Autor Thema: [provokante These]Powergamer gibt es nicht  (Gelesen 30069 mal)

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Eulenspiegel

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #150 am: 23.01.2008 | 19:01 »
Was denn, wenn es gar nicht darum geht, der Gewinner zu sein?
Dann wäre es mir egal, ob jemand gute Werte hat oder nicht.

Zitat
Was, wenn die anderen nicht um einen ominösen "Sieg" ringen wollen? Was, wenn sie beim Puzzeln nicht mitschreiben möchten, wer welches Teil wie schnell gefunden hat, um hinterher den "Sieger" einwandfrei feststellen zu können - sondern ihr Zeil ein ganz anderes ist, ein Miteinander, kein Gegeneinander zur Feststellung von Gewinnern und Verlierern?
Dann würde ich mich freuen, dass einer aus meinem Team so gute Werte hat. Denn wenn ein Teammitglied gute Werte hat, kommt das dem ganzen Team zu gute.

Zitat
Die Perspektive eines anderen zu übernehmen, zu tun, was der andere sich wünscht - das wäre schlicht und einfach "gutes Benehmen". Denn das ist keine Glückssache.
Genau! Und das ist es auch genau das, was ich Weinis empfehlen kann.

Welche systeme empfiehlst Du?
Deine positive Sicht auf PGler impliziert ein extrem funktionales System. Da bin ich mal neugierig.
Was für einen Spielstil pflegst du denn? Eine möglich Reihe von Systemen:
- Cthulhu
- Wushu
- Dogs in the Vineyard
- Gurps Lite 4
- Engel Arcana

Ihnen allen ist gemein, dass es ein gleichmäßiges Powerniveau gibt, selbst falls man einen PG und einen Nicht-PG in der Gruppe hat. (Je nach Spielstil ist das eine oder andere System besser geeignet.)

Zitat
Würde der PG diese Kombi auch nehmen, wenn es keine Punkte dafür Gäbe?
oder wenn die resistenteren Augen "fair" abgerechnet wären?
Das ist doch egal. Wieso sollte man Leuten, die die Augen wegen der Coolness wollen diese erlauben und den Leuten, die die Augen wegen der zusätzlichen Punkte wollen, verbieten?

Der Grund, warum der Char so ist, ändert doch nichts daran, wie der Char ist.

Nein, denn er mißachtet ihre Wünsche und Vorstellungen in bezug auf sein Verhalten - und ihre Bitten.
Nein, wieso? Er ist doch durchaus bereit, auf einer Augenhöhe mit ihnen zu diskutieren. - Aber er ist nicht bereit, sich demutsvoll zu bücken und ihre Befehle betreffs seines Chars entgegenzunehmen.

Zitat
Er zwingt ihnen seine Sichtweise auf und zieht "Gewinn" daraus, sich anderen überlegen zu fühlen und es sie spüren zu lassen: Er der Gewinner, sie die Verlierer.
Das iste ine große Lüge.
Er zielt seinen Spaß daraus, effektive Chars zu bauen. - Da smit dem Sieger-Verlierer stimmt in keinster Weise. (Sonst würde es einem PG ja wohl keinen Spaß machen, mit anderen PGs zusammen zu spielen. - Da PGs aber durchaus zusammen Spaß haben, ist der Verlierer-Aspekt absolut falsch.)

Zitat
Täte er das, gäbe es keinen Konflikt und keine harten Worte.
Doch. Es gibt die harten Worte, weil der Weini seinen eigenen Spaß über den Spaß des PGs stellt.
Während der PG bereit ist, mit dem Weini zu koexistieren, verlangt der Weini, dass der PG seinen Spielstil aufgibt und sich dem Spielstil des Weinis unterwirft.

Der PG ist zwar bereit, zu koexistieren, aber er ist nicht bereit, sich zu unterwerfen.

Zitat
Und dann ergeben sich auch die eigenartigen Wahrnehmungen der anderen als "Weinis", die darum bitten, doch ihren eigenen Spaß nicht hintan stellen zu müssen.
Vielleicht glauben die Weinis tatsächlich das, was sie sagen. Dann ist es aber ein Irrglaube. In Wirklichkeit foprdern die Weinis nicht, dass beide Spielstile gleichberechtigt nebeneinander koexistieren,s ondern sie verlangen vom PG, dass er seinen eigenen Spaß gefälligst hinten an zustellen hat.

Zitat
In der Regel kommt das nicht am Anfang, sondern im Laufe einer Auseinandersetzung. Wenn der Spieler auf die Wünsche seiner Runde eingehen würde, wären keine harten Worte nötig.
Ein Kompromiss besteht aus gegenseitigem aufeinaderzugehen. - In der Regel will man aber stehenbleiben und verlangt vom anderen, dass er auf einen zukommt. - Tja, so wird aus einem Kompromiss nie etwas.

