Autor Thema: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?  (Gelesen 28308 mal)

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Offline Arldwulf

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #225 am: 21.02.2025 | 20:50 »
Beides entspricht nicht der Wahrheit. Hier kann man das ganz gut nachvollziehen.

5E-Statblöcke sind von der Information her eigentlich genau so aufgearbeitet wie die von 4e, nur ohne Symbole statt Text. Wie gesagt, unter der Haube ist da noch einiges gleich.

Naja...es ist schon so, dass bei 5e NPC Zauber zum Beispiel aus der Spielerzauberliste stammen und darauf verwiesen wird. Was ein Unterschied zur 4e ist.

Offline Sashael

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #226 am: 21.02.2025 | 21:20 »
Was Arldwulf schreibt.

Sobald Zauber ins Spiel kommen, wird wieder nur der Name genannt und dann darf man sich den Kram aus anderer Quelle heraussuchen. Und spätestens wenn die Kreatur mehr als einen Zauber kann  muss man blättern.

Das war in 4E nicht der Fall.
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Online Skaeg

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #227 am: 21.02.2025 | 21:27 »
Was Arldwulf schreibt.

Sobald Zauber ins Spiel kommen, wird wieder nur der Name genannt und dann darf man sich den Kram aus anderer Quelle heraussuchen. Und spätestens wenn die Kreatur mehr als einen Zauber kann  muss man blättern.

Das war in 4E nicht der Fall.
In der Tat, da gab es NSC in diesem Sinne gar nicht erst. Ich kenne zugegebenermaßen nur ein paar 4e-Abenteuer, aber da kommen überall nur Monster mit Angriffen vor.

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob "echte", nach den gleichen Regeln wie SC operierende NSC als Gegner bei 4e überhaupt vorgesehen waren. Wie dem auch sei: Ich habe hier Äpfel mit Äpfeln, also Monster-Statblock mit Monster-Statblock verglichen. Ein nach den Regeln für SC erstellter NSC, der auch die gleiche Präsentation benutzt, hätte bei 4e logischerweise auch genau so viel Platz, also mehrere Seite pro Nase, eingenommen.
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Offline Arldwulf

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #228 am: 21.02.2025 | 21:46 »
In der Tat, da gab es NSC in diesem Sinne gar nicht erst. Ich kenne zugegebenermaßen nur ein paar 4e-Abenteuer, aber da kommen überall nur Monster mit Angriffen vor.

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob "echte", nach den gleichen Regeln wie SC operierende NSC als Gegner bei 4e überhaupt vorgesehen waren. Wie dem auch sei: Ich habe hier Äpfel mit Äpfeln, also Monster-Statblock mit Monster-Statblock verglichen. Ein nach den Regeln für SC erstellter NSC, der auch die gleiche Präsentation benutzt, hätte bei 4e logischerweise auch genau so viel Platz, also mehrere Seite pro Nase, eingenommen.

NPC gibt es in der 4e natürlich, aber nein - diese werden nicht nach den Regeln für Charaktere gebaut. Sie können durchaus auch gleiche Fähigkeiten wie Charaktere haben, z.B. über Charaktertemplates, sind aber dennoch anders erstellt. Dieser Aspekt unterscheidet sich btw. aber auch nicht zur 5e, auch dort werden NPC nicht nach Charakterregeln gebaut.

Generell ist das Gegnerformat in 4e und 5e (also die Darstellung) sehr ähnlich, 5e streicht allerdings zwei Ebenen der Monsterrollen und damit Individualisierung von Gegnern und nutzt Spielerzauber für NSC.

Spart dort also ein wenig am Designaufwand. Aber der Aufwand landet natürlich dann einfach beim Spielleiter.

Offline Streunendes Monster

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #229 am: Gestern um 11:47 »
Gut, das wird grad wieder so ne beknackte Arldwulf gegen den Rest der Welt 4E Diskussion.

Und täglich/wöchentlich grüßt das Murmeltier ... seit 2008  >;D

davon ab und im Ernst und mal Fokus weg von der sachlichen Regelseite:

Ich kann aber verstehen, dass Arldi mit Vorurteilen und Missverständnissen aufräumen möchte.
Die 4e ist auch eine sehr missverstandene Edition.
Vieles in der Kommunikation war misslich, viel enttäuschte Emotionalität war im Spiel.
Und da klammere ich mal keine Seite aus.

