Eieieiei, das wird was längeres...
Aber was schwebt dir eigentlich vor?
Sollte Geld kein Thema an sich sein? Bis zu welchem Punkt?
Sollten Stufenaufstiegssyteme eine Garantie für allmählichen Wohlstand sein, auf den dann auch noch Reichtum folgt?
Tja, was schwebt mir vor? Es gibt da nicht eine bestimmte Methode zu der ich sage "so und nicht anders", schon weil sich Sword&Sorcery ganz anders spielt (Anhäufen, verprassen, anhäufen, verprassen; Geld mehr als Flavourelement denn als taktische Ressource) als High Fantasy à la D&D (Geld=Ausrüstung) oder andererseits Mittelerde (Epik wichtig, Geld unwichtig).
Wenn ich mal als Durchschnitt so ein ganz normales Glücksritter-Spiel nehme, wo die Charaktere nicht im Akkord die Welt retten, möchte ich es halt gerne so haben: man fängt (je nach Klasse/Typus) oft klein an, und erarbeitet sich dann im Zuge seiner Unternehmungen einen gewissen Wohlstand. Gelegentliche Rückschläge sind okay, v.a. wenn es der Handlung dient.
Soll die Stufe ein Garant für Wohlstand sein? Vielleicht nicht ununterbrochen (siehe Kapitel "Rückschläge"), aber im großen und ganzen schon. Es ist ja doch so: mit den Stufen steigen die Fähigkeiten. Mit den Fähigkeiten eröffnen sich dem Charakter entsprechende Möglichkeiten, sie gewinnbringend einzusetzen. Man stelle sich das als Beispiel so vor, als ob man auf jeder Stufe ein bestimmtes Handwerkstalent verbessert.
Oder noch konkreter (Vorschlag für Spieler unter Knauser-SLs): man steigert neben seinen Abenteurerfertigkeiten auch eine Berufsfertigkeit, und wenn man dann mal abgebrannt ist und der SL einen für drei Kupferstücke in die Dämonenfestung schicken will, sagt man einfach "Och weisste, da such ich mir doch lieber n Job in meinem erlernten Beruf, bis ich wieder flüssig bin, oder bis ich ein lukrativeres Angebot erhalte."
Denn ich stimme dir zu, "Heroismus ist die Abkehr von bequemen, sicheren Wegen", aber das kommt ja nicht von der frischen Luft. Ich will jetzt nicht wieder die Motivationskiste aufmachen, darum konzentriere ich mich jetzt mal auf den Typus "Glücksritter", der abenteuern geht, weil er mehr erreichen will als sich auf nem Acker für Minimallohn abzuplackern. Wenn sich das nicht rechnet, geht er eben doch wieder jobben.
Welche populären Helden kannst du den als Beispiel bemühen, mir fallen ähnlich wie Eulenspiegel kaum welche ein. Das ein Charakter relativ sorglos ist, ist ja ein Unterschied zu Reichtum.
Mir fallen da z.B. Conan oder Fafhrd und der Graue Mausling ein, bei denen es jeweils immer wieder in auf und ab gibt; aber unabhängig davon unterscheide ich sowieso zwischen Film- oder Literaturfiguren und RPG-Charakteren.
Falls es dich interessiert, in meinem RPG gibts keine Knete-Kästchen, weil die ganze Zählerei affig ist.
Siehste, is bei uns meistens so ähnlich. In SR gabs bei uns immer eine Gruppenkasse mit "pettycash", wo aber auch nicht Buch geführt wurde, sondern in unregelmäßigen Abständen hat man da was eingezahlt und gut wars. Oder kleinere Ausgaben galten als vom Lebensstil abgedeckt, oder wir haben einfach gesagt "geht im Rundungsfehler unter".
In meiner S&S-Runde hat es dagegen etwas gedauert, bis die Spieler verinnerlicht haben, dass sie nicht jedes viertelte Silberstück extra abstreichen müssen. Wie oft ich da "Ach, Peanuts" gesagt habe...
Das mit der Ausrüstung hab ich genau so auch schon erlebt.
Gehört das eventuell zu einem offiziellen DSA-Abenteuer?
Ich glaube nicht, dass das zum Abenteuer selbst gehörte, aber es war jdf im direkten Vorlauf zur Orkland-Kampagne. Das Abenteuerheft selber habe ich nie gelesen, aber ich bin mir doch ziemlich sicher, dass sich der Meister das selber ausgedacht hatte.
Gerade bei einem Con, wenn ich einen One Shot spiele, springe ich doch über meinen eignen Schatten und schlucke den Hook, um das Abenteuer genießen zu können.
Wenn's einen ordentlichen Hook gibt, ja. Wenn es eine typische Auftragsmission à la Mr Johnson ist, drehe ich deinen Satz mal um:
gerade bei einem Con, wenn ich einen One Shot spiele, bricht sich doch der SL keinen Zacken aus der Krone, wenn er den Chars einen hübschen Batzen anbietet.
Im Gegenteil, die vorab versprochene Belohnung stellt außerdem, Oneshot hin oder her, auch einen gewissen Ausblick auf den Verlauf des Abenteuers dar, und darauf, wie der SL so "tickt".