Zitat
Weil Rollenspiel eine gemeinschaftliche Angelegenheit ist und dann jeder zurückstecken können muß. Daß der Powergamer genau dazu nicht bereit ist, ist das Problem, daß er verursacht, nicht die anderen.
Ich glaube, ein PG hat nicht wirklich Probleme damit, zurückzustecken.
Es ist eher der Weini, der Probleme damit hat zurückzustecken. Und damit ist der Weini derjenige der das Problem verursacht und nicht der andere.

Zitat
Den Spaß der Runde, nicht seinen eigenen. Wenn er in der Minderheit ist, wird er gehen - sofern er über gutes Benehmen verfügt.
Auch dieser Satz trifft voll und ganz auf den Weini zu.

Zitat
er will ja gewinnen - auf Kosten der anderen;
Er will gewinnen: Ja. Aber nicht auf Kosten der anderen. Das stimmt einfach nicht.

Was du vielleicht meinst, ist der Player vs. Player Spielstil. - Der hat aber nichts mit PG zu tun.

Zitat
Es sind nicht die Werte an sich: Man kann auch mit guten Werten gut spielen!
Bis jetzt wurde hauptsächlich über die Werte gemeckert. - Sie sind schließlich das, was einen PG auszeichnet. - Alles andere unterscheidet einen PG doch nicht von einem anderen Rollenspieler.

Offline Maarzan

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #151 am: 23.01.2008 | 19:05 »
Powergaming ist eine verhaltensbeschreibung, genau, wie der Fußballspieler, der, weil er´s kann, das Team nicht mehr braucht. Aus seiner sicht funzt alles. er trägt nur seine Stiefel und der Rest muss halt mehr trainieren, um dran zu bleiben, oder genau so spielen, wie der Könner.

Das halte ich für grundfalsch und halte dagegen, dass es sowohl Gruppen von Powergamern gibt, wie auch funktionelle Gruppen gemischter Effektivität.
Die Probleme liegen nicht im Optimierungsdrang sondern im sonstigen Verhalten. Die Primadonnen kann man auch an Leuten finden, die nicht einmal den besten Char im Spiel haben, im Zweifelsfall suchen sie halt noch schlechtere Chars zum dominieren oder wundern sich, wenn der bisher ruhige Mitläufer sie doch noch wegmoscht, wenn sie ihn als Ziel ausgewählt haben.

Zitat
Der Optimierte char des heiulers trägt dann den wappenrock statt der lederschürze, da dieser gleiche werte hat, nur weniger BE...
wenn davon zuviel zusammenkommt erkennt man nachher sienen char nicht wieder.
Manchmal möchte man halt ein "Pflanzenmagier" sein, obwohl das in Allem dem "Druidismus" unterlegen ist, denn der kann dasselbe, nur hat er noch eine bärengestalt dabei....

Der powergamer fragt nicht, was möchte ich spielen (geschmacksrichtung)?
sonder, was möchte ich spielen (aha, +3 das  und das hier..+4. also +4)?

Über Geschmack kann man sich streiten und manche Leute strapazieren mit ihren Schönfärbereien von randständigen Optimierungen sicher die Nerven ihrer Mitspieler, aber das ist dann wohl eher eine Frage der fehlenden Reaktionstiefe.
Und wenn einer einen Pflanzenmagier spielen will, statt einem Druiden, dann soll er es doch tun. Wo liegt das Problem?

??? +3 und +4 macht zusammen 7 oder? (ggf. 12) :)
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Offline Joerg.D

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #152 am: 23.01.2008 | 19:09 »
Die Definition des Powergamers ist für mich die nach Robin D. Laws. Ich habe sie extra noch mal gepostet um eine vernünftige Grundlage für diese Diskussion zu haben.

Es geht mir dadrum. das man seinen Mitspielern eher mal etwas gönnen soll, statt gegen sie zu schießen. Das man sich mit ihnen über ihre Erfolge freut. Wenn man sich dadrann hält, hat die ganze Gruppe mehr Spaß am Spiel.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

Offline Merlin Emrys

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #153 am: 23.01.2008 | 19:15 »
Wieso beziehst du das Looser auf jede Situation? Ich will von den guten lernen und nicht von den Schlechten.
Das ist Dir unbenommen. Aber es kann nun einmal sein, daß Du damit keinen Respekt gewinnst, weil das in dieser Form ebensogut ein schlechtes wie ein gutes Benehmen sein kann. Das hängt vom Rahmen ab - wie es bei Verhalten immer so ist.

Es ist mir egal...
Ja. Man kann den anderen ja auch was gönnen, solange man sich auch selbst dabei gut (he, schon fast altruistisch! [/ironie]) fühlen kann und es die eigene "Stellung" nicht gefährdet.

Dabei geht es mir nicht darum besser zu sein, sondern um das Erfolgserlebnis an sich.
Ja. Und wenn jemand anders darunter leidet (bzw., wenn es seinen Spaß einschränkt)? Geht es Dir auch darum nicht? Muß der andere dann eben sehen, wo er bleibt? Das ist der Punkt, wo sich "Gemeinschaft" ausprägt - oder eben auch nicht.

