Ein "und was macht ihr heute abend" hätte den potentiellen Abweichlern Gelegenhiet gegeben sich zu äußern. In der Situation wie oben beschrieben wären sie voraussichtlich mitgegangen und eine Menge Trubel vermieden worden. Ansonsten erwischt es eben nicht alle Spieler.
Ob ich jetzt folgende Szene abläuft:
SL: "Als ihr euch demnächst alle wieder in eurer Kneipe einfindet, ist diese gerammelt voll."
Spieler: "Mein Char geht doch nie wieder in diese Kneipe."
SL: "OK, als alle außer SC1 sich in der Kneipe einfinden,...."
oder ob man folgende Szene nimmt:
SL: "Macht ihr demnächst mal wieder etwas gemeinsam?"
*Spieler1 bis 4 schauen sich an.* Bis auf Spieler 1 bejahen alle diese Frage.
SL: "Und was wollt ihr demnächst gemeinsam machen?"
Spieler2: "Wir wollen mal wieder in unser Stammlokal gehen und die Sau rauslassen."
SL: "OK, als alle außer SC1 sich in der Kneipe einfinden,...."
oder auch folgende Szene:
SL: "Macht ihr mal wieder etwas zusammen und wenn ja, wo?"
*Spieler1 bis 4 schauen sich an.* Bis auf Spieler 1 bejahen alle diese Frage.
Spieler2: "Wir verabreden uns zum gemeinsamen bowlen."
SL: "OK, als alle außer SC1 sich auf der Bowlingbahn einfinden,..."
Das ist doch gehupft wie gesprungen. Ich kenne meine Spieler und ihre Chars. Und sollten sie überraschenderweise doch mal was anderes tun, so können sie ja gerne ihren Mund aufmachen und Einspruch erheben.
Aber ich frage ja auch nicht jeden Spielabend nach, ob die Chars ihre Zähne putzen, Haare waschen, vor dem Arbeitstag aufs Klo gehen, sich frische Klamotten anziehen und hinters ich die Haustür verschließen.
Es gibt einfach Sachen, die kann man implizit annehmen, ohne sie extra nachzufragen.
Bezüglich Bombenort:
Wenn die SC gezielt angegriffen werden ist die Chance, wie auch der Ort der Bombe abhängig von den Maßnahmen, die sie ergriffen haben um sich zu schützen. (OK - die meisten Chars sind so unauffällig wie Leuchtreklame auf dem Friedhof, aber eben nicht alle)
Hier wäre ich gegenüber Manipulationen sehr kritisch.
Ja, dann sollen die Spieler diese Maßnahmen aber VORHER erwähnen. Wenn kein Spieler solche Maßnahmen erwähnt, dann gehe ich davon aus, dass sie keine treffen.
NACH dem Bombenanschlag zu jammern: "Wähäh, ich scanne doch jede Kneipe, die ich betrete nach Sprengstoffen ab." halte ich für schlechten Spielstil.
Wenn, dann erwähnt man solche Sachen VORHER. (Entweder schon gleich bei der Charerschaffung:" Übrigens, mein Char ist paranoid." oder wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt:" Da wir ja einem Bomebneleger auf der Spur sind, scanne ich Gebäude, die ich betrete erstmal eine halbe Stunde nach Sprengstoffen ab."
Sind die Charaktere Zufallsopfer, wäre das ein Umweltereignis, aber wenn dazu die Wahrscheinlichkeit erheblich manipuliert worden wäre, würde ich halt Dauerschäden ausschließen bzw. Härtekompensation gewähren.
Ja, gegen Dauerschäden bin ich sowieso.
Aber ob Chars Dauerschäden erleiden dürfen oder nicht, ist imho einen eigenen Thread wert und hat wenig mit SL-Willkür zu tun.
Hier wird einfach von einem für den Spielleiter praktischen Schadensniveau durch die Bank ausgegangen. Auch hier ist je nach Hintergrund ggf. von durchaus unterschiedlicher Haltbarkeit der Charaktere auszugehen, ggf. Prüfung zumindest der näheren Umgebung durch die Chars und auch Bomben werden nicht beliebig groß (vor allem, da die Bombe ja bereits bekannt ist) und richten auch keine verlässlichen Verwüstungen an.
