Thema: Erzählt mir was zu EXTREME VENGEANCE

[Jed Clayton]

Hallo,

Vor einigen Jahren habe ich mal in einem alten Spieleladen ein Exemplar des Rollenspiels "Extreme Vengeance" gesehen. Gekauft habe ich es mir damals nicht.
Ich kann mich vage daran erinnern, dass Extreme Vengeance im Prinzip das RPG über typische Krawall-Action-Filme war, wie Die Hard, Lethal Weapon, The Fast and the Furious (war damals glaub' ich noch nicht erschienen, aber eben so die Richtung ...), die ganzen Dolph Lundgren- und Steven Seagal-Filme.

Für mich wäre nun interessant zu erfahren, was dieses Spiel hat, das nicht auch leicht durch GURPS, HERO, Unisystem, D6 oder vielleicht d20 Modern Roleplaying abgedeckt werden könnte.

Ist Extreme Vengeance als "Film"-Rollenspiel aufgebaut, etwa in der Art wie Hong Kong Action Theater?
Wie parodistisch ist es?
Das frage ich deshalb, weil ich eigentlich reine Verarsche-Systeme, die gar nichts ernst nehmen, nicht so gern habe ... als Vergleich fällt mir das total abgedrehte Macho Women With Guns (Macho-Weiber mit dicken Kanonen) ein, das in der alten Edition eher eine Parodie auf Rollenspiele im Allgemeinen war, nicht so sehr eine Parodie auf eine bestimmte Art von Actionfilmen.

Ich sollte wohl besser fragen: Ist es ein parodistisches Spiel oder ein rein cinematisches? Ist es leicht cinematisch (normale Cinematic-Stufe in GURPS), oder extrem cinematisch (szenen-basiert, Charaktere haben "Heldenaura" oder "Star-Power", Charaktere sterben nicht, u.a.)?
Wäre toll, wenn es zufällig einer kennt.

[Tantalos]

Es ist extrem cineastisch.

Es gibt besondere Effekte wie ADR (Ich hab da vor ner halben Stunde was doofes zum Bösi gesagt - kann ich das nochmal ändern) oder SlowMos um mehr Aktionen in eine Runde zu pressen.
Der Zielanspruch jeder Szene ist auch möglichst viel Aktion und Stunts und Explosionen reinzukriegen und der SL beschreibt dann das Excitementlevel der Szene, die dann angibt, wie schwierig oder leicht die Aktionen durchzuführen sind.

Und deine Erfahrungspunkte werden auch in "Fans" gemessen... da liegt im übrigen auch der Casus Knacktus des System, warum ich es so umständlich finde: deine Erfahrungspunkte sind alle Würfelwürfe eines Abenteuers zusammengerechnet, du musst also ständig mitrechnen, und das ist ziemlich bäh.

[Bombshell]

Hallo,

man spielt in dem System Schauspieler, die eine Rolle in einem Actionfilm haben und darauf sind viele Systemelemente zugeschnitten. Man hat also mehrere Ebenen in dem Spiel:

• Spieler
• Charakter als Schauspieler
• Rolle des Charakters im Film

Das ist also nichts für Immersionisten, da man ständig zwischen den Ebenen 2 und 3 springt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es auch Wettbewerb zwischen den Spielern gibt, da ja jeder möglichst viele Fans haben möchte und zum Teil sehr albern werden kann.

MfG

Stefan

[Tantalos]

Also bei uns ist der Sprung zwischen 2 und 3 nie so richtig aufgetreten. Aber das war auch vor der ganzen "forgy"-Zeit :-)
Damals warn wir einfach bloß Charakter und gut wars.

[Visionär]

Bei Interesse kann ich dir das Spiel inkl. Zusatzband und Abenteuer zu einem vernünftigen Preis überlassen.

[Jed Clayton]

Hallo,

man spielt in dem System Schauspieler, die eine Rolle in einem Actionfilm haben und darauf sind viele Systemelemente zugeschnitten. Man hat also mehrere Ebenen in dem Spiel:

• Spieler
• Charakter als Schauspieler
• Rolle des Charakters im Film

Hi Stefan,

Danke für die Infos. Diese Ebenen Schauspieler/Rolle hat EV damit also mit mindestens zwei anderen Spielen gemeinsam ... mit HKAT (Hong Kong Action Theater) und Das Monster aus der Spätvorstellung. Das ist natürlich nicht wertend gemeint.

"Spätvorstellung" hat ja eher den Fokus auf schlechten Horror- und SciFi-Filmen, aber macht ansonsten ähnliche Sachen (der dritte Band von Krimsu enthält außerdem auch Mafiafilme und Western als Klischees, daher ist es nicht auf ein Genre festgelegt).