Autor Thema: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?  (Gelesen 21948 mal)

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Offline Purzel

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #25 am: 5.07.2008 | 09:38 »
Ich will mehr zitierfähiges, belastbares Quellenmaterial und Quellenangaben.

Ich will, dass die Leute sich mehr aufeinander beziehen und ein dichteres Netz bilden, aus dem methodisch neue Erkenntnisse gewonnen werden.

Berichte von echten, praktischen Versuchen (sprich Spielrunden) sollen die Basis bilden, an der neue Ideen überprüft werden.

Emotionen aussen vor lassen.

Vor allem möchte ich die Kritiker dazu auffordern dieses ebenso zu tun: vertrauenswürdige Quellen zu zitieren, nach einer akzeptablen Methode und nicht beliebig Schlüsse zu ziehen und versuchen Spielrunden aufzustellen, an denen neue Konzepte scheitern, und sie müssen sich auch Fragen gefallen lassen.

Offline Merlin Emrys

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #26 am: 5.07.2008 | 10:31 »
Ähhhh, was?
Ist das symptomatisch? ;-)

Bitte? Diese beiden letzten Sätze machen nun mal gar keinen Sinn. Ich kenne keinen Theorieinteressierten, der damit Managerseminare verkaufen will oder sowas.
Nicht? Ansonsten kann "kostenpflichtig" mE auch "Kosten" in einem nichtmonetären Sinn meinen: Man kann auch verlangen, daß die anderen es sich Zeit kosten lassen - oder Anpassung.

Und der Unterschied zwischen diesen beiden Dingen ist?
Evident, oder? Es ist der Unterscheid zwischen: "Vielleicht ist die Theorie, die ich vertrete, kritikwürdig." und "Vielleicht bin ich kritikwürdig." bzw. der Unterschied, ob man den Fehler bei etwas oder bei sich selbst sucht.

Wenn das nicht der Fall ist, wird meine Kritik nicht ernstgenommen.
Spätestens das ist nun in meinen Augen symptomatisch. Die Antwort darauf hat Killedcat schon gegeben.

Wenn man aber über GNS redet oder über Bedürfnisbefriedigung und Kompetenzverteilung in Abhängigkeit zum gewünschten Spielerlebnis, dann kann man als Fachfremder halt nicht so ohne Weiteres mitsprechen.
Wer nicht zumindest grundlegend verstanden hat, wie internationale Zusammenhänge und die aktuellen Beziehungen sind, sollte nicht über Politik reden wollen. Wer nicht vier oder fünf Kinder erfolgreich großgezogen hat, sollte keine Tipss zur Kindererziehung geben wollen. Wer kein Literaturstudium hinter sich hat, sollte nicht über Bücher urteilen. Usw. usw. - Natürlich gibt es ein gewisses Maß an Expertise, das man erst einmal erreichen sollte und auf Basis dessen man zu tragfähigeren Ergebnissen kommen kann. Aber Expertise ist oft genug nicht alles. Im Gegenteil (wie auch schon von Killedcat erwähnt), Fachfremde können oft wesentliche Dinge beitragen.  (Wer erinnert sich noch an diese hübsche Untersuchung zum Thema "Umgang mit defekten Kopierern"? ;-) ) Zumal wenn sie nicht "irgendwelche", sondern die eigentlichen "Nutznießer" sein sollten.

Ich will mehr zitierfähiges, belastbares Quellenmaterial und Quellenangaben.
Oh ja, das will ich für die offenen Fragen meines Fachgebiets auch. Dann könnte ich einfach nachlesen, was ich noch nicht weißt. - Leider habe ich immer Schwierigkeiten dabei, es auch zu finden.

Vor allem möchte ich die Kritiker dazu auffordern dieses ebenso zu tun: vertrauenswürdige Quellen zu zitieren, nach einer akzeptablen Methode und nicht beliebig Schlüsse zu ziehen und versuchen Spielrunden aufzustellen, an denen neue Konzepte scheitern, und sie müssen sich auch Fragen gefallen lassen.
Wir legen Dir also fürderhin alle Beiträge nebst Quellen vor, weil Du ja beurteilen kannst, welche Quellen "vertrauenswürdig", welche Methoden "akzeptabel" und welche Schlüsse "nicht beliebig" sind?

