Thema: Welches ist das brutalste Rollenspiel?

[Plansch-Ente]

Ich würde "Warhammer" sagen....düster...und EXTREM blutig.

[Friedensbringer]

spontan hätt ich auch paranoia gesagt... zumindest an die sterblichkeitsrate kommt wohl sonst kein system ran. (hey, 33 tote in 3 stunden ^^)

ernsthaft brutal ist nach meiner erfahrung sl und nicht spielabhängig. vom regelwerk ausgehend würde ich wohl auch auf kult tippen, aber ich hab auch schon sau brutale d&d runden gehabt... und auch wushu kann extrem brutal sein.

[Skyrock]

Shadowrun 3rd. Zumindest ich hatte immer _brutalste_ Kopfschmerzen nach meinen Versuchen Matrix- und Fahrzeugregeln zu verstehen

Im Ernst: Wenn es um Splatter geht dann ist mein Favorit TRoS, da bleibt kein inneres Organ unzerstückelt.
Wenn es um Deprimierung geht was Langzeithoffnungen angeht, dann ist mein Favorit Call of Cthulhu.
Wenn es um die Anleitung zu krankestem und brutalstem SC-Verhalten geht, dann sticht Poison'd für mich jeden Tag Violence aus. Zu Vergewaltigungen im Flufftext anstiften ist eine Sache, aber auch noch Boni dafür rausrücken ist wirklich krank.

[Visionär]

http://www.gamewyrd.com/review/567

[Preacher]

Meine Stimme geht an In Nomine Satanis / Magna Veritas.
Nicht ganz ernstgemeint, aber die Splatter-Beschreibungen mögen dem einen oder anderen vielleicht zu viel sein...

[Medizinmann]

the Morrow Projekt (aus den 80ern ,Post Apokalypse mit einem zu realistischen Kampf/Schadennssystem)
Hârn (Na,wer will Harnleiter sein ?)
F.A.T.A.L(The Game that shan't be named)

Mit Top3-Tanz
Medizinmann

[ostisen]

Meiner Meinung nach kommt es darauf an wie gespielt wird. Ich beziehe mich hier auf meinen Ortsansässigen Händler, der mal von Eltern gefragt wurde, ob Power Plüsch und Plunder nicht so Brutal ist (Kinder ca 12 Jahre)? Seine Antwort war einfach und einleuchtend, "Man kann alles unblutig spielen aber ich Garantiere ihnen, irgendwann wird es langweilig und dann wird getötet. Es fängt klein an und wird immer mehr." und ich muß sagen er hat mit Aussage recht.

[Vanis]

Ich hab mir im Gegenteil mit der Zeit immer mehr Gedanken darüber gemacht, was man da im Rollenspiel so treibt und welche Auswirkungen das auf der Spielebene hat. Als SL weise ich die Spieler auch darauf hin, dass sie sich nicht ohne Auswirkungen wie die Axt im Walde verhalten können. Kommt natürlich auf das Setting an. Aber in den meisten Fantasyhintergründe gibt es nunmal gesellschaftliche Kontrollen. Mir persönlich hat Metzeln im Rollenspiel relativ schnell keinen Spaß mehr gemacht.

[Drantos]

Findet ihr Rolemaster echt so brutal? OK es ist halt sehr realistisch, das muss ich zugeben. Wenn man das als brutal sieht ist es das im höchsten Maße. Sich gegenseitig mit Schwert oder ner Axt zu bearbeiten ist halt meistens recht unerfreulich, was die Folgen angeht.

Ich mag das aber

Naja, wenn man sich die Regeln zu Schwangerschaft und Geburt durchliest, sieht was da alles passieren kann und selber ein behindertes Kind zu Hause hat, finde ich das schon ziemlich brutal.


cu Drantos

[AE]

Ich würd auch sagen Violence.
Ansonsten finde ich noch Hyperborea, Endland, The Long Patrol, Degenisis, Little Fears, SLA Industries, Dog Town und Classroom Deatmatch erwähnenswert. Brutalität ist ja ein weiter Begriff.

