Autor Thema: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"  (Gelesen 16026 mal)

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Eulenspiegel

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #50 am: 28.01.2009 | 13:51 »
Naja, die Magie ist halt keine Kampfmagie. - Aber du kannst damit z.B. in die Zukunft sehen und du kannst teleportieren.
Und du kannst magische Kraftlinien erspüren (Akt 3).

Offline Heinzelgaenger

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #51 am: 12.02.2009 | 17:18 »
The Witcher - Extended Edition ist ein sehr gutes 3D Solo Charakter RPG.

Betonung liegt auf Extended Edtion, da Perfomanz, Bugs, Skriptfehlerchen etc zum Grössten teil behoben wurden und die starken Spielelemente so stärker hervorstechen können. Auch wurden für die Zwischensequenzen netterweise mehr Gestiken hineingemocapt.

Leidigerweise kann man sich seit einigen Jahren durch "Fachmagazine" (lach!) wegen diverser Gründe längst kein Urteil mehr erlauben. Ich will einige Ecken und Kanten hier kurz erläutern und auch die Glanzseiten betonen, falls jemand mit dem Kaufgedanken spielt und auch ein paar Vergleiche zum Schluss mit dem eher durchwachsenen Oblivion bemühen.

Ecken,Kanten, die wichtigsten:
>Das Spiel führt einen recht gut ein, trotz des eigentlich sehr desasteranfälligen Kaltstarts - eine Kampfsituation als Eröffnung am Anfang ist fast immer Scheisse (zB Gothic 3, gilt aber auch für genreentferntere Spiele wie Prince of Persia 2)
ABER: es kann dauern , bis man merkt, wie das Kampfsystem wirklich tickt. Das kann frusten.
Ein sauberes Tutorial wäre die bessere Lösung gewesen.

>man merkt, das die Produktion holprig verlief. Ein dicker AAA Titel, gerade in so einem schwierigem Genre ist riskant und hochkomplex.
An einigen, wenigen Stellen wirkt das Spiel zusammengekittet. Story- und Spielfluss kommen ins Stocken, die Designer lassen den Spieler eine Minute agieren, unterbrochen von Cutscenes, Spielchen wiederholt sich, derweil verfällt die Geschichte in den Gallopp.
An zwei Stellen ist das wirklich bitter, (Ende Akt 3, und besonders Anfang Akt 5), dafür entschädigt das komplette Finale des Spiels, das wirklich spektakulär ist. 

>Ein paar Quests sind (zu?) gut versteckt, das interface beherscht geheime Kniffe (zB ctrl für quick loot), ein paar Fähigkeiten sind unzureichend erklärt etc. Der allerletzte Schliff eben.


divers diskutierte Features:
>Inventar ist fuzzlig, aber insgesamt OK, Spieler kann aber den Fehler machen zu früh zu viel über Kräuter zu pauken, in dem er zB jedes entspr. Buch sofort kauft. Dadurch füllt sich das Alchemiesäckchen zu stark und man kommt ins Sortieren. Man kommt problemlos durchs Spiel ohne jedes Kräutchen beim Vornamen zu kennen. Wer allerdings immer die passende Droge dabeihaben will und stets high kämpfen will muss ein bischen sortieren.
>Waffenslots sind im Grunde Makulatur und auch ein wenig am Ziel vorbei designt. Zusatzwaffen (Axt, Dolch) Taugen nur für Hardcore-Experimentierfreudige, und warscheinlich höchstens bis zur Mitte des Spiels.

Sonnenseiten:
> Ohne Übertreibung: Es gibt kein ähnliches Spiel mit so einer packenden wie schnörkellosen, in-your-face Atmosphäre. Die Gothic Reihe (rede eher von 1+2), die eben diese gewisse kaltschnäutzige Attitüde besass, die schliesslich so erfrischend war, hat endlich (!) einen würdigen Erben gefunden.
Wer nicht versteht worauf ich hinauswill: wer damals Neverwinter Nights installierte und nach der Einleitung/Tutorial erstmal gefrustet war, weil der Stuss erzählerisch und atmosphärisch so konsistent war wie ein wie ein Kellogg's Cornflakes Comic, der weiss, was ich meine.
Viele Erwachsene Zocker haben nichts gegen die xte Iteration eines "Kleiner Hosenmatz zieht in die Welt hinaus um den Bösen Lord Xyzok zu bestrafen, er lernt dabei viele Disney-konforme Abenteuer und Freunde kennen und gemeinsam retten sie die Welt".
Für einige ist das eben die Form von Eskapismus, die sie suchen. 
Andere, dazu zähle ich mich, winden sich vor Qual, weil sie wissen, das die Kinderkomponente rein aus traditionären und ökonomischen Gesichtspunkten gewählt wurde.
Bei Gothic 1kam man ziemlich am Anfang ins "Alte Lager" und benötigte ein Karte. Der Hanswurst, der sie hatte, wollte sie aber nicht rausrücken. In 99% aller Spiele müsste man diesem nun eine Mohrrübe kaufen, ihn überreden oä. In der abgeschotteten Gefängnismine von Gothic konnte man den Dialog "gib mir die Karte oder ich polier dir die Fresse" wählen, und das Ganze war auch noch sauber synchronisiert und präsentiert.
Das war grossartig, nicht wegen der offensichtlichen Gewalt, sondern wegen der Konsequenz und der Atmosphäre die durch so etwas heraufbeschworen wurde.