TW, da du dich offenbar so gut in "Psychologie, Kommunikationswissenschaft, Erziehungswissenschaft und vor allem Literaturwissenschaft" auskennst...
Er hat Doch selbst geschrieben: "Versteht mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass ich eine geeignetere Ausbildung habe,..."? :-o Und daß in den Geisteswissenschaften Phänomene verhandelt und gezielt untersucht werden, die auch beim Rollenspiel von Bedeutung sind, habe ich ganz abseits von meinem Studium auch schon bemerkt; die Erkenntnis, daß es da nutzbar Ansätze gibt, ist nur leider noch lange nicht gleichbedeutend damit, den Brückenschlag auch selbst vornehmen zu können.

Es gab in den letzten zwei Monaten hier 20 Beiträge in zwei Diskussions-Strängen, wobei ich nicht das Gefühl habe, dass da irgendwelche hochtrabenden komplizierten Vokabeln gebraucht wurden.
Es ist schon ganz erhellend, sich anzusehen, wer da welche Begriffe gebraucht. (Die Suche nach dem Begriff "reward" in diesem Thread z.B. - ist deren Ergebnis vielleicht auch symptomatisch? Und die Reaktion auf Berals Vorschlag, eine bestimmte Begriffstrennung einzuführen?)

Leute, ihr streitet hier über was völlig Abseitiges! Findet lieber was, was hier im Channel besprochen werden kann.
Ich glaube, das könnte gerade geschehen. Nur steht nicht "Big Model" gegen "GNS", sondern die Frage nach anderen Herangehensweisen, die sich auch von der "altehrwürdigen Tradition des Forge-Vokabulars" trennen möchten, im Raum.

Offline Purzel

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #27 am: 5.07.2008 | 10:42 »
Wir legen Dir also fürderhin alle Beiträge nebst Quellen vor, weil Du ja beurteilen kannst, welche Quellen "vertrauenswürdig", welche Methoden "akzeptabel" und welche Schlüsse "nicht beliebig" sind?

Es lag mir obfern zu behaupten, dass ich diese Aufgabe alleine bewältigen könnte. Nur gemeinsam und im Verbund ist es möglich, die Grenzen des vertrauenswürdigen, akzeptablen und beliebigen Argumentierens abzustecken.

Aber wo du schon ein tolles Beispiel lieferst: mir diese Behauptung an den Kopf zu werfen fällt unter methodisch unakzeptabel, da sie mir Dinge in den Mund legt, die ich so nie gesagt habe. Mit so einer Aussage schaffst du keinen Mehrwert, sondern gibst meinen Satz im verfälschten Licht wieder.

Änderung: Schlechtschreibung und Grammatik
« Letzte Änderung: 5.07.2008 | 10:45 von Purzel »

killedcat

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #28 am: 5.07.2008 | 11:14 »
Hmm...

die Probleme, die ich (ganz persönlich) im Theoriebereich habe, haben gar nichts mit der Theorie zu tun. Sondern mit Gesprächskultur. Ich fühle mich hier nicht ernstgenommen. So wie ich das erlebt habe sehe ich die Zukunft der Theoriediskussion vor allem an einem Ort: woanders. Nicht bei mir. Denn ich bin dafür:

[ X ] zu dumm
[ X ] trotz mehr als 20 Jahren Rollenspiel nicht erfahren genug
[ X ] nicht versiert in den hier gebräuchlichen Fremdworten
[ X ] m.U. einfach nicht erwünscht
[ X ] zu unwissend über die im Tanelorn und anderweitig gewachsenen Hierarchien.

Das meine ich nicht zynisch, sondern ganz ernst (einschließlich Punkt 1). Ich mein' das auch nicht böse oder bitter. Es ist einfach so: offensichtlich KANN oder SOLL ich bei gewissen Diskussionen nicht teilnehmen, was wohl in meiner Person begründet liegt. Ich kapier's halt nicht und darum werde ich - ganz Querulant - dennoch ab und an was schreiben.

Wieso wird immer wieder auf die persönliche Ebene gerutscht? Da! Hier in diesem Thread werden schon Argumente von Menschen abgewertet, die noch gar keine geäußert haben, rein auf der Tatsache begründet, dass sie nicht den erforderlichen Hintergrund hätten. Du hast also verloren, bevor du etwas gesagt hast. Das verstehe ich ganz grundsätzlich nicht. Wenn ein "Noob" schriebe, dass er als Spieler gerne mehr Einfluss auf die Geschichte hätte, dann wird er mit Schimpf und Schande abqualifiziert, aber wenn ein Lumpley von "Player Empowerment" spräche, dann kann das diskutiert werden? Muss ich nicht verstehen. Will ich vielleicht auch nicht.

