Autor Thema: Wie müsste StarTrek (ganz allgemein) aussehen, um zu begeistern?  (Gelesen 23348 mal)

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Eulenspiegel

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@ Yerho
Ja, schwarz-weiß ist langweilig. Das will ich auch nicht haben.
Was ich unter moralischen Dilemma verstehe ist folgendes:

a) In einer alten Kirk-Folge sind die Crew-Mitglieder auf ein Wesen gestoßen, dass über zwei Fähigkeiten verfügte:
1) Es konnte relativ schnell regenerieren.
2) Es konnte Verletzungen von anderen Wesen nehmen und sie auf sich selber übertragen.

Kirk war schwer verletzt. Die moralische Frage war nun, ob man das Wesen zwingen könne, sich selber zu verletzen, um Kirk zu heilen. (Da das Wesen eine sehr gute Regeneration hatte, würde es die Verletzungen von Kirk leichter überstehen als Kirk selber.)

b) In einer anderen Folge ist Kirk auf einem Planeten gelandet, wo ein Krieg zwischen zwei Völkern herrschte. Die einen besaßen bereits Feuerwaffen, während die anderen eher pazifistisch veranlagt waren und demzufolge in Waffentechnologie nicht so weit entwickelt waren. (Nachdem sie immer weiter angegriffen worden waren, hatten sie ihren Pazifismus mit der Zeit abgelegt und ebenfalls angefangen, bezüglich Waffen zu forschen. Aber der Fortschritt der Aggressoren war halt bereits zu groß, um ihn einzuholen.)

Kirk versuchte erst, zwischen den beiden Parteien zu verhandeln, musste aber feststellen, dass die Aggressoren nicht bereit waren, Frieden zu schließen, sondern die anderen unterwerfen (oder ausrotten - bin mir nicht mehr sicher) wollten.
Kirk hatte nun die Idee, die Verteidiger ebenfalls mit Schusswaffen auszustatten: Wenn beide Parteien waffentechnologisch auf ähnlichem Niveau wären, dann würden es sich die Aggressoren nochmal überlegen. (Solange sich die Verteidiger nicht wehren können, gab es für die Aggressoren keinen Grund aufzuhören. - Wenn die Verteidiger aber zurück schießen und es auch Tote unter den Aggressoren gibt, werden diese vielleicht bereit sein, den Krieg zu beenden.)

Das Problem war, dass ein Waffenlieferung an eine Partei gegen die 1. Direktive verstoßen würde. Kirk stand nun also vor dem Dilemma, ob er gegen die 1. Direktive verstößt oder ob er zusieht, wie das eine Volk ausgelöscht wird.

c) Es gab eine Reihe von Gehirntauschs. (Kopf wurde aufgeschnitten, Gehirn wurde entfernt und neues Gehirn wurde im Kopf eingesetzt.)
Dafür war eine fehlprogrammierte Maschine verantwortlich.
Das Problem am Ende war jedenfalls, dass ein Körper tödlich verletzt war. Das heißt: Wer immer nachher in diesem Körper stecken würde, würde sterben.
Jetzt gab es zwei Möglichkeiten:
1) Das Gehirn, das im tödlich verletzten Körper war, würde dort drinbleiben und mit dem Körper sterben. Das Gehirn, das zum verstorbenen Körper gehört, würde den Körper des verstorbenen Gehirns bekommen.
2) Das Gehirn, das zum verletzten Körper gehörte, würde in diesen Körper hineinversetzt werden: Das Gehirn saß im Augenblick in einen quietschlebendigen Körper. Aber da es sein Körper war, der starb, solle er gefälligst mit dem Körper draufgehen.

Disclaimer:
Solche Folgen waren zugegebenermaßen eher die Ausnahme. Aber es gab sie halt in regelmäßigen Abständen und waren imho immer die Highlights der Serie.

Zitat
Ich will endlich mal wieder ein paar richtig sympathische Schlitzohren oder gar Schurken in Star Trek. So. :P
Das passt imho nicht zu StarTrek.
Da würde ich halt eher Firefly oder Babylon 5 empfehlen. Dort passen sympathische Schlitzohren wesentlich besser rein.

