Autor Thema: Auf Bäumen übernachten  (Gelesen 12308 mal)

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Ein

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #50 am: 27.06.2008 | 08:55 »
Gibt doch mehr als genug Einwürfe hier, wie man die Spieler ficken kann. Wieviele Varianten von Baumbewohner, Flugwesen soll man hier noch notieren? Und im EE ist es halt viel effektiver darüber zu reflektieren, warum es eventuell ganz interessant sein könnte, die Spieler nicht zu ficken.

Man wird die Spieler nicht davon abbringen, sich auf Bäumen zu verkriechen, weil sie am Boden gefickt werden, indem man sie auch noch auf dem Baum fickt. Wenn Spieler zu solchen Abwehrreaktionen greifen, kann das mEn genau zwei Gründe haben:

1. Die Spieler wollen nicht für jede Kleinigkeit gefickt werden (TWheel hat da mit der Kreuzung ein perfektes Beispiel gebracht). Der Vorschlag des SLs für den SIS wird von den Spielern abgelehnt, aber mangels entsprechender Metamechanismen (Vetorecht), versuchen sie sich dem ganzen Ingame zu verweigern.

2. Die Spieler wollen Gefahren haben, aber ziehen ihren Reiz daraus, dass ihre Charaktere die Nacht über auf einem Baum hocken, während der Puma unter ihnen durchs Unterholz schleicht. Da spielt Immersion und das Erfolgerlebnis der Problemlösung eine Rolle. Wenn man dann in der Nacht noch feuerspuckende Flugaffen schickt, raubt man den Spielern ihren Erfolg.

Ich denke, dass Grund 1 der häufigere ist (vgl. krankhafte Paranoia bei SR). Durch Eskalation verstärkt man das Problem aber nur. Wenn man lockere Spieler haben will, die sich mit Freude ins Risiko stürzen, dann sollte man vor allem eine Vertrauensbasis zu ihnen aufbauen, die beinhaltet, dass man ihren Input eingeht und ihnen ihre Erfolge gönnt.
« Letzte Änderung: 27.06.2008 | 08:56 von Ein »

Offline Merlin Emrys

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #51 am: 27.06.2008 | 10:37 »
Und im EE ist es halt viel effektiver darüber zu reflektieren, warum es eventuell ganz interessant sein könnte, die Spieler nicht zu *zensiert*.
Nein, ist es nicht - weil es unterstellt, daß Jens seinen Spielern übelwill (warum sollte er? So kenne ich ihn nicht!) und die Spieler darunter zu leiden haben, wie er leitet (was ich nicht beurteilen kann, aber auch nicht für notwendig halte). Wenn ich einen verwöhnten Elfenbeimturmbewohner spiele, habe ich mindestens drei gute Gründe, von mir selbst aus zu imaginieren, daß der arme Kerl im Wald mehr als nur ein Problem hat:
- Es ist in meinen Augen eine der Rolle angemessene Reaktion; er ist ja eben, was er ist.
- Ein wenig Situationskomik kann die Runde beleben und zu einer gewissen Entspannung führen.
- Zudem gebe ich den anderen Spielern die Gelegenheit, ihre Charaktere in dem glänzen zu lassen, was sie gut können.
Es befördert mithin die Interaktion in der Gruppe, wenn nicht alle gleich die "Alleskönner" sind, die sich nur noch von weltbedrohenden Katastrophen aus der Ruhe bringen lassen, aber dann auch nicht aufeinander angewisen sind, weil ja jeder für sich auch alle nötigen Kenntnisse und Eigenschaften hat. Ich weiß, ich weiß, ein solcher Stil ist nicht jedermanns Sache - aber wie höflich und freundlich ist es eigentlich, anderen zu unterstellen, sie seien "paranoid", wenn sie einfach nur ander spielen? Und ich fände eine Unterstützung durch den Spielleiter, der schonmal überlegt hat, was es da an Problemen und Schwierigkeiten geben könnte, dann als ausgesprochen förderlich und angenehm.
Aber da kommen wir wieder an heilige Kühe, schätze ich... Nur, dann auch noch zu hoffen, es sei "effektiv", auf der Basis solcher Unterstellungen und Unhöflichkeiten zu agieren, ist schon arg überheblich. Das einzige, worauf es effektiv hinzielen würde, wäre ja, die anderen auf den eigenen Spielstil zu "normieren", weil man anderen Herangehensweisen nur unterstellen kann, sie seien nicht, was die Spieler wollen (schon in Form der ausgesprochen unglücklichen Wortwahl).
« Letzte Änderung: 27.06.2008 | 10:41 von Merlin Emrys »