Die Theorie des Rollenspiels, d.h. wie Rollenspiel stattfindet und wo die Stellschrauben für ein besseres Spielerlebnis sind, die interessiert mich sehr. Ich bin auch weit davon entfernt sie als sinnlos oder wertfrei abzutun. Wie ich die Diskussionen hier erlebe hat mich halt immer abgeschreckt. Meine Tipps für die Zukunft der Theoriediskussionen im Tanelorn lauten daher wie folgt:

  • Wenn es wie früher weitergehen soll: macht einfach nix. Es werden sicher wieder interessante Themen aufkommen und der alte Zinnober geht weiter. Hierfür braucht es nur Geduld. Ich bin fest davon überzeugt, dass sich über kurz oder lang wieder jemand findet, der mit Eifer und Feuer die Botschaft weiterträgt und alle mitzieht.
  • wollen wir mehr Leben und erfrischende Ideen hier, so sollte man vielleicht (bittte nicht steinigen) etwas offener für Unwissenheit und Dummheit sein. Selbst wenn man Recht hat, muss man das nicht von oben herab kommunizieren. Es gibt schlechte Verlierer aber auch schlechte Sieger. Bitte sei ein guter Sieger!

Habe fertig.

Offline Purzel

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #29 am: 5.07.2008 | 11:28 »
@ killedcat:

Ich sag nur: zu dumme Fragen gibt es fast nicht. ;) Ich muss von Beruf aus (Software-Tester) dauernd dumme Fragen stellen (Bug Reports), sonst würde das Projekt nicht voran kommen.

Ich habe nichts dagegen, dass jemand wie du mit scheinbar "laienhaften" Fragen den Diskussionsprozess aufmischt. Im Gegenteil, ich denke, es ist essentiell, dass dieses ab und an getan wird.

oliof

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #30 am: 5.07.2008 | 12:02 »
Die Theoriediskussionen sollten bodenständiger und spielorientierter geführt werden und mehr praktische Beobachtungen aller einbeziehen, nicht nur die von 'Fachleuten'.

Ich verweise hier mal auf den Bereich Actual Play der Forge und die Beobachtungen von Vincent Baker und die Anmerkungen auf dem RPG Theory Blog. Kurz: Diese Forderung ist nicht neu, sie ist nicht unumstritten, und sie berührt natürlich den Kern aller Theorie.

Zitat
Um das zu erreichen, wäre es IMHO produktiv, mit einfacheren Worten auszudrücken was man meint, und nicht mit Begriffen, für die man dutzende vorheriger Threads durchgelesen haben muss.

In der Tat. Deswegen gibt es hier die Stickies, die die Erkärungen bereithalten und das provisorische Glossar in der Forge; die RPG Design Patterns sind als kostenloses Buch verfügbar.
« Letzte Änderung: 5.07.2008 | 12:08 von oliof »

oliof

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #31 am: 5.07.2008 | 12:08 »
Ist das symptomatisch? ;-)

Nein, das ist nicht symptomatisch. Du kürzt meinen Artikel auf irgendwelche Dinge herunter, die das Gesamtbild meiner Aussagen verzerren. Das ist so eine Basis, aufgrund derer jegliche Diskussion zu einem Wettbewerb in Forensophisterei abgleitet.

Das von Dir verlinkte Buch soll – wenn ich die Webseite richtig verstehe – ein Praxisleitfaden sein.
« Letzte Änderung: 5.07.2008 | 12:16 von oliof »

Offline Merlin Emrys

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #32 am: 5.07.2008 | 12:36 »
Das von Dir verlinkte Buch soll – wenn ich die Webseite richtig verstehe – ein Praxisleitfaden sein.
Und ist als solches eine theoretische Anleitung - mithin selbst Theorie, wenn auch eine mit Praxisbezug.

Daß ich in meinen Antworten nicht auf alles eingehe, ist der der Beschränktheit von Zeit und sinnvoller Beitragslänge geschuldet - also greife ich das heraus, was mir wichtig ist. Wenn das in Deinen Augen "Verzerrung" ist - wie soll man dann "unverzerrt" antworten?