>Zweiter Punkt, nachgehakt:
Endlich ein RPG für Erwachsene! Von der Story und Atmosphäre tut es gut, ein gänzlich unkindisches Rollenspiel in den Händen zu halten. Die Konkurenten sind entweder kruezbrav und ignorieren Kinder, Sex, moralischen Relativismus, vulgäre Alltäglichkeiten, überhaupt alles was moralisch potentiell anrüchig oder missverstanden werden kann (Oblivion), oder sie gehen die Thematik von Anfang an kindlich an (Fable, praktisch alle japnischen Titel).
Trinken, Kneipenprügeln, Huren, Saufen, wunderbar.

Zum Thema Sex:
Ich kann kaum glauben, wie hier -mal wieder- die CSU Fömmler die Augen rollen.
Ja, das Spiel erlaubt es, mit praktisch jedem weiblichen NSC zu vögeln. Das ist auch gut so. Man spielt schliesslich nicht irgendwen, sondern eine Art Söldner und Abenteurer wider Willen, der seinen Hals regelmässig für ein paar Mücken riskiert. Die Schürzenjagd zeichnet die Atmosphäre und den Charakter definitv glaubwürdiger. Wers nicht mag, kann die Jagd nach den im Grunde recht stilvollen Bonus-Illustrationen (was die Karten spielerisch letzlich sind) auch weglassen. Puritaner kommen, glaube ich, ohne ihre Jungfräulichkeit verletzen zu müssen, durchs Spiel.
Ein Freund investierte 60-80 Stunden, um seinerzeit bei Final F 7 Chocobos (eine Art Laufhühner) zu züchten um dem Spiel die letzten Secrets herauszupressen. Denn nur mit dem schwarzen (?) Huhn kam man auf den Geheimen Berg/Insel (?, zu lange her) für die letzen Quests.
Das ist natürlich OK, aber Sexualität beim Witcher wird mal wieder kritisiert.



Ferner:
Da ich englisch und polnisch ganz gut verstehe, hab ich mal aus Spass (Extended Edition) die verschiedenen Sprach-Einstellungen durchprobiert, man kann nämlich sowohl alle Textedarstellungen (Inventar, Untertitel etc) als auch die Sprachausgabe im Spiel verstellen.

Die Unterschiede sind epochal.

Die Originalversion blässt ALLES weg, das meine Hände je bezocken durften.


Hier reden endlich mal Leute nicht nicht ihre Texte aneinander vorbei. Richtige Charaktere begegnen sich, die Welt wird lebendig.
Schlichtweg atemberaubend. Ruhig mal die Originalversion mit englischen Untertiteln ausprobieren.

Englische Version: Es wurde sie Schere angesetzt. Und zwar in mehr als einer Hinsicht. Dialogmenge wurde reduziert, Anzüglichkeiten wurden gemindert oder geändert (teilweise sehr inkonsistent und ohne Sinn). So hört man einen Kneipenschläger rufen: "deine Mutter lässt sich mit Zwergen ein", im Englischenruft er hingegen " deine Mutter lutscht Zwergenschwänze"!
Hmm. Ich weiss nicht , was ich von dieser Entscheidung halten soll, speziell da andere , witzigere Anzüglichkeiten (Stadtwache murmelt "mir tun die Füsse weh" statt "mir juckt der Sack") mehr Sinn haben, aber dennoch entfernt wurden.
Die Sprecher sind längst nicht so gut, wenn auch OK.
Aber die Hauptsache, nämlich das man das Gefühl, einem richtigen Dialog zu lauschen, ist, kommt nicht so recht auf, wie bei pracktisch allen Spielen mit sehr viel Dialog. Leider verschenkt.

Deutsche Version:
Absolute Katastrophe, die Zuständigen haben auf ganzer Linie versagt.
Zunächst, wie bei der englischen Version, Leute, die aneinander vorbeireden. Dabei ist die Stimme von Geralt gar nicht so mies. Aber eben die Dialogregie.
Andere Stimmen sind hingegen eine Katastrophe. Den Schwengel Rittersporn zB, der ein ausgesprochener Charmeur und Hallodrie ist, spricht ein unmotivierter Buchhalter der brav aus seinem Script vorliest. Sehr glaubhaft.
Insgesamt gibt es viele inhaltliche Fehler und geradezu idotische Entscheidungen, wie zB, dass die Leute sich im Plural anreden.
"Geralt, ich liebe euch". Ächz! Gerade Sapkowskis Stil repräsentiert eine Abkehr von solchen Klischees. Die haben zwar auch ihren Platz, aber bitte da wo's passt!
Es käme ja auch niemand auf die Idee, dass bei Deadwood die Charaktere nicht fluchen, oder bei einem Tarantino Film sich alle siezen.

