ich poste hier mal meine Meinung aus einem anderen Forum, daher die Wiederholungen auf das bereits hier Gesagte.
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So, habe mir Drakensang gekauft (habe mir vorgenommen es für unter 40Euro zu kaufen und bei Saturn/Hamm hatten sie es für 39,-).
vorweg: ich bin jetzt auch Besitzer des DSA4 Grundregelwerks, "Hardcover Ausgabe", 2.Auflage auf PDF in Farbe. 287 Seiten. Die Schweine haben es nicht für nötig gehalten die Edition irgendwo zu vermerken. Vom Artwork her kann es aber nur 4.1 sein.
Beim Drüberschauen scheint es komplett zu sein und völlig ausreichend um damit zu spielen (samt Magie), zumal es entschlackt ist (z.b. nur 16 Professionen). Geweihtenmagie hab ich allerdings nicht gefunden und ich traue Ulisses eiskalt zu, das vorzuenthalten. D.h. wohl es ist FAST ausreichend.
Da ich kein Wasserzeichen gefunden habe, geht mal davon aus, daß bald jeder Hanswurst seine DSA Version auf dem PC hat (15MB). Viellicht sägts Ulisses samt DSA mit etwas Glück entgültig ab.Möchte jemand eine Kopie
?
Ich habe bislang ca. 12 Stunden gespielt.
Erstmal der Atmosphärische Eindruck:
Ziemlich gut. Es sieht alles sehr weich und warm aus, das Getreide ist eben besonders gelb, überall gibts Schmetterlinge, Pollen in der Luft und Glühwürmchen in den Stollen und starke Bloom Effekte verschleiern die veraltete Graphik. Wirkt eher wie ein Bilderbuch als eine "echte" Welt. Da ich aber kein Graphik-Fetischist bin kriegt sie bei mir immer noch eine 1++ , da der Stil absolut funktioniert.
Besonders gut wirken die Häuser, die das richtige Größenverhältnis haben und eben wie deutsche Dorflandschaft wirken. Das gilt auch für die guten Hintergrund Texturtapeten, die Weitblick vermitteln und wie das Sauerland wirken. Passt zumindest zu Aventurien.
Hervorheben muss man die Figurenanimation, die kein bisschen steif wirken, besonders die Kampfanimation sind im Moment wohl das Beste in PC-Rollenspielen.
Katastrophal ist dagegen, daß es kein Tag-/Nachtrhythmus gibt. So betritt man z.b. Ferdok am späten Nachmittag und muss die nächsten Stunden erstmal in diesem Zwielicht spielen (irgendwann gibts dann Szenenwechsel zu Mittag).
Die Städte wirken im Verhältnis zu anderen PC RPGs Recht belebt auch wenn wichtige Figuren immer am selben Platz stehen, dafür gibts aber einige Dummies, die durch die Gegend marschieren oder Kisten tragen usw.
Es gibt wirklich viele Hinweise auf Aventurien, im Praiostempel kann man sogar seinen Glauben (aka Hintergrundwissen) abfragen lassen. Den Praiostempel mit der passenden Geräuschkulisse betreten zu können hat schon was. Man merkt, daß die Programmierer (teils selber DSA Fans) sich gut auskennen und auch respektbekundet vieles 1:1 übernommen haben.
Die Synchro ist wirklich ausserodentlich gut. Wichtige Passagen und der erste Satz einer Unterhaltung, sowie Kommandobestätigungen sind immer vertont. Ausserdem gegen die Gefährten innerhalb von Quests ab und zu mal einen vetonten Kommentar dazu ab. Überall wird bemängelt das der Rest nicht vertont sei. Ehrlich gesagt stört mich das nicht, da ich ungefähr 10mal schneller lesen kann als die Snychronsprecher sprechen (bei Oblivion habe ich immer weiter geklickt) und zweitens ist das in fast ALLEN ANDEREN RPGs auch so (Ausnahme ist natürlich der grandiose "The Witcher" oder eben Oblivion), nur hier wird es bemängelt
Die Figuren und Gefährten haben eine (klischeehafte) Persönlichkeit und die bemerkt man auch. Leider arbeitet das Spiel damit nicht, es gibt keine Interaktion mit den Gefährten (allenfalls in InGame Videos), eigentlich ein unverzeihliches Versäumnis.
Gameplay:
Die DSA Regeln wurden ca. zu grob geschätzt 60-70% umgesetzt. An manchen stellen wiederum wundert man sich wieviel sie umgesetzt haben. Z.b. gibt es keine PA wenn man von hinten angegriffen wird, allein das macht die Kämpfe sehr taktisch. Als DSA Spieler findet man sich sofort rein (nicht DSA Spieler werden hoffnungslos überfordert). Es werden wirklich viele Proben gewürfelt und Dank Konsole lässt sich nachvollziehen was man gewürfelt hat.
Aber auch hier gibts katastrophale Versäumnisse. So lassen sich weder Attribute selber bestimmten, noch die Rasse oder Klasse. Man kann nur vorgefertigte Kombinationen (wie z.b. Mittelreichischer Scharlatan) nehmen und ein paar AP auf Talente verteilen. Für Attr. reichen die Start AP auch nicht. Im Kampf ist die Position zwar wichtig und die Gefährten behindern sich gegenseitig, das geht aber dadurch kaputt das die GEGNER durch alle durchgehen können. GNA!!
Dazu muss man aber sagen das fast alle Talente nützlich sind, das gibt es so in PC RPGS selten. Ackerbau und Viehzucht oder Abrichten sucht man natürlich vergeblich, diese Entscheidung wird der ein oder andere DSA Spieler vermutlich nicht in seinen Kopp kriegen können aber es gibt noch Fert. wie Menschenkenntnis oder Gassenwissen, die auch wirklich eingesetzt werden ausserdem wird das System dadurch Recht effizient.
