Hallo Vash,
man möge mit die Thread-Necromantie verzeihen, aber das Post ist mir damals irgendwie durch die Lappen gerutscht und der gute Vash hat sich auf dem Großen darauf bezogen.
Ich hole mal ein wenig zu seinen Gedanken und meinen Ansichten zu dem Thema aus, die ähnlich sind.
Zuerst will ich mal ein wenig Haarspalterei betreiben und und mich mit den Satz das es mehrere Arten von Plot gibt auseinandersetzen.
Dem möchte ich einmal widersprechen ein Plot hat eher mehrere Phasen als Arten.
Die erste Phase ist die Planungsphase, hier setzt sich der SL hin und bringt seine Gedanken zur Reife. Einige SLs schreiben etwas nieder, andere behalten alles im Kopf. Wichtig ist nur, das in dieser Phase geplant wird.
In der Planungsphase können auch die Ideen der Spieler mit in die Vorbereitung einfließen, wie es bei PTA oder Western City der Fall ist. Verhandlungen darüber wer was spielt und was gespielt werden gehören für mich mit in diese Phase. Genauso fließt die Kommunikation der Spieler mit dem SL und ihre Erwartungen mit in die Phase ein, denn der Plot ist zur Zeit nich nicht existent und wird oft durch zusätzliche Informationen, das eingehen auf Wünsche oder Änderungen in der Gruppe (Spieler fehlt/Spieler spielt etwas anderes als angesagt/neue Fertigkeiten/Gegenstände wurden gekauft u.s.w)
Ich denke das diese Phase das widerspiegelt, was Vash mit seinem vorbereiteten und angedachten Plot meint. Gier kommen die verschiedenen Ideen zum Plot zusammen und werden zu dem, was ich den
aktiven Plot nenne.
Aktiver Plot meint, dass das eigentliche Spiel beginnt und die diversen Planungen im Spiel in die Tat umgesetzt werden. Das betrifft wieder beide Seiten, den SL und die Spieler denn alles was sich die Spieler oder der SL in der Planungsphase des Plots ausgedacht haben soll jetzt im Spiel (sei es auf der mechanischen oder der erzählerischen Ebene) umgesetzt werden.
Eine der Schwierigkeiten, die ich im aktiven Plot immer sehe ist die Tatsache dass auch im aktiven Plot immer wieder auf die Metaebene gesprungen wird. Spieler und SL sehen, was die Gegenseite macht und springen in der Zwischenzeit immer wieder in die Planungsphase weil sie auf die Ereignisse - Ergebnisse im Plot reagieren und versuchen den Plot in ihre Richtung zu steuern oder an die neuen Fakten anzugleichen.
Das muss dabei nicht zu Unterbrechungen des Plots kommen/das Spiel nicht unterbrochen werden. Diese Entwicklung läuft oft synchron zum Aktiven Plot, der gespielt wird während die Spieler sich in den verschiedenen
Stances befinden
Die letzte Phase des Plots ist die
Verarbeitungsphase. Der gespielte Plot wird in Relation zu den Regeln und zielen gebracht. Spieler und SL reflektieren das erlebte und durch die gemeinsame Erzählung oder das Niederschreiben entsteht so etwas wie ein Bild dessen was für ein Plot gespielt worden ist. Nach der Verarbeitung geht es meisten schon wieder in die Planungsphase.
Womit ich bei dem Plotbeispielen von Vash die größten Probleme habe ist der sogenannte
gewünschte Plot. Wenn der SL ihn wünscht wird er in der Regel bei im angedachten Plot auf ihn eingehen und versuchen ihn umzusetzen. Bei den Spieler mag das anders aussehen, aber die haben in den meisten Spielen auch erheblich weniger Einflussmöglichkeiten auf den Plot als ein klassischer SL.
Zusätzlich stelle ich die Motivation den Plot und nicht nur die persönlichen Ziele des Charakters zu erreichen beim großteil der Spieler ansich in Frage. Ja, der Spieler beeinflusst den Plot, weil er etwas für seinen Charakter will, aber er hat dabei meistens einen recht engen Fokus und nicht den Plot ansich im Auge.
So etwas wie ein charakterbezogener Plot wäre also zu deiner Idee IMHO eine "must have" Ergänzung, genau wie rückwirkend eingebaute Plotereignisse um bestimmten Handlungen Plausibilität zu verleihen.