Oblivion vs Witcher, gravierende Unterschiede:
Waffen und Rüstungsmanagment ignoriert Witcher praktisch. Oblivion kommt allen entgegen, die permanent ihren Charakter mit neuen Rüstungen barbiemässig austaffieren wollen, mal grün mal rot, montags die Platte, dienstags den goldenen Kettenpanzer mit den passenden Stiefeln.
Ebenso die Bewaffnung. Der Hexer wechselt vielleicht 3-4 mal die Klinge (er hat zwei verschieden Schwerter, insgesamt allerhöchstens ein Dutzend Wechsel im Spiel). Magischen Schnickschnack gibts so gut wie gar nicht nicht.
Itemverwaltung ist bei Oblivion klar grosses Element. Wenn das Interface nur nicht so mies wäre...
Die Welt von Witcher ist in thematische Abschnitte unterteilt. Der Friedhof, das Dorf mit Umgebung etc. Oblivion spielt auf einer gigantischen Wiese.
Wer ausgedehnte Spaziergänge a la Sacred, Two Worlds oder Gothic 3 für sein Spielheil benötigt, der wird Oblivion in dem Punkt klar überzeugender finden.
Kampf: Hat man beim Witcher langsam den Dreh mit dem Kampfsystem und den Skills heraus, läuft das Spiel im zweiten und dritten Akt zu Höchstform auf. Geralts Schwertfaxen sehen gut aus und laden zum Experimentieren ein.
Oblivions Kampfsystem unterscheidet sich kaum von Diablo 1. Seit jeher ziemlich schwach.
Charakterentwicklung-
Oblivions eigentliche Stärke; wem das System gefällt , kann sehr viel Zeit damit verplempern, sehr verschiedene Charaktere auszuprobieren.
Beim Witcher ist die grosse Frage, ob einem der Hauptcharakter gefällt. Skills gibt es genügend, wobei man erwähnen sollte, dass das Magiesystem sehr zart ausfiel. Es wird gefochten.
Story, Atmosphäre-
keine Diskussion, völlig unstrittig. Bei Bethesda seit jeher mehr ein Art Alibifunktion, der Hexer sucht vergebens seine Peers.
Extrafeatures und Spielereien:
Oblivion kann durch Mods schon fast eine Art festes Hobby werden. Die Community ist riesig. Hunderte Brimborien, Optionen, Monster können einen wochenlang fesseln , falls es einem zusagt, Mods ein und auszuchecken um Sandbox Gameplay zu erfahren.
Witcher ist dagegen sehr kompakt. Falls man auf die erwähnten Kernelemnte steht: -erwachsenes RPG, tolle Story und Atmosphäre, Schwertfuchtelei mit Rauhbeinheld- ist man bestens aufgehoben.

Offline Yerho

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #52 am: 13.02.2009 | 12:08 »
Oblivions Kampfsystem unterscheidet sich kaum von Diablo 1. Seit jeher ziemlich schwach.

Eigentlich der einzige Punkt, in dem ich Deinen Ausführungen widersprechen muss. Er gilt nämlich nur, wenn man Oblivion als Kämpfer spielt oder zumindest signifikant in diese Richtung skillt.
Ansonsten bezweifle ich nämlich, dass man sich bei Diablo solche Aktionen möglich sind: Ich verstecke mich auf einem dunklen Sims und nehme drei Gegner erst einmal in aller Ruhe ins Visier. Der entfernteste wird Opfer eines vergifteten Pfeils, der ihn nicht sofort umbringt. Bevor er jedoch die zwei anderen warnen kann, springe ich hinter den einen, lande unbemerkt, kille ihn im Schleichangriff und mache mich für fünf Sekunden unsichtbar. Die genügen, um dem dritten (und stärksten) Gegner zu entwischen, ihn anschließend aus sicherer Entfernung mit zwei vergifteten Pfeilen in Gesundheit und Ausdauer zu schwächen und anschließend durch ausgewogenes Blocken und schnelles Zuschlagen ebenfalls aus dem Leben zu expedieren.
Man hätte natürlich als Kämpfer auch einfach direkt auf sie losgehen und sowohl rechte Maustaste als auch die Schnelltaste für Heiltränke behämmern können. Das wäre dann tatsächlich Diablo in 3D. Aber man muss es nicht.

Ansonsten: Ist es eigentlich sinnvoll, ausgerechnet The Witcher und Oblivion zu vergleichen, zumal die Konzepte - wie Du ja selbst anmerkst - weit auseinander gehen? Ein Vergleich von The Witcher mit - beispielsweise - Dark Messiah wäre da IMHO sinnvoller, da beide Spiele von der Spielmechanik her ähnlicher konstruiert sind.
Dann würde ich nämlich sagen: The Witcher hat die bessere Grafik (ist auch neuer), mehr Mikromanagement (wenn man es denn braucht) und geringfügig weniger Railroading, ist dafür aber auch im gleichen Maße weniger cineastisch. Beide richten sich grundsätzlich an ein erwachsenes Publikum.
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #53 am: 14.02.2009 | 15:06 »
Mit Neverwinter Nights kann man es auch nicht vergleichen, das ist ein Old School RPG und zudem noch eine P&P Umsetzung. The Witcher ist viel moderner, es konzentriert sich auf Story und Athmo, nicht auf die Werte der Spielfigur und getreue Regelumsetzung.

Aber ansonsten eine gute Rezension.
Die Stimme von Geralt in der deutschen Extended Edition wirkt allerdings auch etwas mühsam abgelesen. Teilweise schleppt sie sich unangenehm langsam durch die Dialoge.