Offline Chaosdada

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Das Problem war, dass ein Waffenlieferung an eine Partei gegen die 1. Direktive verstoßen würde. Kirk stand nun also vor dem Dilemma, ob er gegen die 1. Direktive verstößt oder ob er zusieht, wie das eine Volk ausgelöscht wird.
Zudem führt das vielleicht auch zu viel mehr Toten, wenn die Agressiven nicht verhandeln, sondern den Krieg bis zum letzten führen.

Dass TNG so polarisierend sei, wie Yerho behauptet, finde ich überhaupt nicht. Da kommen durchaus Leute vor, die mittelmäßig moralisch sind. Und es gibt oft moralische Fragen auf die es keine eindeutige Antwort gibt.

Offline pharyon

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Zu sympathischen Schurken:
Das passt imho nicht zu StarTrek.
Da würde ich halt eher Firefly oder Babylon 5 empfehlen. Dort passen sympathische Schlitzohren wesentlich besser rein.
Öhm, Garak? Quark? Harry Mudd? Vash? Nur so ein paar, die mir einfallen.

Aber prinzipiell handelt Star Trek nicht von solchen Schlitzohren, das stimmt schon.

Interessant sind mMn vor allem solche Themen, bei denen man selbst nicht unbedingt genau wüsste, wie man in vergleichbaren Situationen reagieren würde. Natürlich geht das nur schwerlich jede Woche, wenn Zeit- und Budgetdruck bestehen. Ab und an sind das aber die "Salz"-Folgen in der Star Trek-"Suppe".

Für mich essentiell ist auch dieses "Alles wird gut"-Feeling von Star Trek. Quasi das Gegenstück zum "Genre Noir". Das muss nicht in jeder Folge stattfinden, aber als Grundstimmung in der Serie enthalten sein.

Wie seht ihr das?
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Offline Chaosdada

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Wie seht ihr das?
Sehe ich genauso. Star Trek ist eine Utopie und das ist auch gut so. Das sehe ich durchaus auch als ein herausstechendes Merkmal, denn mEn ist Science Fiction in der Regel eher düster und pessimistisch.
Und schwierige moralische Fragen sind natürlich interessanter als einfache - eben solche in denen die Protagonisten nicht wissen was sie tun sollen, obwohl sie in ihren Überzeugungen gefestigt sind.

Offline Feuersänger

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Ja, ST darf gerne utopisch sein, aber dann sollte es eben auch mit etwas Hirn so designt werden, dass es einer etwas kritischeren Betrachtung standhält, und nicht wie ein totalitäres gehirnwaschendes System unter einer dünnen Schicht Propagandalack daherkommt.
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Zitat von: ErikErikson
Thor lootet nicht.

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Offline Yerho

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Star Trek ist eine Utopie und das ist auch gut so.

Die Utopie sehe ich hier nicht:

Der quasi-militärische Föderationsdienst ist die einzige Möglichkeit sich zu entfalten, während ich ansonsten nur auf meinem Planeten sitze und mich freuen darf, dass die Grundversorgung augenscheinlich gesichert ist.

Bevor ich total versauere, kann ich maximal noch 'nen Laden auf irgend einer Raumstation im Grenzgebiet aufmachen und hoffen, dass es dort abwechslungsreicher ist, ohne gleich bedrohlich zu werden.

Aber alle paar Jahre kommen Aliens, Alien-Artefakte oder kosmische Katastrophen vorbei, die meine Existenz bedrohen und bei denen ich nur hoffen kann, dass Starfleet die nach der üblichen Opferung einiger namenloser Redshirts in den Griff bekommt.

Utopie ist nicht, im Fokus Randale und in der Peripherie Langeweile konstruiert zu haben.
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Eulenspiegel

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Der quasi-militärische Föderationsdienst ist die einzige Möglichkeit sich zu entfalten, während ich ansonsten nur auf meinem Planeten sitze und mich freuen darf, dass die Grundversorgung augenscheinlich gesichert ist.
1) Also "nur" auf einem Planeten sitzen, ist jetzt nicht so schlimm.