Leider wurde auch berechtigte Kritik, wie auch berechtigte Verteidigung, an der 4e allzuoft uncool abgebügelt.

Was mich aber wirklich wundert ist, dass Leute ( >;D ), die seinerzeit sehr forsch gegen einen Vergleich der 4e mit MMORPGs und, you name it!, WoW diskutiert haben und Kritikern an dieser Stelle unlautere Motive attestierten, nun ganz galant zurückrudern und schreiben, dass das ja nie infrage gestellt hätten.
Naja, da kann jede/r selbst suchen, ob hier im :T: oder drüben im Gate, wie die Argumente waren ... und wie vergiftet die Diskussionskultur auf allen Seiten irgendwann wurde.
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Offline nobody@home

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #230 am: Gestern um 12:25 »
Was mich aber wirklich wundert ist, dass Leute ( >;D ), die seinerzeit sehr forsch gegen einen Vergleich der 4e mit MMORPGs und, you name it!, WoW diskutiert haben und Kritikern an dieser Stelle unlautere Motive attestierten, nun ganz galant zurückrudern und schreiben, dass das ja nie infrage gestellt hätten.
Naja, da kann jede/r selbst suchen, ob hier im :T: oder drüben im Gate, wie die Argumente waren ... und wie vergiftet die Diskussionskultur auf allen Seiten irgendwann wurde.

Tscha -- wenn die Leute, die seinerzeit mit dem Argument gekommen sind, an einem sachlichen Vergleich mit WoW Interesse gehabt hätten, wäre das vielleicht damals schon recht interessant geworden. Aber soweit ich den Krawall noch in Erinnerung habe, ging's den meisten (oder wenigstens den lautesten) ja in erster Linie nur darum, die 4. Edition damit als "nicht mehr D&D!" abzuwatschen, und das kam naturgemäß nicht besonders konstruktiv an.

Offline Arldwulf

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #231 am: Gestern um 12:32 »
Was mich aber wirklich wundert ist, dass Leute ( >;D ), die seinerzeit sehr forsch gegen einen Vergleich der 4e mit MMORPGs und, you name it!, WoW diskutiert haben und Kritikern an dieser Stelle unlautere Motive attestierten, nun ganz galant zurückrudern und schreiben, dass das ja nie infrage gestellt hätten.
Naja, da kann jede/r selbst suchen, ob hier im :T: oder drüben im Gate, wie die Argumente waren ... und wie vergiftet die Diskussionskultur auf allen Seiten irgendwann wurde.

Ich hoff mal nicht, das irgendwer jemandem unlautere Motive unterstellt hat. Meine Aussage dazu war eigentlich immer das es falsch sei so etwas zu machen. Das man stattdessen generell niemandem Motive für die eigene Argumentation unterstellen sollte sondern auf die Regeln schauen sollte.

Ich denke dies ist auch immer noch der beste Weg.

Was den WoW Teil angeht: Es gibt nun einmal die Aussage in einem Interview aus der Anfangszeit der 4e in der schon damals gesagt wurde man habe sich WoW als Inspiration angeschaut.

Und zumindest der Gedanke "Teamplay ist wichtig" ist davon auch gewiss ins Spiel eingeflossen, 4e ist ein Spiel was sehr stark auf Zusammenarbeit setzt.

Das Problem ist nur, dass diese Aussage dann auf alles gemünzt wurde. Schau auf den Threadtitel, da steht halt nicht: D&D nahm Inspiration von verschiedenen Quellen, auch MMORPGs. Sondern "es ist genau dies".

Dabei ging das Interview danach noch weiter, es wurden weitere Inspirationsquellen genannt. Fantasyromane. Alte D&D Editionen. Die Aussage damals war man habe sich all diese Dinge angeschaut und überlegt was man daraus übernehmen kann. Und man kann durchaus auch bei diesen Inspirationen konkrete Dinge nennen die in die Regeln einflossen.