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #54 am: 14.02.2009 | 15:16 »
Magie in Witcher ist aus meiner Sicht alles andere als schwach. Man muss nur ordentlich Punkte da rein investieren, was dazu führt, dass man erst ab Akt 4 so richtig hin langen kann. Aard zum Betäuben und danach mit einem Schlag killen sowie Igni zum Verbrutzeln und Umhauen sind allerdings schon extrem mächtig, wie ich festgestellt habe. Mit einem voll in Richtung Igni + Manaregeneration ausgebauten Charakter kann man am Ende einfach jeden wegflammen, und ich meine JEDEN.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #55 am: 15.02.2009 | 14:41 »
Eigentlich der einzige Punkt, in dem ich Deinen Ausführungen widersprechen muss. Er gilt nämlich nur, wenn man Oblivion als Kämpfer spielt oder zumindest signifikant in diese Richtung skillt.
Ansonsten bezweifle ich nämlich, dass man sich bei Diablo solche Aktionen möglich sind: Ich verstecke mich auf einem dunklen Sims und nehme drei Gegner erst einmal in aller Ruhe ins Visier. Der entfernteste wird Opfer eines vergifteten Pfeils, der ihn nicht sofort umbringt. Bevor er jedoch die zwei anderen warnen kann, springe ich hinter den einen, lande unbemerkt, kille ihn im Schleichangriff und mache mich für fünf Sekunden unsichtbar. Die genügen, um dem dritten (und stärksten) Gegner zu entwischen, ihn anschließend aus sicherer Entfernung mit zwei vergifteten Pfeilen in Gesundheit und Ausdauer zu schwächen und anschließend durch ausgewogenes Blocken und schnelles Zuschlagen ebenfalls aus dem Leben zu expedieren.
Man hätte natürlich als Kämpfer auch einfach direkt auf sie losgehen und sowohl rechte Maustaste als auch die Schnelltaste für Heiltränke behämmern können. Das wäre dann tatsächlich Diablo in 3D. Aber man muss es nicht.

Ansonsten: Ist es eigentlich sinnvoll, ausgerechnet The Witcher und Oblivion zu vergleichen, zumal die Konzepte - wie Du ja selbst anmerkst - weit auseinander gehen? Ein Vergleich von The Witcher mit - beispielsweise - Dark Messiah wäre da IMHO sinnvoller, da beide Spiele von der Spielmechanik her ähnlicher konstruiert sind.
Dann würde ich nämlich sagen: The Witcher hat die bessere Grafik (ist auch neuer), mehr Mikromanagement (wenn man es denn braucht) und geringfügig weniger Railroading, ist dafür aber auch im gleichen Maße weniger cineastisch. Beide richten sich grundsätzlich an ein erwachsenes Publikum.

Stimmt.
In Oblivion sind einige -durchaus interessante- Spielweisen möglich, welche im Witcher sowie in ähnlichen Spielen nicht möglich sind, die ich aber als untypisch klassifizieren und damit im Sinne der Kurzgegenüberstellung ignorieren möchte.

Zur Sinnhaftigkeit des Vergleichs Witcher-Oblivion.
Ich denke, der Vergleich muss schon sein:
Es gibt nicht so viele Spiele in dem Genre und Oblivion rangiert kurioserweise offiziell an der Spitzenposition. Der Vergleich mit dem "Primus" bietet sich also an, gerade die wesentlichen Unterschiede (Typ und Charakterhintergrund des Witchers vs Eigenbau, Riesenwelt vs Teilbereiche, Itemorgie hier, Schlagakrobatik dort) wollte ich herausgearbeitet wissen.
Leider kenne ich Mass Effect noch nicht, vielleicht hätte man hierzu noch ein paar Worte verlieren müssen.

Das äusserst gelungene Dark Messiah zähle ich allerdings mit Sicherheit zu einem anderen Genre (First Person Action).

Offline Heinzelgaenger

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #56 am: 15.02.2009 | 14:49 »
@Adanos
Neverwinter Nights ist ziemlich bekannt, gerade hier im Forum (vermute ich).
Das Spiel wurde ja nur erwähnt, um meine Spiel-Anekdote hinsichtlich der atmosphärischen Präsentation und der Unterschiede zu illustrieren.
Im allerweitesten Sinne sind ja schon beides Rollenspiele.

@Crimson King
Magie kann schon sehr nützlich sein. Sie erfüllt aber nicht so viele einzelne Funktionen wie bei den D&D Umsetzungen (wo es locker ein-, zweihundert Sprüche gibt) oder eben Oblivion (ebenfalls viele Einzelfeatures).
Bei Witcher gibts im Grunde fünf Sprüche, deren Funktion man langsam ausbaut, tweakt , oder auch nicht. Man kann keinen  Magier oä spielen.

Offline Yerho

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #57 am: 15.02.2009 | 15:04 »
In Oblivion sind einige -durchaus interessante- Spielweisen möglich, welche im Witcher sowie in ähnlichen Spielen nicht möglich sind, die ich aber als untypisch klassifizieren und damit im Sinne der Kurzgegenüberstellung ignorieren möchte.

Ich bin sicher, mit der entsprechenden Konfiguration kann man auch The Witcher stark in Richtung der Spielmechanik von Diablo spielen. Was "typisch" ist, wird doch dadurch definiert, was die meisten (oder doch viele) Leute aus den gebotenen Möglichkeiten eines Spiels machen. Und so wie ich das sehe, wird Oblivion ebenso gerne taktisch wie actionbetont gespielt.