Ich meine, ich darf auch "nur" auf meinen Planeten sitzen und wenn ich den Planeten verlassen will, muss ich entweder 1 Mio € zahlen oder der NASA oder einer ähnlichen Organisation beitreten.
Manche vergessen hier, wie verdammt groß und vielfältig "nur so ein Planet" ist.

2) Woher weißt du, dass man den Planeten als Zivilist nicht verlassen kann?
Ich kann mich an keine Folge erinnern, in der das auch nur angedeutet wurde.

Im Gegenteil: Wenn man bedenkt, dass der Maquis Transportschiffe umgerüstet hat, deutet das imho schon darauf hin, dass es auch zivile Raumfahrt gibt.

Und wenn ich mir so anschaue, was auf DS9 so rumläuft, dann habe ich auch nicht den Eindruck, dass das eine rein militärische Station ist, sondern man auch als Zivilist in den Weltraum kommt.

Zitat
Bevor ich total versauere, kann ich maximal noch 'nen Laden auf irgend einer Raumstation im Grenzgebiet aufmachen und hoffen, dass es dort abwechslungsreicher ist, ohne gleich bedrohlich zu werden.
Tja, du gehörst zu den Leuten, die nie zufrieden sind:
Förderation: "Hey, wir bieten dir hier einen Planeten an, wo du alles machen kannst und in absoluter Sicherheit lebst."
Yerho: "Nö zu langweilig. Ich will mehr Aufregung."

Förderation: "OK, dann hätten wir hier noch diesen Planeten, der sich in einem Kriesengebiet/Militärkonflikt befindet. Willst du vielleicht dahinsiedeln?"
Yerho: "Nö, zu gefährlich. Ich suche etwas ohne Gefahr für Leib und Leben."

Förderation: "Wir hätten da noch diesen wunderschönen Dschungelplaneten, auf dem man wunderbare Klettertouren veranstalten kann."
Yerho: "Nö, langweilig. Ich will Aufregung und keine langweilige Klettertour."

Förderation: "Hmm, wir haben erst neulich eine Raumstation eröffnet, vielleicht..."
Yerho: "Nö, viel zu klein. Ich brauche mehr Platz. Außerdem habe ich keine Lust, einen Laden zu eröffnen."

Förderation: "Also lieber Yerho: Was möchtest du dann? Ich bin sicher, wir haben das passende Angebot in unseren über 1000 Planeten für sie vorrätig."

3) Du musst auch keinen Laden eröffnen. Wenn du willst, kannst du auch Maler werden oder Kletterouren auf den Himalya oder in den Alpen für Touristen anbieten.
Oder du wirst Mode-Designer. Oder du programmierst das neuste Virtual 3D Holo-Spiel.
Oder du wirst Soldat.
Oder du fliegst in noch unerforschtes Territorium und kartografierst es.
Oder du wirst Taucher und schaust dir die Korallenriffe vor Kuba an. (Die Korallenriffe stehen wahrscheinlich unter Naturschutz und du darfst keine Korallen mitnehmen. Aber fotografieren ist sicherlich erlaubt.)
Falls dir langweilig ist, darfst du auch deinen Reinigungsbot verschrotten und als Putze anfangen.
Köche sind auch gerne gesehen. (Man braucht keine Köche. Aber wenn du Spaß am Kochen hast und ein Restaurant eröffnet, bekommst du sicherlich auch Kundschaft.)

Wichtig in der Föderation ist: Es gibt kein Geld. Das heißt, du wirst nicht arbeiten, um Geld zu verdienen, sondern du wirst arbeiten, weil es dir Spaß macht. (Woraus auch folgt: Wer Spaß am arbeiten hat, der nimmt sich einfach eine Arbeit. Und wer keinen Spaß daran hat, der geht halt nicht arbeiten.)

Zitat
Aber alle paar Jahre kommen Aliens, Alien-Artefakte oder kosmische Katastrophen vorbei, die meine Existenz bedrohen und bei denen ich nur hoffen kann, dass Starfleet die nach der üblichen Opferung einiger namenloser Redshirts in den Griff bekommt.
Ja, das ist nicht gerade utopisch.
Aber dafür kannst du ja wohl kaum die Föderation verantwortlich machen.