Aber er ist nicht bereit, sich demutsvoll zu bücken und ihre Befehle betreffs seines Chars entgegenzunehmen.
Ja, genau das unterscheidet sein Benehmen von dem derjenigen, die gemeinsam spielen können: zurückstecken können, nur weil das den anderen gut tut.

Das iste ine große Lüge.
Ach ja...? Oder ist es Dir nur einfach nicht genehm?

Bis jetzt wurde hauptsächlich über die Werte gemeckert. - Sie sind schließlich das, was einen PG auszeichnet. - Alles andere unterscheidet einen PG doch nicht von einem anderen Rollenspieler.
Das ist ebenso wie
Der Grund, warum der Char so ist, ändert doch nichts daran, wie der Char ist.
eine in meinen Augen sehr zweifelhafte These. Sie vernachlässigt die Wahrnehmung einer Handlung in den Augen der anderen; und die ist in einer Gemeinschaft ein sehr wesentlicher Faktor. Doch, es unterscheidet den Powergamer etwas von den anderen: Seine Ansicht zum Spiel und zu den anderen Spielern. Und in der Folge deren Ansicht zu ihm.

Das halte ich für grundfalsch und halte dagegen, dass es sowohl Gruppen von Powergamern gibt, wie auch funktionelle Gruppen gemischter Effektivität.
Aber würde in einer Gruppe von "Powergamern" dieser Begriff mit negativem Beiklang genannt? Das würde mich doch wundern. Das Wort wird doch überhaupt erst zum Problem, wenn es als "Vorwurf" verwendet wird (und, um das nochmal zu erwähnen, ich kenne es durchaus auch mit einem neutralen bis leicht positiven Beiklang).
« Letzte Änderung: 23.01.2008 | 19:17 von Merlin Emrys »

Offline Medizinmann

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #154 am: 23.01.2008 | 19:24 »
Die Definition des Powergamers ist für mich die nach Robin D. Laws. Ich habe sie extra noch mal gepostet um eine vernünftige Grundlage für diese Diskussion zu haben.

Es geht mir dadrum. das man seinen Mitspielern eher mal etwas gönnen soll, statt gegen sie zu schießen. Das man sich mit ihnen über ihre Erfolge freut. Wenn man sich dadrann hält, hat die ganze Gruppe mehr Spaß am Spiel.
Ich weiss,Ich habe Sie gelesen und Ich halte Sie auch für Gut,aber nicht ausreichend
Hier ist nämlich ein Definitionsproblem am "brodeln" die einen (Du z.B.) beziehen sich bei Powergamern auf Leute die das System ausreizen und ihren Spass haben wollen(das was Ich als Min/Maxer bezeichne) und andere sehen in Powergamern die,die alle Regeln ausnutzen um den Spielspass für sich alleine zu pachten,die den anderen den Spass verderben(das was ich als Powergamer bezeichne)

Wenn Wir nur bei Robins Definition bleiben kommt Ihr nie auf einen grünen Zweig,weil Ihr mit den gleichen Begriffen etwas völlig anderes beschreibt/meint

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Offline Maarzan

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #155 am: 23.01.2008 | 19:31 »
Aber würde in einer Gruppe von "Powergamern" dieser Begriff mit negativem Beiklang genannt? Das würde mich doch wundern. Das Wort wird doch überhaupt erst zum Problem, wenn es als "Vorwurf" verwendet wird (und, um das nochmal zu erwähnen, ich kenne es durchaus auch mit einem neutralen bis leicht positiven Beiklang).

Innerhalb der Gruppe nicht, aber ich habe es schon als Vorwurf gegen das "minderwertige" Spiel der Gruppe insgesamt gehört, d.h. von Leuten, welche dieses Spiel beobachtet haben bzw. Geschichten davon gehört haben.  
Da es in diesem Fall nicht einmal um Beteiligte ging, fragt man sich, wie die denn nun durch die Powergamer in ihrem Spaß geschädigt worden sind.
Man denke auch immer mal an die DSA-Powergaming-Predigten. Die werden ja auch rundenunabhängig geführt.

Im übrigen muss ich sagen, das ich keinerlei Verpflichtungen sehe zurückzustecken und Beschränkungen zu akzeptieren, die nicht vorher abgesprochen worden sind.
Im Sinne des guten Zusammenspiels ist es denke ich eine Sache der Sportlichkeit offensichtlich gewordene Ungleichgewichte etwas zurück zu schrauben und insbesondere auf Leute Rücksicht zu nehmen, deren Nischen man ggf. sogar nebenbei eingedrückt hat. Wenn das in dem Vorwurfston und quasi mit Kaptiulationsforderung verbunden ist, sinkt diese Bereitschaft aber rapide.
Wobei ich immer noch nicht sehen kann und auf eine mehr als allgemeingehaltene Erklärung (vielleichtmit Beispiel ) warte , wo ein Spieler sich von einem Powerchar geschädigt sehen kann, wenn nicht gerade eine "Einzelkämpfer"-Nische beschädigt wurde.  