Offline Blizzard

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #52 am: 27.06.2008 | 11:19 »
Gibt doch mehr als genug Einwürfe hier, wie man die Spieler ficken kann. Wieviele Varianten von Baumbewohner, Flugwesen soll man hier noch notieren? Und im EE ist es halt viel effektiver darüber zu reflektieren, warum es eventuell ganz interessant sein könnte, die Spieler nicht zu ficken.

Man wird die Spieler nicht davon abbringen, sich auf Bäumen zu verkriechen, weil sie am Boden gefickt werden, indem man sie auch noch auf dem Baum fickt. Wenn Spieler zu solchen Abwehrreaktionen greifen, kann das mEn genau zwei Gründe haben:

1. Die Spieler wollen nicht für jede Kleinigkeit gefickt werden (TWheel hat da mit der Kreuzung ein perfektes Beispiel gebracht). Der Vorschlag des SLs für den SIS wird von den Spielern abgelehnt, aber mangels entsprechender Metamechanismen (Vetorecht), versuchen sie sich dem ganzen Ingame zu verweigern.
Ich frage mich echt,ähnlich wie Merlin, warum hier einige Leute diese Sache nur so einseitig sehen? Warum geht ihr davon aus, dass Jens im Prinzip gar nix anderes mit der Situation erreichen will, als seine Spieler zu ficken? Ihr unterstellt ihm die ganze Zeit, dass er es eigentlich nur darauf abgesehen hat, die gesamte Gruppe umzunieten. Weil die von im beschriebene Situation ja auch genau nur eine Analyse zulässt, und das ist die eurige. Habt ihr euch vielleicht mal überlegt, dass es neben eurer Lösung der Situation auch noch andere Lösungen geben kann, ja, dass eure Lösung/Schlussfolgerung sogar vielleicht falsch sein könnte? ::)

Zitat
2. Die Spieler wollen Gefahren haben, aber ziehen ihren Reiz daraus, dass ihre Charaktere die Nacht über auf einem Baum hocken, während der Puma unter ihnen durchs Unterholz schleicht. Da spielt Immersion und das Erfolgerlebnis der Problemlösung eine Rolle. Wenn man dann in der Nacht noch feuerspuckende Flugaffen schickt, raubt man den Spielern ihren Erfolg.
Schon mal daran gedacht, dass die feuerspuckenden Flugaffen den Spielern nicht den Erfolg rauben sondern einfach eine zusätzliche Herausforderung darstellen könn(t)en? Dass die Spieler mal so richtig ins Schwitzen kommen ehe sie mal einen -wenn auch nur kleinen- Erfolg verbuchen können? Natürlich nicht, denn es gibt ja nur eure Sicht der Dinge, und die muss richtig sein, weil ihr ja offensichtlich die Weisheit des Rollenspiels mit Löffeln gefressen habt, ihr die großen Weisen des Rollenspiels seid, und daher alle anderen Ansichten falsch sind. ::) Ehrlich, bei einer solch überheblichen Einstellung (zumindest kommt es so rüber) könnte ich :puke:

Zitat
Ich denke, dass Grund 1 der häufigere ist (vgl. krankhafte Paranoia bei SR). Durch Eskalation verstärkt man das Problem aber nur. Wenn man lockere Spieler haben will, die sich mit Freude ins Risiko stürzen, dann sollte man vor allem eine Vertrauensbasis zu ihnen aufbauen, die beinhaltet, dass man ihren Input eingeht und ihnen ihre Erfolge gönnt.
Uiuiuiui. Da sitzt das SR-Traumatm aber tief, was? Gut, aber das kann ich verstehen, das SR-Traumatm ist ein weit verbreitetes und ganz und gar nicht unbekanntes Phänomen.

