Ich finde es interessant, daß so viele hier schreiben, Hintergründe wären im Spiel sowieso nie wichtig... Liegt das dann aber nicht an den Hintergründen?
Natürlich ist es eher unwichtig, was der Charakter alles erlebt hat, bevor er Zeitpunkt X (Abenteuerbeginn) erreicht. Das kann man sich ja auch zusammen schustern, wenn mal das Gespräch darauf kommt. Aber Personen, die wichtig waren und es wieder sein können, sind doch ein Spielansatz, der dem SL sogar massiv Arbeit abnehmen kann.
Erstmal zeigen sie die Richtung, in die der Spieler gerne gehen möchten. Wenn sich ein Spieler zum Beispiel eine verlassene Geliebte in den Hintergrund baut, möchte er auch, daß es ins Spiel kommt. Desweiteren kann man diese Personen als Aufhänger nutzen: Was passiert, wenn besagt Geliebte entführt wird/sich der Gegenseite Anschließt?
Das meinte ich auch mit meinem Post weiter oben: Alles, was nicht Abenteuer- bzw. Kampagnenrelevant ist, brauche ich als SL nicht. Als Spieler hilft es mir vielleicht, meinen Charakter zu definieren, aber das braucht der SL einfach nicht. Als SL will ich konkrete Aufhänger für abenteuer, die meine Spieler interessieren. Und das muß der Hintergrund leisten.
Ein gutes Beispiel sind hier die Backgrounds bei 7th Sea: Man wählt eine dramatische Verwicklung aus einer Liste, gibt mit einem Punktwert zwischen 1 und 3 an, wie schwerwiegend die Verwicklung ist und arbeitet die groben Details aus. Mit Hilfe der Backgrounds leite ich meine Kampagne fast Vorbereitungslos über die Vorgaben der Spieler, und es klappt sehr gut.
aber vielleicht ist das auch eine Frage der Gewichtung: Bei mir stehen die Charaktere samt ihrer Probleme im Mittelpunkt, die Abenteuer sind sekundär. Sobald das Abenteur im Mittelpunkt steht, braucht es wirklich keinen Hintergrund mehr. Das merke ich zu meinem Leidwesen egrade in meiner Warhammer FRPG-Runde.