Wie pachtet man den Spielspaß für sich durch einen optimierten Char, von der schon erwähnten Einzelnische abgesehen?
Da fällt mir nur noch das "Ich wäre aber gerne Nr1"-Problem udn die Neiddebatte ein.
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Offline Medizinmann

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #156 am: 23.01.2008 | 19:38 »
Wie pachtet man den Spielspaß für sich durch einen optimierten Char, von der schon erwähnten Einzelnische abgesehen?
Aus dem Ärmel geschüttelte Situation: Gruppe muss durch eine Tür
und gemeinsam ein Rätsel knacken um die Tür zu öffnen,SL will Handouts zum Rätsel verteilen.
Optimus Powerplay der Megamagier geht hin und desintegriert die Tür mit einem:"Tadaaa,na wie hab Ich das gemacht,hat mich nur 5 meiner 150 Zauberpunkte gekostet"

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Kinshasa Beatboy

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #157 am: 23.01.2008 | 19:41 »
Wie pachtet man den Spielspaß für sich durch einen optimierten Char, von der schon erwähnten Einzelnische abgesehen? Da fällt mir nur noch das "Ich wäre aber gerne Nr1"-Problem udn die Neiddebatte ein.

Also ich stimme Maarzan weitgehend zu, glaube aber, dass Powergamer bewusst oder unbewusst durch relativ höhere Werte die Motivation der anderen Spieler mindern. Das ist neben dem Eindrücken von Nischen ein recht entscheidender Aspekt in meinen Augen. Denn machen wir uns nix vor: Selbst wenn alle Charaktere ihre Nischen haben, werden Unterschiede im Powerniveau relativ schnell offenbar und nehmen mit der Zeit nicht ab, sondern eher zu.

Theoretisch kann man die sich vermindernde Motivation anhand der Equity Theory erklären. Hier ein kurzer Ausschnitt aus Wiki, der es ganz gut trifft:

"Equity Theory, also known as Adams' Equity Theory, attempts to explain relational satisfaction in terms of perceptions of fair/unfair distributions of resources within interpersonal relationships. It was first developed in 1963 by John Stacy Adams, a workplace and behavioral psychologist, who asserted that employees seek to maintain equity between the inputs that they bring to a job and the outcomes that they receive from it against the perceived inputs and outcomes of others (Adams, 1965)."

Zusammenfassend stimme ich Maarzan letztem Post und Merlin in allen Posts also zu, halte aber den Motivationsverlust der restlichen Spieler für bedeutsam zum Verständnis von Powergaming und seinen Effekten. Daraus folgt dann auch: wenn alle Powergaming betreiben, gibts kein Problem.

Eulenspiegel

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #158 am: 23.01.2008 | 19:49 »
@ medizinmann
Da sehe ich aber das Problem nicht in den Werten, sondern in der Existenz des Zaubers. (Nebenbei wenn die Tür schon durch ein Rätsel gesichert ist, dann sollte auch eine antimagische Sicherung vorhanden sein.)

@ Kinshasa
Und falls nur einige PG betreiben, empfehle ich ein ausbalanciertes Regelwerk. Da ist dann auch der PG nicht besser als der durchschnittliche Char.

Kinshasa Beatboy

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #159 am: 23.01.2008 | 19:54 »
@ Kinshasa
Und falls nur einige PG betreiben, empfehle ich ein ausbalanciertes Regelwerk. Da ist dann auch der PG nicht besser als der durchschnittliche Char.

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass man ein Regelwerk kaum völlig balancen kann. Es mag besseres und schlechteres Balancing geben, aber bei den Spielern verbleibt immer ein hohes Maß an Eigenverantwortung. Ein begabter und interessierter Minimaxer wird Dir systemunabhängig immer einen Charakter mit mehr Druck bauen als ein daran uninteressierter oder unbegabter Spieler. Man kann dann die Unterschiede entweder akzeptieren oder nivellieren. Beides bringt entsprechende Konsequenzen mit sich. Wichtig ist nur, dass dem Powergamer in spe bewusst ist, dass eine geplante Abweichung des Powerniveaus des eigenen Charakters vom Rest der Spielercharaktere gewisse Konsequenzen mit sich bringt. Diese Konsequenzen wirken sich nicht auf der Ebene der spieltechnischen Regeln, sondern auf sozialer Ebene aus. Das kann man ignorieren, aber auch das hat die entsprechenden Konsequenzen.

So einfach ist das, finde ich.