Wie einige schon vorher richtig gesagt haben: System does matter! Und damit meine ich nicht nur das System, sondern auch das Setting. Wenn in dem System z.B. irgendwelche Horror-Elemente mit drin sind, dann würde ich dafür sorgen, dass die Nacht zum Horrortrip wird, und nicht, wie ich einen eben solchen vermeiden kann. ;)
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Ein

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #53 am: 27.06.2008 | 11:40 »
Zitat
Ihr unterstellt ihm die ganze Zeit, dass er es eigentlich nur darauf abgesehen hat, die gesamte Gruppe umzunieten.
Das mag an seiner Wortwahl liegen. Wer offen ausspricht, der sollte auch offen zuhören. ;)

Zitat
Dass die Spieler mal so richtig ins Schwitzen kommen ehe sie mal einen -wenn auch nur kleinen- Erfolg verbuchen können?
Z.B. sich auf einen Baum zu retten? Ach, nein, stimmt das ist ja memmig. Weil der SL-Gefahr kann man nicht entgehen. Al-eSeLa. Buahaha. All your trees are belong to us. ::)

Zitat
weil ihr ja offensichtlich die Weisheit des Rollenspiels mit Löffeln gefressen habt, ihr die großen Weisen des Rollenspiels seid, und daher alle anderen Ansichten falsch sind.
Oh, es ist jetzt schon verboten über seine Erfahrungen zu reflektieren? Stimmt, ist viel besser, wenn man das zwischen den Ohren Schmalz bleiben lässt und sich lieber damit begnügt auf dem ewigselben  Baum hocken zu bleiben. Weil das ja so toll "bodenständig" ist. ;)

@SR-Trauma
Habe ich nicht. Ich habe SR eigentlich nur als SL gespielt. Da kann man auch ganz viel Spaß haben, ohne dass man seinen großen SL-Willy raushängen lässt.

@Horror
Um Horror geht es im Übrigen nicht. Es geht um Popelfantasy.

Pyromancer

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #54 am: 27.06.2008 | 11:49 »
Warum geht ihr davon aus, dass Jens im Prinzip gar nix anderes mit der Situation erreichen will, als seine Spieler zu ficken?

Liegt vielleicht daran:

Kurz gesagt: wie lass ich die Memmen erleben, dass man sich vor einer Gefahr nicht auf Bäume verkriechen kann, dass man das Problem da nur verlagert aber nicht löst?

Außerdem ist die "nützliche Hinweis"-Dichte in diese Thread doch ziemlich hoch, oder?

Offline reinecke

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #55 am: 27.06.2008 | 12:00 »
Al-eSeLa. Buahaha. All your trees are belong to us.
WTF? Wie geil ist das denn!! :D

Ich denke das Problem mit dem "Auf Bäume verkriechen" ist doch das gleiche wie der Hartholzharnisch oder das Zielvisier: Eine Instant-Lösung, die immer funktioniert, wo sich die Spieler drauf verlassen und darauf bestehen, dass es funktioniert.
Diese Illusion zu nehmen und das ganze "realisitischer" zu machen, ist Ziel eines guten SLs (tm) :-P

Lösungen:
Einfachmal weniger Fantasy im Wald spielen.
Weniger Zufallsbegegnungen, die das nötig machen würden.

@Jens
du sprichst von Gefahr.
Echte Helden stellen sich einer Gefahr, statt auf Bäume zu kriechen.

Lösung:
Helden laufen nachts durch Wald. Killer-Wildschweine kommen. Helden rauf auf den Baum.
Großer starker Held kommt an, lacht die Helden auf Teufel komm raus aus, kämpft mit bloßen Händen gegen die Killer-Schweine, lässt dabei ne Menge Blut am Boden, überlebt es aber und wird von seinen leichtbekleideten Begleiterinnen gepflegt.

Lassen die Helden das auf sich sitzen?
Auch wenn sie den Kerl noch 2-3 mal sehen und er ihre Geschichte lauthals herum erzählt?
Und dann treffen sie ihn nochmal, er schwebt in großer Gefahr (Killer-WIldscheine mutiert?) und sie retten ihn.
Was ist das für eine tolle Geschichte!

Eulenspiegel

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #56 am: 27.06.2008 | 12:16 »
du sprichst von Gefahr.
Echte Helden stellen sich einer Gefahr, statt auf Bäume zu kriechen.
Kommt darauf an: Für viele gehört es nunmal auch zum Charkonzept, eher die Rincewind-Methode (das heißt Flucht) anzuwenden.

