@Nelly: ich verstehe dich.
@Thema:
... es ist schwer auszudrücken, was ich dazu sagen möchte. Aber ich will es versuchen.
1. Zunächst einmal bin ich der festen Überzeugung, dass es keine allgemein richtige Methode gibt, Spaß zu haben. Wie jemand Spaß hat ist von der Persönlichkeit der Menschen abhängig.
2. Es ist richtig, dass viele Spiele versuchen einen Teil ihres Spaßes aus einer (komplexen / komplizierten / schwierigen / ... ) Taktik oder Strategie zu ziehen.
3. Es ist auch richtig, dass viele Spiele ihre Möglichkeiten nur denjenigen bieten, die einen gewissen Aufwand dafür betreiben.
4. Es ist aber ein Trugschluss davon auszugehen, dass das automatisch ein Plus an Spaß zur Folge hat. Ich persönlich freue mich über die taktischen Möglichkeiten eines D&D 3, bin aber nicht bereit, dafür die komplizierten AoO-Regeln in Kauf zu nehmen oder auf dem Tisch Spielfiguren auszupacken. Mir entgeht beim Spielen also ein großer Teil dessen, was D&D für den Spieler vorgesehen hat. Aber mir entgeht gewiss kein Spaß.
5. Richtig ist hingegen der Schluss, dass derjenige, der soetwas eben will, dann eben auch bereit sein muss, den hierfür erforderlichen Aufwand zu betreiben. Ob die gleiche taktische Tiefe sich vielleicht auch mit weniger Regelaufwand und Hindernissen hätte erreichen lassen, ist für mich eine wichtige Frage. Ich bezweifle das in den meisten Fällen, will mich aber nicht 100% festlegen.
6. Solange man nicht weiß, ob einem so etwas liegt bleibt aber nach wie vor die hohe Lernhürde, die das nun einmal mit sich bringt, und da muss man sich nicht wundern, wenn viele vorher aufgeben. Spiel heißt Spaß. Wenn der Lernprozess keinen Spaß macht ist a) die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Ergebnis auch keinen Spaß hat und stellt sich b) die Frage, ob es nicht ein Designfehler des Spiels ist, dass man erst lange Arbeit ( ist kein Spaß ) leisten muss, bevor man Spaß hat. Macht mir Tennis z.B. als Laie keinen Spaß werde ich es nicht so lange spielen um Profi zu werden. Warum sollte ich?
7. Ich bin daher der Meinung, dass ein Spiel von Anfang an Spaß haben muss und es ist mir wichtig, dass Enthusiasten mit Gelegenheitsspielern gemeinsam Spaß haben können. Sollte sich der ganze Spielspaß nur entfalten, wenn man eine rethorische Gesamtausbildung mit sich bringt, oder an der Schauspielschule war, dann sollen sich andere damit beschäftigen. Es mag für diese Klientel viel zu bieten haben. Aber keinen Spaß für mich.