Zitat
Utopie ist nicht, im Fokus Randale und in der Peripherie Langeweile konstruiert zu haben.
Also Langeweile ist ungleich Langeweile.

Du musst zwischen ingame Langeweile und Langeweile für den Zuschauer unterscheiden.

Ich kann z.B. stundenlang ein Buch lesen oder ein Computerspiel spielen. Ich selber langweile mich dabei kein bisschen.
Wenn ich aber eine Webcam installieren würde, die mich dabei filmt, wie ich ein Buch lese oder Computer spiele, würde sich der Zuschauer sicherlich langweilen.

Das gleiche ist halt auch in der Föderation:
Wenn der Familienvater mit seiner Frau Sex hat und anschließend mit ihr Händchenhaltend durch den Park spazieren geht, ist das für den Zuschauer sicherlich langweilig.
Für die beiden Turteltäubchen ist das aber alles andere als langweilig.

bzgl. Föderation betreibt Zwangsumsiedlungen:
In Film Insurrection gibt es im Prinzip drei Möglichkeiten:
1. Fall: Admiral Dougherty handelt auf Weisung des Föderationsrates oder mit dessen Billigung.

2. Fall: Admiral Dougherty handelt ohne dem Wissen des Föderationsrates.
Er handelt entweder auf eigene Faust oder er ist in einer kleinen Verschwörungszirkel Mitglied.

(Theoretisch gäbe es noch den 3. Fall, dass der Föderationsrat davon weiß, es aber nicht billigt.)

Schauen wir uns diese beiden Fälle mal genauer an:
1. Fall: Der Admiral handelt auf Weisung des Föderationsrates:
  • Wieso fliegt Riker mit der Enterprise zum Föderationsrat? Dieser Flug würde ja mal so gar nichts bringen.
  • Picard begeht Befehlsverweigerung und rebelliert gegen seinen Vorgesetzten. Was für Konsequenzen hat das? Picard scheint trotz der Befehlsverweigerung und trotz dem Widerstand gegen einen Vorgesetzten nicht vors Militärgericht zu kommen. (Jedenfalls hat man im 10. Film nicht den Eindruck, dass Picard gerade von einem Militärgericht kommt.) Heißt das also, dass man gegen seine Vorgesetzten offen rebellieren kann und es bleibt folgenlos?
  • Welchen Zweck hat es, Admiral Dougherty auszuschalten? Wenn man Dougherty ausschaltet, kann der Föderationsrat die Enterprise einfach an einen anderen Ort versetzen und sie schicken einen neuen Admiral, aber mit den alten Befehlen zum Planeten.

Alles Fragen, die sich in diesem Fall ergeben.

Schauen wir uns jetzt den zweiten Fall an: Der Admiral arbeitet auf eigene Faust.
  • Es mach plötzlich Sinn, dass Riker zur Erde fliegt, um den Föderationsrat zu informieren.
  • Es ist verständlich, dass Picard sich dem Befehl des Admirals widersetzt.
  • Es ist verständlich, dass Picard nicht wegen Befehlsverweigerung vors Gericht kommt. Schließlich hat er einen Verschwöre und Kollaborateur aufgehalten.

Man betrachte sich nochmal beide Fälle und vergleiche sie. Es bleibt jeden selber überlassen, sich ein Urteil zu bilden und zu entscheiden, welcher Fall vernünftiger und wahrscheinlicher klingt.

Offline Yerho

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2) Woher weißt du, dass man den Planeten als Zivilist nicht verlassen kann?

Sicher kann man das ... Nur, wohin soll man gehen? Es besteht nur die Option, sich einen der der zigtausend anderen menschlichen Föderationsplaneten anzusehen, die - so die visuelle Aussage der Serien und Filme - sich keinen Deut von der Erde unterscheiden. Oder ich besuche die Welten außerirdischer Föderationsmitglieder, wo sich die Unterschiede darauf beschränken, dass die Leute Riffel auf der Nase und/oder spitze Ohren, andersfarbige Displays und andere Ornamente auf den Rundbögen haben.

