Elementarismus gibt es in der Kampfrelevanten Form. Das heisst, der Zauber Elementarwesen beschwören ist einfach ausgestaltet und besagt nur wie lange das Wesen für einen Kämpft.
Ja, das du dich für die ganzen kampfrelevanten Sachen interessierst, habe ich mittlerweile erkannt. - Die Frage ist, woher du dir so sicher bist, dass die Mehrheit der Spieler deine Ansichten vom Kampf teilt.
Lies dir mal Rezensionen zu ABs durch. Häufig bekommen ABs, in denen viel gekämpft wird, eine schlechte Bewertung und ABs, in denen wenig gekämpft wird, bekommen eine hohe Bewertung.
Das Designziel sollte sein: man braucht als Spieler nur dieses eine Buch um die wichtigsten Bereiche abzudecken.
Ja. Das sehe ich genauso. - Die Frage ist: Was sind die wichtigsten Bereiche? Wieso ist A wichtig, aber B ist unwichtig?
Man kann sofort losspielen, aber man geht nicht zu tief ins Detail. Wenn man das möchte, dann kann man sich einen Sonderband zulegen.
Das war bereits mit der DSA Basisbox der Fall. - Diese allein hat vollkommen ausgereicht, um sofort loszuspielen und Sonderbände waren nur notwendig, wenn man tiefer ins Detail wollte.
Das trifft schonmal die Interessen der meisten Spieler und weniger die Spezialsisten, wie du etwa, die sich nur auf gewisse Bereiche konzentrieren wollen.
Aber wenn man von allem ein bißchen will, dann ist man mit nichts ganz zufrieden.
Das würde mich halt an die DSA 4.0 Basisbox erinnern: Alles ist ein bisschen enthalten, aber nichts ist richtig enthalten. Man konnte ein bisschen kämpfen, ein bisschen gesellschaftlich, ein bisschen dies und ein bisschen jenes. Aber letztendlich, war alles nur so ein bisschen vorhanden, dass man sich trotzdem die Spezialboxen kaufen musste um in die Tiefe zu gehen.
Das ist aber nicht nur Klischee um des Klischees Willen, sondern hat primär mit der Balance zu tun. Als ich damals, nach Erfahrungen mit DSA und AD&D, mit Shadowrun angefangen habe, war ich auch erstmal etwas überrascht, dass Zauberer keinerlei Einschränkungen in Waffen oder Rüstungen unterworfen sind. Aber nach kurzer Überlegung hab ich dann kapiert, dass SR-Zauberer dafür keinen Cyberkram benutzen können und daher im Vergleich zu Streetsams absolut armselige Kämpfer sind.
Und dieses Balancing würde in DSA zum Beispiel durch drei Sachen erreicht:
1) genügend hohe GP-Kosten.
2) keine Möglichkeit, Metall-Rüstung zu tragen.
3) Zauber sind recht teuer und man kann dafür nur wenig Punkte auf weltliche Talente legen. (Bzw., wenn man das tut, vernachlässigt man seine Magie.)
Das passt einerseits zu deiner Aussage mit der Zweitkarriere, andererseits sind der Möglichkeiten viele, welche Klassen man wie mischen kann, wodurch wiederum Raum für viele individuelle Konzepte entsteht.
Ja, aber der Raum durch Klassenmischung ist eingeschränkter als ohne Klassenmischung.
Ohne Klassen kann ich immer vielfältiger mischen als mit Klassen.
Wenn ich in Gurps:Aventurien eine Idee von zum Beispiel einen raumfahrenden Alien habe, der auf Aventurien abgestürzt ist, dann kann ich das problemlos umsetzen. - Wenn ich einen Baumdrachen oder Taschendrachen spielen will, dann kann ich das in Gurps problemlos umsetzen.
Wenn ich so etwas jedoch mit DSA- oder D&D-Regeln umsetzen will, dann muss ich erstmal kompliziert eine passende Rasse/Klasse basteln. (Das waren jetzt Extrem-Beispiele, wo das Problem extrem drastisch zum tragen kommt. - Aber auch bei weniger extremen Sachen gilt, dass mich die Klasse einschränkt.)
Im klassenlosen System muss man da eben über Anforderungen gehen, analog zu den fortgeschrittenen Kampf-SF -- wobei ich da wieder das Problem sehe, dass speziell Neueinsteiger damit heillos überfordert sind und keinen Überblick darüber haben, was sie jetzt für Fähigkeiten kaufen müssen, um mal in einem Jahr oder so ein bestimmtes cooles Special erwerben zu können.
Und hier würde ich dann halt Schablonen ähnlich wie in Gurps befürworten: Dann sagt man eben: Dem durchschnittlichen Dieb empfehlen wir diese und jene Sonderfertigkeiten und dem durchschnittlichen Nahkämpfer kann sich aus diesen Zweigen etwas aussuchen. (Das heißt, wenn sich ein Anfänger an diese Empfehlungen hält, kommt er sich wie in einer Klasse vor. - Aber mit fortschreitender Erfahrung nutzt er vielleicht die Möglichkeiten, aus dieser "Klasse" auszubrechen.)