Zitat
Lassen die Helden das auf sich sitzen?
Auch wenn sie den Kerl noch 2-3 mal sehen und er ihre Geschichte lauthals herum erzählt?
Kommt darauf an. - Mein Barde würde sich weiterhin auf den Bäumen verkriechen, dafür aber ein Spottlied über den Krieger singen, in dem er die Geschichte total verdreht darstellt und den Krieger als Feigling brandmarkt.

Mein Adliger würde den Krieger vielleicht als Leibwächter anheuern.

Offline Merlin Emrys

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #57 am: 27.06.2008 | 13:04 »
Außerdem ist die "nützliche Hinweis"-Dichte in diese Thread doch ziemlich hoch, oder?
Verglichen mit anderen Foren ist sie eher jämmerlich. Daß sie tatsächlich noch niedriger sein kann, sagt damit wohl weniger über diesen Faden als über die anderen... :-(

Echte Helden stellen sich einer Gefahr, statt auf Bäume zu kriechen.
Und "nicht normierte" = "nicht echte Helden" (oder, wie Eulenspiegel sagt: "andere Charakterkonzepte") passen nicht ins Schema, deshalb sind sie per se schon unzulässig und müssen nicht weiter in die Betrachtung einbezogen werden. (Okay, auch Jens hat den Begriff der "Helden" verwendet und damit impliziert, daß es wohl nicht um Feiglinge gehen wird, das gestehe ich zu.)

Pyromancer

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #58 am: 27.06.2008 | 13:12 »
Verglichen mit anderen Foren ist sie eher jämmerlich.

Mit welchen Foren denn?

Offline Blizzard

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #59 am: 27.06.2008 | 13:42 »
Z.B. sich auf einen Baum zu retten? Ach, nein, stimmt das ist ja memmig. Weil der SL-Gefahr kann man nicht entgehen.
Wer hat denn gesagt, dass der Erfolg darin besteht, dass sie sich auf den Baum retten können? Richtig, niemand. Ausser Dir mal wieder. Ich dachte eigentlich eher an einen Erfolg, nachdem sie es geschafft haben, auch noch die Flughunde zu vertreieben. Die Flucht auf den Baum kann man als kleinen Erfolg ansehen, muss man aber nicht.

Zitat
Al-eSeLa. Buahaha. All your trees are belong to us. ::)
Du solltest die Finger von den Drogen lassen.

Zitat
Oh, es ist jetzt schon verboten über seine Erfahrungen zu reflektieren? Stimmt, ist viel besser, wenn man das zwischen den Ohren Schmalz bleiben lässt und sich lieber damit begnügt auf dem ewigselben  Baum hocken zu bleiben. Weil das ja so toll "bodenständig" ist. ;)
Nein, es ist nicht verboten, über seine Erfahrungen zu berichten. Mag ja sein, dass du ähnliche Situationen als SL oder als Spieler als schlecht empfunden hast. Aber das muss ja noch lange nicht heissen, dass das auch für die Runde von Jens zutrifft. Andere Runde, anderer Spielstil, ya'know? ;)

Zitat
@Horror
Um Horror geht es im Übrigen nicht. Es geht um Popelfantasy.
Und Horror kann in Popelfantasy nicht vorkommen? Egal, unabhängig davon schrieb ich, dass wenn es z.B. ein Setting ist, das Horror-Elemente enthält...
So far: Wer lesen kann... ::)

@Reinecke: bzgl. Echte Helden stellen sich der Gefahr: Yepp, das tun sie. In cinematischen Systemen zumindest. Da suchen sie sogar nach der Gefahr. In 7teSee würde mein Char vermutlich auch keiner Gefahr aus dem Wege gehen, sondern sich ihr stellen. In AC, WHFRP und anderen Systemen sieht die Sache aber schon wieder ganz anders aus.
« Letzte Änderung: 27.06.2008 | 14:53 von Blizzard »
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

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Offline Merlin Emrys

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #60 am: 27.06.2008 | 13:52 »
Mit welchen Foren denn?
Mein Favorit in Sachen klare, gradlinige Antworten. (Was nicht nur am Thema liegt, auch da gibt es Dogmendiskussionen usw.; aber sie werden nicht dort geführt, wo Leute um Hilfe bitten.)

Pyromancer

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #61 am: 27.06.2008 | 14:24 »
Mein Favorit in Sachen klare, gradlinige Antworten.