Aber habe ich irgend eine Möglichkeit, den Einflussbereich der Föderation zu verlassen - abgesehen davon, in den Dienst der Föderation zu treten? Meines Wissens gibt es keinerlei zivile Option, abseits vorgefertigter Routen und Ziele in den Weltraum aufzubrechen.

Zitat
Förderation: "Also lieber Yerho: Was möchtest du dann? Ich bin sicher, wir haben das passende Angebot in unseren über 1000 Planeten für sie vorrätig."

Und was wäre, wenn ich mir meinen eigenen Planeten suche, mich dort mit meiner Anhängerschaft niederlasse und ein eigenes Staatswesen errichte? Dann rennt mir in kürzester Zeit die Föderation die Bude ein, um mich zum Beitritt zu bewegen. Das lehne ich natürlich ab, etabliere ein Freihandelsimperium und ziehe den Föderations-Kommunisten den ökonomischen Teppich unter den Füßen weg. Oder ich kann mich nicht durchsetzen und werde von der riesigen Föderation mit sanfter Gewalt assimiliert.

Zitat
3) Du musst auch keinen Laden eröffnen. Wenn du willst, kannst du auch Maler werden oder Kletterouren auf den Himalya oder in den Alpen für Touristen anbieten.

Irgendwie unglücklich, wenn zig Milliarden Menschen allein auf der Erde bildende Künstler sind oder sich um die besten Plätze für Basislager am Fuß des Himalaja streiten ...

Zitat
Oder du wirst Soldat.

In welcher Armee? Zu Starfleet will ich nicht.

Zitat
Oder du fliegst in noch unerforschtes Territorium und kartografierst es.

Alle jemals gezeigten forschenden Institutionen gehören der Föderation. Mag ich nicht.

Zitat
Oder du wirst Taucher und schaust dir die Korallenriffe vor Kuba an. (Die Korallenriffe stehen wahrscheinlich unter Naturschutz und du darfst keine Korallen mitnehmen. Aber fotografieren ist sicherlich erlaubt.)

Sofern mir die zigtausend anderen Föderation-Schafe, die dort ihrer Langeweile entrinnen wollen, mal kurz aus der Linse schwimmen.

Bedenke: Du musst Dir jede der begrenzten Möglichkeit, Dich zu entfalten, mit unzähligen anderen teilen. Du hast nicht die Option, Dir neue Räume zu erschließen - Dir bleibt sogar verwehrt, was jeder heutige Backpacker tun kann. Kurz gesagt: Ich bin strikt gegen große Imperien, so wohlwollend sie auch sein mögen.

Und wie Du bereits eingeräumt hast: Es ist keine Utopie.
Sicher ist es auch keine Dystopie.
Es ist einfach nur blass.
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Carabas

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Diese Frage tauchte irgendwie in der Diskussion um den 11. Kinofilm auf...

Wie würdet ihr Euch etwas neues im StarTrek-Universum wünschen?

Das die Macher den Fan Serien "Hidden Frontier", "Odyssey", "Helena Chronicles" und "Federation One" die offziellen Serien und Filme für Star Trek machen dürften. Ohne das Paramount drein redet.

Offline Chaosdada

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@ Yerho:
Soweit ich gesehen habe, hat Eulenspiegel nur eingeräumt, dass die Alienattacken etc. nicht utopisch sind, nicht, dass das auf die Föderation zutrifft.

Die Eltern von Seven of Nine z.B. waren soweit ich weiß unabhängige Forscher. Irgendwelche Isolationisten und Kolonisten o.ä. mit mehr oder weniger eigenen Gesetzen kommen auch ab und zu mal vor. Zivile Raumfahrt gibt es definitiv. Auch wüsste ich nicht, dass die Grenzen der Föderation geschlossen sind und es Zivilsten nicht gestattet werden würde, den Föderationsraum zu verlassen (dass man dann wohlmöglich in Stücke geschossen wird, steht auf einem anderen Blatt, aber dafür ist die Föderation ja nicht verantwortlich).
Und wie kommst du darauf, dass die Erde von zig Milliarden Mensche bevölkert ist? Gibt eigentlich keinen Grund das anzunehmen und überbevölkert wirkt sie auch nicht?