[Orakel]

Hmm, von der Wahrscheinlichkeit der sterblichkeitsrate her würde ich auch noch "Hackmaster" in die Liste aufnehmen.

[Feuersänger]

Tjo, vieles wurde ja schon genannt... wobei ich so Tabellenmonströsitäten wie Rulemonster Rolemaster oder TRoS derartig langweilig finde, dass es schon wieder einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit gleichkommt, sich sowas durchlesen zu müssen. Fällt wohl eher in die Sparte seelische Grausamkeit.

Was noch nicht genannt wurde: D20 Grim-n-Gritty. Vielleicht nicht brutal im Sinne expliziter Beschreibungen, sondern rein an der Lebenserwartung der Charaktere gemessen. Langfristige Kampagnen braucht man mit dem System nicht anfangen.

[Tequila]

Brutalste Rollenspiel?

Das erinnert mich an einer meiner DSA Runden Ende der 80er Jahre. Wir haben erstmals bei einem aus der Gruppe gespielt und dessen Eltern waren Kontrollfreaks

Mutter: Jochen, hat dieses Spiel etwas mit Gewalt oder Okkultismus zu tun?

Jochen: Nein, überhaupt nicht, Mami.


3 Stunden später, das Spiel ist im vollen Gange und die Gruppe will aus einem erwischten Dieb Informationen erlangen. Jochen erweißt sich als Freund grober Methoden und ergießt sich in grafischen Beschreibungen, wie er Fingernägel mit der Zange entfernt, die Haut in Fetzen schneidet und und und.

Leider stand Jochens Mutter gerade im Türrahmen und bekam alles mit.

Mutter: Jochen, ich denk das SPiel hat nichts mit Gewalt zu tun...

Naja, die Runde war zu Ende, wir haben nie wieder da gespielt und Jochen war auf einmal offiziell in 2 Sportvereinen, damit er sich irgendwie zum spielen schleichen konnte.

Ich möchte erwähnen, das wir damals so alle um die 18,19 Jahre alt waren, also eigentlich Erwachsen und Eigenverantwortlich *g*, ok, außer Jochen anscheinend *lach*

Also: Brutalste Rollenspiel ever: DSA mit Tequila als Meister und Jochen als Spieler

[MadMalik]

Ich denke die ursprüngliche Frage des Threads kann man so gar nicht beantworten.
Weil ohne passende Spieler und Meister wird selbst das brutalste Spiel nicht brutal,
mit der passenden Bande kann man in so ziemlich jeder Welt und jedem System
absolut kranken Scheiss abziehen. Ob es jetzt eine passende Tabelle dafür gibt oder nicht
macht ein System halt nicht brutal, das machen erst die Leute die es spielen.

[1of3]

Ich sollte ne Brutal-Erweiterung für SEUCOR schreiben.

Brutal in welchem Sinne? In den Bildern? In den Flavour-Texten? Darin wieviel Gewalt an unschuldigen die SCs aufbringen sollen? Oder wieviel gerechtfertigt böse Leute sie blutig abservieren sollen? Oder wie oft sie selbst Sudden Deprotagonisation blutiger Art erfahren? Und darf das ganze dabei witzig sein oder ist brutal nur, was ernst sein möchte?

[Feuersänger]

Ei nun, eine weiteres Kriterium könnte sein, inwieweit Brutalität vom Regelwerk unterstützt bzw. sanktioniert wird. Als Beispiel fällt mir da grad nur Conan ein, wo es für Zauberer den Feat "Tormented Sacrifice" gibt -- sprich, wenn man seine Menschenopfer möglichst grausam und bestialisch um die Ecke bringt, erhält man dafür mehr Kraftpunkte.

[Enpeze]

Runequest ist find ich am brutalsten (nicht die neue version von Mongoose, sondern die 2 und 3ed) Da fliegen die Körperteile nur so rum. 2 normale Schläge oder ein kritischer und man ist mausetot. Dagegen ist WFRP eine Kinderjause.