EDIT: Ich empfehle in solchen Fällen nivellieren, andere Leute und die meisten PG-orientierten Diskussionsteilnehmer bevorzugen offensichtlich akzeptieren oder ignorieren. Auch in Ordnung.
« Letzte Änderung: 23.01.2008 | 20:02 von Kinshasa Beatboy »

Offline Joerg.D

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #160 am: 23.01.2008 | 20:02 »
.
Optimus Powerplay der Megamagier geht hin und desintegriert die Tür mit einem:"Tadaaa,na wie hab Ich das gemacht,hat mich nur 5 meiner 150 Zauberpunkte gekostet"

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Ich würd jubeln und dem Spieles des Magiers ein Bier und ne Kippe ausgeben.
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Eulenspiegel

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #161 am: 23.01.2008 | 20:05 »
@ Kinshasa Beatboy
Ich habe ja schon ein paar PG resistente Regeln genannt:
- Cthulhu
- Wushu
- Dogs in the Vineyard
- Gurps Lite 4
- Engel Arcana

Wobei man bei DitV und Gurps Lite zugegebenermaßen Chars bauen kann, die ein kleines bisschen effektiver sind als die anderen Chars. (Aber auch hier nur minimal.)

Aber bei den anderen Systemen ist wirklich keine Möglichkeit für Minmaxing vorhanden.

Offline Maarzan

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #162 am: 23.01.2008 | 20:06 »
@Medizinmann

Wenn die Tür da ist und der Spruch auch, dann war die Tür halt da (gewesen). Dem Macher derTür und dem Macher des Spiels (d.h. dem Spielleiter) sollten die Existenz des Spruches ja bekannt gewesen sein.

Bezüglich gebalancetes Regelwerk:
Ein völlig geballanctes Regelwerk wird kaum zu finden sein. Umso wichtiger ist es gemeinsam das gewünschet Spielniveau und die Gruppenzusammenstellung zu diskutieren, bekannte Schwachstellen zu elemineiren und ggf. ein Verfahren festzulegen, was als Ungleichgewicht betrachtet werden soll und wie dann verfahren werden soll, wenn noch eins aufkommen sollte.  
Irgendwie scheint aber keine der Seiten daran interessiert zu sein, wobei ich das insbesondere von Nichtpowergamer nicht verstehen kann, denn da kann er doch von vorne herein seine Wünsche nach Einschränkungen bzw. Mäßigung einbringen. Der Powergamer braucht diese Vorbesprechung an und für sich nicht, denn er kann sich auch im Spiel nach Regeln im Konfliktfall ingame durchsetzen.  

Bezüglich Equity
Das Problem haben wir doch aber nur, wenn beide dieselbe Belohnung wollen, d.h Spotlight aus spezifischer dominierender Effektivität und die erhöhte Vorleistung des Powergamers aber nicht entsprechend mit in den Quotienten einfließt, wobei wir wieder beim Neid wären.
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Kinshasa Beatboy

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #163 am: 23.01.2008 | 20:17 »
@ Eulenspiegel:

Kenne nur Cthulhu, Dogs und GURPS3 im Detail. Bei Dogs stimme ich Dir zu. Da gehört PG aber nun mal auch so gar nicht zum Programm. Bei Cthulhu und GURPS3 kann ich Dir aber garantieren, dass Charaktere in ihrem Können ganz erheblich voneinander abweichen.



@ Maarzan:

Ich finde es höchst zweifelhaft, ob man die "Vorleistung" des Powergamers einbeziehen sollte.
Beispiel: Eine Gruppe spielt Earthdawn. Der erste Spieler, Max Hero, liest sich die Regeln im Detail durch und baut sich einen Superhelden zusammen. Der zweite Spieler, Horst Interessiert, liest sich zwei Earthdawnromane zur Einstimmung durch. Spieler drei, Karl Arsch, freut sich die ganze Woche einfach nur aufs Spielen und coole Aktionen seines Helden. Dabei malt er sich, obwohl er sich von Earthdawn selbst fernhält, weil er sich etwaige Überraschungen nicht verbauen möchte, schon mal aus, wie er einen Obsidianer, von denen der Spielleiter am letzten Abend kurz erzählt hat, mit Leben füllen würden. Wie willst Du Vorleistung vergleichen?

EDIT: Und noch ganz kurz: Ich betreibe auch gern Powergaming und halte mich strategisch nicht für unbegabt. In den meisten Runden, in denen ich gerne mitspiele, sind optimierte Charaktere aber überhaupt gar nicht angesagt. Das muss ich nicht über irgendwelche formalen Absprachen herauskitzeln, sondern merke das im Normalfall bereits bei der Vorbesprechung. Ich treffe dann schlicht die Entscheidung, eben nicht auf Teufel komm raus zu optimieren und habe trotzdem meinen Spaß. Wenn mir das Optimieren so extrem wichtig wäre, müsste ich mir halt ne andere Gruppe suchen.
« Letzte Änderung: 23.01.2008 | 20:29 von Kinshasa Beatboy »

Offline Roland

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #164 am: 23.01.2008 | 20:30 »
Ich habe ja schon ein paar PG resistente Regeln genannt:
- Cthulhu

