@ Merlin Emrys wenn ich den Eingangspost lese und mir versuche mal die Kernelemente heraus zu picken, dann bleibt die in Frage Stellung von Georgios IMHO das:
Rollenspielunterstützende Regeln
Nicht behindernde Regeln
keinen Sinn machen, weil es keine allgemeine Art gibt Rollenspiel zu betreiben und jede Gruppe ihren eigenen Weg finden muss.
Und warum sollte es nicht Gruppen geben, die genau das erleben - daß die Regeln sie unterstützen oder zumindest nicht behindern, und daß sie sich genau daran als gute oder schlechte Regeln
erweisen? Denn "gut" und "schlecht" sind ja nicht genuine Eigenschaften, sondern Beurteilungen, für die es in der Regel Ansatzpunkte gibt, und Immersionsförderung oder-hinderung resp. ihre Funktion in bezug auf Immersionsförderung können in meinem Augen sehr wohl solche Ansatzpunkte für die Beurteilung sein. Denn das Spiel "funktioniert" ja auch als ganzes nicht aus dem luftleeren Raum heraus, sondern weil bestimmte Gegebenheiten so sind.
Aber wenn man auch nur einer Gruppe das zugesteht,
gibt es das Phänomen. Und dazu kann ich nur zu Protokoll geben, daß die Unterscheidung für mich sozusagen evident war. Es mag nicht auf alle Rollenspieler zutreffen, daß die Regeln für sie diese Wirkung haben - aber es sind ja auch nicht alle Leute rot-grün-blind, die Existenz des Phänomens als solchem wird aber trotzdem nicht zu bezweifeln sein.
Zahlen erschaffen erschaffen keine Immersion.
Nein, aber sie können durchaus unterstützend wirken. Wie schonmal erwähnt: Man sollte "unterstützen" nicht mit "erzeugen" oder gar "erzwingen" verwechseln. Stimmung ist ein anderes Element, das Immersion unterstützen kann - aber auch das nur, wenn die Spieler sich darauf einlassen (können). Ich sehe da keinen Unterschied zu Regeln; der Unterschied liegt nur bei den Spielern, die sich lieber auf das eine als auf das andere einlassen mögen.
(Und ich halte nicht alle Frauen für anfällig für Kerzenromantik. Manchen ist Kreuzworträtseln vielleicht sehr wohl lieber... Frauen sind nämlich meiner Erfahrung nach Individuen und keine Automaten, an denen man nur die richtigen Knöpfe finden muß, um sie als ... nun, was immer mit "flachlegen" zu assoziieren ist.)
Wieso kannst du dir nicht vorstellen wie die Welt funktioniert, statt sie von Regeln erklärt bekommen zu wollen?
Weil das "Funktionieren" feste Ursache-Wirkungs-Beziehungen mit einschließt, die sich dann in Regel(mäßigkeit)en äußern? Eine Welt, die "regellos" funktionieren sollte, wäre nicht mit Lernen und Durchschauen zu beherrschen, weil sie zu jedem Zeitpunkt anders sein könnte - praktisch ein nur vom Zufall gezähmtes Chaos. Feste Bezüge und Regeln geben ein Instrumentarium, um die Welt dann auch gezielt beeinflussen zu können. "Vorstellungen" sind dafür zu schwach, weil zu irrtumsanfällig.