Autor Thema: Wer spielt noch Midgard?  (Gelesen 61817 mal)

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Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #25 am: 7.01.2008 | 14:51 »
Also, ich hänge ein System nicht am Meucheln auf  >;D

Das, was du auf ein DinA4 packen kannst, ist nicht mehr Midgard. Oder passen hier die Meuchel-, Handgemenge-, Kampf-, Resistenz-, Krit-, Bewegungs-, Ausdauer-, Zauber- und sonstigen Regeln drauf? Kannst du das Blatt mal posten? Fände ich schön. Ich glaube aber nicht, dass Midgardregeln zu 99% aus Fluff und zu 1% aus Regeln bestehen, insbesondere, da ich mich bei Midgard gar nicht an Fluff erinnern kann ;) Klar, das W20 gegen Schwierigkeit und W100 unter Wert ist schnell erklärt. Aber das ist leider lange nicht genug, um Midgard zu spielen.

Vergiss Fluffi. Wer weiß ...
was Attribute sind und das man sie unterwürfelt mit PWs
was PWs sind
was Fertigkeiten bzw. die Erfolgswürfe (EW) auf die Fertigkeitswerte sind
wie die Kämpfe gehen
und das mit LP und AP kapiert hat kann mit MIDGARD locker anfangen. Alles schon getestet.

Ich bleibe dabei, mit den 3 Grundregeln kann man spielen, nur der SL muss mehr wissen.
Natürlich passen nicht alle MIDGARD-Regeln auf ein DIN A4-Blatt, aber einem Anfänger mit einem erfahrenen SL reicht es.

Gruß
Bernd
« Letzte Änderung: 7.01.2008 | 15:51 von Nanoc der Wanderer »

Online Xemides

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #26 am: 7.01.2008 | 14:56 »
Das, was du auf ein DinA4 packen kannst, ist nicht mehr Midgard. Oder passen hier die Meuchel-, Handgemenge-, Kampf-, Resistenz-, Krit-, Bewegungs-, Ausdauer-, Zauber- und sonstigen Regeln drauf?


Aus 16 Jahren Midgard:

Meucheln vielleicht ein dutzend mal angewndt
Handgemenge ebenfalls
Kampf und Resistenz sind ganz einfach erklärt.
Krit ist wie bei jedem Rollenspiel eine Extratabelle.
Bewegung spielt kaum eine Rolle
Ausdauer ist auch einfach
Zauber grundsätzlich auch, Erklärung der Zauber ist in jedem Rollenspiel nötig, aber das System ist einfach
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Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #27 am: 7.01.2008 | 15:52 »
Zaubern ist doch sooooo schwer bei MIDGARD: W20+Erfolgswert
So völlig anders als Fertigkeiteneinsatz: W20+Erfolgswert
Oder Kampf: W20+Erfolgswert

killedcat

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #28 am: 7.01.2008 | 17:05 »
Grins. Ist doch schön, wie man sowas einfach findet. Ich kenne auch Leute, die genau so argumentieren, dass Rolemaster einfach ist. Oder Harnmaster. Klar, wenn man's kapiert hat und sein Studium des Regelwerks betrieben hat ist es einfach. Für mich ist Midgard auch einfach. Subjektiv. Nach jahrelangem Spiel und Studium des Regelwerks. Aber andere Systeme sind deutlich einfacher:

Charaktergenerierung für geübten Spieler in Talislanta von Hand: 1 Minute, mit Schreibarbeit vielleicht 3 bis 5 Minuten. In Warhammer sind das vielleicht 10 Minuten und in der nWod 5 bis 10.

Charakterentwicklung: alles kostet 100 Punkte bei Warhammer (mit zwei Ausnahmen, die 200 Punkte kosten). In Talislanta (alte Ausgabe) erhält man pro Stufe einen Punkt auf jeden Skill und hat eine feste Zahl (glaube zwei) an neuen Skills, die man erwerben kann. !

Einfach: in Talislanta sind Attribute, Fertigkeiten und Proben supersimpel: es gibt nur Boni und Mali. 0 ist Durchschnitt. Proben werden mit einem W20 gegen eine Tabelle gewürfelt.

Mein Fazit (um auch mal zum Ende zu kommen, das ist ja schließlich komplett OT): Midgard ist verglichen mit anderen Systemen ein Schwergewicht. Stelle ich Midgard z.B. Talislanta (alt) gegenüber, so wirkt Talislanta wie ein Jockey gegen den Sumoringer Midgard. Midgard hat seine Stärken. Insbesondere im lebendigen Kampf und in der direkten Vergleichbarkeit der Ergebnisse bei W20+EW Proben. Aber wenn man die Konkurrenz sieht sollte sich Midgard in Punkto Einfachheit in Zurückhaltung üben.

Ich halte Midgard um Himmels Willen nicht für ein schlechtes System. Ich finde es klasse. Einfachheit ist nicht seine Stärke, das ist alles. Ich käme ja auch nicht auf die Idee mich zu beschweren, dass ein S-Klasse Mercedes schwerer ist, als ein Loremo. Es sind unterschiedliche Fahrzeuge, die unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen.

Offline ragnar

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #29 am: 7.01.2008 | 17:40 »
Aus 16 Jahren Midgard: ...
Klar Würfe sind einfach(egal ob EW, PW, oder WW), aber darüber hinaus?!

Wir haben wahrscheinlich nichtmal die Hälfte der Jahre gespielt, aber Meucheln (und sei's nur die Anwendung "Betäuben") kam weit häufiger vor (und sorgte jedes mal für eine mehr oder minder kurze Unterbrechung des Spiels), Handgemenge könnten wir eigentlich jeden Abend gebrauchen (aber unser SL rafft die Regeln dazu nicht, also wird immer etwas improvisiert), Ausdauer ist (Spätestens in Verbindung mit den Regeln unter welchen Umständen man wieviel hat bzw. regenerieren kann) nicht so einfach wie es anfänglich aussieht, ohne Bewegung kann man das halbe Kampfsystem wegschmeißen und jeder Zauber scheint eine Sonderregelung für sich zu sein (deren Effekt man, so habe ich häufig den Eindruck, nicht erkennen kann ohne den Rest des Arkanums studiert zu haben).

Spielt ihr das gleiche Midgard wie wir?
« Letzte Änderung: 7.01.2008 | 18:10 von ragnar »

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #30 am: 7.01.2008 | 18:42 »
Ausdauer ist (Spätestens in Verbindung mit den Regeln unter welchen Umständen man wieviel hat bzw. regenerieren kann) nicht so einfach wie es anfänglich aussieht,


Regeneration ganz einfach: Volle AP nach 8 Stunden durchgehenden Schlaf, die Hälfte der fehlenden nach 4 Stunden ununterbrochenen Schlaf.

Unter welche Umstände wieviel, da wüßte ich nichtmal wovon du sprichst.

Abgezogen wird im Kampf und beim Zaubern.

Regeneriert nur wie oben geschrieben, außer druch Erste Hilfe, Heilmagie oder Heiltränke.


ohne Bewegung kann man das halbe Kampfsystem wegschmeißen

Ähm, irgendwie verwenden wir das kaum, und trotzdem funktioniert der Kampf.
Und er geht relativ schnell.

und jeder Zauber scheint eine Sonderregelung für sich zu sein (deren Effekt man, so habe ich häufig den Eindruck, nicht erkennen kann ohne den Rest des Arkanums studiert zu haben).

Also wir benutzen meist nur die Beschreibung des Zaubers. Einzige weitere Regelung sind sowas wie Immunitäten. Auch das klappt wunderbar. Den ganzen theoretischen Umbau benutzen wir so gut wie gar nicht, das sind schon seltene Situationen, wo das eine Rolle spielt.

Wir spielten erst M3 jetzt M4.


