Und überhaupt : Ich HASSE alle Systeme, in denen keine freie Entwicklung oder Charaktererschaffung möglich ist ... bitte keine Klasse oder sonstige vorgegebene Archetypen.
Ganz meiner Meinung! In jeder vernünftigen Welt gibt es eine Vielfalt von Lebenswegen, die ein Charakter einschlagen kann, und die kein Klassensystem erfassen kann. Das System sollte dem Rechnung tragen und freie Charakterentwicklung ermöglichen.
Alles mit festen Charakterklassen gehört meiner Meinung nach in die Tonne. Das führt im Extremfall dazu, dass alle Charaktere einer Klasse untereinander austauschbar sind und außer leichten Abweichungen in den Attributen keine persönlichen Merkmale aufweisen. Was das mit
Rollenspiel zu tun haben soll, entzieht sich meiner Vorstellung.
Nein, ein vernünftiges System bietet einen Katalog an Charaktereigenschaften und Fertigkeiten, aus denen man sich den Charakter zusammenbauen kann, den man haben will. Natürlich braucht man dabei ein vom SL gesetztes Punktlimit (und eine Liste von Dingen, die im Regelwerk stehen aber nicht in die Kampagne passen, vor allem in Universalsystemen), damit die Spieler es nicht übertreiben.
D&D ist das Windows der Rollenspielwelt - Marktführer (zumindest in Usaland, hier haben wir ja DSA und Midgard), aber technisch im Kern völlig veraltet trotz aller oberflächlicher Modernisierungen.
Was ich auch nicht mag:
Systeme, in denen es Regeln gibt, die weder durch den gesunden Menschenverstand noch durch Gesetzmäßigkeiten der Spielwelt begründbar sind. Es ist ja nicht verkehrt zu sagen, dass Magier keine Metallrüstungen tragen dürfen - aber bitteschön aus der Welt heraus begründen (etwa "weil Metall den magischen Kraftfluss stört und ein Magier in Metallrüstung daher einfach nicht zaubern
kann") und nicht einfach "weil es so in den Regeln steht".
Würfelpool-Systeme. Je höher der Skill, desto mehr Würfel einsetzen? Ich habe nie verstanden, was daran so toll sein soll, dass in den 90ern fast alle Spielentwickler meinten, das machen zu müssen. Vor allem bei Shadowrun kann man ja nie zu viele Würfel dabei haben
Systeme, bei denen man je nach Wert mit
verschiedenen Würfeln würfelt (meines Wissens macht das nur Earthdawn). Das ist derselbe abgefraggte Schwachsinn wie mit den Würfelpools, nur noch verrückter. (Hielt FASA zufällig ein dickes Aktienpaket an einem Würfelhersteller?)
Systeme, die einfach zu kompliziert sind und Spieler und SL mit Tabellen und uneinheitlichen Regelmechanismen erschlagen. Siehe zum Beispiel Rolemaster und Harnmaster.
Kurzum: das System sollte die Vorgänge in der Spielwelt darstellen, und das auf möglichst einfach handhabbare Weise, und nichts anderes. Alles andere steht dem ROLLENspiel im Wege.