Und natürlich sagte man dort auch was man verbessern könne. In dem gleichen Interview gab es auch einen interessanten Satz: "Das erste was wir uns für die neue Edition überlegt haben war, dass wir ein besseres System wollen um Fertigkeiten länger und häufiger ins Spiel einzubringen.".Diese Dinge gingen nur stärker unter, unter all den lauteren "Das ist doch WoW" Rufen.

Das heute also die Aussage "wir haben uns auch von WoW inspirieren lassen, das war damals sehr erfolgreich und wir wollten schauen was machen die richtig, was können wir davon lernen" keinen schockiert liegt einfach dran: Die Aussage gab es damals auch schon.

Aber kritisiert wurde nicht diese Aussage, sondern der Schluss daraus das System müsste deshalb auch wie WoW sein. Und das alle Regelelemente die dem widersprechen deshalb eigentlich ja gar nicht so gedacht seien oder Texte aus dem Buch die dem widersprechen nicht das seien wie das Spiel sei.

Und im Prinzip hat sich daran wenig geändert. Noch heute bekommt man gute, sachliche Antworten und positives Feedbback wenn man Dinge schildert die im Buch stehen. Und trotzdem immer wieder sehr absolute Aussagen von Leuten die sagen "eigentlich kenn ich davon nur XYZ" oder "das hab ich noch nie versucht und würde es such nie". Oder die dann sagen "Oh, sowas gibt es? Wusste ich nicht", was natürlich die positivere Variante davon ist.
« Letzte Änderung: Gestern um 12:33 von Arldwulf »

Offline Sashael

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #232 am: Gestern um 14:41 »
Tscha -- wenn die Leute, die seinerzeit mit dem Argument gekommen sind, an einem sachlichen Vergleich mit WoW Interesse gehabt hätten, wäre das vielleicht damals schon recht interessant geworden. Aber soweit ich den Krawall noch in Erinnerung habe, ging's den meisten (oder wenigstens den lautesten) ja in erster Linie nur darum, die 4. Edition damit als "nicht mehr D&D!" abzuwatschen, und das kam naturgemäß nicht besonders konstruktiv an.
Also in den offline Diskussionen, in diesem ich damals verwickelt war, ging es mit diesem Argument darum, D&D 4 den Status als Rollenspiel komplett abzuerkennen.

Das ist dann schon nicht mehr "nicht konstruktiv".
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Offline flaschengeist

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #233 am: Gestern um 15:07 »
Also in den offline Diskussionen, in diesem ich damals verwickelt war, ging es mit diesem Argument darum, D&D 4 den Status als Rollenspiel komplett abzuerkennen.

Das ist dann schon nicht mehr "nicht konstruktiv".

Das kannst du laut sagen. Als Außenstehender wirkt dieser Vorwurf auf mich schlicht absurd (habe 2005-2010 zufrieden in meiner Studentenblase hauptsächlich D&D 3.5 und etwas Shadowrun 4 gespielt, weswegen der "Edition War" rund um das Erscheinen der 4e völlig an mir vorbei gegangen ist). Solche extremen Aussagen lassen sich imho auch nicht mehr rational sondern nur noch psychologisch verstehen. 
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
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Offline Arldwulf

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #234 am: Gestern um 15:31 »
Ich würde es nicht ganz so harsch ausdrücken.

Die Kritiker damals waren ja kein Fall für den Psychologen sondern einfach nur Rollenspieler wie du und ich, die in den meisten Fallen sogar genau das gleiche von einem Rollenspiel wollten.

Und es gab neben all den Flammen durchaus auch ruhige, sachliche Kritik. Zum Flame Wars kam es damals hauptsächlich wegen einer hohen Diskrepanz zwischen Beteiligung an den Diskussionen und Beteiligung am Spiel. Es waren sehr viele Leute involviert welche die 4e gar nicht oder nur vom durchblättern oder einzelnen kurzen Testrunden kannten. Die dann auf Leute trafen die sehr viel spielten und sich wunderten warum diese vermeintlich ein anderes Spiel spielten.

In einer idealen Welt hätte dann der Schritt passieren können zu sagen: Mhh, diese Regel kannte ich noch gar nicht - klingt interessant. Ja, das ist hilfreich.