Dank Zufallscharaktererschaffung sind zwar dem PGen Grenzen gesetzt (ein Argument mancher Cthulhu Gurus gegen ein Kaufsystem bei der Charaktererschaffung), aber auch dort kann man effektive(re) Charaktere bauen. 
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Offline Maarzan

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #165 am: 23.01.2008 | 20:32 »
Die Leistung des Powergamers bezüglich Vorbereitung und Gripseinsatz würde natürlich nur zur Wertung kommen, wenn der verglichene "Ertrag" die Charakterkompetenz ist.
Haben die Leute unterschiedliche Vorstellungen von Belohnungen käme wiederum die optimierte Charakterpotenz nicht als Ertrag mit in die Rechnung und wäre damit doch nach der Theorie kein Anlaß für eine gefühlte Gerechtigkeitslücke.

Wenn man schon länger in einer Runde spielt kann man ggf. auch so etwas wie "Tischregeln" annehmen, die sich nach einer Weile aus eben durchgemachten und gewältigten Krisen dann rundenübergreifend als Grundlage gebildet haben. Man hat sich geeinigt und der eine oder andere hat sich vielleicht schon verabschiedet oder angepaßt.
Hier in der Diskussion befinden wir uns aber in der Krise, wo dann die Worte fliegen.
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Kinshasa Beatboy

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #166 am: 23.01.2008 | 20:40 »
Die Leistung des Powergamers bezüglich Vorbereitung und Gripseinsatz würde natürlich nur zur Wertung kommen, wenn der verglichene "Ertrag" die Charakterkompetenz ist.
Haben die Leute unterschiedliche Vorstellungen von Belohnungen käme wiederum die optimierte Charakterpotenz nicht als Ertrag mit in die Rechnung und wäre damit doch nach der Theorie kein Anlaß für eine gefühlte Gerechtigkeitslücke.

Wenn man schon länger in einer Runde spielt kann man ggf. auch so etwas wie "Tischregeln" annehmen, die sich nach einer Weile aus eben durchgemachten und gewältigten Krisen dann rundenübergreifend als Grundlage gebildet haben. Man hat sich geeinigt und der eine oder andere hat sich vielleicht schon verabschiedet oder angepaßt.
Hier in der Diskussion befinden wir uns aber in der Krise, wo dann die Worte fliegen.

Vielleicht können wir uns darauf verständigen, dass Powergamer mit ihren Charakteren tendentiell mehr "Belohnung" durch bezwungene Herausforderungen, Playtime oder Aufmerksamkeit erhalten als der Rest. Das kann sich dann nach meiner Auffassung motivationsmindernd auswirken. Das kann man gerne anders sehen, da die Theorie natürlich in einem anderen Rahmen entwickelt und überprüft wurde. Für mich klingt eine Übertragbarkeit aber plausibel und löst einige der Fragen dieses Threads  ;)

Offline Merlin Emrys

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #167 am: 23.01.2008 | 20:42 »
Zusammenfassend stimme ich Maarzan letztem Post und Merlin in allen Posts also zu, halte aber den Motivationsverlust der restlichen Spieler für bedeutsam zum Verständnis von Powergaming und seinen Effekten. Daraus folgt dann auch: wenn alle Powergaming betreiben, gibts kein Problem.
Meine volle Zustimmung; genauso sehe ich das auch.

Ein begabter und interessierter Minimaxer wird Dir systemunabhängig immer einen Charakter mit mehr Druck bauen als ein daran uninteressierter oder unbegabter Spieler. ...
Diese Konsequenzen wirken sich nicht auf der Ebene der spieltechnischen Regeln, sondern auf sozialer Ebene aus. Das kann man ignorieren, aber auch das hat die entsprechenden Konsequenzen.
Genau das halte ich für ganz wesentlich!

Das Problem haben wir doch aber nur, wenn beide dieselbe Belohnung wollen, d.h Spotlight aus spezifischer dominierender Effektivität und die erhöhte Vorleistung des Powergamers aber nicht entsprechend mit in den Quotienten einfließt, wobei wir wieder beim Neid wären.
Und damit bei der Frage sozialen Verhaltens, das eben auch (und nicht zuletzt) sagt: Laß um der Gruppe willen das, was erfahrungsgemäß Neid erregen könnte, einfach bleiben. Frag nicht, was das Regelwerk erlaubt; frag, was den anderen wichtig ist, und handle dementsprechend. Nimm um der Gemeinschaft willen auch Nachteile für Dich in kauf.

