Du bist schon ziemlich analfixiert, kann das sein? Sorry, ich z.B. finde, das derartige Aktionen (Vergewaltigungen etc. pp.) nichts in einem Spiel zu suchen haben.
Ich habe nie geschrieben, dass ich das bei jedem Spieler tue. Ich habe nur geschrieben, dass das auch für unsterbliche Chars ein Grund ist, einen Plan zu schmieden und nicht blindlings hineinzurennen.
Und ich habe geschrieben, dass das Bangen "Hoffentlich wird mein Char nicht getötet", genau so groß ist wie das Bangen "Hoffentlich wird mein Char nicht vergewaltigt".
Und falls dir Vergewaltigung zu krass ist, dann nehme halt Diebstahl: Bei Diebstahl ist das Bangen zugegebenermaßen nicht ganz so groß wie bei einem möglichen Tod oder einer möglichen Vergewaltigung, aber auch bei Diebstahl kann Spannung entstehen. Und auch Diebstahl ist (ebenso wie Tod oder Vergewaltigung) ein Grund, nicht einfach die Räuberhöhle zu stürmen.
Desweiteren habe ich doch gesagt, dass ich die Wünsche meiner Spieler akzeptiere: Wenn jemand sagt, dass eine Vergewaltigung ein No go ist, dann akzeptiere ich das genau so, wie den Wunsch des zweiten Spielers, dass Charaktertod ein No go ist. (Bzw. falls sich jemand nicht traut, das laut auszusprechen, dann verzichte ich auch freiwillig darauf, falls die Chance besteht, dass der Spieler keine Lust darauf hat.)
Und ICH möchte nicht einem Mißbrauchsopfer nicht erzählen, das es niedergeschlagen und vergewaltigt wird...
Und ICH möchte generell niemanden in einem SPIEL etwas erzählen, worauf er keine Lust hat. (Wenn ein Spieler auf Vergewaltigungen keine Lust hat, dann werde ich seinen Char nicht vergewaltigen. Und wenn ein Spieler auf Charaktertode keine Lust hat, dann werde ich seinen Charakter nicht sterben lassen.)
Desweiteren habe ich oben nur die These widerlegt, dass Tod das einzige Mittel wäre, um dass die Spieler bangen können.
Es geht auch darum, was dem SL Spaß macht.
Es geht darum, was ALLEN Spielern Spaß macht. Und der SL hat auf die Befindlichkeiten der Spieler Rücksicht zu nehmen.
Nur weil der SL Spaß an Vergewaltigungen und Mord hat, heißt das noch lange nicht, dass er seine Vergewaltigungs- und/oder Mordfantasien an den Chars auslassen muss. Man sollte in diesem Fall einen Kompromiss finden. (Anstatt also SCs zu vergewaltigen und zu töten, könnte man in diesem Fall vielleicht NSCs vergewaltigen und/oder töten.)
Es geht im RPG nicht um Realismus, sondern um Spaß. Und wenn es unrealistisch ist, dass der Char nicht vergewaltigt wird, so wird er trotzdem nicht vergewaltigt, falls es sonst den Spaß senkt. Und wenn es unrealistisch ist, dass der Char überlebt, so wird er trotzdem überleben, falls man sonst den Spaß senkt.
Und es geht auch darum, das die Spieler an Situationen Spaß haben, bei denen es um Leben und Tod geht.
Wenn die Spieler an Charaktertoden Spaß haben, dann können auch gerne welche vorkommen.
Wenn die Spieler an Vergewaltigungen Spaß haben, dann können auch gerne welche vorkommen.
Falls der Spieler aber sagt, dass ihm das eine oder das andere keinen Spaß macht, dann sollte man auf den Spieler Rücksicht nehmen.
Spätestens nach dem 5 Kampf, bei dem maximal deren Rosette auf dem Spiel steht, wird es langweilig.
Hey, es steht immerhin die Jungfräulichkeit auf dem Spiel.
Was glaubst du, ist spannender: Ein Kampf bei dem das Leben auf dem Spiel steht oder ein Kampf, bei dem die Jungfräulichkeit auf dem Spiel steht?
Wo glaubst du, fiebern die Spieler mehr mit und bangen stärker um ihren Char?
Wie gesagt: Ich spiele auch regelmäßig Cthulhu: Und wenn dort ein Char stirbt, zuckt man kurz mit den Schultern und packt seinen Zweitchar aus. Der Tod hat nur wenig spannendes. Als wir aber mal gegen eine Sekte gekämpft haben, die ihre Opfer nicht tötet, sondern ihre Organe verscherbelt und den Rest als Lustsklaven benutzt, da sah die Spannung plötzlich ganz anders aus: Da wollte plötzlich kein Char unterliegen. - Und als ein Char schwer angeschossen zu Boden gegangen ist, da ist der Rest nicht (wie sonst eher üblich) ohne ihn geflohen, sondern da haben wir Zusammenhalt gezeigt und den angeschossenen Char dann gemeinsam geborgen.
Es war einer der spannensten Kämpfe seit langem bei Cthulhu. Und es stand ausnahmsweise nicht unser Leben, sondern unsere Organe und unsere sexuelle Selbstbestimmung auf dem Spiel.
Aber auch in heroischen Settings, wo wie ohne Tod und Vergewaltigung spielen, steht schon so manches auf dem Spiel:
- Wenn dir die Rockerbande zum Beispiel die niegelnagelneuen Waffen und deinen Wagen abnehmen will (in einem Endzeitsetting, wo Autos echt selten sind und wir uns mehrere Spielabende lang den Arsch aufreißen mussten, um eins zu besorgen)
- oder wenn dir die Räuber in einem Fantasy-Setting das Artefakt klauen, das du letztes AB als Belohnung erhalten hast,
- oder wenn dir bei Ars Magica die Truppen des Gegners deinen Coven anzünden oder deine Vis-Quelle zum Einsturz bringen
- oder wenn du bewusstlos geschlagen wirst und deswegen nicht rechtzeitig ankommst und deswegen deine Baronie verlierst.
Mord und Vergewaligung sind sicherlich die beiden Sachen, wo Spieler am meisten bangen. Aber es gibt auch andere Sachen, wo eine Menge auf dem Spiel steht und wo die Spieler voller Spannung sind. (Wenn es nur um die Rosette ginge, wäre der Kampf wahrscheinlich nicht spannend und mein Char würde wahrscheinlich sogar sagen: "OK, ich ergebe mich. Hier habt ihr meine Rosette freiwillig.")