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Offline ragnar

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #31 am: 7.01.2008 | 19:37 »
Regeneration ganz einfach: Volle AP nach 8 Stunden durchgehenden Schlaf, die Hälfte der fehlenden nach 4 Stunden ununterbrochenen Schlaf.

Unter welche Umstände wieviel, da wüßte ich nichtmal wovon du sprichst.
Dann mal die Frage, wüssstest du die Antworten auf die folgenden Fragen aus dem Kopf?

Du hast 25/40 Ausdauerpunkten und deine LP fallen auf die Hälfte, was passiert mit den AP? Werden die AP des aktuellen Treffers von dem neuen oder alten maximum abgezogen? Bezieht sich "halbe Nacht Schlaf= halbe der bis zum maximum fehleden AP" auf den tatsächlichen oder aktuellen Maximalwert? Und was bringt die ominöse halben Stunde Ausruhen wenn man noch die hälfte seiner AP hat?

Und wenn auch etwas weg vom Thema: Addieren sich Mali Aufgrund von Ausdauer- und LP-stand?

Zitat
Ähm, irgendwie verwenden wir das kaum, und trotzdem funktioniert der Kampf.
Und er geht relativ schnell.
Kein Wunder das es "relativ schnell" geht, damit habt ihr ja das halbe Kampfsystem, von der recht lahmen Initiative, über die von der Bewegung abhängigen Formalitäten wie Handlungsrang und -möglichkeiten, bis hin zu Fertigkeiten die den Kampf betreffen (etwa Laufen oder Kampftaktik) einiges weggeschmissen.

Das halbe Kampfsystem wie von mir behauptet!?

Zitat
Also wir benutzen meist nur die Beschreibung des Zaubers. Einzige weitere Regelung sind sowas wie Immunitäten. Auch das klappt wunderbar. Den ganzen theoretischen Umbau benutzen wir so gut wie gar nicht, das sind schon seltene Situationen, wo das eine Rolle spielt.
Es macht z.b. schon unterschiede ob ein Zauber als Zauber oder Wundertat gewirkt wird(Letzteres braucht keine Materialkomponenten), und einige Zauber wirken IIRC anders (oder auch gar nicht) wenn sie gegen andere Wundertaten oder Dweomer gewirkt werden. Da steckt oftmals der Teufel im Detail. Klar funktioniert das auch ohne diesen zu betrachten, aber damit ist es halt oftmals nicht mehr so richtig "stimmig".

Zitat
Wir spielten erst M3 jetzt M4.
Wir so gut wie nur das letztere.

Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #32 am: 7.01.2008 | 20:00 »
@ killedcat: Evtl. schreibe ich ja nicht eindeutig genug. Oder aber Du liest bei mir raus, was Du lesen willst. Du darfst auch gerne weiter grinsen, dann würde ich aber eher grinsekatze als Namen nehmen ;)

Ich bestreite gar nicht, dass es einfachere Systeme als MIDGARD gibt. Ich spiele ja z.B. auch Cthulhu und auch da ist das Steigern einfacher. Die Steigerung von Fertigkeiten bei MIDGARD hat einen gewissen Zweck und dafür ist sie geschaffen (man kann alles lernen, aber manche Abenteurertypen haben es einfacher). Das bestimmte Fertigkeiten unterschiedlich teuer sind beim lernen und steigern finde ich akzeptabel, da auch hier mit ein Ziel erreicht werden soll. Außerdem hat es sogar einen gewissen „Realismus“. Viele Fertigkeiten haben die gleichen Kosten, sind aber einzeln aufgeführt, daher fällt es leider nicht direkt auf.

Man muss halt schauen, was man vergleicht. So Aussagen wie „MIDGARD – Einmal gespielt, ist Schrott“ bzw. „besonders umständlich und kompliziert“ finde ich halt arg vereinfacht. MIDGARD ist nicht wirklich elegant, aber es ginge auch komplizierter und viele andere Systeme tun sich da auch nichts. Und ich bleibe dabei, für den Spieleinstieg braucht ein Spieler nur 10 Minuten Einweisung.

Selbst die Charaktererschaffung ist gar nicht mal besonders langwierig, dass wird sie meistens nur durch den Versuch die Punkte möglichst effektiv ein zu setzen und das (Nach-)Lesen der einzelnen Fertigkeiten. Wer die Fertigkeiten kennt und weiß, was sinnvoll ist zu lernen, weil es später teuer ist, kommt ganz gut voran. Besonders typische Fertigkeiten sind markiert. Viel Zeit kostet, wenn man erst alle Tabellen nachschaut um zu sehen, was man besser von welcher Tabelle lernt. Wer würfelt, aufschreibt, flott aussucht, braucht gar nicht so ewig. Gut, länger als 1 oder 10 Minuten, klar. Ich könnte mir ja selbst eine Vereinfachung vorstellen und wäre für vorhandene Archetypen. Für eine Char-Erstellung anhand des DSA-Basisregelwerkes (HC) hab ich eindeutig länger gebraucht und das hat Kaufsystem. MIDGARD mit seinem Würfelsystem ist da also nicht unbedingt langwieriger.

Zitat
Aber wenn man die Konkurrenz sieht sollte sich Midgard in Punkto Einfachheit in Zurückhaltung üben.

Nö, mir geht es einfach um die Vergleichbarkeit. Wie gesagt, MIDGARD ist nicht besonders einfach, dass sind aber viele Systeme nicht (mehr). Gut, hier ging es um MIDGARD, ich fand aber schon, dass es als besonders schwierig dargestellt wird und das stimmt meines Erachtens nach nicht.

Zitat
Es sind unterschiedliche Fahrzeuge, die unterschiedliche Bedürfnisse befriedigen.

Ein wichtiger Satz, leider am Ende versteckt. Denn genau das machst auch Du teilweise, Äpfel mit Birnen vergleichen. MIDGARD will gar nicht super-simpel sein, ist dafür aber „realistisch“-ausgewogen. Ich denke mal die wenigstens MIDGARD-Spieler stört die Tatsache, dass einfache Fertigkeiten günstiger sind als schwierige. Ist halt die Frage, was einem wichtiger ist.

@ ragnar:
Zitat
Wir haben wahrscheinlich nichtmal die Hälfte der Jahre gespielt, aber Meucheln (und sei's nur die Anwendung "Betäuben") kam weit häufiger vor (und sorgte jedes mal für eine mehr oder minder kurze Unterbrechung des Spiels),

Bei mir fast nie, aber gut, wenn, dann müsste ich nachschlagen.

Zitat
Handgemenge könnten wir eigentlich jeden Abend gebrauchen (aber unser SL rafft die Regeln dazu nicht, also wird immer etwas improvisiert),

Gut, hier könnte man wirklich verbessern.

Zitat
Ausdauer ist (Spätestens in Verbindung mit den Regeln unter welchen Umständen man wieviel hat bzw. regenerieren kann) nicht so einfach wie es anfänglich aussieht,

Erstens ist es ein Vorteil, dass MIDGARD überhaupt AP kennt (für mich jedenfalls). Zweitens finde ich im „normalen“ Einsatz die AP recht einfach zu handhaben. Der Char hat welche, verliert welche und gewinnt durch Schlaf oder Magie wieder welche hinzu.

Zitat
ohne Bewegung kann man das halbe Kampfsystem wegschmeißen

Dann mach doch mit Bewegung? Ernsthaft, ich weiß nicht, wo das Problem dabei ist. Einem Anfänger sage ich „B steht für Bewegungsweite, Du hast (Beispiel) 24, das ist Durchschnitt, damit kannst Du Dich in einer Runde 24 Meter weit bewegen.“ Gut, es gibt Dauerlauf und was-weiß-ich, aber benutzen tun wir das eigentlich nie. Ich wüsste wirklich nicht, wo das Problem damit ist und warum man deswegen das halbe Kampfsystem wegschmeißen kann.

Wer Kämpfe sinnvoller haben will, kann eh zum sekundengenauen Ablauf übergehen.

