Also, was ich nicht so ganz verstehe: In welchem alten RPG wird auf eine derartige Weise, wie sie bei RARA betrieben wird, eine Welt ausgewürfelt oder auch nur annähernd so intensiv von Zufallstabellen gebrauch gemacht?
Classic Traveller ist das allererste was genannt werden muss, wenn es um zufallsgeneriertes Setting geht. Zufallsgenerierte Planeten, zufallsgenerierte Sonnensysteme, zufallsgenerierte NSCs, zufallsgenerierte Patrone und deren Aufgaben... Damit hätte man eigentlich spielen können ohne je auch nur ein Fitzelchen Settingmaterial gelesen zu haben.
Ansonsten boten einige Spiele zufallsgenerierte Hexkarten und Siedlungen, wobei ich jetzt nicht sicher weiß ob das jeweils im GRW, in Erweiterungen oder in Zeitschriften stand (was ja in den 70ern noch alles sehr fließend ineinander über ging, wenn man sich etwa das Dungeon-Magazin, die Judges-Guild-Sachen oder das Arduin Grimoire ansieht und wie das alles für das tatsächliche Spiel zusammengeköchelt wurde).
Rogue-likes haben sicher ihren Anteil an unterbewußtem Einfluss auf mein Design gehabt, wenn man sich etwa die Kartenbeschriftung ansieht, und wie Vorlage Darklands stärker mit Rogue-likes als mit storyorientierteren Spielen der Ära wie Pool of Radiance verwandt war.
Ansonsten: Skyrock, ich würde nicht sofort unterschreiben, dass du die Wettbewerbsbedingungen mit deinem Beitrag erfüllst. Farbe kommt nicht mal drin vor und auch die angegebenen Farben sind mehr als dünn eingebaut. Aber ich bin ja nicht die Jury
Diese Frage zu beantworten überlasse ich der Jury, aber ich sehe die Stichworte als verarbeitet (wenn auch deutlich schlechter als es mir zuerst vorgeschwebt ist, oder besser gesagt katastrophal schlecht). Für die reine Teilnahme geht es ja nur darum dass sie _irgendwie_ drin sind (auch wenn _irgendwie_ natürlich nicht reicht um an die Fleischtöpfe zu kommen), und selbst Hentai Girl (wo effektiv nur die Stichwörter beiläufig im Flufftext vorkamen und einfach nur unterstrichen waren) ist nicht an den Stichwörtern gescheitert, was die Disqualifizierung angeht.
Wenn hier jemand von den von der Prominenz eingeschüchterten potentiellen Schreibern mitliest: Hier seht ihr dass auch wir Polospieler nicht nur nur mit Wasser kochen, sondern sogar manchmal auch wir nur die PET-Flasche mit Gelsenkirchener Bleirohrquell erwischen
Wenn ihr mich toppen wollt, dann ist dieses Jahr ein gutes Jahr.
Aber, was mich noch interessieren würde: Wie bist du eigentlich zeitlich bei deiner Schreiberei klar gekommen? Ich meine, du hattest zwar kein System auszutüfteln, musstest dir jedoch einige Zufallstabellen aus den Fingern saugen. Ich hätte da wahrscheinlich ewig für gebraucht.
Ich habe einfach immer meinen Notizblock dabei gehabt und aufgeschrieben wenn mir eine Idee kam, um es später ins Dokument zu hacken. Ebenso habe ich häufig bestehende Zufallstabellenergebnisse genommen und in variierter oder invertierter Form für einen neuen Eintrag genommen, um die Tabelle zeitig voll zu bekommen.
Ansonsten habe ich wohl einfach ein Händchen dafür Versatzstücke und Klischees aus den Fingern zu saugen, zu improvisieren und zu verdrehen.
Was die Tabelleneinträge angeht so entstanden sie in anderthalb Tagen, und ja, das brennt aus und kostet geistige Stabilität. Ich habe bewußt den letzten Tag so angelegt dass ich nichts inhaltliches mehr machen muss, denn das hätte weder Hand noch Fuß gehabt.
Zeitlich war das ganze eng, aber es hat gerade noch gut hingehauen, und ich denke ich habe angesichts der Zeitbeschränkung ein gutes Ergebnis hingelegt was die Zufallstabellen angeht. (Nur bei den Zufallsbegegnungen in der Stadt habe ich Tabelleneinträge duplizieren müssen um die Tabelle zeitig voll zu bekommen, und ich wäre bereit gewesen das gleiche in den anderen Tabellen zu tun wenn es knapp wird. Manchmal ist es besser Glück als Verstand zu haben.)