Vielleicht um das noch ein wenig zu präzisieren:
Ich finde Tarantino gut. Pulp Fiction ist und bleibt ein Spitzenfilm, genauso wie Reservoir Dogs. (Den Rest seiner Werke finde ich gut bis befriedigend)
Jedoch ist sein Stil nunmal sehr modern wie speziell.
Seine Hauptgebiete sind einerseits: die gelungene Inszenierung von expliziten Inhalten wie zB geiler Gewaltdarstellung auf sehr flottem, MTVavantgardistischem Niveau. Man kann darüber definitiv geteilter Meinung sein, ob das überhaupt was besonderes ist, das er diese Momente oft 1:1 aus dem asiatischen Kino abgekuckt hat (bis hin zu den Kameraeinstellungen) und sie lediglich kulturell ein wenig anpasst. Letzten Endes geht das zum grossen Teil ja nur, weil er da absolute Narrenfreiheit seitens seiner Produzenten geniesst. Seine KillBill Kämpfchen waren im Grunde genommen einfach die Vermischung von visuellen Zutaten wie man sie in zB jedem Image Comicheftchen standardmässig vorfindet. (eine Halle mit fünfzig Yakuza & Jill hackt sie alle in Stücke, im Grunde banal) Richard Gere, der in der engeren Wahl für Bill war, konnte nicht kapieren, wie flach der Ball für die meisten Szenen gehalten werden sollte und stieg deshalb aus. Tarantino hatte ihm genauestens erklärt, das für ihn gerade dann der Film seine Vision erfüllt, wenn er die Martial-Arts- Fillmklischees nicht umgeht sondern im Gegenteil voll erfüllt.
Die zweite Hauptspezialität Q.T's ist die verbale Reduktion von Filmmythen. Normalerweise reden Charaktere in Filmen fast ausschliesslich
a) gestelzte Kacke: Sie reden hübsch gekonnt daher, quatschen nie typisch ungeschliffene Alltagsformulierungen oder ungewisses Genuschel. Jüngere Deutsche Filme versuchen oft das Gegenteil um flott zu wirken, beissen sich aber die Zähne aus und wirken im Endeffekt verkrampft.
b)coolen Mist: meist in Actionfilmen hangelt sich der Held von Kraftspruch zu gebelltem Kurzbefehl. Kennt jeder.
c) komplizierten Scheiss: Besonders häufig "im guten alten Schinken" oder im SciFI Genre hat man oft grauenhaft verkürzte Informationssatzmonster, die weitaus unrealistischer wirken als a) oder b).
Tarantino hat d) meisterhaft erschlossen, nämlich die ungeschminkte, unmittelbare Rede über völlig eigentlich unfilmisches und unwichtiges. Jeder kennt die Abhandlung über den Quarterpounder respektive Royal mit Käse. Zwar hat jeder Trashfilm erstmal auch sinnentlehrte Dialoge, (zB fällt mir spontan ein Szene aus "das Brooklyn Massaker" mit der Grunzgurke Seagal ein, kein richtiger Trashfilm aber eben Scheisse: Er kauft da Hundefutter ein. Ähnlicher Ansatz, da kein Bezug zur Handlung und Charaktertiefen werden abei auch nicht ausgelotet. Wirkt aber nicht. Ist einfach ein Scheissfilm)in Tarantino's Werken sind das aber Highlights. (Erspare mir jetzt die Erklärungsversuche, Post ist eh zu lang)
Muss langsam zum Punkt kommen:
Ich brauche bei CONAN 3 keine ultrabrutalen Gewaltszenen a la Tarantino. Klar soll es splattern und rote Fontänen sind auch gut. Aber ich fürchte, Conan könnte zuviele Finishing Moves aus der Froschperspektive geben, nach einem Schlag in Position verharren oder einfach gesprochen zu sehr kämpfen und fechten, wenn er stattdessen seine Gegner wie eine atlantische Flutwelle zerschmettern soll.
Auch will ich keine minutenlangen Dialoge, in denen er mit Prostituierten um zwei Groschen feilscht oder in einer Kneipe mit einem Veteranen ewig über Belangloses palavert.
Ach, und Rückblenden oder Querverweise, wie sie fast in jedem T.-Fim vorkommen haben auch nix zu suchen. Ein Conan- Film sollte wie eine in Stein gemeisselte, biblische Erzählung wirken: gewaltig, prophetisch, roh.
Hoffen wir das Beste.