Zitat
und jeder Zauber scheint eine Sonderregelung für sich zu sein (deren Effekt man, so habe ich häufig den Eindruck, nicht erkennen kann ohne den Rest des Arkanums studiert zu haben).

Ich bin kein Magie-Experte und habe bis heute glaube ich das Arkanum nie ganz gelesen. Daher könnte ich mich als Char schwer über Magietheorie streiten und als SL auch keine ausgefallenen magischen Abenteuer entwerfen. Aber die Grundprinzipien sind für alle Zauber gleich, ich sehe nicht, dass da jeder eine Sonderregelung hat. Ein paar Zauberwirkungen hätte man vereinfachen können (gerne auch optional), aber mit dem Magiesystem habe ich wenig Probleme.
Ah, Kazander bringt mich auf die Immunitäten. Gut, da muss man schon mal nachschlagen, wenn es soweit ist. Und manche Zauber sind ungenau beschrieben, aber oft wollen Spieler auch einfach „am Kern des Zaubers vorbeidiskutieren“ wenn es ihnen in den Kram passt. Insgesamt gibt es aber schon Stellen in den Regelwerken, die ich genauer schreiben würde.

Zitat
Spielt ihr das gleiche Midgard wie wir?

Gute Frage.
Auch hier noch mal der Hinweis: Ich habe auch meine Problemchen mit MIDGARD und sicherlich gibt es einfachere Systeme, aber es gibt halt unterschiedliche Ansprüche/Wünsche an ein System. Einem RPG-Neueinsteiger ohne erfahrenen Menschen in der Gruppe würde ich wohl nicht unbedingt MIDGARD empfehlen (höchstens Light oder Runenklinge) und ich würde auch Dinge am System ändern, aber ich sehe MIDGARD nicht als besonders umständlich an. Meine Kritik an MIDGARD liegt eher in anderen Dingen. Die verstreuten Mini-Texte zur Welt im GRW sind z.B. in der Form unbefriedigend.

Gruß
Bernd

Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #33 am: 7.01.2008 | 20:14 »
O.k. ehrlich spontan, wobei ich zugeben muss, nie ein Regelfuchs gewesen zu sein. Ist ja fast wie ein Quiz ;)  ~;D

Du hast 25/40 Ausdauerpunkten und deine LP fallen auf die Hälfte, was passiert mit den AP? Werden die AP des aktuellen Treffers von dem neuen oder alten maximum abgezogen?

Ich würde den AP-Verlust durch den aktuellen Treffe vom alten AP-Stand abziehen und danach schauen, ob er konform mit dem neuen Maximum geht. Ist er zu hoch, gehen AP flöten bis es passt, ist er eh passend, ist es eh gut.

Zitat
Bezieht sich "halbe Nacht Schlaf= halbe der bis zum maximum fehleden AP" auf den tatsächlichen oder aktuellen Maximalwert?

Die Hälfte der bis zum Maximum fehlenden AP bedeutet, dass man die Hälfte der zum Maximum fehlenden AP dazu gewinnt. Sorry, klingt klugscheißerisch, aber ist so. Das kann also nicht die aktuellen AP meinen, denn das ist ja nur der aktuelle Stand und nicht das AP-Maximum, welches ja auch definiert ist. Es fehlt die Differenz zwischen aktuellem Stand und Maximum, davon bekommt man die Hälfte wieder.

Zitat
Und was bringt die ominöse halben Stunde Ausruhen wenn man noch die hälfte seiner AP hat?

Wenn ich mich recht entsinne: Gar nichts. Die hilft nur bei völliger Erschöpfung, also wenn man Null AP hat.

Zitat
Und wenn auch etwas weg vom Thema: Addieren sich Mali Aufgrund von Ausdauer- und LP-stand?

Gute Frage, mir fällt dazu gerade nichts ein, wo das eine Frage sein könnte.

Zitat
Kein Wunder das es "relativ schnell" geht, damit habt ihr ja das halbe Kampfsystem, von der recht lahmen Initiative, über die von der Bewegung abhängigen Formalitäten wie Handlungsrang und -möglichkeiten, bis hin zu Fertigkeiten die den Kampf betreffen (etwa Laufen oder Kampftaktik) einiges weggeschmissen.

Jein. Handlungsrang hab ich in erfahrenen Gruppen benutzt; wenn man das bei den Waffen vermerkt, ist das aber relativ einfach. Kampftaktik verwenden wir eh. Nur dieses andere Dingen verwenden wir nicht, was bei Handlungsrang noch mit in der Tabelle steht. Und in einer Kampfrunde geht doch eh kein Dauerlauf, dass ist doch höchstens auf dem Weg zum Nahkampf oder außerhalb wichtig (oder vertue ich mich da?) Ich bin da wenig regelfixiert, wenn ich mich recht entsinne, kann man eine Runde lang Bx3 laufen oder so, ansonsten gibt es ja die Fertigkeiten mit ihren Möglichkeiten.

Zitat
Es macht z.b. schon unterschiede ob ein Zauber als Zauber oder Wundertat gewirkt wird(Letzteres braucht keine Materialkomponenten), und einige Zauber wirken IIRC anders (oder auch gar nicht) wenn sie gegen andere Wundertaten oder Dweomer gewirkt werden. Da steckt oftmals der Teufel im Detail. Klar funktioniert das auch ohne diesen zu betrachten, aber damit ist es halt oftmals nicht mehr so richtig "stimmig".
Wir so gut wie nur das letztere.

Und? Bei den Zaubern vermerkt man, ob es eine Wundertat ist bzw. ob eine Materialkomponente benötigt wird oder nicht. Gut, ich wüsste jetzt auch nicht, welche Bannsphäre genau gegen was hilft und manchmal muss ich nachschlagen. Aber bei einem gewünscht komplexeren Magiesystem kommen solche Dinge nun mal vor. Man kann das weglassen und alles vereinfachen, aber dann wirkt es auch weniger ausgefeilt. Halt eine Frage, was man haben will.

Gruß
Bernd
« Letzte Änderung: 7.01.2008 | 20:15 von Nanoc der Wanderer »

Offline ragnar

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #34 am: 7.01.2008 | 21:01 »
Erstens ist es ein Vorteil, dass MIDGARD überhaupt AP kennt (für mich jedenfalls).
Finde ich auch sehr gut, auch wenn es im Detail manchmal etwas hakelt.

Ich würde den AP-Verlust durch den aktuellen Treffe vom alten AP-Stand abziehen und danach schauen, ob er konform mit dem neuen Maximum geht. Ist er zu hoch, gehen AP flöten bis es passt, ist er eh passend, ist es eh gut.
Ist richtig. Da bin ich mir ziemlich sicher. Ich muss zugeben das die ersten Jahre immer mal wieder durcheinander geworfen zu haben.

Zitat
Die Hälfte der bis zum Maximum fehlenden AP bedeutet, dass man die Hälfte der zum Maximum fehlenden AP dazu gewinnt. Sorry, klingt klugscheißerisch, aber ist so. Das kann also nicht die aktuellen AP meinen, denn das ist ja nur der aktuelle Stand und nicht das AP-Maximum, welches ja auch definiert ist. Es fehlt die Differenz zwischen aktuellem Stand und Maximum, davon bekommt man die Hälfte wieder.
Deine Antwort, ist (ebenso wie der Regeltext) für mich nicht ganz eindeutig. Es gibt ja das regeltechnisch benannte "AP-Maximum" und wenn man auf die hälfte der LP fällt eine Art "temporären AP-höchststand". Auf welches davon sich die Heilungsregel (oder deine Antwort) bezieht, war uns (oder bei deiner Antwort mir) nicht erkenntlich.

Zitat
Wenn ich mich recht entsinne: Gar nichts. Die hilft nur bei völliger Erschöpfung, also wenn man Null AP hat.
Richtig, leider wollte uns Spielern das "Warum" nicht in den Kopf,  weshalb wir das anfänglich arg übersehen haben (Jedenfalls bis wir uns ein "ist halt so" in den Kopf hämmerten).

