@Kazander
Brauche keine Selbstgespräche zu führen. Das was du hier aufzählst sind reine Konstrukte, die von Japanern und Europäern so im 19. und 20. Jhr. erfunden wurden.
Ehrenkodex:
Im Grunde unterscheidet sich das Verhältnis zwischen Samurai und Herrn zumal in der eigentlichen Hochzeit der Bushi-Kultur im 12. bis 16. Jahrhundert nicht großartig vom Verhältnis zwischen europäischen Feudalherren und ihren Vasallen. Auch hier in Europa schwor man seinem Herrn mit dem Leben (und hielt diesen Schwur eben so oft nicht ein).
Buddhismus:
Das was in Europa gerne als "Buddhismus" über einen Kamm geschert wird, hat wenig mit dem zu tun, was Buddhismus wirklich ist und war. Zen-Buddhismus wurde nur von einer geringen Anzahl von Bushi ausgeübt. Die meisten Samurai waren wie das Volk Anhänger des Amida-Buddhismus und anderen Erlösungsströmungen. Der Amida-Buddhismus wiederum hat starke Ähnlichkeiten zum Erlösungschristen tum des Mittelalters.
Standesgesellschaft:
Der Stand der Dinge in der Forschung ist schlicht, dass wenn sich für irgendeine außereuropäische Region das Konzept des Feudalismus anwenden lässt, dann für Japan. Wenn man sich einmal die japanische Standesordnung genau betrachtet, vor allem aber nicht nur in der späteren strigenten Form während des Tokugawa-Shogunats, wird man viele Übereinstimmungen mit den Formen und Entwicklungen in Europa feststellen.
Sklave:
Hier konstruierst du ein Verhältnis, das nicht mit dem Feudalismus des Japan existierte übereinstimmt. Samurai standen in einem Vasallenverhältnis zu ihrem Herren, wie europäische Ritter, und konnten als solche auch ihren Herren verraten und zB zum Feindüberlaufen.
Ronin:
In Europa nannte man Ronin u.a. Raubritter.
Höfische Liebe:
Die höfische Liebe ist doch schon für den europäischen Ritter nicht mehr als ein Konstrukt, dass nur für einen marginalen Teil der Ritterschaft, die am Hof verweilte zutraf. Ein Ritter war gemeinhin ein Vasall, der für seinen Herrn eine bescheidene Domäne verwaltete. Das Leben unter Bauern ist nun sicherlich nicht das ruhmvollste über das sich schreiben lässt.
Adel:
Samurai kamen
nie aus dem Kuge, der dem europäischen Hochadel entsprach. Auch in Europa kamen mW selten Ritter aus dem Hochadel.
Selbstversorgung:
Bis ins 16. Jhr. hinein, waren Samurai generell Selbstversorger, erst als sich ab dem 13. Jhr. größere (Burg)Städte herauszubilden begannen, zogen viele Samurai in die Städte ihrer Herren und nahmen einen urbanen Lebensstil an. Parallele Entwicklungen gab es auch in Europa.
Seppuku:
Wird gemeinhin, gerade in seiner freiwilligen Form, stark überbewertet. (Ehrenselbstmorde, sich ins Schwert stürzen, gab es aber auch in Europa) Die bei weitem häufigste Form des Seppuku war als Form der Todesstrafe bei schweren Verbrechen wie Verrat. Zu vergleichen mit dem Giftbecher der europäischen Geschichte.
Aber davon ab, über welche Epoche reden wir hier eigentlich? Sowohl die europäische Feudalgesellschaft, als auch die japanische haben zwischen dem 9. und dem 17. Jhr. eine gewaltige Entwicklung durchgemacht.
@cmdlighting
Nur mal als Beispiel, gibt noch hunderte solcher Bilder.
Bushi in traditioneller Rüstung. Ich finde den Unterschied marginal, abgesehen davon, dass der Krieger in der Vollrüstung Schlitzaugen hat.
Ein Problem ist natürlich, dass es in Aventurien keine Zeit der Entdeckungen gibt, was beim aventurischen Entwicklungsstand die eigentliche Inkonsistenz ausmacht. Aber sicherlich würde sich die Logik des ganzen ändern, wenn man den Schritt vorwärts wagen würde, selbiges geschah zu dieser Zeit ja auch in Europa. Wobei man auch betrachten muss, dass Japan real auf der anderen Seite der Erde liegt und es daher nur sehr wenige Gesandschaften bis nach Europa geschafft haben.
Im Grunde ist da aber halt nur die gewünschte Heimeligkeit des Settings die Bremse.
Und, sorry, fürs ungewollte Hijacken des Threads.