... da sie mir Dinge in den Mund legt, die ich so nie gesagt habe.
Ich sage, Daß Du etwas gesagt hast? Ich war bisher der Ansicht, daß ein Fragezeichen eine Frage kennzeichnet (keine Aussage), und ich habe mich erkundigt, wie Du Dir die Praxis vorstellst. Immerhin heißt das jetzt von Dir angeregte Verfahren, daß wir ständig zwei Diskussionen parallel führen müssen, nämlich einerseits die inhaltliche und andererseits die, ob eingebrachte "Quellen" in unserem Sinne vertrauenswürdig, "Methoden" für alle in der Runde akzeptabel und Schlußfolgerungen zwingend sind. Nur in letzterem hat man noch einen direkten Bezug zum Inhalt, die anderen beiden bewegen sich (in meinem Sprachgebrauch) auf eienr Art "Meta-Ebene". Das ergibt recht schwierige Diskussionsverläufe - was man natürlich durch eine geeignete Strukturierung schon entschärfen kann. Man könnte in Erwägung ziehen, zu jedem Faden einen Parallelfaden aufzumachen, on dem Quellen und Methoden vorgestellt und zunächst deren Brauchbarkeit und Akzeptanz festgestellt werden, bevor sie in den inhaltlichen Faden übernommen werden dürfen. Aber wenn dann später jemand Einwände hat, wird es schon wieder verwickelt, weil sich dann ja ein Teil des Inhalts schon auf die in Betracht gezogenen Quellen und Methoden bezieht... Mit etwas Geduld von allen Beteiligten kann das durchaus funktionieren.

oliof

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #33 am: 5.07.2008 | 12:49 »
Merlin Emrys:

Huh. Das ist aber eine sehr weitgreifende Definition von Theorie, die die Frage nach dem wozu noch weniger beantwortbar gestaltet. Bücher mit Spielleitertips gibts ja zuhauf, sogar das DMG von D&D4e hat welche.

Wenn jemand mit mir eine Diskussion führt, dann wünsche ich mir, dass das mit der Aufmerksamkeit und Sorgfalt geschieht, die ich auch aufwende.

Offline Purzel

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #34 am: 5.07.2008 | 13:26 »
Ein Fragezeichen kennzeichnet nicht nur Fragen. Zudem war deine "Frage", Merlin, so gestellt, dass sie eine bestimmte Tendenz vorwegnimmt, so dass es z.B. einem Leser erscheinen muss, als hätte ich mich zum Mass aller Dinge gemacht.

Offline Beral

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #35 am: 5.07.2008 | 14:37 »
Ich weiss nicht mehr, ob in diesem Thread oder woanders, aber es wurde irgendwo erwähnt, dass die Theorie sich aus den Foren in die Blogs verlagert hat.

Meine Frage nun: warum eigentlich?
Der Austausch wird doch nur erschwert dadurch. Würden die Theoretiker ihre Gedanken hier im Forum posten, wüsste jetzt jeder über den Stand der Dinge bescheid. So aber muss man die neuesten Entwicklungen in 20 Blogs zusammenklauben (die auf 173 andere Blogs verweisen), ein Aufwand, den sich sicher nicht jeder leisten kann und leisten möchte.
Begünstigt diese Verlagerung in die Blogs vielleicht die Abschottung der Stammtheoretiker? Sie kennen sich vermutlich alle untereinander und lesen gegenseitig die Blogs. Wer sich neu der Theoriearbeit anschließen möchte, hat dagegen keinen guten Anschluss.
Haben die Theoretiker keinen Bock mehr auf Kritik? Könnte ja sein, dass sie sich lieber im kleinen Kreis gegenseitig beweihräuchern und den "dummen" Fragen der unwissenden, unerleuchteten Deppen ausweichen wollen. Vielleicht fehlt aber einfach die Zeit für Diskussionen?

Ich habe mir auch schon einige Male Gedanken über ein eigenes Blog gemacht, aber komme jedes Mal zu dem Schluss, dass es eher eine Bremse für den Fortschritt meiner Gedanken wäre. Gehen mir vielleicht irgendwelche krassen Vorteile eines Blogs ab? Wird man vielleicht gar nicht mehr ernst genommen, wenn man keine Privatbühne besitzt?

Oder bietet sich gerade die Gelegenheit, die Last der alten Theoretiker abzuwerfen und frisches Gedankengut einzubringen?
Oder schätze ich die Entwicklung ganz falsch ein? Würde mich dann über Aufklärung freuen.
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"Wir führen keinen Krieg...sind aber aufgerufen eine friedliche Lösung auch mit militärischen Mitteln durchzusetzen." Gerhard Schröder.

oliof

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #36 am: 5.07.2008 | 14:58 »
Ich weiss nicht mehr, ob in diesem Thread oder woanders, aber es wurde irgendwo erwähnt, dass die Theorie sich aus den Foren in die Blogs verlagert hat.