Zitat
Gute Frage, mir fällt dazu gerade nichts ein, wo das eine Frage sein könnte.
Wann immer man im Kampf genug Ausdauer und LP verloren hat? Wir haben uns darauf geeinig das man, wenn man 1/2 LP und 0 AP hat, -4 auf Kampffertigkeiten und -2 auf den Rest bekommt. Aber wir waren/sind uns nie ganz sicher, ob das so auch richtig ist.

Zitat
Jein. Handlungsrang hab ich in erfahrenen Gruppen benutzt; wenn man das bei den Waffen vermerkt, ist das aber relativ einfach.
Mit Handlungsrang meine ich alleine die Grundregel "Man handelt in absteigender GW-reihenfolge, dabei wird die GW wie folgt verändert: Wenn man sich maximal 1 Meter bewegt hat man die volle GW, wenn man sich bis zur halben Bewegung bewegt wird die GW halbiert, darüber hinaus ist man bei 0 dran (nicht das man noch was interessantes machen kann)". Das alles fällt schwer zu beurteilen wenn man der Bewegung keine Aufmerksamkeit schenkt.

Zitat
Kampftaktik verwenden wir eh.
Wofür? Die ist nach dem Basiskampsystem nur gut um zu bestimmen wer sich zuerst bewegen darf (bzw. muss) und wenn Bewegung keine Rolle spielt !?

Zitat
Und in einer Kampfrunde geht doch eh kein Dauerlauf, dass ist doch höchstens auf dem Weg zum Nahkampf oder außerhalb wichtig (oder vertue ich mich da?) Ich bin da wenig regelfixiert, wenn ich mich recht entsinne, kann man eine Runde lang Bx3 laufen oder so, ansonsten gibt es ja die Fertigkeiten mit ihren Möglichkeiten.
Es geht nicht um Dauerlauf im Kampf sondern darum, das sich die Grundbewegungsweite erhöht, was regelmäßig kleine Vorteile bringt, die aber unter den Tisch fallen wenn man Bewegung "so Pi*Daumen" macht (was bei dieser IMHO extrem teuren Fertigkeit doch ärgerlich ist).

Zitat
Gut, ich wüsste jetzt auch nicht, welche Bannsphäre genau gegen was hilft und manchmal muss ich nachschlagen. Aber bei einem gewünscht komplexeren Magiesystem kommen solche Dinge nun mal vor. Man kann das weglassen und alles vereinfachen, aber dann wirkt es auch weniger ausgefeilt. Halt eine Frage, was man haben will.
Weglassen fällt nur sehr schwer, wenn man das ganze nicht von langer Hand analysiert und sich anschaut was rausfliegt und was nicht, den spätestens wenn ein Spieler die verschiedenen Bannsphären (oder auch Bannzauber) wählt, muss man darauf achten (ansonsten fühlt sich der Spieler wieder veräppelt: "Wozu habe ich mir Bannen von Finsterwerk geholt wenn BvZ doch gegen alles hilft?).

Aber wir kommen arg vom Thema ab. :)
« Letzte Änderung: 7.01.2008 | 21:06 von ragnar »

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #35 am: 7.01.2008 | 21:29 »
Dann mal die Frage, wüssstest du die Antworten auf die folgenden Fragen aus dem Kopf?

Nein, das kann ihch aber bei keinem Rollenspiel, liegt daran, daß ich mir Regeln grundsätzlich nur schlecht merken kann und bei jedem Rollenspiel ständig am Blättern bin.

Bezieht sich "halbe Nacht Schlaf= halbe der bis zum maximum fehleden AP" auf den tatsächlichen oder aktuellen Maximalwert? Und was bringt die ominöse halben Stunde Ausruhen wenn man noch die hälfte seiner AP hat?

Häh ? Auf die Differenz zwischen aktueller AP und den vollen AP. Also in deinem Beispiel hätte man 13 nach 4 Stunden Schlaf 38 AP.

Kein Wunder das es "relativ schnell" geht, damit habt ihr ja das halbe Kampfsystem, von der recht lahmen Initiative, über die von der Bewegung abhängigen Formalitäten wie Handlungsrang und -möglichkeiten, bis hin zu Fertigkeiten die den Kampf betreffen (etwa Laufen oder Kampftaktik) einiges weggeschmissen.

Initiative haben wir drinne:

Kampftaktikwurf zu Beginn jeder Runde für jede Partei, nicht für jeden Charakter/NSC. Danach gehts nach GW. Damit haben wir die Kampftaktik wieder drinnen. Laufen wird dann berücksichtigt, wenn jemand diese Fertigkeit hat und zum Einsatz bringen will.

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #36 am: 7.01.2008 | 22:03 »
Deine Antwort, ist (ebenso wie der Regeltext) für mich nicht ganz eindeutig. Es gibt ja das regeltechnisch benannte "AP-Maximum" und wenn man auf die hälfte der LP fällt eine Art "temporären AP-höchststand". Auf welches davon sich die Heilungsregel (oder deine Antwort) bezieht, war uns (oder bei deiner Antwort mir) nicht erkenntlich.

Sorry, war mein Fehler. Hab nicht begriffen (hätte es mir aber denken können), dass beide Deiner Fragen mit der Prämisse "nur halbe LP" war. Wenn wegen zu wenig LP eine Einschränkung bei der AP-Anzahl besteht, regeneriert man bei 8 Stunden Schlaf nur die fehlenden AP bis zum eingeschränkten AP-Maximum und bei 4 Stunden Schlaf davon nur die Hälfte. Die Einschränkung wegen zu wenig LP ist ja da.

Zitat
Wann immer man im Kampf genug Ausdauer und LP verloren hat? Wir haben uns darauf geeinig das man, wenn man 1/2 LP und 0 AP hat, -4 auf Kampffertigkeiten und -2 auf den Rest bekommt. Aber wir waren/sind uns nie ganz sicher, ob das so auch richtig ist.

0 AP bedeutet wehrlos, keine Abwehr, -4 auf eigenen EW:Angriff.
Halbe LP bedeutet, maximal halbes AP-Maximum. Außerdem -2 auf alle EW und nur noch halbe B.
Was addiert sich da? Halbe LP, obige Auswirkungen. Wehrlos, obige Auswirkung. Beides zusammen, obige Auswirkungen zusammen. Ah, ob sich -4 auf EW:Angriff und -2 auf alle EW addieren? Stimmt, gute Frage. Würde mal sagen ja. Ist aber nicht unlogisch.

Zitat
Mit Handlungsrang meine ich alleine die Grundregel "Man handelt in absteigender GW-reihenfolge, dabei wird die GW wie folgt verändert: Wenn man sich maximal 1 Meter bewegt hat man die volle GW, wenn man sich bis zur halben Bewegung bewegt wird die GW halbiert, darüber hinaus ist man bei 0 dran (nicht das man noch was interessantes machen kann)". Das alles fällt schwer zu beurteilen wenn man der Bewegung keine Aufmerksamkeit schenkt.

Ach das meinst Du. O.k., dass verwende ich natürlich in allen Gruppen. Gut, diese Regel muss man im Kampf auch noch wissen.

Zitat
Weglassen fällt nur sehr schwer, wenn man das ganze nicht von langer Hand analysiert und sich anschaut was rausfliegt und was nicht, den spätestens wenn ein Spieler die verschiedenen Bannsphären (oder auch Bannzauber) wählt, muss man darauf achten (ansonsten fühlt sich der Spieler wieder veräppelt: "Wozu habe ich mir Bannen von Finsterwerk geholt wenn BvZ doch gegen alles hilft?).

Kein Spruch hilft gegen alles und teurer gegen mehr als günstigere. Ist eine Frage der Vorliebe. Lieber viele günstige oder lieber auf einen teureren sparen, der evtl. zwei günstige beinhaltet.