Übrigens sehe ich es nicht so, dass das Spiel irgend eine Genre-Liste anführen würde. In seinem Segment wird es als führend angesehen, aber es ist eben nicht das Segment des Computer-RPG an sich Es steht an der Spitze, was der jeweiligen Spielweise des Bewertenden am ehesten entspricht. Unzählige Leute schwören auf Knights of the Old Republic, andere auf World of Warcraft, Final Fantasy oder Two Worlds (welches ich von dem Möglichkeiten her noch am ehesten mit Diablo vergleichen würde).

Zitat
Leider kenne ich Mass Effect noch nicht, vielleicht hätte man hierzu noch ein paar Worte verlieren müssen.

Das wird nicht nötig sein. Mass Effect ist sicher cineastisch, aber im Grunde nur ein sehr stark vereinfachtes KotOR, bringt also in Sachen RPG keine Besonderheiten mit sich.

Zitat
Das äusserst gelungene Dark Messiah zähle ich allerdings mit Sicherheit zu einem anderen Genre (First Person Action).

Dafür sehe ich insbesondere die Möglichkeiten der Charakterentwicklung als zu stark an. Sicherlich gibt es praktisch kein Mikromanagement und auch kaum Stellen, an denen eigene Entscheidungen den Ablauf beeinflussen, aber es besteht die prinzipielle Möglichkeit, das Spiel so um Action reduziert zu spielen, dass es einfach kein Action-Titel mehr ist.
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #58 am: 15.02.2009 | 16:11 »
Und so wie ich das sehe, wird Oblivion ebenso gerne taktisch wie actionbetont gespielt.
Ich glaube, es geht nicht um Taktik oder actionbetont, sondern darum, falls es zum Kampf kommt:
- Bei Diablo oder bei Oblivion drücke ich einfach wild auf die Maustaste. Es kommt nicht wirklich ein Kampfgefühl auf, da es nur darum geht, möglichst schnell auf die Maustaste zu drücken.
- Bei Gothic oder Witcher dagegen kommt ein Kampfgefühl auf, da es darum geht zur richtigen Zeit auf die Maustaste zu drücken.

Oblivion: Drücke möglichst schnell auf die Maustaste.
Witcher: Drücke im richtigen Moment auf die Maustaste.

Beim zweiten fühle zumindest ich mich wesentlich stärker im Kampf involviert.

Offline Suro

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #59 am: 15.02.2009 | 16:33 »
Ich glaube, es geht nicht um Taktik oder actionbetont, sondern darum, falls es zum Kampf kommt:
- Bei Diablo oder bei Oblivion drücke ich einfach wild auf die Maustaste. Es kommt nicht wirklich ein Kampfgefühl auf, da es nur darum geht, möglichst schnell auf die Maustaste zu drücken.
- Bei Gothic oder Witcher dagegen kommt ein Kampfgefühl auf, da es darum geht zur richtigen Zeit auf die Maustaste zu drücken.

Oblivion: Drücke möglichst schnell auf die Maustaste.
Witcher: Drücke im richtigen Moment auf die Maustaste.

Beim zweiten fühle zumindest ich mich wesentlich stärker im Kampf involviert.
Also das finde ich nun etwas merkwürdig zusammengefasst. Ich drücke bei Gothic meistens auf Cursor- und nicht auf Maustasten, bei Diablo halte ich die Maustaste gedrückt(bei einem Gegner, und wenn man z.B. Assassine mit Combos spielt dann klicke ich auch in der Richtigen Reihenfolge) und bei Oblivion ist "bash all buttons like crazy" auch ziemlich sinnbefreit, da man ja eh auch n Cooldown-Interval hat, dass es dauert bis man wieder zuschlagen kann (und blocken kann man auch.).

Bei Witcher warte ich bis bunte Icons leuchten, und drücke dann, oder hab halt irgendwann nen Rythmus im Gefühl.
Dass das viel dynamischer sein soll als bei Oblivion halte ich mal für dahingestellt, von Magieanwendern und Bogenschützen mal ganz abgesehen, darüber kann man sicher gut streiten.

Das wird nicht nötig sein. Mass Effect ist sicher cineastisch, aber im Grunde nur ein sehr stark vereinfachtes KotOR, bringt also in Sachen RPG keine Besonderheiten mit sich.
Also das ist nun auch eine leicht verfälschende Aussage. Mass Effect besitzt im Gegensatz zu Kotor gar keinen D&D Hintergrund, keine Autoattacke sondern verwendet ein Egoshooter-Ähnliches Kampfsystem mit Anlegen von Waffen, Deckung, Überhitzung u.Ä. Schnickschnack. Es ist auch kein in Echtzeit umgesetztes Rundenkampfsystem.

Was sich bei Kotor vergleichen lässt ist natürlich der Spielstil von wegen Art der Quests, Dialoge, etc.
Aber Wertemechanik/Kampf zu vergleichen ist denke ich nicht sinnhaft.
« Letzte Änderung: 15.02.2009 | 16:39 von Surodhet »
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Offline Archoangel

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #60 am: 15.02.2009 | 16:39 »
Hat hier eigentlich jemand außer mir die Romane gelesen? Bevor das Spiel auch nur angekündigt war?
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Offline Yerho

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #61 am: 15.02.2009 | 16:58 »
Bei Diablo oder bei Oblivion drücke ich einfach wild auf die Maustaste.