Ein Föderationsbürger hat viel mehr Entfaltungsmöglichkeiten und Freiräume als ein heutiger Mensch und sicherlich auch als einer in ein paar hundert Jahren.
Was meinst du mit "neue Räume erschließen" wie ein Backpacker? Einfach in die Wildnis abhauen? Flieg zu ner Kolonie, da sind ja oftmals nur ein paar tausend Menschen auf einem erdgroßen Planeten. Soviel Platz für dich selbst kannst du in Wirklichkeit nie bekommen.


Wie sähe für dich denn eine utopische Zukunft aus?

Eulenspiegel

  • Gast
so die visuelle Aussage der Serien und Filme - sich keinen Deut von der Erde unterscheiden.
Also alleine auf der Erde findest du ja schon zahlreiche verschiedene Plätze, die sich extrem unterscheiden: Sei es die kalte Arktis, die Wüste Sahara, Chicago oder Tokyo.

Du könntest Jahre damit verbringen, dir die unterschiedlichen Stile auf der Erde anzuschauen.

Und dann bist du erst mit EINEM Planeten fertig.

Und bevor du sagst, dass auf der Erde alles gleich aussieht: Man hat von der Erde im StarTrek Universum bisher nur San Francisco und Paris gesehen. (Und die sehen ehrlich gesagt auch schon heutzutage recht ähnlich aus.)

Aber wie Berlin, Tokyo, München etc. in der Zukunft aussehen, das weiß man nicht. Da kann es durchaus sein, dass sie ihre Individualität bewahrt haben.

Zitat
Meines Wissens gibt es keinerlei zivile Option, abseits vorgefertigter Routen und Ziele in den Weltraum aufzubrechen.
Wieso nicht? Du fliegst nach DS9, heuerst dir einen Ferengi an, damit er dich dahin fliegt, wo du hin möchtest oder wenn du viel Kapital hast, kannst du ihm sogar ein Raumschiff abkaufen. Und damit fliegst du dann hin, wo immer du hin möchtest.

Zitat
Und was wäre, wenn ich mir meinen eigenen Planeten suche, mich dort mit meiner Anhängerschaft niederlasse und ein eigenes Staatswesen errichte? Dann rennt mir in kürzester Zeit die Föderation die Bude ein, um mich zum Beitritt zu bewegen. Das lehne ich natürlich ab, etabliere ein Freihandelsimperium und ziehe den Föderations-Kommunisten den ökonomischen Teppich unter den Füßen weg.
Also wenn du ein Freihandelsimperium gründest, dann rennt dir eher das Ferengi-Imperium die Bude ein und versuchen dich zum Beitritt zu bewegen.
Entweder sie finden es herrlich, dass sich endlich noch jemand außer ihnen für Kapitalismus interessiert und wollen dass du beitrittst. Oder aber, sie finden es gar nicht schön, dass ihnen jemand Konkurrenz macht und zwingend ich beizutreten.

So oder so, werden in Kürze auf deinem Planeten wohl mehr Ferengis als Menschen sein.

Und wieso du der Föderation den ökonomischen Teppich unter den Füßen wegziehst, verstehe ich auch nicht: Direkt an der Föderationsgrenze leben die hochkapitalistischen Ferengi, die auch versuchen, regen handel mit der Föderation und dem Dominion zu betreiben.
Und bis jetzt ist weder die Föderation noch das Dominion am kapitalistischen Ferengi-Imperium zugrunde gegangen. Ich glaube also nicht, dass du das mit deiner Freihandelswelt schaffen könntest.

Zitat
Irgendwie unglücklich, wenn zig Milliarden Menschen allein auf der Erde bildende Künstler sind oder sich um die besten Plätze für Basislager am Fuß des Himalaja streiten ...
Hast du Angst, dass deine Bilder nicht gewürdigt werden? Oder wieso fürchtest du die Milliarden-Konkurrenz? ;)

Ansonsten bin ich mir nicht sicher, ob wirklich 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die wenigen Folgen, die auf der Erde spielten vermittelten nicht den Eindruck einer überbevölkerten Planeten.
Ich hatte eher den Eindruck, dass die Bevölkerungszahlen in den letzten Jahrhunderten relativ konstant geblieben sind. (bzw. die Überbevölkerung in den Weltraum aufgebrochen ist, um neue Planeten zu besiedeln.)

