Viele kleine Bücher finde ich wiederum nicht so gut. Lieber ein schönes Hardcover Spielerhandbuch mit allem drin und das für 40 Euro,
Alles drin und das für wenig Geld. Klar, sowas wäre natürlich optimal. Aber imho muss man Sachen weglassen, oder den Preis erhöhen.
Ich denke mal, unter alles drin verstehst du:
- Charaktererschaffung
- R/K/Ps für Gesellschaft, Wildnis, Kampf Magie und Klerikal
- Kampfregeln
- Magieregeln, Basis
- Zaubersprüche
- Liturgieregeln
- Liturgien
Ich persönlich fände halt die Kampfregeln, Liturgieregeln und Liturgien überflüssig. (Kämpfe machen wir sowieso kaum und Liturgien werden per Meisterwillkür geregelt.)
Das heißt, im Basisband wären für mich eine Menge überflüssige Regelnd rinne. - Dafür müsste ich mir die Jagdregeln, Dämonologieregeln, Elementarismusregeln und Alchemiregeln zusätzlich besorgen.
Und zu deiner Einschätzung, dass alle Chars im klassenlosen System gleich sind: Das kann ich nicht feststellen. Man kann auch auf hohen Stufen an den Werten noch sehr gut feststellen, ob jemand einen Krieger, einen Bogenschützen, einen Dieb, einen Gelehrten oder einen Jäger spielt.
Und auch im magischen bereich kann man rein von den Talenten her erkennen, ob jemand einen elfischen Thara, einen Garether Kampfmagier, einen Dämonologen, einen Beherrschungsmagier oder einen Druiden spielt. (Und ich meine nicht die Startboni, die man erhält, sondern auch das spätere Steigerungsverhalten.)
Ich finde Klassen schränken zu sehr ein und fördern das Klischee. (Typisches D&D Klischee ist zum Beispiel, dass Magier nicht kämpfen können. - Dieses Klischee findet man bei klassenlosen Systemen wie Gurps oder Shadowrun nicht.)
Das Problem momentan sind nicht die fehlenden Klassen, sondern die fehlenden Wahlmöglichkeiten: Im Augenblick gibt es praktisch nur SFs für Kämpfer, Magier und Geweihte. Das heißt, diese Gruppierungen können sich austoben und dort findet man auch starke Unterschiede. (Bei Kämpfern spezialisert sich der eine vielleicht auf eine fette Rüstung und strebt den beidhändigen Kampf an, der zweite strebt einen fette Rüstung mit Gegenhalten an, der dritte strebt eine leichten Fechtstil mit Parierdolch an, der vierte strebt eine Karriere als Bogenschütze auf dem Pferderücken an und der fünft will schwergepanzert seine Gegner im Lanzengang niederreiten. - Bei Magiern sieht es ähnlich aus. Auch hier kann man sich auf die verschiedensten Sachen spezialisieren.)
Aber in den anderen Bereichen: Wo liegt da die große Möglichkeiten:
- Ein Dieb kann Schleichen, Sich verstecken, Taschendiebstahl, Schlösser knacken, Klettern, Schätzen, Gassenwissen, Menschenkenntnis, Überzeugen(Lügen) steigern und nach Stufe 7 ist er komplett fertig geschneidert.
Da wundert es nicht, dass sich die Diebe kaum unterscheiden und noch eine Zweitkarriere (meistens als Kämpfer) anstreben.
Ich sehe jetzt allerdings nicht, wie sich das durch Klassen ändern würde. - Auch hier würden sich die Diebe untereinander nicht unterscheiden und (so wie ich dich kenne) eine Zweitkarriere als Kämpfer anfangen. (Weil jede Klasse deiner Meinung nach die Möglichkeit zum Kämpfen haben sollte. - Ist jetzt nur geraten. Sag mir, falls ich mich irre.)
- Ein Mechanicus kann Mechanik, Feinmechanik, Fallen stellen, Rechnen, etwas Magiekunde, Überreden(feilschen) und das war's.
Es fehlen einfach die SFs, um die Charaktere zu differenzieren. Daher ist es auch hier nur natürlich, dass der Mechanikus eine Zweitkarriere als Kämpfer anstrebt.
Aber wenn es genügend SFs gibt. (Wie zum Beispiel in Kampf- und Magiebereich), dann ist es fast selbstverständlich, dass sich die Leute auf unterschiedliche Sachen spezialisieren.