Korrekt. Du machst das so, wenn ich die Betonung mal eben verändern darf. :)

Ich bestreite Kämpfe in Oblivion gänzlich anders und das Programm bietet mir nativ die Möglichkeiten dazu: Ich tänzele um den Gegner herum oder springe über ihn hinweg, ich blocke feindliche Schläge oder stecke sie ein, wechsle im Kampf die Waffe oder vergifte diese nach Zweckmäßigkeit; ich setze Magie/Alchemie an und/oder flüchte erst einmal, um Gelegenheit zum Fernkampf zu bekommen. Und je nachdem, wie stark mein Skill mit der jeweiligen Waffengruppe ist, kann ich sogar Kombos ausführen, die übrigens nicht vom Drücken der richtigen Tastenkombination, sondern von meinen aktuellen Bewegungen abhängig sind.

Im Gegensatz zu Gothic gibt es noch nicht einmal einen "Patent-Rhythmus", den man nur einmal herausfinden muss, um damit gegen 99% der Gegner bestehen zu können.

The Witcher ist da vielseitiger, aber auch hier komme ich im Prinzip mit einer, vielleicht zwei Kombinationen über die Runden. Allerdings biete das Spiel mehr, und deshalb probiere ich auch mehr aus, obwohl ich es nicht müsste - ebenso, wie ich bei Oblivion mit einem hochgezüchteten Kämpfer simple Klickorgien veranstalten könnte, es aber nicht muss.
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #62 am: 15.02.2009 | 17:38 »
Ich tänzele um den Gegner herum oder springe über ihn hinweg, ich blocke feindliche Schläge oder stecke sie ein, wechsle im Kampf die Waffe oder vergifte diese nach Zweckmäßigkeit; ich setze Magie/Alchemie an und/oder flüchte erst einmal, um Gelegenheit zum Fernkampf zu bekommen.
Also
Waffe vergiften, Magie einsetzen und erstmal flüchten, um den Gegner im Fernkampf anzugreifen, sind EXTREM Diablo mäßig.
Das mache ich bei Diablo auch immer.

Waffe vergiften:
Und die Frage ist, wie sehr es das Kampfgefühl unterstützt, wenn man per Mausklick einfach so eine Waffe vergiften kann.
Imho würde es wesentlich stärker das Kampfgefühl unterstützen, wenn man sieht, wie der Char eine Ampulle aus der Gürtelschnalle fischt, diese öffnet und ein paar Tropfen davon übers Schwert träufelt.
DAS würde das Kampfgefühl unterstützen.

Aber Taste drücken, Klinge vergiftet, ist nicht sehr immersiv. (Das gleiche gilt übrigens für Heiltränke. Das fand ich zum Beispiel bei Gothic so genial, dass man gesehen hat, wie der Char einen Schritt zurückgegangen ist und erstmal den Heiltrank getrunken hat.)

Flüchten ist auch so eine Sache:
Die ist bei Gothic und Witcher imho sehr gut umgesetzt: Entweder du fliehst rückwärts, dann ist das Problem, dass du nicht wirklich siehst, was hinter dir ist. - Oder du drehst dich um und kassierst dann noch einen Passierschlag vom Gegner.

Zumindest bei Morrorwind war es jedoch auch häufig so, dass du schneller rückwärts laufen konntest als der Gegner vorwärts. Das heißt, du konntest dich problemlos aus den Nahkampf zurückziehen, ohne einen Passierschlag zu kassieren. (Ob sie es bei Oblivion geändert haben, weiß ich nicht. Dazu bin ich zu selten geflüchtet.)

Ansonsten: Ja, meine Ausführungen oben galten nur für Nahkämpfer. (Und Nahkämpfer ziehen sich nicht einfach so aus dem Kampf zurück.) Wie sich das Kampfgefühl bei Fernkämpfern anfühlt, kann ich nicht sagen. Kann sein, dass da bei Oblivion ein besseres Gefühl auftritt. (Wobei ich beim mittelalterlichen Fernkampf noch Fable am besten fand: Man hat gesehen, wie er den Bogen gespannt hat und entweder man hat blind geschossen, oder man konnte noch extra zielen. Was mittelalterlichen Fernkampf angeht, hat Fable eindeutig die Nase vorne.)

feindliche Schläge blocken
Bei Gothic genial umgesetzt. Bei Witcher habe ich diese Option vermisst.
Und bei Oblivion ist diese Option imho auch eher zu vernachlässigen und nicht so essentiell wichtig.

Im Kampf die Waffen wechseln
Wieso sollte man im Kampf die Waffen wechseln?
Davon abgesehen, fand ich das Waffe wechseln bei Witcher immer noch am coolsten und immersivsten.
Bei Gothic ist das Waffe wechseln (vor allem im Kampf) ein einziger Krampf.
Und bei Oblivion ist das Waffe wechseln recht unspektakulär.
Nein, auch hier hat Witcher mit der Waffen-wechsel-Animation eindeutig die Nase vorne.

Magie
Ja, seit Diablo hat sich nicht viel geändert. In Sachen Magie sind sich Witcher, Oblivion und Diablo doch verhältnismäßig ähnlich.
Hier fand ich es bei Gothic Schade, dass Zaubersprüche so viel Energie gekostet hat und man kaum Zaubersprüche sprechen konnte, bevor man wieder leer war.