Meine Frage nun: warum eigentlich?

Das Theorie-Forum auf der Forge worde geschlossen. Das ist ein Forum, dessen Betreiber entschlossen haben, dass ein reiner Theoriebereich nicht mehr nötig ist. Nun wird dort immer noch über Theorie gesprochen, aber eben im Kontext des tatsächlichen Spiels (Actual Play). Wer diese Methodik oder das Forum doof findet, machts halt anderswo, entweder in einem Forum, nach den Regeln des Forums; oder in seinem Blog, nach eigenen Regeln.

Vermi schrieb auf der ersten Seite ausführlich zu seiner persönlichen Historie. Und wenn so jemand seine Thesen in seinem Blog veröffentlicht, dann diskutiere ich die dort, und nicht hier.

Zitat
Der Austausch wird doch nur erschwert dadurch. Würden die Theoretiker ihre Gedanken hier im Forum posten, wüsste jetzt jeder über den Stand der Dinge bescheid. So aber muss man die neuesten Entwicklungen in 20 Blogs zusammenklauben (die auf 173 andere Blogs verweisen), ein Aufwand, den sich sicher nicht jeder leisten kann und leisten möchte.


Na, die Grundlagen findest Du immer noch an den gleichen Stellen wie vor drei Jahren, da sehe ich kein Problem. Und Blogs sind üblicherweise gut vernetzt, so schwer ist es nicht, sich da von beitrag zu Beitrag zu hangeln. Ich persönlich finde es genau so mühsam wie das Lernen einer Forensoftware und das Filtern der Beiträge nach Sinn und/oder Autor.

Zitat
Begünstigt diese Verlagerung in die Blogs vielleicht die Abschottung der Stammtheoretiker? Sie kennen sich vermutlich alle untereinander und lesen gegenseitig die Blogs. Wer sich neu der Theoriearbeit anschließen möchte, hat dagegen keinen guten Anschluss.

Ich glaube eher, dass es sich um einen klassischen Generationenwechsel handelt. Ich kenne Leute, die den ganzen Klumpatsch für sich schon 1999-2001 abgehandelt haben, ihre Fragen waren beantwortet, bevor ich überhaupt angefangen habe, meine zu stellen. Vielleicht passiert das Gleiche grad wieder?

Zitat
Haben die Theoretiker keinen Bock mehr auf Kritik? Könnte ja sein, dass sie sich lieber im kleinen Kreis gegenseitig beweihräuchern und den "dummen" Fragen der unwissenden, unerleuchteten Deppen ausweichen wollen. Vielleicht fehlt aber einfach die Zeit für Diskussionen?

Der Vorwurf der Abschottung und Kritikunfähigkeit ist älter als Blogs und Webforen (er stammt nämlich schon aus Usenetzeiten); daraus schließe ich das die technische Form des Diskurses von dieser Frage unabhängig ist.

Zitat
Ich habe mir auch schon einige Male Gedanken über ein eigenes Blog gemacht, aber komme jedes Mal zu dem Schluss, dass es eher eine Bremse für den Fortschritt meiner Gedanken wäre. Gehen mir vielleicht irgendwelche krassen Vorteile eines Blogs ab? Wird man vielleicht gar nicht mehr ernst genommen, wenn man keine Privatbühne besitzt?

Ich hab mal was über Blogs als Diskursplattform geschrieben. Sie funktionieren anders als Foren; ob man das mag oder nicht, sei mal dahingestellt.

Zitat
Oder bietet sich gerade die Gelegenheit, die Last der alten Theoretiker abzuwerfen und frisches Gedankengut einzubringen?
Oder schätze ich die Entwicklung ganz falsch ein? Würde mich dann über Aufklärung freuen.

Die Gelegenheit hast Du jeden Tag, und ich bin mir sicher, dass Du einigen der "alten Theoretiker" damit echte Freude bereiten würdest (ganz ohne Ironie).

Joe Dizzy

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #37 am: 5.07.2008 | 15:40 »
Meine Frage nun: warum eigentlich?

Ich kann dir nur sagen, weshalb ich meine Beobachtungen nicht mehr in eigenen Threads in Foren sondern auf meinem Blog notiere. Weil in Foren sich genug Leute herumtreiben, die unter dem Deckmantel des "offenen Forengesprächs und Kritikäußerungen" ihre kleinen Stänkereien abziehen und Gehässigkeiten zur Schau tragen.

