Hm, Maarzan, so sehr ich Deine Beiträge sonst schätze: Dein Fahrradbeispiel hat nen Platten. Aus meiner Sicht besteht keinerlei Zusammenhang zwischen Regelumfang und Spielqualität und mir ist in diesem Post auch noch niemand aufgefallen, der anderen vorschreiben möchte, was gutes oder modernes Rollenspiel sein soll. Habe kein Problem damit, wenn jemand die DSA4-Regeln in sein Spiel integrieren möchte. Mir bedeuten knapp 2000 Seiten Regeln aber einen erheblich zu umfangreichen Eingriff ins Spiel und ich stehe mit dieser Meinung nicht allein. Da es aber nun einmal kein modulares DSA gibt, können all diese Leute nur mit gewaltigem Modifikationsaufwand DSA spielen und das ist schade (siehe oben). Deshalb der Post.
Wollte keineswegs anderen Leuten etwas vorschreiben, sondern fühle mich nur momentan von DSA ausgeschlossen und suche nach Lösungen.
Modularitär sehe ich auch als eine gute Idee (auch wenn das nicht von allen so gesehen wird) und DSA versucht es ja auch (wie so vieles und wie so vieles mit bescheidener Umsetzung), meine Warnung war aber, dass es nicht bei der Minimallösung bleiben darf, wenn man eine Menge der so gewonnenen Leute auch halten will.
Ein Zusammenhang zwischen Regelumfang und Spielqualität entsteht dann, wenn der von den bisherigen Regeln abgedeckte Bereich verlassen wird, und diesen Bereich wird man meiner Erfahrung nach eher früher als später verlassen, denn ein Reiz des Rollenspiels liegt eben zu einem großen, wenn nicht sogar wesentlichen Teil im Entdecken neuer Dinge bzw. dem Erleben neuer Herausforderungen. Dann hat man entweder Regeln (welche hoffentlich etwas taugen, aber solange sie fixiert sind hat man zumindest die Chance den Status quo zu erfassen und zu verbessern) oder man ist gezwungen zu improvisieren, was eben bei dem betrachteten Einsteigerfall ebenfalls fehlerträchtig ist und ggf. ohne eine entsprechende Orientierung über die Möglichhkeiten auch einfach unterbleibt. Das wären dann die, welche z.B. den DSA1 Basiskasten als Geschenk bekommen haben und ohne eine Vorbelastung in dieser Richtung das Spiel wie so viele Brett oder Computerspiele als ausgereizt zur Seite gelegt haben- wir reden ja letztlich immer noch von Einsteigerfreundlichkeit.
Man kann die schmalen Regeln natürlich auch sehr stark abstrahieren um eine Menge dann hinein interpretieren zu können, aber das ist eine Übertragungsleistung, welche den Einsteiger ebenfalls überfordern wird.
Und in welche Richtung die Entdeckungsreise geht, ist ja auch von Fall zu Fall unterschiedlich und da alle gleichwertig sein sollten, kann wohl auch keiner außer für sich persönlich entscheiden, welcher Bereich denn nur der Verschlankung zum Opfer fallen soll und diese persönliche Vorliebe einiger kann ja kein Motiv für eine Verlagspolitik sein.
Zum persönlichen Problem: Wenn die DSA Grundbox schon zu komplex ist, wäre eine alte DSA1Box von Ebay vielleicht eine Lösung. Wenn man dann keine Mitspieler findet, ist das aber wohl leider persönliches Pech, genauso wie für den Fahrradfahrer, der nur flach bis 15 km fahren will, aber alle anderen für sich schon Ansprüche und Trainingsstände haben, welche nicht unter 40 km befriedigt werden.
Ich habe nach 14 Tagen begonnen an DSA1 anzubauen mit dem, was man so von anderen insbesondere D&D so mitbekommen hat und dann kam die lang ersehte Ausbaubox.
Das mit dem Vorschreiben hat sich in diesem Threat (bisher) wirklich in Grenzen gehalten, aber die Verbindung zwischen der Forderung nach Einfach- und "Story"spielen ist einfach ein rotes Tuch für mich und Seitenzahl vs zeitgemäßes Rollenspiel, Regeln vs. Rolle sind hier auch gefallen. Der Rest ist dann Restnervenreizung von einem anderen Forum ("Wer braucht denn so blöde Regeln wie Fahrzeugbau oder Sternsystemgenerierung") und einer Grundlast auch aus diesem Forum. Fürs neue Jahr versuche ich meine Tabletten regelmäßiger zunehmen
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