Klar, und im Vergleich zur Newsgroup de.sci.math der späten 90er ist es da auch jämmerlich. ;)
Ne, aber mal im Ernst: Wenn auf eine Frage 17 nützliche, hilfreiche Antworten kommen, vor dem ersten Kommentar, der die Sinnhaftigkeit in Frage stellt, und wenn auch danach noch ca. jeder zweite Beitrag auf die Ursprungsfrage eingeht, dann halte ich das für eine (für Rollenspiel-Foren) ziemlich gute Quote. ;)

Ach ja: Riesenspinnen gehören auch auf Bäume!

killedcat

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #62 am: 27.06.2008 | 14:40 »
Zurück zum Thema.

Realistisch betrachtet:
... hat es einen Grund, dass Menschen in Höhlen, Zelten und Erdgruben übernachteten und selten auf Bäumen. Man kann herunterfallen. Ein Baum bietet nun einmal auch nicht genügend Schlafgelegenheiten für alle, so dass die meisten Gruppenmitglieder sich auf verschiedene Bäume verteilen und auf sich alleine gestellt wären, wenn Gefahr droht. Ein Baum bietet keine Fluchtmöglichkeit, wenn eine Gruppe in Überzahl unter ihm steht und wäre auch in einer benachteiligten Position. Nächtliches Austreten zwingt zum Klettern. Ein Lagerfeuer auf dem Baum gefällig? Eine Wache kann nicht die ganze Gruppe im Auge behalten. Wohin mit der Ausrüstung? Wird etwa die Ritterrüstung und das Gepäck, Reittier etc. mit nach oben geschleift? Selbst wenn, ist man dann Stunden nur mit Flaschenzügen und Kletterei beschäftigt. Ohne Hängematte und Ausrüstung ist die Erholung auch eher gering.

Etc. pp. Übernachtet die Gruppe also in den Bäumen, so würden wohl die Reittiere gerissen, Ausrüstung geklaut, die Helden wären unterkühlt, hätten trotzdem Ungeziefer von den Bäumen und stünden im Falle eines Angriffs voneinander getrennt weit von ihrer Rüstung entfernt auf den Bäumen und könnten gepflückt werden. Hmmm... klingt nach keinem guten Plan.

Cinematisch betrachtet:
... könnte man einen Skill oder ein Talent daraus machen. Waldläufer könnten die Möglichkeit bekommen in Rüstung auf Bäumen zu schlafen.

Gruppendynamisch:
... scheint die Gruppe das Bedürfnis zu haben das trotz der offensichtlichen Unsinnigkeit des Vorhabens durchzuziehen. Warum? Das wirft doch Fragen auf. Machen die Kämpfe der Gruppe keinen Spaß? Dann sollten die Kämpfe spannender gestaltet werden. Haben sie Angst zu sterben? Ist eventuell die Mortalitätsrate zu hoch? Dann sollte man vielleicht leichtere Gegner bringen. Haben die Spieler Spaß an der Idee? Finden sie das evtl. cool? Dann ignorieren wir doch einfach mal die Realität und belohnen sie dafür.

Offline Felixino

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #63 am: 27.06.2008 | 14:56 »
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Offline Maarzan

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #64 am: 27.06.2008 | 14:58 »


Lösung:
Helden laufen nachts durch Wald. Killer-Wildschweine kommen. Helden rauf auf den Baum.
Großer starker Held kommt an, lacht die Helden auf Teufel komm raus aus, kämpft mit bloßen Händen gegen die Killer-Schweine, lässt dabei ne Menge Blut am Boden, überlebt es aber und wird von seinen leichtbekleideten Begleiterinnen gepflegt.


Kill him and take his stuff, die paar RestLP schafft die Gruppe dann ja wohl... .

Der Grund für die AKtion dürfte doch wohl sein, dass die Gruppe entsprechend ihrer Vorerfahrung (nicht unbedingt notwendigerweise, bei der Fragestellung hier aber naheliegend bei diesem Spieleiter - Traumatisierungen halten an) davon ausgeht, auf dem Baum inklusive Klettern besser weg zu kommen als am Boden.
Es ist also ebenfalls davon auszugehen, das sie in der Vergangenheit entsprechend durch die Mangel gedreht wurden.
Wenn jetzt die bestehenden Spielweltwahrscheinlichkeiten plötzlich kippen sollten nur um Spielerverhalten zu ändern finde ich das äußerst Kacke.