Wenn diese "Theoriebeschäftigung" etwas anderes als eine zweitrangige Hobbybeschäftigung für mich wäre, dann würde ich mich diesen Leuten stärker und auch direkter auseinander setzen. Aber ich mach das nur zum Spaß, meiner eigenen Belustigung, Beschäftigung und weil es mir gefällt mein Wissen zu erweitern. Wer sich aus vergleichbaren Gründen mit anderen Leuten übers Rollenspiel austauschen will, mit dem unterhalte ich mich gerne, lang, ernsthaft und auch konzentriert. Wer sich der "Demaskierung der pseudointellektuellen Schweine, die sich für was besseres halten" verschrieben hat, mit dem will ich meine Zeit nicht vergeuden. Solchen Leuten geht es nicht um Erfahrungs- oder Wissensaustausch, sondern um Revierkämpfe. Wem das wichtig ist, der soll das tun. Aber ich sehe keinen Grund mich daran zu beteiligen.

Das klingt vielleicht alles dramatischer oder wehleidiger als es ist. Letztendlich machen mir Überlegungen zum Rollenspiel Spaß, aber sie sind mir nicht so wichtig, dass ich sie verteidigen, rechtfertigen oder anderen quasi-missionarisch anderen unterbreiten müsste. Ich spiele ja auch nur mit Leuten, die zeigen, dass sie Lust haben mit mir zu spielen. Wer sich in meine Runden nur reinsetzt, um zu "beweisen", dass meine Art Rollenspiele zu spielen nicht funktioniert, objektiv schlecht oder moralisch verwerflich ist, mit dem vergeude ich meine Zeit ja auch nicht weiter.

Warum sollte ich das in einem Forum anders handhaben als an meinem Spieltisch? Sowohl Rollenspiele als auch ihre Theorie sind es echt nicht wert oder mir wichtig genug, um mich deshalb irgendwelchem Stress auszusetzen.

Offline Beral

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #38 am: 5.07.2008 | 19:06 »
Beide Argumentationen für Blogs unterstreichen den formalen Vorteil: willkürliche Zensur und unangemessene Kritik werden vermieden.
Das sind nachvollziehbare Gründe, aber ich finde es schade, dass diese Probleme nicht gelöst, sondern durch Flucht gemieden werden.
Inhaltlich haben die Blogs Nachteile gegenüber einem Forum. Die Vernetzung von 100 Forumteilnehmern innerhalb eines Forums ist definitiv besser als die Vernetzung von 100 Blogs. Aus Sicht der inhaltlichen Weiterentwicklung sind die Foren eigentlich deutlich überlegen. Vielleicht wird dieser Vorteil aber von mangelhafter Diskussionskultur überwogen.
Spielertyp: Modellbauer. "Ich habe das Rollenspiel transzendiert."

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Kinshasa Beatboy

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #39 am: 5.07.2008 | 23:22 »
Die Offenheit und Bereitwilligkeit zur Diskussion gerade der alten Hasen finde ich sehr beachtlich, freundlich und dankenswert. Von der vielfach unterstellten Arroganz spüre ich da recht wenig. Dennoch stellen sich Diskussionen über Rollenspieltheorie aus meiner Sicht oftmals extrem unfruchtbar dar und ich nehme nicht mehr daran teil. Vielleicht trägt ja die Aufzählung dreier exemplarischer Gründe zu einem besseren Verständnis der Irritationen bei:

Beispiel "Anwendungsbezug": Der Anwendungsbezug steht exemplarisch für eine Erwartung, die man an Theoriediskussionen stellen kann. Auch in diesem Thread wird mal wieder recht kategorisch darauf hingewiesen, dass Rollenspieltheorie dringend einen direkten Bezug zum Spielen aufweisen muss. Das sehe ich anders und das kann man selbstverständlich anders sehen. „Grundlagenforschung“ muss keinen unmittelbaren Anwendungsbezug haben, kann sich aber mittelbar dennoch in extrem wertvollen Erkenntnissen niederschlagen. Das ist so in der wirklichen Wissenschaft und das ist nach meiner Meinung in der Rollenspieltheorie nicht anders. Wenn die Diskussion eines vielversprechenden Faden nun durch die Erörterung einer eigentlich unerheblich Fragen wie der nach dem Anwendungsbezug torpediert wird, finde ich das schade. Kommt das gehäuft vor, verliere ich die Lust.