Gruß
Bernd

killedcat

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #37 am: 8.01.2008 | 08:07 »
@ killedcat: Evtl. schreibe ich ja nicht eindeutig genug. Oder aber Du liest bei mir raus, was Du lesen willst.
dito. Aber dazu komme ich noch genauer.

Ich bestreite gar nicht, dass es einfachere Systeme als MIDGARD gibt.
Mehr wollte ich gar nicht sagen.

Man muss halt schauen, was man vergleicht. So Aussagen wie „MIDGARD – Einmal gespielt, ist Schrott“ bzw. „besonders umständlich und kompliziert“ finde ich halt arg vereinfacht.
Das erste Zitat ist ja wohl auch kaum von mir. Von mir sind Sätze wie "ich liebe Midgard". "Besonders umständlich und kompliziert" ist so vereinfacht, wie dieser Satz halt aus dem Zusammenhang gerissen ist, denn ich habe ja schließlich Beispiele aufgeführt und mit anderen Systemen, die auch alle keine Leichtgewichte sind, verglichen.

MIDGARD ist nicht wirklich elegant, aber es ginge auch komplizierter und viele andere Systeme tun sich da auch nichts. Und ich bleibe dabei, für den Spieleinstieg braucht ein Spieler nur 10 Minuten Einweisung.
Ich kenne kein komplizierteres. DSA, Rolemaster und D&D spielen imho in der gleichen Liga. Was wäre denn ein komplizierteres System als Midgard? Einfachere hab ich ja schon genannt. Übrigens hab ich gestern mit einem Midgard-Fan gesprochen, den ich hin und wieder treffe. Er stimmte mir zu, dass Midgard alles außer einfach ist. Detalliert, ja. Schön, ja. Elegant oder einfach, nein.

Selbst die Charaktererschaffung ist gar nicht mal besonders langwierig, dass wird sie meistens nur durch den Versuch die Punkte möglichst effektiv ein zu setzen und das (Nach-)Lesen der einzelnen Fertigkeiten. Wer die Fertigkeiten kennt und weiß, was sinnvoll ist zu lernen, weil es später teuer ist, kommt ganz gut voran. Besonders typische Fertigkeiten sind markiert. Viel Zeit kostet, wenn man erst alle Tabellen nachschaut um zu sehen, was man besser von welcher Tabelle lernt. Wer würfelt, aufschreibt, flott aussucht, braucht gar nicht so ewig. Gut, länger als 1 oder 10 Minuten, klar. Ich könnte mir ja selbst eine Vereinfachung vorstellen und wäre für vorhandene Archetypen. Für eine Char-Erstellung anhand des DSA-Basisregelwerkes (HC) hab ich eindeutig länger gebraucht und das hat Kaufsystem. MIDGARD mit seinem Würfelsystem ist da also nicht unbedingt langwieriger.
Dass jedes System, wenn man es schon auswendig kennt, einfach ist, das hab ich ja geschrieben. Gib mal einem Rollenspiel-Neuling Midgard in die Hand und sag ihm, du möchtest schnellstmöglich einen Charakter. Und dann tu das gleiche mit Talislanta, Warhammer, nWod, Dreampark, oder einem anderen System, welches das Prädikat "einfach" tatsächlich verdient. Den Unterschied zwischen Midgard und einem tatsächlich simplen System wirst du merken. Glaub mir.

Nö, mir geht es einfach um die Vergleichbarkeit. Wie gesagt, MIDGARD ist nicht besonders einfach, dass sind aber viele Systeme nicht (mehr).
Genau das sag ich doch die ganze Zeit. Midgard spielt in der gleichen Liga wie DSA4 und Rolemaster bei der Komplexität. Das heißt doch nur, dass es nicht einfach ist. Wie lange lamentieren wir schon in den Foren, dass es keine einsteigerfreundlichen Systeme mehr gibt. Midgard ist nicht einfach, wie du schon selbst schreibst. Das ist alles, was ich sagen will. Damit ist Midgard nicht als Einsteigerrollenspiel oder für Gelegenheitsspielergruppen geeignet. Punkt. Dass es andere in der gleichen Komplexitätsliga gibt streitet keiner ab. Niemand wird DSA4 als einsteigerfreundlich bezeichnen. Niemand, der ernst genommen werden will, jedenfalls.

Gut, hier ging es um MIDGARD, ich fand aber schon, dass es als besonders schwierig dargestellt wird und das stimmt meines Erachtens nach nicht.
Wir kennen halt wirklich einfache und elegante Systeme. Verglichen damit finde ich Midgard irre schwer. Aber du hast natürlich recht - inzwischen sind viele Systeme so kompliziert geworden, wie Midgard es schon immer war.

Ein wichtiger Satz, leider am Ende versteckt. Denn genau das machst auch Du teilweise, Äpfel mit Birnen vergleichen. MIDGARD will gar nicht super-simpel sein, ist dafür aber „realistisch“-ausgewogen.
Was soll ich denn noch schreiben, wenn nicht, dass Midgard seine Stärken hat, aber dass die Einfachheit nicht dazu gehört? Das schreibe ich doch von Anfang an: ich liebe Midgard, aber es ist kein besonders einfaches System. Die Umständlichkeit ist der einzige Kritikpunkt, den ich an Midgard habe. Und es ist umständlicher, als viele auf dem Markt erhältliche Systeme. Ja, es ist von mir aus nicht viel komplizierter als D&D und womöglich etwas einfacher als DSA. Aber was findest du denn noch in den Läden?

Ich denke mal die wenigstens MIDGARD-Spieler stört die Tatsache, dass einfache Fertigkeiten günstiger sind als schwierige. Ist halt die Frage, was einem wichtiger ist.
Ein wichtiger Satz, leider am Schluss versteckt: genau darum geht es. Wenn mir die Stärken von Midgard wichtiger sind als die Schwächen, oder wenn Komplexität für mich der Pluspunkt ist, dann ist Midgard mein Spiel. Ich habe Midgard lange gespielt. Nicht wegen der Einfachheit, sondern eben wegen vielen Punkten, die andere sogar als Nachteile ankreiden (differenzierte Charaktererschaffung, jeder kann alles lernen, die EP-Aufteilung, etc). Aber wer sagt, Midgard sei einfach, der erweckt falsche Erwartungen, denn das ist Midgard nicht. DSA4 auch nicht, aber Midgard eben auch nicht.
« Letzte Änderung: 8.01.2008 | 08:09 von killedcat »

Offline Daffy58

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #38 am: 8.01.2008 | 12:26 »
Ich spiele schon seit Jahren Midgard und es macht mir Spass.

Aus dem "kompliziert" <-> "nicht kompliziert" halte ich mich raus. Ich setze mich mit ein paar Freunden an den Tisch und wir haben eine schönen Rollenspiel-Abend. Basta.

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #39 am: 8.01.2008 | 13:07 »
Aus dem "kompliziert" <-> "nicht kompliziert" halte ich mich raus. Ich setze mich mit ein paar Freunden an den Tisch und wir haben eine schönen Rollenspiel-Abend. Basta.

Amen...ich habe System und Welt immer gehasst...hatte aber trotzdem meinen Spaß, weil die Gruppe gestimmt hat. Ich persönlich finde die Regeln auch unnötig kompliziert und sehr altbacken...aber eine Diskussion darüber ob etwas wirklich objektiv "kompliziert" oder "einfach" ist, ist schlichtweg sinnlos. Es wird immer die Fans geben, für die ein Spiel sehr leicht ist, während die "Nichtfans" es schwierig und kompliziert finden...Was ich nicht für sinnlos halte, ist das jemand seinen Standpunkt darlegt -> aber darauf dann länger rumreiten ist imho quatsch (weil: Geschmacksfrage ;))

Offline Cagliostro

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #40 am: 8.01.2008 | 13:11 »
Hi.