Ein Beispiel zu setzen kann helfen die Perspektive zu berichtigen, wenn diese Spielerwahrnehmung unbegründet ist.
Wenn der Vergleichs NSC deutlich besser ist als die SC oder per Drama vom Spielleiter das ganze erledigt kommt zum Schaden lediglich der Spott hinzu, wenn er das mit bloßen Händen schafft müßten sich die SC ja zusätzlich auch heftigverschätzt haben.
Andererseits ist  "lässt dabei ne Menge Blut am Boden" auch wenn man überlebt kein Idealzustand, vor allem, wenn es nur aus Prestigegründen geschieht.

Erst den NSC killen und dann den Spielleiter             vor die Tür setzen, hört sich daher erst einmal am vernüftigsten an.
 
Ansonsten sollet der Spielleiter sich überlegen ein anderes System/einen anderen Stil zu spielen, welches den Spielern die Reserven gibt Helden (tm) zu spielen.
Jetzt auch die Bäume unsicher zu machen fügt nur die nächste Paranoia hinzu.
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Eulenspiegel

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #65 am: 27.06.2008 | 15:06 »
Ansonsten sollet der Spielleiter sich überlegen ein anderes System/einen anderen Stil zu spielen, welches den Spielern die Reserven gibt Helden (tm) zu spielen.
Wieso gehen alle Leute davon aus, dass man Helden(tm) spielen will?

Eine schöne Kampagne im Stile von Cthulhu 1000 A.D. kann doch auch wunderbar sein.

Offline Maarzan

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #66 am: 27.06.2008 | 15:22 »
Wieso gehen alle Leute davon aus, dass man Helden(tm) spielen will?

Eine schöne Kampagne im Stile von Cthulhu 1000 A.D. kann doch auch wunderbar sein.

Die Spieler wollen das vielleicht nicht unbedingt, aber der Spieleiter will es für sie gleich mit:
"Kurz gesagt: wie lass ich die Memmen erleben, dass man sich vor einer Gefahr nicht auf Bäume verkriechen kann, dass man das Problem da nur verlagert aber nicht löst?"
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Grimnir

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #67 am: 27.06.2008 | 15:43 »
Hui, die Idee mit dem Baum erinnert mich an "Am Anfang war das Feuer", wo die Helden von einem Säbelzahntiger auf einen Baum gescheucht werden.

Für ein Low-Power-Setting bringt mich das auf die schöne Idee, etwas relevant zu machen, was ansonsten reine Hartwurstigkeit wäre: Hunger! Abzüge auf Kampfwerte, evtl. Früchte auf dem Baum mit Nebenwirkungen (Halluzinationen?), irgendwann nur noch Früchte am Rande der Baumkrone, deren Ernte die Astbruchgefahr immens erhöht und die Charaktere dadurch gezwungen werden, mit wachsendem Hungergefühl wachsende Risiken einzugehen.

Es grüßt
Grimnir

EDIT: Da ist wohl etwas meine Phantasie mit mir durchgegangen, mit der Eingangsfrage, eine solche Flucht zu verhindern, hat mein Beitrag nicht mehr viel zu tun. Sorry ;)
« Letzte Änderung: 27.06.2008 | 15:54 von Grimnir »
Selber Regelwerke schreiben zeugt IMHO von einer reaktionär-defaitistischen Haltung [...]

Vergibt Mitleidspunkte...
... und hetzt seine Mutter auf unschuldige Tanelornis (hier der Beweis)

Offline Elwin

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #68 am: 27.06.2008 | 15:45 »
Der Grund für die AKtion dürfte doch wohl sein, dass die Gruppe entsprechend ihrer Vorerfahrung (nicht unbedingt notwendigerweise, bei der Fragestellung hier aber naheliegend bei diesem Spieleiter - Traumatisierungen halten an) davon ausgeht, auf dem Baum inklusive Klettern besser weg zu kommen als am Boden.
Es ist also ebenfalls davon auszugehen, das sie in der Vergangenheit entsprechend durch die Mangel gedreht wurden.
Wenn jetzt die bestehenden Spielweltwahrscheinlichkeiten plötzlich kippen sollten nur um Spielerverhalten zu ändern finde ich das äußerst Kacke.
Das ist schon eine ganze Menge übelmeinende Interpretation dabei, finde ich.