Beispiel "Fehlende gemeinsame Sprache": Die individuellen Einstiegsvoraussetzungen, der fachliche Hintergrund sowie der gewünschte Diskussionsstil der Diskutanten sind so extrem unterschiedlich, dass fruchtbare Fäden bereits sehr früh an Momentum verlieren und ins Nirvana mäandern. Das ist schade, erscheint mir aber unvermeidlich. Einige Diskutanten erkennen das und widmen dem Problem mit viel Herzblut und einer gewissen pädagogischen Neigung viel Zeit. In Bezug auf Rollenspielforen verspüre ich diese Neigung nicht. Lange habe ich nicht begriffen, dass Gespräche ohne solch pädagogisches Herzblut oftmals im Sande verlaufen.

Beispiel "Hierarchien, Strukturen und Forge-Sozialisation": Viele der Alteingesessenen diskutieren seit langer Zeit gemeinsam in mit ihnen gewachsenen Foren und einem ebenso einheitlichen Theorierahmen: Forge. Daraus resultiert nach meiner Ansicht wissentlich oder unwissentlich eine gewisse Bahnung des Denkens. Ich will das gar nicht werten. Sowohl mein Hintergrund als auch meine theoretische/wissenschaftliche Sozialisation weicht aber erheblich von dieser Entwicklung ab und es erfordert einen gewissen Aufwand, das Denken zu synchronisieren. Das ist kein großes Problem, aber fraglos eine Hürde, die insbesondere dann auftaucht, wenn Beiträge nicht mit dem bisherigen Theoriegebäude kompatibel sind und/oder aus Richtungen kommen, welche mit dem mehrheitlich geteilten Denkansatz konfligieren.

So weit die Beispiele für Hürden hiesiger Diskussionen. Es sollte vor diesem Hintergrund im Gegensatz zu der beispielsweise von Dom geäußerten Ansicht wenig verwundern, dass keinesfalls konkrete theoretische Themen diskutiert, sondern stattdessen zunächst sehr aktiv Meta-Diskussionen geführt werden, um die Spielregeln zu klären.
« Letzte Änderung: 5.07.2008 | 23:29 von Kinshasa Beatboy »

Offline Settembrini

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #40 am: 6.07.2008 | 00:29 »
"Die Rolle der Bedeutung - Nachhaltige Perspektiven"
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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #41 am: 6.07.2008 | 01:10 »
Elaboriere Er!

Offline Lord Verminaard

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #42 am: 6.07.2008 | 14:09 »
Es ist einfach so: offensichtlich KANN oder SOLL ich bei gewissen Diskussionen nicht teilnehmen, was wohl in meiner Person begründet liegt.

Schade eigentlich, denn wenn du mal was geschrieben hast (mit altem oder neuem Nick), hattest du eigentlich immer Recht. :)
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Offline Settembrini

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #43 am: 7.07.2008 | 15:18 »
Elaboriere Er!

Nun, man mag sich schon wundern, was so als Teoriediskussion getrieben wird. Aber dann nichtmal diese führen, sondern darüber reden, ob man darüber reden will soll und kann, es zu begrüßen UND DANN NICHT ZU TUN...ist schon drollig.

Im weiteren ist die Theoriediskussion hier sowieso nutzlos, und zwar weil die Attribute der "Großen Alten" *Prust*  im Großteil diejenigen sind, die ein Poster weiter oben (TW?) sich selbst unterstellt.

Eure Gehirnwichserei validiert sich an dem Punkt, an dem viel Spritze bei rauskommt, evtl. sogar mal Spiele oder Leitfäden oder weißderkukuckwas. Theorie ist NIE ein Gegensatz zur Praxis.

Aber selbsternannte Berufstheoretiker sind es. Und Scheintheorien, die die echte Beschäftigung mit Spielen verhindern sind sogar schädlich.

Kinshasa nennt da oben Namen, von denen ich der Hälfte Brief und Siegel geben würde, daß sie das Hobby noch garnicht erfaßt haben. So ganz fundamental. Die beleidigten wissen shcon wer sie sind, ich hoffe deutlicher muß ich nicht werden.