Aber stattdessen entstanden zwei Spiele, eines in den Diskussionen welches Spieler einschränkt, Improvisation ausschließt und nur noch Kampfregeln hat bei denen man nur tun kann was man als koolPowerZ hat.

Und eines wie es in den Büchern steht. Diese beiden Wahrnehmungen waren damals so widersprüchlich, dass Leute sich regelrecht angefeindet haben darüber. Aber es führt halt dazu, dass man bei vielen Kritikpunkten welche an der 4e geäußert werden sagen müsste: Mhh, das klingt ja furchtbar - ne sowas würde ich auch nicht spielen wollen. Hier ist ein 4e Regelbuch, probier es mal damit. Da sind genau diese Punkte angegangen.

Und im Nachhinein wünschte ich durchaus es hätte da bessere Wege gegeben mit Spielbeispielen Leuten das eigentliche Spiel und dessen Regelhilfen nahe zu bringen. Ich habs ein paar mal versucht, daher kommt ja das hübsche "Ah, Arldwulf wieder - der spielt ja ein ganz anderes Spiel!" Meme.

Meiner Meinung nach denken Leute die sowas sagen zu wenig nach was die Bedeutung der Worte eigentlich ist. Denn letztlich ist da mehr dran als es auf den ersten Blick vielleicht aussagt. Ja, es sind immer noch zwei verschiedene Spiele, immer noch existiert dieses D&D 4e welches ich mal als "Discussed&Debated" bezeichnet habe neben der Variante die andere Spieler (nicht nur ich natürlich) schon öfter mal mit Verweis auf konkrete Regeln angesprochen haben. Mit Spielbeispielen und Begründungen warum eine Regel hilft.

Aber die andere Variante hält sich halt und am Ende: es ist doch auch ok, niemand muss überzeugt werden dem ganzen eine Chance zu geben und wer es doch tut und feststellt: ok, ist nichts meins wird dafür auch seine Gründe haben.
« Letzte Änderung: Gestern um 15:44 von Arldwulf »

Offline flaschengeist

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #235 am: Gestern um 16:25 »
Ich würde es nicht ganz so harsch ausdrücken.

Die Kritiker damals waren ja kein Fall für den Psychologen sondern einfach nur Rollenspieler wie du und ich, die in den meisten Fallen sogar genau das gleiche von einem Rollenspiel wollten.

Da hast du mich missverstanden - ich meinte nicht "Fall für den Psychologen" sondern, dass extreme Aussagen sich oft nicht auf die Inhaltsebene sondern z.B. auf die Beziehungsebene der Kommunikation beziehen.
Wir alle kommunizieren - mehr oder weniger bewusst - auf verschiedenen Ebenen (nach Schulz von Thun auf vier). Also alles ganz menschlich. Und es lehrt, dass es keinen Sinn macht, sich an der Inhaltsbene der Kommunikation abzuarbeiten, wenn der Sender gar nicht auf Inhaltsebene sendet.
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Offline D. M_Athair

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #236 am: Gestern um 23:12 »
1.) "Everyone is a wizard"
Eigentlich ganz interessant, und vielleicht besser als der streng nichtmagische Kämpfer in der hochmagischen Welt. Das Problem war dass es nicht wirklich zum bestehenden D&D Fluff passte. Dadurch waren die Martial Powers immer etwas komisch, insbesondere der rüstungsignorierende Schaden. Earthdawn hatte genau das umgekehrte Problem. Da waren Krieger vom Fluff her magisch, aber der Crunch war recht traditionell AD&D-ähnlich. Man hätte beides zusammen gebraucht.
So schade, dass aus der angekündigten 4E-Umsetzung von Earthdawn nichts geworden ist.
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #237 am: Heute um 08:51 »
NPC gibt es in der 4e natürlich, aber nein - diese werden nicht nach den Regeln für Charaktere gebaut. Sie können durchaus auch gleiche Fähigkeiten wie Charaktere haben, z.B. über Charaktertemplates, sind aber dennoch anders erstellt. Dieser Aspekt unterscheidet sich btw. aber auch nicht zur 5e, auch dort werden NPC nicht nach Charakterregeln gebaut.
Das steht im 5E DMG nunmal anders. Ja, die Option, Standard-Statblocks zu verwenden, die nicht direkt einer der SC-Klassen entsprechen, gibt es; aber die Erstellung von NSC nach den gleichen Regeln wie SC (und auch die Verwendung von Klassenstufen bei Monstern) ist eben auch vorgesehen.