Zitat
In welcher Armee? Zu Starfleet will ich nicht.
deutsches Arbeitsamt: "Hmm, sie könnten Soldat werden."
deutscher Arbeitssuchender: "In welcher Armee? In der Bundeswehr?"

Staaten haben es nunmal an sich, dass sie bloß ein Militär besitzen.

Aber ansonsten hast du großartige Möglichkeiten:
- Du gehst in die Sternenflotte.
- Du gehst zum Maquis.
- Du wirst Verräter und arbeitest für das Dominion.
- Du wirst Leibwächter und arbeitest für einen Ferengi.

Das sind so die 4 militärischen Laufbahnen, die mir spontan für einen Menschen einfallen.

Zitat
Alle jemals gezeigten forschenden Institutionen gehören der Föderation. Mag ich nicht.
Ob du nun vom Staat oder von sonst jemanden bezahlt wirst. Wo liegt da der Unterschied für dich?

Und es verbietet dir niemand, dir ein Privatraumschiff zu besorgen und damit rumzufliegen.

Zitat
Sofern mir die zigtausend anderen Föderation-Schafe, die dort ihrer Langeweile entrinnen wollen, mal kurz aus der Linse schwimmen.
Ja, das ist der Nachteil einer geldlosen Gesellschaft: Teure Reiseziele sind nicht mehr exquisit für die Oberschicht, sondern auch der gemeine Pöbel kann dort Urlaub machen.

Wenn man bisher natürlich einer der wenigen war, die sich den Urlaub an einer Stelle leisten konnten, dann fällt es natürlich negativ auf, dass jetzt plötzlich jeder die Mittel hat, den Ort zu besuchen und man nicht mehr den elitären Status innehat.

Zitat
Bedenke: Du musst Dir jede der begrenzten Möglichkeit, Dich zu entfalten, mit unzähligen anderen teilen. Du hast nicht die Option, Dir neue Räume zu erschließen - Dir bleibt sogar verwehrt, was jeder heutige Backpacker tun kann. Kurz gesagt: Ich bin strikt gegen große Imperien, so wohlwollend sie auch sein mögen.
Also heutzutage musst du dir unseren begrenzten Lebensraum auch mit 3 Millarden Leuten teilen.

Und ich muss sagen: Die Erde ist groß genug, um allen 3 Millarden Leuten Platz zu bieten. (Bei 10 Millarden Leuten würde ich dir Recht geben: Da fängt es langsam an, kritisch zu werden. - Aber ich denke mal, wir könnten auf unserer Erde zur Not auch 50 Milliarden Leute haben und es gibt immer noch genügend Naturschutzgebiete, wo man mal seine Ruhe haben kann.)

Klar, wenn alle 3 Milliarden Menschen beschließen, ihre Ruhe haben zu wollen und jetzt alleine in der Natur leben wollen, geht das natürlich schief. Dafür haben wir nicht genügend Platz.
Aber bis jetzt ist immer nur ein kleiner Prozentteil der Bevölkerung den Wunsch, Aussteiger zu werden und als Einsiedler zu leben.
Wieso sollte das in der Zukunft plötzlich anders sein?

Das heißt, falls du und deine Freunde einfach mal irgendwo zurückgezogen leben wollen, findet ihr hier auf der Erde sicherlich einen Platz, wo ihr erstmal die Zivilisation hinter euch lassen könnt. (Erinnerst du dich an die eine Folge, wo Kirk Bergsteigen war und Spock ihn erschreckt hat? - Da war Kirk auch alleine klettern und nicht mit 1000 weiteren Touris.)

Ich könnte mir sogar vorstellen, dass man ganze Planeten nicht besiedelt, sondern nur als Erholungsplanet oder als Abenteuerurlaub-Planet zur Verfügung stellt.

Zitat
Und wie Du bereits eingeräumt hast: Es ist keine Utopie.
Doch, es ist eine Utopie. Aber beschreibe mir doch mal, wie du dir eine Utopie vorstellst.