[Skele-Surtur]

Das brutalste was ich je gespielt habe war... ich glaube ich hab noch nie was gespielt, dass vom System her "brutal" war.
In den meisten Systemen gibt es Waffen. Wie brutal es dann wird kommt drauf an wie oft die dann eingesetzt werden und wie intensiev der Einsatz beschrieben wird.
Wenn SL/Spieler es zelebrieren, wie dem Opfer eines Morgensternhiebes die Eingeweide mittels Dornenkugel aus dem aufgerissenen Leib gerissen werden oder wie ein paralysiertes Opfer von Ghoulen bei lebendigem Leibe zerfetzt und aufgefressen wird, dann ist auch D&D echt heftig.
Definiert man "Brutal" als "wie stark dominiert Gewalt das (Rollen)spiel", so gibt es sicher nichts brutaleres als D&D, denn hier ist ja offenbar garnicht vorgesehen, dass man mal was anderes macht (ausser essen und schlafen evtl.) als irgendwen niederzuschneiden.

Geht man von "Brutal" als "in seinen Beschreibungen besonders Grausam" aus, dann muss ich passen. Da gibts zu viele, die sich in möglichst haarsträubenden Körperzerstörungsexzessen ergehen, als dass ich da eine Entscheidung treffen könnte.

[Joerg.D]

Endland

[Dammi]

Violence: The Roleplaying Game of Egregious and Repulsive Bloodshed
Angrily and violently satirical roleplaying game that seeks to rub players' noses in the moral implications of their actions by (ostensibly) providing them with a game that lets them play depraved, psychotic monsters who rape and murder and steal in the modern world. You will either find it disturbingly funny or merely disturbing.  (1999, Hogshead Publishers Ltd.)

...gerüchteweise noch als download zu haben...^^

Ist nur ein dünnes heftchen (<80 seiten, meine ich), aber die Zielvorgaben in dem Spiel sind genauso klar wir einfach.

[Heimdall]

Violence: The Roleplaying Game of Egregious and Repulsive Bloodshed
...gerüchteweise noch als download zu haben...

Richtig - und zwar: hier

[Skele-Surtur]

Violence: The Roleplaying Game of Egregious and Repulsive Bloodshed
Angrily and violently satirical roleplaying game that seeks to rub players' noses in the moral implications of their actions by (ostensibly) providing them with a game that lets them play depraved, psychotic monsters who rape and murder and steal in the modern world. You will either find it disturbingly funny or merely disturbing.  (1999, Hogshead Publishers Ltd.)

...gerüchteweise noch als download zu haben...^^

Ist nur ein dünnes heftchen (<80 seiten, meine ich), aber die Zielvorgaben in dem Spiel sind genauso klar wir einfach.

Das ist zwar wirklich krank, aber jederzeit mit einem anderen System zu machen, wenn man nur einen SL findet, der das zu leiten bereit ist.
Ganz ehrlich: So ne Scheiße vermiest uns Rollenspielern mehr den Ruf als "Mazes and Monsters".

[Ein]

So ne Scheiße vermiest uns Rollenspielern mehr den Ruf als "Mazes and Monsters".

Mir nicht.

[Dammi]

Huhu!

Das ist zwar wirklich krank, aber jederzeit mit einem anderen System zu machen, wenn man nur einen SL findet, der das zu leiten bereit ist.

Klar, sowas kann man auch ganz ohne Regeln machen. Aber in diesem Thread gehts ja nicht darum, einen brutalen SL zu finden.

Ganz ehrlich: So ne Scheiße vermiest uns Rollenspielern mehr den Ruf als "Mazes and Monsters".

*achselzuck* Wenn Du meinst. Ich freu mich schon auf Barbaren!, das ist ne Ecke schicker als das hier.


Gruß,

Dammi

[Kinshasa Beatboy]

Ganz ehrlich: So ne Scheiße vermiest uns Rollenspielern mehr den Ruf als "Mazes and Monsters".

Wer damit ein Problem hat, glaubt entweder noch an den Weihnachtsmann oder wählt CSU. Bei beiden Gruppen ist der Ruf von Rollenspiele(r)n ohnehin vermurkst. Für die nicht-lobotomisierte Welt ist die Ironie überdies klar erkennbar, vermute ich