Na ja das Abzocke zu nennen ist immer so ne Sache, schließlich sind diese antiquarischen Rollenspiele ja einigen Leuten so teuer, daß sie bereit sind den geforderten Preis abzudrücken - nimm' was du kriegen kannst und gib' nichts wieder her. Der Markt für Sammlerpreise dieser Art ist ja erst durch die Internet-Auktionhäuser, im großen Stil, möglich geworden, wo alle Welt erreicht wird. Wo bekam man früher Sammlerpreise? Im Grabbelkarton des Händlers oder bei irgendwelchen Cons? Schwer vorstellbar.
Es braucht ja auch eine gewisse Zeit, bis Dinge ihren Sammlerwert habe. Tja und dann hat der Typ vielleicht ein oder zwei Exemplare davon in gutem Zustand und verkauft die dann zum doppelten oder dreifachen Preis, was soll's. Mit den vielen alten Sachen, die es heute als PDFs gibt, ist das doch eigentlich gar nicht mehr interessant.
Als ich meine zuvor sorgfältig photokopierte MERP-Sammlung aufgelöst habe, da hagelte es auch Höchstpreise, aber beschwert hab' ich mich auch nicht darüber. Gekauft habe ich übrigens erst dieser Tage noch ein Sammlerprodukt, aber zum ganz normalen Ladenpreis (immerhin 40€) und zwar das fast 400 Seiten starke Regelbuch des französischen Lyonesse-Rollenspiels. Das wurde '99 von einem schweizer Klein-Verlag herausgebracht (offenbar inzwischen pleite) und ist auch nur noch antiquarisch zu kriegen. Der Händler war aber sehr nett und hat den Spielleiter-Schirm mit Zusatzabenteuer (das einzige Folgeprodukt für das Setting) noch obendrauf gelegt - war wohl auch froh, daß er den Ladenhüter endlich loswurde.