Aber selbst wenn ihr "diese" Theorie weiter betreiben wollt, dann zum Teufel macht das doch einfach. Ist doch auch nurt posten. Geht nichtmal nmehr das? Der Laie wundert sich.
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Offline Beral

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #44 am: 7.07.2008 | 23:57 »
Ich befolge gerade folgende Regel: Beantworte Posts in einer konfliktgeladenen Diskussion erst nach einer Nacht.
Das gefällt mir. Vielleicht wird das mein Modell für zukünftige Theoriediskussionen.
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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #45 am: 8.07.2008 | 12:39 »
Nein, ich ärgere mich nicht. Mit einem Tag Abstand habe ich einfach das Gefühl, die Lage viel besser einschätzen zu können.

Das selbstgesetzte Ziel, konstruktiv zu diskutieren, resultiert nicht immer in konstruktiven Beiträgen. Aber im "Eifer des Gefechts" merkt man das nicht.

Prompte Antworten resultieren fast immer in einer Angriff-/Abwehr-Reaktion, die sich spiralförmig zuspitzt. Nur selten kann ich dabei den Versuch ausmachen, in aller Ruhe eine Annäherung zu versuchen. Dabei wäre Annäherung in den meisten Fällen die bessere Wahl, weil es sich ganz oft nur um kommunikative Missverständnisse handelt und nicht um inhaltliche Probleme. Da hilft es, sich in den Diskussionsgegner zu versetzen und seine Sichtweise nachzuvollziehen. Und genau das braucht Zeit.
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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #46 am: 8.07.2008 | 15:06 »
Ich befolge gerade folgende Regel: Beantworte Posts in einer konfliktgeladenen Diskussion erst nach einer Nacht.

Eine sehr gute Regel. :d Leider wohl nicht allgemein durchsetzbar.
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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #47 am: 17.07.2008 | 00:03 »
Aus aktuellem Anlass:

Für zukünftige Diskussionen wünsche ich mir mehr Redefreiheit und weniger unnütze Threadschließungsdrohungen und -forderungen.

Dass im Definitionsthread nebenan von vielen Seiten die Schließung gefordert wird, finde ich sch***, weil es dafür keinen inhaltlichen Grund gibt. Die Leute diskutieren sachlich über ein Problem, das ganz offensichtlich einer Klärung bedarf. Wer das für sich geklärt hat, darf die anderen aufklären oder den Thread einfach ignorieren. Es gibt keinen Grund, den Leuten den Mund zu verbieten.
Bei so einem Verhalten wird mir die Argumentation oliofs, die eigenen Meinungen lieber in Blogs zu kommunizieren, absolut verständlich.

@ Threadtitelfrage: Die Methode. Thread schließen, alles wurde gesagt.
Sowas ist absolut unverschämt. Welche Ethik liegt denn der Annahme zugrunde, dass ein Einzelner entscheiden kann, wann zu einem Thema alles gesagt worden ist? Ich könnte kotzen.
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Offline Ebenezer_Arvigenius

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #48 am: 17.07.2008 | 10:12 »
Naja, wenn sowas:

>Zitat von: Settembrini am 13.07.2008 | 06:12
>Thread bitte wegen anhaltender Beklopptheit schließen.

Ja, ich bin schwer in Versuchung. Das Thema wurde schon vor ein paar Seiten getötet.

Ich klage des Mordes an: Eulenspiegel, Dr. Boomslang, Merlin Emrys. Die üblichen Verdächtigen also. Eigentlich wundert es mich, daß Thalamus hier  nicht aufgetreten ist, der fehlt nämlich noch.

Wirklich erhellende und informative Beiträge wurden hier von den wenigsten geschrieben.

dann von einem Moderator wundert man sich schon. Insbesondere, wenn man den Zusammenhang betrachtet.

Ich meine hallo? Da postet irgend so ein Troll die Forderung, den Thread zu schliessen während der Threadstarter gerade fröhlich und anscheinend zufrieden mit anderen diskutiert, und ein Moderator steht Gewehr bei Fuß und gibt dem Troll recht ???

Da glaubt man als Außenstehender schon, man sei im falschen Film.
Es hilft nichts, das Recht auf seiner Seite zu haben. Man muss auch mit der Justiz rechnen.
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Offline Beral

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Re: Zukunft der Theoriediskussionen: wie?
« Antwort #49 am: 17.07.2008 | 13:15 »
Eben. Was ein Settembrini in geistigen Aussetzern von sich gibt, ist zumindest mir egal. Unter gewissen Umständen kann ich mich darüber gut amüsieren. Aber wenn Moderatoren den Blödsinn ernsthaft aufgreifen und unterstützen, hört der Spass auf.
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