Absolut korrekt. Aus der unvermeidlichen Zwickmühle heraus ergibt sich auch der systematische und elaborierte Wunsch, "seine Spieler klein zu halten", weil sonst die Spielwelt aus den Fugen fliegt. Und wenn man es mal aus diesem Blickwinkel betrachtet, macht durchaus Sinn.
Und da schau mal einer an, wie sich die Diskussionen immer im Kreis drehen. Vom (dummen) Wunsch, einen Markt korrekt abzubilden (mal echt jetzt Jungs: wer das könnte, der wäre in Null Komma nix Aktienfantastillionär) über die notwendige Erkenntnis, dass das nicht geht, über die notwendige Erkenntnis, dass man mit den absurden, spiel- und spaßvernichtenden Auswüchsen (vierzigtausend Heiltränke im Schuppen etc.) irgendwie umgehen muss, kommt man zum Punkt, dass irgendwo eine Bremse sinnvoll sein könnte. Nun rätselt man eher darüber, wie man sie möglichst elegant anzieht.
Ein Schelm, wer jetzt erkennt, dass Kiesow u.a schon vor 20 Jahren an ziemlich genau dem unausweichlichen Punkt war, wofür er nun allgemein und vor allem LAUT verachtet wird. Schade, dass die Zyklik der Debatten nie erkannt wird, und jeder meint, er wisse es besser, obwohl er das Rad immer nur ein Stückelchen weiter dreht.
Ich teile diese Meinung überhaupt nicht. In keiner Weise. Wobei ich Kiesow (und andere) sicher nicht verachte, weil sie es als "unausweichlichen" Punkt sehen.
Ich hatte als Spielleiter NIE das Bedürfnis, die Charaktere bei dem, was sie mit ihrem Geld anfangen, in irgend einer Weise einzuschränken. Abgesehn von Einschränkungen die sich aus der Spielwelt selbst ergeben.
Ich sehe keinerlei Spielbereicherung in irgend einer Art von "kleinhalten" - und sicher nicht darin, Werte von Gegenständen an Relevanz fürs Abenteurerleben auszurichten oder Ähnliches.
Ich bin seit Jahren ernsthaft daran interessiert, Leute zu finden, die sich mit "realistischen" Werten bzw der Entwicklung konsistenter Werte (wie viel ist x Gewicht von y wert? Wie viel Getreide kann ein Bauern anbauen und wieviel davon dann zu welchem Preis verkaufen und so weiter) beschäftigen.
Ich werde sicher niemandem verbieten das anders zu sehen bzw. zu sagen, ich mag angepasste Preise, ich will dass Helden eingeschränkt sind, was auch immer.
Aber ich find es doch auch unnötig, lesen zu müssen, dass die realistische/konsistente/nicht von ausserspielweltlichen Fakten beeinflusste "Spielwirtschaft" nicht realisierbar und unsinnig ist.
Vor allem, wenn die Leute sich dann im gleichen Zug darüber beschweren, das die "Realitätswünscher" über die "Einschränker" schimpfen und diese heute dafür "verachten".
Eigentlich wollte ich aber fragen, ob diese rechte alte Diskussion hier in irgend einer Weise Früchte getragen hat?
Mir hats ja schonmal was gebracht, da ich jetzt von dem mittelalterlichen Wertverhältnis Gold-Silber 1:16 weiss.