@ Turning Wheel:

Zitat
Warum werden denn bei Midgard für den Fernkampf nur die halben EP vergeben im Vergleich zum Nahkampf?

Man bekommt ja auch für gefährlicheren Gegner mehr EPs als für einen weniger gefährlichen. Und Fernkampf ist weniger gefährlich als Nahkampf. Finde ich nicht fragwürdig.

Zitat
Müssten dann nicht auch weniger EP vergeben werden, wenn jemand durch die Fertigkeit Meucheln Schaden macht oder wenn er einen unterlegenen Gegner angreift?

Bei Meucheln gibt es vermutlich nur die 5 AEP für Meucheln, keine KEP. Für unterlegeneren Gegner weniger als für gefährlicher(e). Sind die Abenteurer in Überzahl werden die KEP ja auch gekürzt.

Zitat
Müssten dann nicht auch weniger EP vergeben werden wenn 5 Abenteurer einen Ork fertig machen stt wenn es ein einzelner Abenteurer tut?

Dem ist auch so.

Zitat
Warum spielt bei der Vergabe der KEP überhaupt das Risiko eine Rolle?

Woran willst Du es festmachen?

Zitat
AEP erhält man ja auch ganz oft ohne jegliches Risiko, obwohl diese sogar universeller verwendbar sind.

Sind zwei verschiedene Mechanismen.

Zitat
Beim ZEP z. B. ist es sogar ganau andersherum (S. 268, re Sp.) da werden für Angriffszauber (die ja während eines risikoreichen Kampfes gezaubert werden) nur ein Drittel der ZEP vergeben wie für sonstige Zauber.

Stimmt so nicht. 1 EP je geraubten AP, dass kann locker mehr sein als  3 ZEP je eigenem verbrauchten AP bei sonstigen Zaubern.

Zitat
Ich würde das alles gar nicht kritisieren, aber leider ist doch die Motivation für Handlungen unmittelbar damit verknüpft, und das ist für mich ein zentrales Spielelement.
Hier wird eine Wertung von Handlungen vorgenommen, die sich widerspricht und die Spieler in eine Vorgehensweise zwingt, die obendrein nicht nachvollziehbar sind.
Wenn ich z. B. die Möglichkeit habe einen Gegner risikolos im Fernkampf zu erledigen oder risikoreich im Nahkampf, dann belohnt mich das System dafür dass ich dumm und risikoreich agiere. Das kommt mir sehr fragwürdig vor.

Mir nicht, da ich für kluges agieren AEP verteilen kann.

@ killedcat: O.k., wir sind nicht so weit auseinander, nun ist es klarer.

@ TurningWhell.

Zitat
Wenn ich mich in einer Spielsituation befinde, die ich durch eine coole Idee lösen kann oder durch das Abchlachten von Gegenern im Nahkampf, dann belohnt mich das System für die gute Idee im besten angenommenen Fall mit 1 AEP pro AP des Gegners + 1-10 AEP für eine gute Idee, für das Abschlachten aber mit 2 KEP pro AP des Gegners, was in den allermeisten Fällen (z. B. schon bei 2 Orcs) deutlich höher sein dürfte.

Dafür ist das Risiko auch höher. Und ich muss mal nachschauen, ob das 1 AEP für 1 AP ohne Berücksichtigung des Grades vom Gegner ist.

Zitat
Das EP-System versucht mir also indirekt schmackhaft zu machen, dass ich Konflikte gewalttätig löse.
Das bedrückt mich etwas, weil ich einen Söldner spiele.

Was die meisten MIDGARD-Spieler wohl eher genau anders herum sehen. Das ganze System ist eher weniger auf Kampf ausgelegt als manch anderes.

Zitat
Ich mag ja Kämpfen schon, aber die Entscheidung dafür (oder dagegen) will ich aus Gründen sinnvoller Spielhandlung treffen. Das EP-System von Midgard versucht mich aber dabei in bestimmte Richtungen zu korrumpieren.

Immerhin gibt es AEP und nicht nur KEP.

Gruß
Bernd

Offline Archoangel

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #41 am: 8.01.2008 | 13:25 »
Wow...ich hab doch nur eine frage gestellt und nicht zu einem Krieg aufgerufen...

Aber egal, zurück zum Thema:

Midgard ist sicher nicht das einfachste System, aber mW behauptet es dies doch auch nicht, oder?

Aus dem Vorwort zu Midgard:

"Kau  jemand, der dieses Buch in Händen hält, wird noch nie mit Rollenspielen zu tun gehabt haben...Daher verzichten wir auf eine ausführliche Einführung...Für Neueinsteiger...gibt es die Starterbox MIDGARD-das Abenteuer beginnt mit ausführlichen Beispielen und einfachen Regeln..."

später dann:

"Midgard hat sich von anfang an auf die Fähigkeiten der Abenteurer konzentriert, unter denen die Waffenfähigkeiten nur ein klainer Teil sind...die 30 Musterrollen... sind nur als Vorschläge zu verstehen..."

und zudem noch:

"Die Kunst des Rollenspielens ist das Erreichen einer Balance zwischen realitätstreuer Simulation und Spielbarkeit. Die Kernregeln Midgards sind relativ einfach...neben dem Regelkern, der ständig benötigt wird, gibt es auch einige komplizierte Sonderregeln..."

Ergo richtet sich Midgard nicht an Neulinge, sondern an erfahrene Spieler, die selbst entscheiden können, wie sie sich ihre Welt und ihr System aus dem gegebenen Standard (Basisregeln) "hocharbeiten" (Sonderregeln) können.

Ein Beispiel: wenn dir die EP-Vergabe Fernkampf = 1/2 EP nicht gefällt, dann lass sie weg. In der einfachsten Variante der EP vergabe wird von ad-hoc gesprochen, in der Stufe 2 gibts im Kampf pro AP-Punkte 2 KEP. Erst in der höchsten Komplexitätsstufe wird es genauer aufgesplittet.

Was mich an Midgard fasziniert, ist übrigens genau dass, was anscheinend viele hier stört: Es richtet sich nicht an Neueinsteiger. Es setzt vorraus, dass man schon einiges gespielt hat und auch schon weis, wie Rollenspiele funktionieren.

Die Magie ist super - in welchem System (Warhammer, O.K.) werden Zauberer sonst noch "zur Kasse gebeten" wenn sie einen neuen Spruch haben wollen? Klar DSA4 mittlerweile, aber wer Midgard schon kompliziert findet, wird sich beim Lesen von DSA4 aus dem fenster stürtzen...

EP werden direkt verblassen, anstatt Stufen aufzusteigen? 100 Punkte :).

Kämpfen und Zaubern führt zum Verlust auf der selben Energie-Leiste? 100 Punkte :).

Ich kann meinen Charakter frei bauen und entwickeln, statt in ein starres Korsett gezwängt zu werden? 100 Punkte :).

Die offiziellen Abenteuer sind gut aufgebaut, leicht verständlich, der Plot macht Sinn, der Anhang ist toll und sie wurden (schätzungsweise) 30 Mal testgespielt? Fantastisch :). Unbezahlbar :).

Sicher gibt es einfachere Systeme als Midgard - Twerps kommt immerhin mit nur einem Attribut aus, aber ist einfacher immer besser?

Handgemenge...nun ja, aber habt ihr schon mal die grapple-Regeln von 3.5 verstanden? Ich glaube, ich nicht...

Charaktererschaffung in 1-10 min? So einen Charakter wollte ich nicht spielen...das führt mMn nur dazu, keine Bindung zu entwickeln und die Figuren leichter zu verheitzen "Dann spring ich halt aus dem Fenster und mach mir nen neuen...dauert ja nur 5 Minuten..."