Aber das genau wäre zurückstecken - seine eigene Interessenen hinter die der Gruppe zurückstellen.
Denn wo das passiert, gibt es keine Neiddebatten; da wird auch niemand angegriffen. Eulenspiegel hat mE Unrecht: Jemand, der keinen Neid hervorrufen will, wird anders betrachtet und behandelt als jemand, dem dieser Punkt egal ist. Die Motivation spielt eine wesentliche Rolle - die tatsächliche oder eine "untergeschobene", bzw. aus dem Verhalten gefolgerte.
Und dann macht es eben einen ganz wesentlichen Unterschied, warum jemand seine Werte optimiert und wie er anschließend damit umgeht. Um gerade mal aus einem anderen Thread zu zitieren:
Das Ausmaß an Unerträglichkeit hängt für mich primär davon ab, wie ich menschlich mit bestimmten Spielern klarkomme, weniger davon, welche konkreten Macken sie nun haben.

Offline Maarzan

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #168 am: 23.01.2008 | 21:04 »
Aber das genau wäre zurückstecken - seine eigene Interessenen hinter die der Gruppe zurückstellen.
Denn wo das passiert, gibt es keine Neiddebatten; da wird auch niemand angegriffen. Eulenspiegel hat mE Unrecht: Jemand, der keinen Neid hervorrufen will, wird anders betrachtet und behandelt als jemand, dem dieser Punkt egal ist. Die Motivation spielt eine wesentliche Rolle - die tatsächliche oder eine "untergeschobene", bzw. aus dem Verhalten gefolgerte.

Ich sehe das Problem immer noch in der Zusammenlegung von Fehlverhalten im Spiel und der Optimierung des Charakters - des Seins.
Klar muss man sich nicht bewußt in der Vordergrund drängen, wenn der Kompentenzvorsprung des Charakters nicht wirklich benötigt wird um nicht zu tragenden Schaden zu vermeiden und man muss auf Grund seiner (manchmal auch nur scheinbaren oder angenommenen) Überlegenheit auch nicht das Arschloch raushängen lassen - aber das sind einzelne benennbare Fehlverhalten, die a) wirklich Spielspaß weil Spielanteile schädigen können bzw. b) auch ohne vorherigen Neid Frust aufkommen lassen.

Die Forderung grundsatzlich auf Optimierung zu verzichten sehe ich allerdings in keinster Weise dadurch gerechtfertigt, dass jemand anderes seine Neidkomplexe nicht beherrscht. Vor allem, weil in dem Fall ja a) keiner davon profitiert, sondern einfach jemand auf ein gemeinsames Niveau heruntergezogen werden soll und b) weil angesichts der bestehenden Neidcharakteristik ich mal davon ausgehe, das als Nächstes der bisher Unterlegene versuchen wird, selbst die Oberhand zu gewinnen.
Ich glaube nicht an Kommunismus. 

Vielleicht kommt aber noch ein Beispiel von Spielspaßeinschränkung durch die Existenz eines effektiveren Charakters, die sich nicht aus Sozialen-/Charakterfehlern eines der Beteiligten speist.
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Kinshasa Beatboy

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #169 am: 23.01.2008 | 21:17 »
Das, was Du als Sozial- oder Charakterfehler bezeichnest, mögen andere in der Gegenrichtung ebenfalls mit unfreundlichen Attributen versehen. Dass man hinter anderen nur ungern zurücksteht, hat aus meiner Sicht auch nicht gleich mit Kommunismus und Neid zu tun. Aber wenn die Powergamingfrage sich darauf tatsächlich reduzieren lässt - und so scheint mir das derzeit -, bin ich wohl entgegen meiner ursprünglichen Ansicht doch kein Powergamer.

Offline Maarzan

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #170 am: 23.01.2008 | 21:31 »
Das, was Du als Sozial- oder Charakterfehler bezeichnest, mögen andere in der Gegenrichtung ebenfalls mit unfreundlichen Attributen versehen.


Sozial und Charakterfehler umfaßte sowohl den Neider wie den Prahler, aber wie mans nimmt.

[/quote]
Dass man hinter anderen nur ungern zurücksteht, hat aus meiner Sicht auch nicht gleich mit Kommunismus und Neid zu tun.
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Natürlich steht man nicht gerne zurück. Dabei haben aber erst einmal verschiedene Leute unterschiedliche Prioritäten, so das nicht jeder sich von jedem, der irgend etwas besser kann zurückgesetzt fühlt - sonst hätte man viel zu tun.
Probleme gibt es theoretisch also nur, wenn jemand auf meinem eigenen Prioritätsfeld besser ist. Dann ist der große Unterschied aber, wie man sich dazu verhält: arbeitet man härter, akzeptiert die 2. Rolle nach Kosten/Nutzen Vergleich, läßt man sich helfen oder beginnt man die Schuld beim anderen zu suchen und zu stänkern, bzw. versucht den anderen auf das eigene Niveau herunter zu ziehen?



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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #171 am: 23.01.2008 | 21:32 »
Ich würd jubeln und dem Spieles des Magiers ein Bier und ne Kippe ausgeben.
Auch dann,wen Du und alle anderen vielleicht lieber das Rätsel gelöst hätten (und dafür auch noch XP bekommen hättet )?