Die Streichung der expliziten Monsterkategorien, insbesondere der Minions, erachte ich als Fortschritt.
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #238 am: Heute um 09:27 »
So schade, dass aus der angekündigten 4E-Umsetzung von Earthdawn nichts geworden ist.

Ja, als ich das damals gesehen hatte dachte ich sofort dass das wirklich gut zusammen passt.

Sobald Zauber ins Spiel kommen, wird wieder nur der Name genannt und dann darf man sich den Kram aus anderer Quelle heraussuchen. Und spätestens wenn die Kreatur mehr als einen Zauber kann  muss man blättern.

Da stellt sich natürlich die Frage: warum druckt man in 5E den Spruchtext nicht einfach in den Stat Block?
Logischerweise weil dann der Stat Block sehr lang wäre. Ein kürzerer Statblock ist nur möglich indem Monster/Sprüche/Kräfte weniger komplex sind (oder man annimmt dass die 5E Beschreibungen unnötig lang sind).

Man kann also nicht höhere Komplexität/Detailfülle und gleichzeitig kurze Stat Blocks haben. Aber wenn man   
ersteres will dann ist es halt seht praktisch wenn die Feuerbälle der Monster genauso funktionieren wie die die die SC dauernd einsetzen. Und elektronisch ist blättern ja eh kein Thema.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Offline Sashael

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #239 am: Heute um 09:44 »
Tatsächlich hat die 4E mit ihren Schlagwörtern die Beschreibungen aller Kräfte stark vereinfacht.
Vor allem bei Zaubern wird vor und nach D&D 4 sehr viel Flufftext verwendet, der nur wenig zur Präzisierung beiträgt.

@Skaeg
Agree to disagree.

NSC als SC erschaffen halte ich für verschwendete Lebenszeit und die Monsterrollen waren eine großartige Bereicherung für mich als SL.
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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #240 am: Heute um 09:48 »
Die Streichung der expliziten Monsterkategorien, insbesondere der Minions, erachte ich als Fortschritt.

Ist doch auch ok. Aber es sorgt halt für ein paar Nebenwirkungen. Die offensichtlichste sind weniger individuelle Gegenspieler. Wenn man auf eine typische 4e Gegnergruppe trifft ist das halt nicht die Bande von fünf Orks, sondern diese haben verschiedene Fähigkeiten und Herangehensweisen. Das erleichtert Individualisierung und Beschreibung.

Auch das Balancing wird dadurch stark beeinflusst, denn um Minions einerseits zu streichen und andererseits das Konzept beizubehalten führte man BA und Multiplikatoren für Begegnungsschwierigkeit ein.

Die Regeln zum Encounterbau der 5e erzeugen wieder sehr viel ungenauere und schlechter einschätzbare Ergebnisse. Erst recht wenn Zauber oder zauberähnliche Effekte ins Spiel kommen

Oder umgedreht betrachtet, die Regeln zur Begegnungserstellung der 4e waren ziemlich brauchbar.

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #241 am: Heute um 09:50 »
@Skaeg
Agree to disagree.
Nope. Die Behauptung "dort [5E] werden NSC nicht nach Charakterregeln gebaut" ist nicht korrekt. Da gibt's kein "disagree".

Ob das gut oder schlecht findest - und ich finde es gut, regelseitig unterstützt die Option zu haben - ist eine andere Frage.
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Offline Sashael

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #242 am: Heute um 09:55 »
Nope. Die Behauptung "dort [5E] werden NSC nicht nach Charakterregeln gebaut" ist nicht korrekt. Da gibt's kein "disagree".
Agree to disagree.
"Ja natürlich ist das Realitätsflucht. Was soll daran schlecht sein? Haben Sie sich die Realität in letzter Zeit mal angesehen? Sie ist grauenhaft!"


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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #243 am: Heute um 09:58 »
Nope. Die Behauptung "dort [5E] werden NSC nicht nach Charakterregeln gebaut" ist nicht korrekt. Da gibt's kein "disagree".