Um den Gegner herumtänzeln
Ja, ist ganz nett gemacht. Allerdings würde ich mir hier auch eine spieltechnische Auswirkung wünschen. Ob ich nun tänzle oder stehenbleibe macht doch de facto keinen Unterschied. (In dieser Hinsicht finde ich wieder Fable gut, wo man mit dem tänzeln ganz bestimmten Attacken entgehen kann.)

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #63 am: 15.02.2009 | 19:25 »
habe die Bücher erst mit dem Spiel entdeckt und finde sie sehr gut, besser als die durchschnittsfantasy; auch das Spiel fängt die Welt sehr gut ein.
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #64 am: 16.02.2009 | 13:21 »
Aber Taste drücken, Klinge vergiftet, ist nicht sehr immersiv. (Das gleiche gilt übrigens für Heiltränke. Das fand ich zum Beispiel bei Gothic so genial, dass man gesehen hat, wie der Char einen Schritt zurückgegangen ist und erstmal den Heiltrank getrunken hat.)

Während die Gegner höflich warten .... Also, ich akzeptiere per se unrealistische Aktionen eher, wenn man sie mir nicht auch noch visualisiert. ;)

Immerhin ist bei Oblivion noch die Zahl der Tränke beschränkt, die man in einer bestimmten Zeit einnehmen kann. Und das ist fordernd, wenn man auf schwer spielt und/oder keinen ausgesprochenen Krieger-Charakter gebastelt hat.

Zitat
Flüchten ist auch so eine Sache:
Die ist bei Gothic und Witcher imho sehr gut umgesetzt: Entweder du fliehst rückwärts, dann ist das Problem, dass du nicht wirklich siehst, was hinter dir ist. - Oder du drehst dich um und kassierst dann noch einen Passierschlag vom Gegner.
Zumindest bei Morrorwind war es jedoch auch häufig so, dass du schneller rückwärts laufen konntest als der Gegner vorwärts. Das heißt, du konntest dich problemlos aus den Nahkampf zurückziehen, ohne einen Passierschlag zu kassieren. (Ob sie es bei Oblivion geändert haben, weiß ich nicht. Dazu bin ich zu selten geflüchtet.)

Ich meine mich erinnern zu können, das der Wert für Rückwärtslaufen das 0,6fache des Vorwärtslaufwertes betrug. Hat eigentlich für den spielerischen Anspruch genügt, aber man kann das gerne noch realistischer modden.
Ansonsten: Rückwärtslaufen bringt einen auch bei Oblivion gerne mal an den Rand des Abgrunds, in eine Sackgasse oder in die Klinge eines anderen Gegners. Was ich mir wünschen würde, wäre eine gewisse Stolperchance, umgekehrt gekoppelt an den Geschicklichkeit und Akrobatik.

Zitat
Ansonsten: Ja, meine Ausführungen oben galten nur für Nahkämpfer. (Und Nahkämpfer ziehen sich nicht einfach so aus dem Kampf zurück.) Wie sich das Kampfgefühl bei Fernkämpfern anfühlt, kann ich nicht sagen. Kann sein, dass da bei Oblivion ein besseres Gefühl auftritt. (Wobei ich beim mittelalterlichen Fernkampf noch Fable am besten fand: Man hat gesehen, wie er den Bogen gespannt hat und entweder man hat blind geschossen, oder man konnte noch extra zielen. Was mittelalterlichen Fernkampf angeht, hat Fable eindeutig die Nase vorne.)

Bei Oblivion muss man Flugwinkel und Vorhalt händisch berechnen und die Zeit für das Spannen ist an den Fähigkeitswert gekoppelt. Ab bestimmten Stufen erhält man Fähigkeiten wie Zoom etc.. Den Bogen zu spannen und gespannt zu halten kostet Ausdauer.

Ich hätte mir da mehrere Typen von Bögen gewünscht, die unterschiedliche Eigenschaften haben, aber da gibt es einfach nur stärkere/schwächere und welche mit weniger/mehr Abnutzung. Und Faktoren wie Windrichtung, Regen und verscheidene Arten von Pfeilen wäre die Krönung, aber das gibt schon das verwendete System nicht her, auch wenn die Engine es eventuell packen würde.

Zitat
feindliche Schläge blocken
Bei Gothic genial umgesetzt. Bei Witcher habe ich diese Option vermisst.
Und bei Oblivion ist diese Option imho auch eher zu vernachlässigen und nicht so essentiell wichtig.

Am ehesten hat mich Blocken bisher bei Dark Messiah überzeugt. Da wird eben nicht einfach nur der gegnerische Schlag abgefangen, sondern man kann aktiv bestimmten, ob man die Waffe abfängt, wegschlägt oder sich auf ein Kräftemessen mit dem Gegner einlässt - jeweils teilweise auch erzwungen durch Kraft des Gegners und dessen Bewaffnung.

Ich habe übrigens Dark Messiah kurz vor Oblivion gespielt und musste mich erst daran gewöhnen, nicht mehr nach dem Gegner treten zu können. Auch einige Moves waren noch so drin, dass ich mich ständig geärgert habe, wie wenig geschmeidig mein Charakter in Oblivion kämpft.

Zitat
Um den Gegner herumtänzeln
Ja, ist ganz nett gemacht. Allerdings würde ich mir hier auch eine spieltechnische Auswirkung wünschen. Ob ich nun tänzle oder stehenbleibe macht doch de facto keinen Unterschied. (In dieser Hinsicht finde ich wieder Fable gut, wo man mit dem tänzeln ganz bestimmten Attacken entgehen kann.)