Jens' Ausgangsbeitrag liest sich für mich eher wie eine "Hartholzharnisch - was dagegen tun?"-Frage. Mir ist es auch nicht unbekannt, dass Spieler wie selbstverständlich scheinbar simple Lösungen wie "dann schlaf ich halt auf'm Baum" durchführen wollen, ohne dabei ernsthaft drüber nachgedacht zu haben.

Denn im Grunde ist es gar nicht so simpel, auf einem Baum zu übernachten. Klar, für Crocodile Dundee und andere hartgesottenen Waldläufer natürlich schon, aber Jens sprach von "Memmen", klassischen Wildnis-Verlieren wie etwa Stubenhocker-Magiern und co.

Was fällt mir zu dem Thema ein:
zunächst einmal natürlich die Frage, was für ein Wald ist das denn? Wenn es sich um vorwiegend Nadelbäume handelt, Fichten etwa, dann wird es schwierig mit dem Übernachten, denn die wachsen eher schlank nach oben und haben auf den unteren zehn Metern selten tragfähige Äste. Ich habe noch nie eine Fichte erklettert, aber der Dicke der Äste würde ich beim Betrachten von unten nicht vertrauen wollen.
Um auf einem Baum zu schlafen, muss der also ausreichend starke Äste haben. Und man muss als Charakter eine taugliche Ausrüstung dabei haben. Eine Hängematte kann man nur aufspannen, wenn man eine besitzt und an einer Strickleiter kann man nur hochklettern, wenn man auch eine solche besitzt. Ansonsten muss man auf die harte Tour versuchen, irgendwo auf einem Ast Halt zu finden.
Das ist auch nicht ganz so einfach, denn wenn ich mal so aus dem Fenster schaue, dann wackelt der Wind die Äste der Bäume auf dem benachbarten Friedhof schon ziemlich durch. Da kann man im Schlaf leicht die Balance verlieren und runterfallen. Deswegen muss man sich idealerweise irgendwie so verknoten oder zurechtlegen, dass man nicht einfach heruntergeschüttelt werden kann.
Zu einfach darf der Baum auch nicht zu erklettern sein, denn sonst kommen die tierischen Gefahren gleich hinterher (und es ist schon beachtlich, was für Bäume Bären erklettern können).

Besonders luxuriös oder erholsam dürfte so eine Übernachtung nicht sein, es hat schon Vorteile, wenn man am Boden übernachten kann: da schwankt nichts, da kann man nicht runterfallen und da kann man sich ein Zelt aufstellen oder zumindest einen Unterschlupf suchen, während man auf einem Baum halt mitten in der Natur liegt. Vor allem aber muss man entweder recht geschickt sein oder gut ausgerüstet sein.
Regen dürfte nicht so schlimm sein (sofern der Baum belaubt ist), aber stürmisches Wetter müsste die Hölle sein, wenn sich der Ast immer mal wieder bewegt, von Böen erfasst wird und wenn es von überall her knarrt. Aber beim Sturm ist es auch auf dem Boden nicht toll, wenn überall Zweige und Äste herunterfallen...

Gruß
Chris
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Rollenspiel wird am besten genossen ohne Stock im Hintern.

Offline Merlin Emrys

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #69 am: 27.06.2008 | 16:36 »
Klar, und im Vergleich zur Newsgroup de.sci.math der späten 90er ist es da auch jämmerlich. ;)
Glorifiziert da jemand Jugenderlebnisse? ;-) Oder warum mußt Du fast 2 Jahrzehnte in die Vergangenheit, um auch nur einen Vergleich zu finden (- denn daß es da besser war, müsstest Du erst noch beweisen)?

Ne, aber mal im Ernst: Wenn auf eine Frage 17 nützliche, hilfreiche Antworten kommen...
Also, ich komme vermutlich im ganzen Faden auf nichtmal soviele "nützliche, hilfreiche"(!) Beiträge. Unter den ersten 20 sind vielleicht 6 oder 7 konstruktiv (#3, #9, #11, #14, #16, aber sonst?), der Rest doch eher nur "assoziativ". Etwas mehr darf es in meinen Augen dann doch schon sein.