Aus Eigenerfahrung:

Die Midgard-Regeln lassen sich schneller (bei manchen nicht viel, aber immerhin) erläutern als:

DSA4 !
Rolemaster !
Warhammer
D&D 3.5 (incl. Kampfsystem)
Pendragon
Ars Magica
VtM (wenn man Ahnen verkörpert)

schneller gings bei:

VtM (wenn man Neonates verkörpert)
OD&D
AD&D (2)
DSA1,2,3
StarWars Saga

...wenn man jetzt noch genauer hinsieht, wird man feststellen, dass mit Ausnahme von StarWars Saga keine "gegenwärtigen" Systeme (nach meinem Erfahrungsbereich) schneller gehen.

Grüße an alle :).
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #42 am: 8.01.2008 | 13:30 »
Aus Eigenerfahrung:

Die Midgard-Regeln lassen sich schneller (bei manchen nicht viel, aber immerhin) erläutern als:

Warhammer

...wenn man jetzt noch genauer hinsieht, wird man feststellen, dass mit Ausnahme von StarWars Saga keine "gegenwärtigen" Systeme (nach meinem Erfahrungsbereich) schneller gehen.

Grüße an alle :).

(hervorhebung durch mich)

Achtung hier mein Standpunkt: Sofern du die aktuelle Warhammer Version meinst: Das die Midgard Regeln leichter zu erklären wären als die zu Warhammer 2nd halte ich für ein Gerücht...

Wenn es um die erste Edition von Warhammer geht: Kenne ich nicht.

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #43 am: 8.01.2008 | 13:31 »
Die Midgard-Regeln lassen sich schneller (bei manchen nicht viel, aber immerhin) erläutern als:

...
D&D 3.5 (incl. Kampfsystem)

Mööööp
Einspruch  :)
Die D&D Regeln lassen sich am einfachsten Erklären !
D20 + Bonus .Hast Du eine bestimmte Zielzahl erreicht =Geschafft
Ich hab  früher Midgard gespielt,Ich spiele D&D 3.0/5
es ist super einfach zu erklären(fragt mich bitte nicht warum meine Frauen es nicht verstehen,aber das war ein anderer Thread  ;))

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #44 am: 8.01.2008 | 14:49 »
Rollenspiel ist Krieg ;) Mal im Ernst, Krieg sieht anders aus.

@ Archoangel: Wahr gesprochen, M4 ist eben kein Einsteigersystem und will es auch gar nicht sein. Dafür gibt es ja MIDGARD-Light+Runenklinge.

@ Turning Wheel:
Zitat
Ich habe das in den Regeln gefunden, dass man für unterlegene und überlegene Gegner weniger oder mehr EP bekommt. Das steht im EP-System für Fortgeschrittene. Spielt anscheinend am Anfang keine Rolle.

MIDGARD bietet halt unterschiedlich komplizierte Regelungen an, für jeden Geschmack etwas ;)

Zitat
Das Argument mit der Inkonsistenz in der EP-Vergabe ist wohl nicht richtig gewesen, aber dass weniger Risiko zu weniger EP führt ist für mich deshalb immer noch nicht nachvollziehbar. Warum sollte ich schneller besser werden, indem ich mich risikoreich verhalte? Kommt mir seltsam vor und entspricht nicht meinen Erfahrungen in der Realen Welt.

MIDGARD ist keine Simulation der realen Welt. Gewisse Dinge sind z.B. dem Spielgleichgewicht geschuldet oder innerweltlich oder regeltechnisch begründet.

Zitat
Was ich gerne haben würde (wenn schon EP) ist folgendes: EP-Vergabe, die nicht eine Belohnung und damit Bewertung bestimmter Handlungen darstellt.

Du bekommst bei MIDGARD Punkte für Kampf oder wenn Du den Gegner geschickt kaltstellst oder wenn Du ihn
mit sozialen Fertigkeiten überwindest. Du hast doch alle Freiheit?

Zitat
Ansonsten ist mir das EP-System aber in höchstem Maße suspekt weil es immer bei 0 anfängt. Warum kann ich nicht von Anfang an einen stärkeren Charakter spielen? Die Charaktererschaffung sieht das soweit ich gesehen habe nicht vor. Sie sieht vor, dass man immer mit einem Startcharakter anfängt. Warum? Aus Balancinggründen? Das wäre aber völliger Unsinn, weil man die ganzen Werte auswürfelt. Das führt zu absolut unbalancierten Charaktern. Dann könnte man auch gleich erlauben, dass jemand mit einem höherstufigen Charakter anfängt. Gibt es dafür Regeln?

Nö. Nimm einen Startchar und steigere ich auf den Grad, den Du zum Start haben willst. Wo ist das Problem?

Zitat
Und noch eine andere Frage habe ich: Weiß jemand warum die Reaktion abgeschafft wurde?

Weil es jetzt die Gewandheit gibt.

Gruß
Bernd

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #45 am: 8.01.2008 | 15:22 »
Hach, ich finde diese Diskussion einfach erfrischend - breitgrins...

Im Grunde genommen wird hier die Behauptung MD wäre ein einfaches System ad absurdum geführt, aber egal. Ich habe mit MD angefangen und es auch mit viel Spaß, aber auch Frust 12 Jahre lang gespielt, solange bis Schluß war. Midgard ist trotzalledem ein altes (ich würde sogar behaupten, es ist veraltet), kompexes/kompliziertes System mit einem pseudo-realistischen Anspruch, bei dem man sich durch einen Wust an Regeln wühlen muß. Da kann man sagen was man will.

Eine bestimmter Typ von Spielern mag das und das soll auch so sein. Ich bzw. wir spielen MD aus selbigem Grund schon seit Jahren nicht mehr. Für Fantasy sind wir jetzt bei dem Baukasten "Fudge" gelandet und hier sind die selbstentwickelten Regeln nur echte 14 Seiten lang.
»Einem wahrhaft intelligenten Menschen ist nichts, wohlgemerkt nichts, unmöglich!«
Prof. Dr. Dr. Dr. Augustus S. F. X. van Dusen

"Ich bin mit dem was Du schreibst nicht einverstanden, aber ich werde Dein Recht Deine freie Meinung zu äussern mit meinem Leben verteidigen" - - Evelyn Beatrice Hall (1868 – 1956), doch nicht Voltaire (1694-1778)

Sapere aude! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! - Immanuel Kant 1784

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #46 am: 8.01.2008 | 18:05 »
Die Midgard-Regeln lassen sich schneller (bei manchen nicht viel, aber immerhin) erläutern als:

...
D&D 3.5 (incl. Kampfsystem)

Mööööp
Einspruch  :)
Die D&D Regeln lassen sich am einfachsten Erklären !
D20 + Bonus .Hast Du eine bestimmte Zielzahl erreicht =Geschafft
Ich hab  früher Midgard gespielt,Ich spiele D&D 3.0/5
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Wenn du es darauf Reduzieren willst, gut: W20+Bonus. 20=Geschafft.

Was ist jetzt kürzer? ;)
« Letzte Änderung: 8.01.2008 | 18:29 von Archoangel »
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #47 am: 8.01.2008 | 18:08 »
aber wer Midgard schon kompliziert findet, wird sich beim Lesen von DSA4 aus dem fenster stürtzen...
Zustimmung meinerseits.

Charaktererschaffung in 1-10 min? So einen Charakter wollte ich nicht spielen...das führt mMn nur dazu, keine Bindung zu entwickeln und die Figuren leichter zu verheitzen "Dann spring ich halt aus dem Fenster und mach mir nen neuen...dauert ja nur 5 Minuten..."
Merkwürdige Argumentation. Wenn ich also ein System unnötig so kompliziert machen würde, dass es ein Jahr dauert, den Charakter zu erstellen, dann wäre das ein Pluspunkt?