Ob das gut oder schlecht findest - und ich finde es gut, regelseitig unterstützt die Option zu haben - ist eine andere Frage.

Du würdest aber schon zustimmen, dass es sich um eine Optionale Regel handelt, welche im Monsterhandbuch und Abenteuern üblicherweise nicht angewandt wird?

Darum ging es in der obigen Aussage, diese bezog sich ja auf Statblocks. Wenn du unbedingt Gegner als nach SC Regeln gestaltet haben willst geht das btw. sowohl in 4e als auch 5e, hindert dich ja niemand daran. Es hat nur in beiden Fällen negative Auswirkungen auf Balancing und Aufwand, aber wenn dies jemanden nicht stört würde es ihn wohl auch editionsübergreifend nicht stören.
« Letzte Änderung: Heute um 10:01 von Arldwulf »

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #244 am: Heute um 10:02 »
Tatsächlich hat die 4E mit ihren Schlagwörtern die Beschreibungen aller Kräfte stark vereinfacht.
Vor allem bei Zaubern wird vor und nach D&D 4 sehr viel Flufftext verwendet, der nur wenig zur Präzisierung beiträgt.

Yep. Man kann ja über die Präsentation der D&D4-"Powahz" sagen, was man möchte, aber vergleichsweise kompakt waren sie. Wenn ich in der Edition nach etwas suche, das der "klassischen" Zauberbeschreibung näher kommt, dann sind das noch am ehesten die Rituale...und die sind dann ohnehin schon wieder eher etwas für die Momente im Spiel, in denen man die Zeit zum Nachschlagen hat.

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #245 am: Heute um 10:08 »
Ist doch auch ok. Aber es sorgt halt für ein paar Nebenwirkungen. Die offensichtlichste sind weniger individuelle Gegenspieler. Wenn man auf eine typische 4e Gegnergruppe trifft ist das halt nicht die Bande von fünf Orks, sondern diese haben verschiedene Fähigkeiten und Herangehensweisen. Das erleichtert Individualisierung und Beschreibung.
Das hat nichts mit der Minion-Kategorie zu tun und ist bei 5E genau so. Es ist sogar einfacher, Monster einfach mit ein paar HD, einer anderen Waffe oder sowas aufzumöbeln. 

Zitat
Auch das Balancing wird dadurch stark beeinflusst, denn um Minions einerseits zu streichen und andererseits das Konzept beizubehalten führte man BA und Multiplikatoren für Begegnungsschwierigkeit ein.
Andersherum wird ein Schuh 'draus: Die Kategorie Minion war in 4e designbedingt notwendig, damit leicht umzukloppende Monster, die aber in größerer Anzahl eine Bedrohung darstellen, angesichts der stark hochskalierenden Angriffs- und Schutzwerte existieren können. In 5E (und so wie ich das überblicke, auch in pre-3.x) rutschen einstmals gefährliche Monster allmählich und organisch in diese Kategorie.
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Offline Arldwulf

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #246 am: Heute um 10:12 »
Yep. Man kann ja über die Präsentation der D&D4-"Powahz" sagen, was man möchte, aber vergleichsweise kompakt waren sie. Wenn ich in der Edition nach etwas suche, das der "klassischen" Zauberbeschreibung näher kommt, dann sind das noch am ehesten die Rituale...und die sind dann ohnehin schon wieder eher etwas für die Momente im Spiel, in denen man die Zeit zum Nachschlagen hat.

War allerdings im Nachhinein betrachtet auch eines der Probleme. Durch die kompakte Schreibweise wirkten die Manöver, Zauber und Gebete alle "gleicher" als sie eigentlich waren. Es förderte halt den Effekt das Leute beim Drüberblättern über das Buch sagten "alle machen das gleiche!" selbst dann wenn der eine mit dem Schwert zuschlug, der nächste einen sich ausbreitenden Feuerball erschuf und ein Dritter einen Engel herbei rief und ein vierter sich unsichtbar machte.

Man könnte jetzt sagen: ok, aber Wände aus Text sehen auch alle gleich aus. Aber sie laden nicht so schön zum Überfliegen ein. Stehen nicht in farblich markierten Kästchen.