Ähem, es macht schon einen Unterscheid. Wenn ich flinker bin als der Gegner, trifft er mich seltener und ich komme ihm in die Flanke, wo er nicht parieren kann. Andererseits kann ich selbst schlechter parieren, wenn ich nicht fest stehe und verliere gerade bei mehreren Gegnern schnell man den guten Stand.

Was ich allerdings vermisse - und da gebe ich Dir uneingeschränkt recht - sind gute Kampfanimationen bei Oblivion und eine intensive Führung der Spielerperspektive. Auch hier hat das betagte Dark Messiah bisher die Nase weit vorn - man hat nämlich wirklich das Sichtgefühl, als würde man die Kampfbewegungen ausführen. Verstärkt noch durch First Person, aber eben unheimlich intensiv. Super auch die Animationen beim Kräftemessen oder beim Meuchelangriff mit dem Dolch.
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #65 am: 16.03.2009 | 19:04 »
*nekromantier*

Falls es jemand interessiert: Für registrierte Besitzer des Spiels gibt's hier das Upgrade auf die Enhanced Version zum kostenlosen Download.
Dachte mir ich versuchs mal. Also über Nacht alles runter gezogen ausser das deutsche Sprachpaket weil ich diesmal Englisch  zocken wollte. Das Spiel ist aber auf Deutsch installiert und deshalb will erdas deutsche Paket. Also nochmal ewig gezogen.
Ich will es dann also installieren und die Webseite zur Authentifizierung ist down. Das ganze Wochenende.
Heute nach de rArbeit denk ich mit "mal schauen ob es jetzt geht". Es geht. Und ich bekomme die Meldung "Spieldateien werden verändert. Dies kann bis zu 2 Stunden dauern. Sollte der Vorgang abgebrochen werden, muss das Spiel neu installiert werden".

NARF!!!! Erst wird mir das ganze Wochenende das SPiel verwehrt, und nun ist mein Computer 2 Stunden während meiner Hauptspielzeit nicht zu gebrauchen :wein:
Hoffentlich lohnt es sich  >:(
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #66 am: 16.03.2009 | 19:11 »
Also gestern abend war der Authentifizierungsserver online ;)
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #67 am: 16.03.2009 | 20:11 »
Und das ding hat keine Fortschrittsanzeige. Da darf man raten wie lange es noch dauert.
Das waren jetzt schon 2 Strunden verdammt!!!!!1111111111111  :gasmaskerly:
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #68 am: 16.03.2009 | 21:29 »
3h..........
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #69 am: 16.03.2009 | 21:34 »
Aber das Teil läuft noch? Oder hat es sich aufgehangen?

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #70 am: 16.03.2009 | 21:57 »
Aber das Teil läuft noch? Oder hat es sich aufgehangen?
Der Task-Manager sagt: The Witcher Patch Keine Rückmeldung NAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARF
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #71 am: 17.03.2009 | 09:06 »
tja, wie zu erwarten war.
Das sind jetzt die Strapazen mit denen man sich als ehrlicher Käufer rumschlagen muss (wohlgemerkt haben Kopierer diese Hürden natürlich nicht). Aber das ist erst der Anfang.

ich habe z.b. WLan, da war es purer Zufall, daß ich die 1Stunde drinengeblieben bin, bis die enhanced Edition gezogen wurde.
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #72 am: 17.03.2009 | 11:55 »
Erm..? Warum muss ein Raubkopierer, der den Update-Patch installiert nicht die selbe Zeit zu warten haben, bis seine Dateien modifiziert sind, wie ein "ehrlicher" Käufer?
(und wenn dein W-LAN so instabil ist, dass eine Stunde am Stück online sein zum Problem wird, kann da auch niemand was für, das ist dann nämlich eine stark suboptimale Lösung. Mein W-LAN zuhause funktioniert über 3 Stockwerke ohne disconnects)
« Letzte Änderung: 17.03.2009 | 12:04 von Surodhet »
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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #73 am: 17.03.2009 | 12:13 »
Leute wo die enhanced Edition kaufen hamm das Problem auch nicht... aber blos nich freuen, dass man die spätere Special Edition auch als Normalkäufer für Lau bekommt, statt wie bei anderen Publishern nochma extra blechen zu dürfen. Was zum meckern findet man immer. Das bei 1.3GB sie Authentifizierung verlangen is auch nachvollziehbar. Sonst wären die Server noch viel ausgelasteter mit den ganzen Raubkopierer die sich ebenfalls dort für lau bedienen.

Offline Falcon

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Re: Wer hat Erfahrungen mit "The Witcher"
« Antwort #74 am: 17.03.2009 | 12:54 »
@suro: es wird garantiert genug spielbare Version über torrent etc. geben, so daß sich die Kopierer (Raub ist es ja wohl nicht) ins fäustchen lachen können. Sowas kann man ja auch nur Stückweise runterziehen.

Es wird dadurch genau Null weniger Kopien geben.

den Patch müssten sie ja nicht allein anbieten. Hätte man ja auch wie einen Patch veröffentlichen können.

das man hinterher gratis daran kommt ist grundsätzlich natürlich gut.
« Letzte Änderung: 17.03.2009 | 12:57 von Maltese Falcon »
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