Warum meint ihr, ist das Drama so viel effektiver wenn man sich einfühlen will?
Oder liegt der Schlüssel in der Technik, nicht im Drama?
Ein bisschen von beidem, glaube ich. Was nützt einem ein gutes Gespür für Drama, wenn man es nicht richtig integrieren kann.
Systeme wie WoD oder Unkown Armies sehen diese Art von Drama als ganz natürliche Grundvoraussetzung für ein interessantes Abenteuer.
Theoretisch ist diese Methodik auch auf jedes andere System und Setting anwendbar.
Die Abenteuer, an die man sich später auch noch mit einem "wow, das war geil" erinnert, sind die, in denen die Helden nur mit Mühe und Not noch intakt herausgekommen sind - und das beinhaltet viel öfter zwischenmenschliche oder moralische Dramen als physische Gefahr. Dinge, die uns emotional berühren, bleiben uns besser im Gedächtnis.
Leider ist für Drama im Rollenspiel nicht nur gute Vorarbeit seitens des SL, sondern auch ein gewisses Maß an Hingabe seitens der Spieler nötig, die ihren Charakteren auch entprechend dramaturgisch wertvolle Angriffsflächen bieten.
Da sehe ich das Drama im Rollenspiel meistens scheitern. Kaum ein Spieler gibt seinem Charakter freiwillig Schwächen oder verwundbare Punkte im Background.
Es könnte ihm ja was zustoßen. Dumm nur, dass ein spannendes Abenteuer immer etwas ist, dass dem Charakter zustößt.
Erschwerend kommt hinzu, dass ein Char auch erstmal genug inhaltliche Tiefe haben muss, um ihn wirklich verwundbar zu machen. Daran scheitert es dann in den übrigen Fällen. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Mich würde interessieren, wie die anderen Gruppen hier ihr Drama in den Sessions erzeugen, bzw. handhaben.