Auf DSA-Spieler-Bewertungen kann man leider wenig geben.
Ich schon. Damit ist die Bezeichnung "man" in deinem Satz wohl schonmal nicht richtig.
Außer mir wirds noch ne Menge Leute geben, die die Bewertungen, gerade von Alvern.org, gerne lesen.
@all:
Da hier railroading als häufige Kritik aufkommt: Niemand zwingt einen SL dazu, alle Stationen in einem Abenteuer pflichtmäßig abzugrasen. Wer einen anderen Spielstil hat (ich z. b.), lässt die Sachen weg oder - falls sie dem Grunde nach gefällig sind - baut sie woanders ein, nicht auf Schienen, oder ändert sie einfach. Aber abgesehen davon, dass es mir und einigen anderen nicht gefällt, ist railroading böse? Darf man einen Rollenspielabend nicht in festen Bahnen verlaufen lassen? Ich tue das zwar nicht immer, aber ich glaube, dass viele Gruppen mit illusionistischem Stil spielen un denen passt das ziemlich in den Kram.
Ich werde demnächst, wenn ich mal von meiner eigenen Kampagne ne Pause mache, das Abenteuer "Winternacht" leiten. Ob da nun railroading drin vorkommt, ob das was für gamisten ist oder Erzählonkels, das interessiert mich nicht. Ich lese das Abenteuer, frage mich automatisch, ob ich Sachen daraus für meine Gruppe leiten könnte oder nicht. In diesem Fall habe ich entschieden, es komplett und ziemlich originalgetreu zu leiten.
Wieder (ich tue es ja immer gerne) weise ich darauf hin, dass die Majorität der Spieler sich nicht aus "Experten" (die Anführungszeichen sind kein Zufall) aus Foren wie diesem zusammensetzen, sondern aus Spielern, die ein Hobby auf die ein oder andere Art und Weise erleben und gestalten wollen. Es interessiert sie einen scheiß, ob sie gerade vom Illusionismus geblendet werden, ob ihr Charakter ein Kreis im C-Web hat oder ob der Spielleiter gerade frag-framing macht. Sie wollen Spaß haben.
Was die Qualität der Produkte angeht, würde ich einfach mal etwas verallgemeinern: Die Nachfrage nach den Abenteuern wird zumindest in Teilen auch deren Inhalt bestimmen. Ich glaube kaum, dass ein Produkt, dass von der Mehrheit der DSA-Spieler (online) schlecht bewertet ist, sich genauso gut absetzt wie ein gut bewertetes. Hier geht es aber um Geschmack und weniger um allgemeingültige Thesen zur rollenspieltheoretischen Qualität des Produktes.
Es ist relativ einfach über ein Spiel herzuziehen, das man selbst nicht mag. Ich könnte mich jetzt darüber auslassen, wie doof ich Synchronschwimmen finde. Bringt aber keinem was. Synchronschwimmer werden ihr hobby wohl gut finden, sonst würden sie es nicht betreiben. Abgesehen davon, dass ich nie die Frechheit besitzen würde, solcherart Meinungsbekundungen als objektiv darzustellen.
Des Weiteren frage ich mich nach dem Sinn einer Kritik eines Spieles im Allgemeinen (oder der Spieler)? Was bringt das? Kaum einer - verglichen mit der Masse der Spieler - nimmt das hier wahr. Die Kritik (die ja kaum auf Tatsachen fußt, sondern ohnehin eher auf persönlichen Einschätzungen, Behauptungen und allgemein auf Polemik) dient also niemandem. Weder dem kritisierenden (außer vielleicht ein bisschen Spaß am Lästern) noch dem/den kritisierten. DSA wird sich nicht dadurch zum - zweifelhaften - Besseren wenden, nur weil im Tanelornforum eine klischeehafte Darstellung von DSA-Spielern, -Redakteuren, -Autoren, -Zeichnern etc. als Ziel für kritisierende Meinungsäußerungen herhalten muss.
Kaum bis gar nichts von dem, was hier in diesem Thread an negativen Dingen über DSA zu lesen ist, ist wirklich objektiv feststellbar.
Das DSA nur deshalb das größte deutsche Rollenspiel ist, weil es so einfach zu bekommen ist und eben fast von Anfang an (der deutschen Rollenspielgeschichte) viele DSA-Spieler dabei waren, halte ich für eine Legende. Wenn es wirklich (objektiv betrachtbar) schlecht wäre, wäre es längst nicht mehr am Markt.
Ich denke, es fällt vielen Kritikern einfach schwer zu aktzeptieren, dass dieses Produkt nun mal Erfolg hat, egal wie schlecht sie es finden und dass ein Haufen DSA-Spieler Spaß hat, obwohl die Kritiker (oder sollte ich Lästermäuler sagen?) sie für hinterwäldlerische Narren halten, die ein verblödetes Spiel spielen. Das Phänomen der von Chris so nett genannten Nicht-DSA-Spieler passt zu dieser These.
Im Grunde genommen spielt das aber auch keine Rolle. Der Sex in deutschen Ehebetten wird sich nicht dadurch verändern, dass ein paar Porno-Nerds im Internet einen Schwanzvergleich abhalten.
so long
have a nice day