Für Spieler und Spielleiter ist die kompakte Schreibweise ein Segen und wirklich hilfreich. Ich hab ganze Abenteuer gespielt ohne einmal im Buch nachschlagen zu müssen.

Aber für die Edition war es einer der Gründe für die Flamewars.
« Letzte Änderung: Heute um 10:14 von Arldwulf »

Offline Arldwulf

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #247 am: Heute um 10:27 »
Es ist sogar einfacher, Monster einfach mit ein paar HD, einer anderen Waffe oder sowas aufzumöbeln. 

Und die 4e bietet dies als Möglichkeit, aber gleichzeitig eben noch mehr. Das sind die Monsterrollen. Ich kann damit sehr schnell sagen: dieser Gegner ist eher hinterhältig, beweglich oder jemanden verteidigend, eher aggressiv oder sich im Hintergrund haltend oder auf Unterstützung anderer ausgelegt.

Und diese Entscheidung beeinflusst direkt die Werte des Gegners so wie dies in deinem Beispiel die Wahl einer Waffe tut (die ich natürlich ebenfalls weiter individualisieren kann)

Also ja...die Entscheidung der 5e Designer Monsterrollen wieder zu streichen machte Gegner wieder weniger individuell. Leider.

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #248 am: Heute um 10:27 »
Tatsächlich hat die 4E mit ihren Schlagwörtern die Beschreibungen aller Kräfte stark vereinfacht.
Vor allem bei Zaubern wird vor und nach D&D 4 sehr viel Flufftext verwendet, der nur wenig zur Präzisierung beiträgt.

Frühe Editionen ja. 5E eher nicht. Ich hab mal Flaming Sphere verglichen. Macht in 4E und 5E fast das gleiche, und die Beschreibung ist erstmal ziemlich gleich lang (120 Wörter). In 5E kommen dann nochmal ~50 für:

"When you move the sphere, you can direct it over barriers up to 5 feet tall and jump it across pits up to 10 feet wide. The sphere ignites flammable objects not being worn or carried, and it sheds bright light in a 20-foot radius
and dim light for an additional 20 feet."

dazu. Es ist Zusatzinformation die hilft wenn das Spielfeld dreidimensionaler ist und nicht nur aus Wand/freies Feld besteht. Das trägt definitiv zur Präzisierung bei.

Abgesehen davon sind Schlagworte auch nichts anderes als auslagern von Regeltexten.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
Im Rollenspiel ist auch hinreichend fortschrittliche Technologie von Magie zu unterscheiden.
Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

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Re: D&D 4E besseres P&P MMORPG, oder was?
« Antwort #249 am: Heute um 10:29 »
Du würdest aber schon zustimmen, dass es sich um eine Optionale Regel handelt, welche im Monsterhandbuch und Abenteuern üblicherweise nicht angewandt wird?
Nicht in dem Sinne, als dass es eine Standardregel gibt, von der diese abweicht. Und ja, die meisten NSC-Statblocks sind verkürzt, selbst wenn ihnen erkennbar eine bestimmte SC-Klasse zugrundeliegt. Aber selbst diejenigen, bei denen es anders ist, sind mechanisch SC-näher als bei 4e; unter anderem, wie du selber schreibst, weil sie Magie in der gleichen Weise anwenden wie SC.

Nur damit das klar ist, finde ich 5E auch nicht ideal. Wenn dein Charaktererschaffungssystem so komplex ist, dass selbst wichtige NSC der Einfachheit halber nicht vollständig beschrieben werden, ist es für meinen Geschmack zu komplex. Ich habe ja absichtlich auch andere D&D-Editionen mittels des verlinkten Beispiels erwähnt.

Zitat
Darum ging es in der obigen Aussage, diese bezog sich ja auf Statblocks. Wenn du unbedingt Gegner als nach SC Regeln gestaltet haben willst geht das btw. sowohl in 4e als auch 5e, hindert dich ja niemand daran.
In der Tat ging es um die Statblocks. Und der Statblock eines voll ausgearbeiteten Charakters ist bei 4e länger als der eines solchen Charakters bei anderen Editionen; bei Monstern ist die Situation identisch.
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