Man kann ziemlich viel handwerkeln, Waffen und Werkzeuge schmieden, Bogenbau, Alchimie, Tiere ausweiden, Plfanzen suchen (natürlich mit Pflanzenkunde) und alles ist nützlich.
Im Weg steht natürlich das DSA System selber, so passiert es immer wieder, daß man an entscheidenden stellen als Vollprofi völlig versagt weil man scheisse würfelt. Talent 12 gegen 12/12/12 sind noch lange kein Garant, daß man auch die entscheidende Heilkunde Wundenprobe schafft. Man muss sich natürlich sofort damit abfinden, daß man keine Helden spielt und die routiniertesten Proben immer mal wieder misslingen. Mit zwei Ratten wird ein Talent12 Kämpfer schon nicht mehr fertig (da er nicht ausweichen kann). Da entspricht natürlich dem DSA Mythos allerdings kommen dafür viel zu viele Kämpfe vor. Das heisst in schweren Kämpfen laden,laden,laden,laden bis die Würfel glücklich fallen.
Die Kämpfen schwanken zwischen langweilig leicht und unschaffbar schwer. Die Level haben designtechnisch einige Anfängerfehler (lange Laufwege z.b. oder ewige Widerholungen, wenn ich noch eine Wolfsratte sehe drehe ich durch). Die Gegner verhalten sich von der KI her i.O. und setztn z.b. auch Sonderfertigkeiten ein.
Das das System selber im Weg steht haben die Programmierer wohl selbst bemerkt, deswegen gibt es ein paar absolut notwendige Änderungen, die das Rollenspiel an sich schon immer unspielbar gemacht haben wie z.b. eine nun sehr schnelle Manaregeneration (innerhalb einer Minute ist man wieder voll).
Der Steuerungskomfort wurde in allen Zeitschriften ARG bemängelt, das man z.b. 4mal klicken muss um ein Tier auszuweiden und vieles andere antiquierte. Nein, wie schlimm. Mich hat das gar nicht gestört. Wer keine verweichlichte Pussie ist, dem die neuen PC SPiele wirklichen jeden Handgriff abnehmen müssen wird damit absolut keine Probleme haben. Komplette Entwarnung. Ich sehe vor allem nicht wo andere Spiele einen besseren Komfort hätten. Allein das Verzauberungssystem von Oblivion ist der absolute Horror.
Story/Quests:
Der Hauptplot ist DSA Typisch durchgerailroaded bis zum geht nicht mehr. Natürlich trifft man einige große DSA NSCs, denen man sich als DSA Spieler vor die Füsse werfen kann ohne selber etwas tun zu können. Eigentlich hat kann man keine einzige Entscheidung fällen, sondern nur seinen Charakter reden "lesen" und weitermachen. Dafür ist diese Story aber ziemlich gut und für PC Spiele sehr dicht.
Die Nebenquestdichte ist allerdings sehr hoch und hier werden auch die Fertigkeiten wie Überreden oder Betören verwendet (selten aber kommt vor). z.b. konnte ich mit Menschenkenntnis einmal herausfinden, daß mich ein NPCs angelogen hat. Wirkliche Auswirkungen scheint das bislang aber nicht zu haben. Eigentlich ist es fast egal was man sagt (ausgenommen ob man eine Quest annimmt oder nicht).
Das Spiel arbeitet sehr viel mit Skripten um die Spielwelt zu verändern (d.h. wenn mal ein Gesprächs NPC woanders steht oder reist geschieht das nur weil man vorher einen Auslöser bedient hat). So passierts immer mal wieder, daß man Begegnungen hat oder in Ferdok ein Tempel errichtet wird. Im Gegenzug gibt es keine eigenständige KI der Figuren. Hat alles seine Vor und Nachteile.
Schlimm ist, daß es zwar eine Reisekarte gibt aber die Areale (jedes ca. 1km²) abgeschlossen werden, wenn man dort fertig ist und es nicht mehr besuchen kann (Ausnahme Ferdok).
im Großen und Ganzen ist das ein lineares Adventure mit verdammt viel Rollenspielanteil oder das komplexeste PC Rollenspiel seit ewig mit Adventureanteil. Der Wiederspielwert wird wohl gleich Null sein aber bislang motiviert mich der Ausbau der Helden und die Hauptstory immer weiter zu spielen.
freue mich auf jeden Fall auf ein Addon:
spielen wir mal rum und trauen RadonLabs das Talent zu
- einen Tag/Nacht Rhythmus einzubauen
- die Areal nachträglich besuchen zu können (dürften 2Zeilen Programmcode sein)
- Entscheidungen innerhalb der Quests treffen zu können
- Die Gefährten untereinander interagieren zu lassen.
- freier Zugang zu Rasse,Kultur und Attribute
Nur diese paar Punkte, würde ich behaupten, dies sei das beste Rollenspiel seit Baldur'S Gate und Gothic. So hats den Zug leider knapp verpasst und ohne Zug kommt man nunmal nirgendwo hin. Es gibt zu viele Dinge die so viel besser sein könnten, daß die vorhandenen Dinger ausserodentlich gut sind, macht die Versäumnisse eigentlich umso schlimmer.
Spielbar ists auf jeden Fall und Spass macht es sehr viel aber es geht mehr. Ich heb es exakt auf eine Stufe mit NeverwinterNights2 (das nicht die Versäumnisse von Drakensang hat, dafür GENAU andere, die Drakensang alle hat). Die Atmo von Drakensang gefällt mir allerdings ein ganzes Stück besser.