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #172 am: 23.01.2008 | 21:42 »
Sozial und Charakterfehler umfaßte sowohl den Neider wie den Prahler, aber wie mans nimmt. Dass man hinter anderen nur ungern zurücksteht, hat aus meiner Sicht auch nicht gleich mit Kommunismus und Neid zu tun.

Natürlich steht man nicht gerne zurück. Dabei haben aber erst einmal verschiedene Leute unterschiedliche Prioritäten, so das nicht jeder sich von jedem, der irgend etwas besser kann zurückgesetzt fühlt - sonst hätte man viel zu tun.
Probleme gibt es theoretisch also nur, wenn jemand auf meinem eigenen Prioritätsfeld besser ist. Dann ist der große Unterschied aber, wie man sich dazu verhält: arbeitet man härter, akzeptiert die 2. Rolle nach Kosten/Nutzen Vergleich, läßt man sich helfen oder beginnt man die Schuld beim anderen zu suchen und zu stänkern, bzw. versucht den anderen auf das eigene Niveau herunter zu ziehen?

Das Problem ist eher, dass viele Leute keine Lust auf solche sozialdarwinistischen Spielchen beim Rollenspiel haben und sich lieber gemütlich bei einem schauspielerischen Schnack mit einem gelegentlichen Wurf entspannen wollen. Wenn da dann Mr. Kompetitiv mit nem Messer zwischen den Zähnen am Tisch sitzt, sorgt das eben schnell mal für das Gegenteil von Entspannung. Da finde ich nachvollziehbar, wenn man um ein wenig Mäßigung bittet.
« Letzte Änderung: 23.01.2008 | 21:43 von Kinshasa Beatboy »

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #173 am: 23.01.2008 | 22:12 »
Auch dann,wen Du und alle anderen vielleicht lieber das Rätsel gelöst hätten (und dafür auch noch XP bekommen hättet )?

Mit Tanz zur Nacht
Medizinmann

Ja, denn ich mag keine Rätsel. Der Magier hätte eine coole Lösung gefunden, vor der ich den Hut ziehen muss. Das ist ähnlich wie die Tür einfach eintreten. Rätsel sind selten durch Werte oder Fertigkeiten der Charaktere zu lösen (bei Artesia gibt es ein paar Fertigkeiten, mit denen man Rätsel knacken kann). Sie sollen das Ego der Spieler oder des SLs pflegen. Trotzdem gibt es oft merkwürdigerweise EPs für etwas was in der Off Game Ebene gelöst wird und das widerspricht meiner Meinung, wofür es EPs geben sollte.

Wenn einer gerne Rätsel löst, dann soll er sich bei Bastei bedienen, die
haben da eine echt große Palette an Angeboten.

Falls es aber wirklich einen Char mit der Fertigkeit Rätsel-Lösen oder etwas ähnlichen gibt, dann würde ich den Magier bitten den Char erst mal seine Fertigkeit ausprobieren zu lassen. Wenn das nicht klappt, kann man immer noch Plan B nehmen.
Wer schweigt stimmt nicht immer zu.
Er hat nur manchmal keine Lust mit Idioten zu diskutieren.

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Re: [provokante These]Powergamer gibt es nicht
« Antwort #174 am: 23.01.2008 | 22:15 »
Das Problem ist eher, dass viele Leute keine Lust auf solche sozialdarwinistischen Spielchen beim Rollenspiel haben und sich lieber gemütlich bei einem schauspielerischen Schnack mit einem gelegentlichen Wurf entspannen wollen. Wenn da dann Mr. Kompetitiv mit nem Messer zwischen den Zähnen am Tisch sitzt, sorgt das eben schnell mal für das Gegenteil von Entspannung. Da finde ich nachvollziehbar, wenn man um ein wenig Mäßigung bittet.

Naja das halte ich für sehr grob vereinfacht.

Mich stört vor allem, dass viele hier den optimierenden und nach Herausforderungen strebenden Spieler mit jemandem gleichsetzen der sich egoistisch gibt und auf Spieler vs Spieler Konkurrenz aus ist.

Für mich sind das viel eher zwei Achsen (wenn man es so einfach darstellen möchte).
Optimierer der nach Herausforderung strebt <--> Nichtoptimierer dem Herausforderungen egal sind
Geselliger/Kooperativer Spieler <--> Egoistischer Spieler mit starkem Konkurrenzempfinden

Jeder kennt sicherlich aus eigener Erfahrung egomanische Charakterdarsteller die jede Menge Screentime für sich und NUR für sich haben wollen (inklusive Alleingängen und Drama Dialogen), sowie auch das diametrale Gegenteil: Den geselligen Optimierer der im Team die Herausforderung durch Abenteuer sucht (die meisten DnD Reinformer gehören dahin).

Aber nur meine Meinung.
Es darf gerne weiter auf das RPG-Equivalent zum konservativen und patriachaischen Heuschrecken-Kapitalisten geprügelt werden. ;)