Klar, man kann es entweder Rollmaster mäßig machen und jede Verschürfung einzeln auswürfeln.
Oder man löst das ganze eben cineastisch: "Eure Kleidung ist zerfetzt, irh blutet aus zahlreichen Wunden und euer Haar ist angesengt."
Oder man macht das ganze sogar über Schnittechniken:
"Ihr hört einen gewaltigen Knall, dann wird euch schwarz vor Augen.
Das nächste, was ihr mitbekommt, ist ein weißes Licht, das langsam auf euch zukommt. Als ihr die Augen öffnet, bemerkt ihr, dass ihr im Krankenhaus liegt und das weiße Licht die Lampe eines Arztes ist, der euch anleuchtet."
Würfel haben nicht den Charakterfehler sich für hoch künstlerisch wertvolle Geschichtenerzähler zu halten und daraus Sonderrechte abzuleiten. Sie sind ansonsten so gut wie derjenige, der die dahinter liegenen Verteilungen designt hat, sind transparent und in ihrer Wirkung für alle nachlesbar und in ihrem Auftreten konsistent.
Naja, die größte Charakterschwäche eines Würfels ist, dass er keinen Charakter hat.
Der Würfel leitet sich nicht selber Sonderrechte ab, aber die Spieler neigen dazu, dem Würfel unüberlegt Sonderrechte zu geben.
Würfelergebnisse sind konsistent? LOL
Also Würfelergebnisse liefern mit das Inkonsistenteste, was ich in meiner langjährigen Zeit als Rollenspieler erlebt habe.
Die Wirkung eines Würfels ist vielleicht transparent, wenn man 1000 Bombenattentate auswürfelt, weil dann das Gesetz der großen Zahlen greift. (Und selbst in diesem Fall ist das Ergebnis nur zu einer gewissen Wahrscheinlichkeit transparent.)
Aber bei einem einzelnen Bombenattentat, ist nichts transparent. Da müsste man schon die genaue Form des Würfels, seine Flugbahn, die Oberflächenbeschaffenheit des Tisches, die Luftbewegung etc. miteinbeziehen und einige schwierige Differentialgleichungen lösen, um die Entscheidung eines Würfels transparent zu machen.
Nein, verglichen mit einem Würfel, kann man in einem SL noch lesen, wie in einem offenen Buch. Würfel sind das ziemliche Gegenteil von Transparenz.
Zum Design: Bei leider sehr viele Systemen haben sich die Autoren scheinbar keine Gedanken über Design gemacht. Und selbst wenn, dann haben sie das generisch für alle Spielgruppen, die dieses System spielen gemacht.
Sie haben die Regeln aber nicht für diese spezielle Runde designt. Und sie haben schon gar nicht die Regelnl für diese spezielle Szene designt.
Und sie sind vor allem nicht eingeschnappt, wenn man mal anspricht, dass dieses oder jenes Ergebnis mal nicht so das Gelbe vom Ei ist.
Keine Ahnung.
Mit meinem SL kann ich darüber reden, wenn ich mit seiner Entscheidung unzufrieden bin und er erläutert mir, warum er sich so entschieden hat, wie er sich entschieden hat.
Ein Würfel schaltet jedoch auf Stur und verweigert jeden Kommentar.
Und wenn ihr einen eingeschnappten SL hat, ist denke ich mal das ein persönlicher Charakterfehler des SLs. Das Problem hättet ihr aber auch, wenn die Spieler die Szenen bestimmen oder wenn der SL plötzlich ein Spieler wäre. Oder wenn man außerhalb des Rollenspiels mit der Person eine Meinungsverschiedenheit hat.
Hier solltet ihr vielleicht OT mal mit eurem SL reden und ihn darauf hinweisen, dass er nicht sofort eingeschnappt sein soll, nur weil man seine Ideen nicht für toll hält. - Das hat aber imho auch wenig mit SL-Willkür zu tun. (Sondern ist halt einfach eine Charakterschwäche. Egal ob mit oder ohne SL-Willkür.)
Auf alle Fälle ist das ein persönliches Problem eures persönlichen SLs und ich kann dir versichern, dass andere SLs nicht eingeschnappt sind.