Offline Chaosdada

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Also heutzutage musst du dir unseren begrenzten Lebensraum auch mit 3 Millarden Leuten teilen.
Mit guten 6.

Offline pharyon

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@ yerho:
Die Wichtigkeit der Föderation hat mit der Entwicklung des Hintergrundes zugenommen. Natürlich kann man mMn auch andere Individuen oder Gruppen betrachten und ein Star Trek Feeling behalten und einige Nachteile somit umgehen. Dramaturgisch ist diese Konstruktion so interessant, weil du mit einer so gut ausgestatteten Organisation am ehesten die vielen unterschiedlichen Aufträge und Abenteuer erklären kannst.
Die Sternenflotte ist Militär, richtig. In diesem Setting hat die Sternenflotte auch einen stark ausgeprägten Forschungs- und Entdeckungsauftrag, was mir bei keiner real existierenden Armee bekannt wäre (nicht, dass ich alles wüsste oder dass die nicht schon ein wenig forschen, aber nicht in diesem Stil). Diese Darstellung einer "friedlichen" Armee finde ich auch kritisch. Feuersänger hatte sich, glaub ich,  diesbezüglich ja ähnlich geäußert.

Die genaue Struktur der Sternenflotte sollte also genauer ausdifferenziert werden und bestimmte Aufgaben vielleicht geteilt. Welche Möglichkeiten seht ihr denn, dass das im Setting geklärt werden könnte. Meine Ideen dazu werde ich nach und nach hier vorstellen.

Ein schönes Wochenende allerseits,
Gruß, p^^

PS: 20 Milliarden Menschen? Wozu gibts denn Klingonen, Romulaner, V'Ger, Borg und Konsorten?  ;)
Zugegeben, wir haben schon mit 6 Milliarden Probleme hier...
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Offline Yerho

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Ich reduziere das Ganze mal auf das Kernproblem:

Doch, es ist eine Utopie. Aber beschreibe mir doch mal, wie du dir eine Utopie vorstellst.

Auf dem Tech-Level von Star Trek?

Eine Menschheit (und auch andere Spezies), aufgeteilt in unzählige verschiedene Interessengruppen, die allesamt begriffen haben, dass der Weltraum groß genug ist, um sich einfach aus dem Weg zu gehen, wenn man nicht miteinander auskommt und machen können, was sie wollen. Und die auch miteinander auskommen können, wenn es gewünscht ist. Mit anderen Worten: Die dem Szenario immanente Option zu Spaltung und Zusammenschluss ohne Reibungsverlust.

Stell' Dir mal vor, Dir gefällt der American-Dream-Lebensentwurf nicht, der sich in Picards X-Mas-Fantasien (Da hilft es auch nicht, dass er der Alibi-Old-Europe-Charakter ist ...), in Kirks "Unsere kleine Farm"-Vision, in Siskos Baseball-Affinität oder in Janeways Carreer-Chick-settles-down-Attitüde niederschlägt.

Denkbar, dass andere Lebensentwürfe in ST möglich sind. Sie wurden allerdings nie thematisiert. Die Spekulationen, was das ST-Zukunftsszenario vielleicht ermöglicht, sind rein akademisch, so lange sie in Filmen und Serien keine Umsetzung finden. Natürlich steht es jedem frei, sich Star Trek im eigenen Kopf passend zu machen und die Leerstellen de gusto zu füllen, aber irgendwie wäre es interessanter, das auch mal auf der Leinwand oder der Mattscheibe zu sehen.
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Offline pharyon

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Natürlich steht es jedem frei, sich Star Trek im eigenen Kopf passend zu machen und die Leerstellen de gusto zu füllen, aber irgendwie wäre es interessanter, das auch mal auf der Leinwand oder der Mattscheibe zu sehen.
Da stimme ich dir voll zu. Wir haben evtl. nur unterschiedlich das Universum weitergesponnen. Aber zeigen, was es sonst noch so gibt (in dieser wunderbarenTM Föderation), wäre / ist eine durchaus spannende Möglichkeit.
 
(Das würde ich bei der nächsten Serie durchaus beachten wollen).
p^^
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