Wenn er die Dinge/Punkte beim Namen genannt hätte, die viele Spiele besser lösen als das aktuelle Rolemaster, könnte man sich vermutlich besser ein Bild darüber machen, was denn davon nun zeitgemäß ist, und was nicht.
Öhm. Ich bin verblüfft.
Die Forenregeln raten ja eigentlich dazu, sowas nicht zu tun, aber da es nun mehrfach aufgegriffen wurde, möchte ich vielleicht doch noch was dazu anmerken: Ich habe zur Sicherheit (!) "
meine Wahrnehmung" davorgesetzt (und darauf auch im übernächsten Posting noch einmal hingewiesen). Hat wohl nicht geklappt. Eigentlich ist nichts subjektiver als die pesönliche Wahrnehmung und die Aussage ist damit automatisch richtig, aber wenn das unverständlich war, dann war das wohl meine sprachliche Ungenauigkeit. In dem Fall bitte nach Belieben statt dessen "Für meinen Geschmack..." oder ähnliches voranstellen.
Und aus gegebenem Anlass ein paar "Konzepte", die für mich (!) nicht mehr zeitgemäß sind:
-
Geschwindigkeit der Aufgabenabwicklung: Vor allem im Kampf. Das Nachschlagen in einer Tabelle - oder mehreren in Folge - sorgt immer für eine Unterbrechung im Spiel- und Erzählfluss. Ich muss Werte und Modifkatoren berechnen, würfeln, nachschlagen, Ergebnis anwenden, ggf. nochmal würfeln ("
Crits kill, not hits."), Ergebnis nochmal anwenden.
-
Charaktererstellung: "Die unerreichte Freiheit bei der Charaktererschaffung bringt detaillierte, individuelle Charaktere hervor." (Zitat von der deutschen Website) Nun. Damals hat das sogar gestimmt. Trotzdem: Ich bin an Klassen und Stufen gebunden, mit einer Handvoll besonderen Eigenschaften, die ich noch erwerben kann. Unerreichte Freiheit? Für meinen Geschmack jedenfalls nicht (mehr).
-
Mikrofertigkeiten: Dies bezieht sich jetzt auf Rolemaster allgemein, mit allem drum und dran, wie ich's damals gespielt habe, auch auf RMSS. Und ist natürlich extrem persönlicher Geschmack. Wer noch im Kopf hat, wie der Rolemaster-Charakterbogen von damals aussah (etwa die Fertigen, die es in einem Buch zu kaufen gab, für jede Klasse extra), der weiß vielleicht was ich meine. Irgendwann konnte ich gar nicht mehr mit Sicherheit sagen "
Okay, allgemeines Manöver!", sondern nur noch "
Äh, Maniküre? Moment, muss schnell schauen, ob es dafür nicht einen Skill gibt..." Das ist für mich (!) nicht mehr zeitgemäß, für andere - wenn man bedenkt, dass immer noch Systeme erscheinen, die ähnlich arbeiten - mag das so sein.
Dabei will ich es belassen. Immerhin hab ich mich mit Rolemaster seit mehr als 10 Jahren nicht mehr als Spieler oder Spielleiter beschäftigt.
Abschließend noch erklärend, was ich mit "zeitgemäß" meine (und wieder: ganz persönlich und subjektiv): Seit ich Rolemaster geleitet habe, ist viel Zeit vergangen. Seitdem habe ich Hunderte neuer Spiele kennengelernt. Viele davon haben bestimmte Konzepte - etwa Aufgabenabwicklung, Charaktererschaffung, -entwicklung, Kampf, Magie, Flexibilität, intuitive Fassbarkeit (um mal bei den klassischen zu bleiben und die Indie-Ecke weitgehend auszuklammern) für mich besser gelöst. Damit haben sich meine Ansprüche und Wünsche mit der Zeit natürlich geändert und Rolemaster ist somit für mich nicht mehr zeitgemäß. That's all.
So. Damit sollte das erklärt und entspannt sein und dem Starter sein von mir unbeabsichtigt geräuberter Thread zurückgegeben.