Aus Eigenerfahrung:
Die Midgard-Regeln lassen sich schneller (bei manchen nicht viel, aber immerhin) erläutern als:

DSA4 !
kann ich mir gut vorstellen.
Rolemaster !
Die Tabellenlast ist beachtlich.
Warhammer
...  :o
kann... ich ... mir ... nicht ... vorstellen... !
D&D 3.5 (incl. Kampfsystem)
hmmm... ist auch kein Leichtgewicht. Aber schwerer als Midgard?... hmmmm... Wenn du meinst.
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VtM (wenn man Ahnen verkörpert)
schneller gings bei:

VtM (wenn man Neonates verkörpert)
Ich weiß nicht, was du mit Ahnen meinst, aber das System ist - ohne Hintergrund - schwerer zu erklären als Midgard? In welcher Dimension? Hier haben wir einen Vertreter der Systeme, die von vorne bis hinten eigentlich ohne Ausnahme alles über den gleichen Mechanismus regeln. Schwerer zu erklären als Midgard? Für mich unvorstellbar.

OD&D
AD&D (2)
DSA1,2,3
StarWars Saga
DSA3? Echt?AD&D? Hätte ich jetzt in der gleichen Kategorie wie Midgard gesehen. So macht man unterschiedliche Erfahrungen.

...wenn man jetzt noch genauer hinsieht, wird man feststellen, dass mit Ausnahme von StarWars Saga keine "gegenwärtigen" Systeme (nach meinem Erfahrungsbereich) schneller gehen.
Öhm, Warhammer kann ich nur als Witz auffassen. Das kannst du jetzt kaum ernst meinen. Und außer D&D3.5 und DSA4 sind sonst keine aktuellen Systeme aufgeführt. Wo bleiben Savage Worlds, nWod, BESM (aber auch komplizierte Charaktererschaffung), d6 oder so neumodischer Kram wie Feng Shui? Wo bleiben True 20 und die merkwürdigen Forge-Dinger die so tun, als wären sie Rollenspiele  >;D? Die würde ich alle lieber erklären wollen, als Midgard. Deutlich lieber. Vor allem aber Warhammer. Wie zum Henker kommst du darauf, dass Warhammer schwerer zu erklären ist als Midgard? Meine Güte, ich habe das Regelwerk hingelegt und alle haben binnen kürzester Zeit die Regeln drin gehabt. Und was noch wichtiger ist: ein Kumpel konnte leiten, obwohl er das Regelwerk gerade vor fünf Minuten in die Hand gedrückt bekommen hat. Aber gegen Erfahrung kann man nicht argumentieren. Nur Unglauben äußern. Und das tue ich hiermit.  ;D


Offline Archoangel

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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #48 am: 8.01.2008 | 18:28 »
Einen Startcharakter zu machen und ihn dann zu dem Punkt hochzusteigern an dem ich ihn haben will
kommt mir angesichts der Steigerungstabellen, die sich über 7 Regel-Seiten hinziehen ähnlich attraktiv
vor wie ein Fabrik-Job am Fließband.
Und wenn dieses Spiel keinen Realismus als Intention haben soll, dann frage ich mich, warum so ein
Aufwand betrieben wird. Jeder Skill hat eine eigene Steigerungstabelle mit unterschiedlichen Werten.
Wozu soll das gut sein, wenn es angeblich keinem Realismus Rechnung tragen sollte.

Nanoc, die Art und Weise wie Du in diesem Thema ein hochkomplexes System verharmlost kommt
mir irgendwie fast ein bisschen zu professionell vor.
Wir haben es hier ja immerhin mit einem Regelsytem von 350 Seiten Dicke zu tun (ohne Magieregeln!).
Diese Seiten sind vollgepackt mit Regeln, kein Hintergrund. Ich habe einen kompletten Abend damit verbracht,
allein durch die Kampfregeln zu steigen und Du willst allen Ernstes behaupten das System wäre einfach?
Nee, nee, einfach ist definitiv was anderes.

Je länger ich über dieses Spiel spreche umso naheliegender wird der Gedanken die Bücher wieder zu
verscherbeln und in ein gutes Regelwerk zu investieren. Das System ist ein museumsreifer Dinosaurier. :-/

Schon mal die 3.5 Hauptregelwerke durchgearbeitet? Die haben weniger Text, oder was?

...so, hab mir mal mein Regelbuch geholt...352 Seiten, ja...

Einleitung bis Seite 26, Regelanteil 0
Charaktererschaffung bis Seite 60, Regelanteil ca. 30%
Tabellen zur CharGen bis Seite 75, pro Char eine halbe Seite
Hauptregelerläuterungen bis Seite 82, Regelanteil unter 10%, Rest Beispiele
Weitere Regeln bis Seite 110, Regelanteil 20%
Fertigkeitenauflistung bis Seite 219, so gut wie keine Regel (Ausnahmen Waffen)
Erweitertes Kampfsystem (Optional) bis Seite 265
Erfahrungsvergabe bis Seite 277, Regelanteil 20%
EP-Verteilung und Steigern bis Seite 291, Regelanteil 20%
EP-Tabellenteil bis Seite 322 (ab 300 nur für Magiekundige, maximal eine Seite pro Klasse)
Anhang&Preise bis Seite 330
Monsterbeschreibung bis Seite 332
Waffentabelle 333
Heldenbogen bis Seite 339
Abkürzungen, Glossar, Stichwortverzeichnis bis Schluss

Wo sind also die 350 Seiten Regeln (ohne Magie)? Wo?

Charaktererschaffung 34 x0.3 = 10,2 S.
Hauptregeln 7 x0,1 = 0,7 S.
Weitere 28 x0,2 = 5,6 Seiten
EP-Vergabe 12 x0,2 = 2,4 S.
Verteilung 14 x0,2 = 2,8 S.

Gesammtregelerläuterungen = rund 22 Seiten ....OH MEIN GOTT - ICH WERDE STERBEN ... so viel Text, dass kann man nur mit Habilitation verstehen, ist klar ;).

Ich frage mich echt, was dein Buch von meinem unterscheidet...

Ich hatte vor ein paar Monaten eine Charaktererschaffung 3 Charakter D&D 3.5 - dass hat dann 8 Stunden gedauert - 8 STUNDEN.

Dasselbe bei Midgard hat zwar auch 3,5 gebraucht, aber das ist eine Ersparniss, die locker für ein Einführungsabenteuer langt.

Beide Gruppen hatten die Selben Grundvorraussetzungen, d.h. 2 Spiler, die das System nicht kannten und einen der es schon mal gespielt hat. Beide 2 Frauen und 1 Mann.

Ich will nicht behaupten Midgard wäre einfacher, aber es ist auch nicht schwieriger als andere Systeme...
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Re: Wer spielt noch Midgard?
« Antwort #49 am: 8.01.2008 | 18:41 »
Ich will nicht behaupten Midgard wäre einfacher, aber es ist auch nicht schwieriger als andere Systeme...
Sag bitte nicht "als andere Systeme", das klingt so absolut. Schau dir bitte, bitte einmal Talislanta (alte Ausgabe, wegen einfacherer Magie) oder die nWod mal genauer an. Ich bewundere die nWod für ihre Schlichtheit, auch wenn ich sie für ihren Abstraktionsgrad verabscheue. Die komplette Charaktererschaffung bis auf die Auswahl der Vorteile ist nur mit den Angaben auf dem Charakterbogen möglich. Und die Vorteile kann man kurz nachschlagen und eintragen. Fertig. Für die Steigerung gibt es eine simple Tabelle mit wenigen Zeilen. Und der einzige Mechanismus des Spiels (!!!) wird für absolut alles benutzt. Sag bitte nicht, das wäre nicht einfacher als Midgard. Und es gibt Systeme, die noch einfacher sind.

Ja: Midgard finde ich nicht komplizierter als die Platzhirsche D&D und DSA. Zumindest nicht so viel, dass ich das für relevant halte. Volle Zustimmung. Aber Spaghettimonster sei Dank gibt es noch andere Systeme. Auch halbwegs bekannte und verbreitete Systeme. Und die sind um Welten einfacher. Die nWod ist ein gutes Beispiel.