@Slayn
Klar, aber braucht man dann 4 Fantasysettings im eigenen Haus, die sich Gegenseitig noch Konkurenz machen und schafft es nicht auch nur bei einem mit dem Output der englischen Vorlage mitzuhalten?
Wie alt ist z.B. Hellfrost und wieviel Material gibts auf englisch? Wieviel davon wurde in den letzten Jahren übersetzt? Dafür haben wir aber noch Sundres Skies (selbes Problem) und Elyrion (den Verlagsheartbreaker), den man hauptsächlich wegen dem unrühmlichen NaSta Rechtsstreit kennt und jetzt vermutlich noch Nebula Arcana (sorry Taysal - bestenfalls kommt dabei was Cthulhuides oder Urban Fantasy raus, warten wir es ab).
Fantasy geht halt immer, weil es dort kaum Unterschiede gibt. Nicht, dass es nicht anders ginge, aber fast alle Fantasy ist EDO/EZO. Da fühlen sich die Leute sofort zu Hause und wissen mit der Welt umzugehen. Und diese Geschmacksrichtung wird deswegen auch weiterhin bedient. Glücklicherweise gibt es Ausnahmen, aber die sind deswegen meist wenig erfolgreich. Deswegen macht Fantasy schon Sinn. Mit ein wenig Aufwand und Farbe denken die Spieler dann auch sehr schnell, sie hätten jetzt ein total neues Fantasysetting. Bei den meisten Fantasy-Setting lautet die Frage meistens nur: Wird der Ork verprügelt oder gespielt? Aber im Grunde ist es altes Hack in neuer Verpackung.
SF kommt dagegen mit keiner Prägung daher. Es gab da nicht den einen Tolkien, dessen Nachahmer ein ganzes Genre monoton prägten. In der SF gibt es deswegen keinen echten Mainstream, in dem sich Spieler sofort zu Hause fühlen. Es gibt hier einfach kein EDO/EZO und deswegen ist es schwer, ein SF-Setting an viele Spieler zu bringen. Ausnahmen sind vielleicht Star Wars und Warhammer 40.000. Aber das sind eigentlich nur verkappte Fantasysettings. Star Wars verzichtet wenigstens auf EZO im weitesten Sinne.
Ich habe ja etliche Settings und Conversions in meiner Schublade (hm, heutzutage eher auf meiner Platte). Alles was in Richtung Fantasy geht ist Spielern schnell schmackhaft zu machen. SF trifft selten den Geschmack von allen. was für mich persönlich natürlich schon ziemlich doof ist, da ich ein großer Freund von SF und alternativen Welten bin. Aber das zersplittert dermaßen, dass sich der Aufwand nicht lohnt. Es gibt da halt nur wenige Ausnahmen.
@ComStar
Cthulhu ist auch so eine Sache. Heutzutage wird Horror im Rollenspiel weitgehend mit dem Mythos verbunden. Das ist auch ziemlich monoton und es stellt sich eigentlich nur die Frage, mit was für einem Regelwerk. Ich persönlich würde Horror ohne den Mythos servieren - und das wäre damit für den Rollenspielmarkt raus. Außer es wäre Fantasy-Horror mit Elfen, Zwergen und Orks.
Ich finde es halt schon legitim, wenn ein Verlag ein Fantasy-Setting nach dem andere raushaut. Man mag sich hier zwar darüber wundern und aufregen, aber schlussendlich gefällt das den meisten Leuten und sie kaufen das Zeug. Ist halt besser, als ein cooler Verlag mit einem coolen SF-Setting zu sein, was die Kritiker loben, die Kunden aber nicht wollen und im Regal liegen lassen.
Mir ist auch klar, dass NebA nicht jedermanns Geschmack sein wird, weil es halt kein Fantasygebömmel ist. Und es ist auch kein "romantisches Kuschelsetting" wie Rippers. Ist halt für Leute, die so etwas mögen.