Nach dem Eingangspost hätte ich gesagt:
"Nö, ich verbiete nichts."
Ein paar Seiten später:
"Eigentlich verbiete ich nichts."
Gegen Ende:
"Doch, laut hier gängiger Definition verbiete ich eine Menge."
Wenn ich Sl mache, dann bereite ich mich gerne auf das Szenario vor. Möchte also ungefähr den Thurf kennen, auf dem die Charaktere spielen werden.
Da ich Herr und Gebieter über alles bin, was nicht die Spielercharaktere direkt angeht, kann ich jede Stadt ja gestalten wie es mir beliebt. Oder bei einer Stadt, welche offizieller Natur ist (aka, es gibt Beschreibungen davon, die auch Spieler gelesen haben könnten. Gareth in DSA, Tiefwasser oder Silbrigmond und den Vergessenen Reichen oder Throal in Eartdawn) habe ich meine eigene Interpretation davon.
Die einzige Unbekannte kommt also für mich von den Spielern, in Form ihrer Charaktere.
Deshalb sage ich ungerne "Lass uns DSA spielen!"
Dann kann ich nämlich von Asfaloth-Paktierer mit seiner Tsageweihten Dienerin über den Adligen Spross einer königstreuen Familie bis zu einer Waldelfe, die keine Intention hat, den Wald zu verlassen einfach alles auf den Tisch bekommen.
Ich sag dann eher "Lass uns DSA spielen! Mir schwebt da eine Kampange auf hoher See vor. Ihr spielt alle Piraten, oder hat ein Konzept warum aus einem Beamten einer werden könnte und erlebt lustige Abenteuer auf hoher See. Das ganze soll leicht Star Trek mässig ablaufen. Es wird Sessions und Abenteuer geben, die sich um die Seefahrt und die Gefahren auf hoher See drehen, aber es wird regelmässige Landausflüge geben (Daher der ST Vergleich, mit den Landgängen diverser fremder Planeten) damit die Saga nicht eintönig wird.
Man mag dann natürlich sagen, dass ich dennoch den Asfalotianer, der Adligen Taugenichts und die Waldelfe als Charaktere vorgelegt bekomme, aber es wird unwahrscheinlich.
Wenn ein Spieler gerne bestimmte Dinge anders geregelt haben möchte, was von Absetzen der Idee bis zu gänzlich kleinen Dingen wie Bitte bestimmte Volksgruppen im Spiel zu meiden, reichen kann wird es Zeit darüber mit der ganzen Gruppe zu reden.
Wenn dann ein Konsens gefunden wurde, der zB. sagt "Keine Paktierer!" und mir ein Spieler dennoch den Asfalotpaktierer als Charakter vorlegt bin ich geneigt dazu, diesen Charakter schlicht zu verbieten.
Die notwendige Authoriät wurde mir von der gesamten Gruppe, also auch von dem Bittsteller verliehen.
Mir ist Balancing im Spiel nicht sonderlich wichtig, da kann man in einer meiner Kampangen auch gottgleiche Wesen, mystische Elfen und einen Küchenjungen spielen. Alles in einer Gruppe.
Zugegeben, ist dies auch ein Experiment für mich, wie ich mit solchen Extremen zurecht komme, aber auch im kleinen Intervall ist mir das recht.
Wenn dann mitten im Spiel klar wird, dass der Handlungsspielort sich von meiner Blaupause entfernt wird entweder nachgedoktert oder ich halte das Spiel entsprechend an und verkünde meinen Bedenken, wenn das Spiel sich weiter in diese Richtung bewegt.
Letzteres zB. bei Aktionen wie "Mein Charakter glaubt, dass es jetzt besser wäre XYZ zu tun", wobei XYZ zB. "Ich verlass die Stadt und die Gruppe" sein kann.
Ich habe schon in 2 Runden als Mitspieler solches erlebt. Ein Spieler hat entschlossen, dass sein Charakter sich von der Gruppe permanent trennen wird. Einmal durch ein Kamikaze Akt und einmal durch reinen, ich geh dann mal nach Norden.
Ich weine dann immer den 2 Stunden Spielzeit hinterher, welche draufgingen, weil der Spieler seinen Ausstieg ausspielen möchte. Und ich rede nicht von Höhepunkten des Heldenlebens, die in die Geschichte eingehen werden, sondern vom einfachen "Jo, auf dem Weg nach Norden, was für Kräuter find' ich denn auf den Weg? Wie sieht den der Baum da aus?" und ähnlichem.
Im großen und ganzen versuch ich einfach, dass alle ein paar spassige Stunden verbringen können ohne das auf kosten anderer machen zu müssen.
@Gender
Ich als männliches Wesen spiele auch weibliche Charaktere, mystische Elfen oder barbarische Halblinge. Ich kann die Meinung nicht verstehen, dass man da was gegen haben könnte, aber das muss ich auch nicht.
Aber mir ist das Geschlecht meines Charakters auch recht Peng. Wenn ich mit meinem weiblichen Charakter einen Kerl abschleppen möchte und die SL will das ich einen männlichen spiele, dann spiele ich halt einen schwulen männlichen Charakter der einen Kerl abschleppen möchte, wenn mein einziges Konzept aus dem Abschleppen eines Kerls besteht.
Selten ist die Agenda einer meiner Charaktere darauf angewiesen, dass er Busen hat oder nicht.
Ich schmunzel also darüber und schlage einen anderen Charakter vor, den ich gerne mal spielen würde. Irgendwas wird schon dabei sein.