Ein wandernder Ritter ohne Lehen wird vermutlich nicht für einzelne Aufträge bezahlt, sondern entweder auf einen Herrn vereidigt oder zumindest für eine gewisse Zeit (als Söldner) angeworben. Das ist natürlich - außer bei langen Kampagnen - für Abenteurer ungeeignet.
Da bleiben also eigentlich nur noch die "unsauberen" Aufträge, die üblicherweise von Leuten erteilt werden, die es sich leisten können: Patrizier, Edelleute oder Unterweltkönige. Da sollte man aber auch durchaus ausspielen, dass die Bezahlung verweigert oder der Abenteurer sonstwie gelinkt werden kann.
Solche Aufträge (ob sauber oder unsauber) auf Honorarbasis sind immer Verhandlungssache und lassen sich eigentlich nicht über einen "Lohnspiegel" festlegen. Da spielt dann der Status des Auftraggebers, die Art der Aufgabe und die Profession des Beauftragten (sowie dessen Verhandlungsgeschick und sein Ruf) mit hinein.
Generell: Wer keinen Herrn hat oder kein Herr ist, ist in der Besoldungs-Nomenklatur ein Vagabund und somit bestenfalls Tagelöhner. Egal, welcher Profession er ansonsten nachgeht oder welche Klasse er ansonsten spielt.
Je nach System, Szenario und Kampagne, sollte man sich auch durchaus auf die Entlohnung in Naturalien oder Dienstleistungen einstellen. Beispielsweise wird ein freies Dorf den Abenteurer, der ihnen irgendwelche Räuber oder Bestien vom Hals schafft, vermutlich mit einem Winterquartier sowie freier Kost und Logis (und vielleicht einem sehr kleinen Handgeld) entlohnen wollen - was aber durchaus Wert hat, wenn man geographisch und klimatisch kausal spielt. Der PC hat dann eben immer, wenn er in diese Gegend kommt, eine Unterkunft und Verpflegung für lau und kann ggf. auf Hilfe von Leuten rechnen, die ihm gewogen und/oder ihm was schuldig sind. Je nach Realitätsgrad des Spiels und Wichtigkeit sozialer Kontakte, kann das sehr bedeutsam sein.