Ansonsten muss man auf die harte Tour versuchen, irgendwo auf einem Ast Halt zu finden.
Das ist auch nicht ganz so einfach, denn wenn ich mal so aus dem Fenster schaue, dann wackelt der Wind die Äste der Bäume auf dem benachbarten Friedhof schon ziemlich durch. Da kann man im Schlaf leicht die Balance verlieren und runterfallen. Deswegen muss man sich idealerweise irgendwie so verknoten oder zurechtlegen, dass man nicht einfach heruntergeschüttelt werden kann.
Was ja, wenn ich dem kurzen Erfahrungsbericht von ChaosAptom Glauben schenken darf, durchaus realistisch zu erreichen ist. Die notwendigen Seile und Decken müsste hoffentlich jede Gruppe dabeihaben.

Pyromancer

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #70 am: 27.06.2008 | 18:13 »
Unter den ersten 20 sind vielleicht 6 oder 7 konstruktiv (#3, #9, #11, #14, #16, aber sonst?), der Rest doch eher nur "assoziativ". Etwas mehr darf es in meinen Augen dann doch schon sein.

Überschätzt da einer Internet-Foren?

Offline Beral

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #71 am: 27.06.2008 | 18:51 »
Viecher greifen Menschen in der Tat nicht ohne Grund an - kann aber ja immer mal wieder passieren (Check misslungen: da hat man sich wohl das Revier vom falschen Viech zum übernachten ausgesucht).

Was mich aber mehr interessiert: wie ist so der Alltag (die Allnacht) auf Bäumen, wenn man da mit viel Angst vor dem Boden übernachtet? Wie bequem ist es? Gibt es statistische Zahlen wie viele Durchschnittsbürger so sterben wenn sie auf Bäumen übernachten?
Statistische Zahlen wirst du kaum finden, weil es in der Realität für Menschen so extrem selten Gründe gibt, auf einem Baum zu übernachten. Vieher greifen keine Menschen an, weil Menschen nicht zum Beutebestand irgendwelcher Vieher zählen. Außer Mücken, aber vor Mücken kann man nicht auf Bäume fliehen. Bären klettern auch keinem Menschen auf Bäume hinterher, wenn sie mal nachts durch die Wälder streifen. Große Raubtiere sind in Wäldern grundsätzlich so selten, dass die Chance einen zu treffen, sehr gering ist. Fragt mal Tierfilmer, wie viele Monate und Jahre sie die Tiere gezielt suchen müssen, um ein paar Aufnahmen zu erhaschen. Desweiteren ist der weit effektivere Schutz vor wilden Tieren das Feuer und nicht die Flucht in die Baumkronen. Feuer hat zudem ein paar andere wärmende Eigenschaften und birgt kein so großes Verletzungsrisiko. Ist man zufällig in eine Killerameisenkolonie reingeraten, so klettert kein normal denkender Mensch für die Nachtruhe auf den Baum, sondern geht einfach 200 Meter weiter. Das kostet, eh.., bestimmt 3 Minuten und löst das Problem. Angegriffen würde man wohl von einer Bärin mit Jungtieren, wenn man dummerweise über sie stolpert; aber die erste Aktion besteht dann darin, das Weite zu suchen und damit hat sich die Bärin auch erledigt. Die Bärin selbst wird von sich aus nie in die Nähe des Menschen gehen, wenn sie Jungen hat. Es spricht wirklich wenig dafür, in den Bäumen zu schlafen. Die Kosten-Nutzen-Rechnung geht praktisch nie auf.
Ausnahme sind natürlich pseudo-realistische Fantasy-Rollenspiele, in denen die Hauptmotivation aller wilder Tiere darin besteht, kamikazeartig Menschen anzufallen.

Aber nehmen wir an, die Abenteuerer haben keine Ahnung von der Wildnis und denken wirklich, dass die Bären nachts die Wälder nach Abenteurern durchforsten und diese auf jeden Fall zu töten versuchen. Das ist eine plausible Annahme, das denken viele Menschen auch heute noch. Nehmen wir an, die Abenteurer sind zu deppert für die Idee, Feuer als Schutz zu benutzen. Könnte doch auch sein. ;) Sie beschließen jedenfalls in der Baumkrone zu pennen.
Nun, nicht alle Bäume sind dazu geeignet, in ihnen ein Schlafnest einzurichten, aber in einem großen Wald findet sich gewiss ein passender Baum. Ganz ohne Schlafnest wird es sehr ungemütlich und voraussichtlich werden die Helden kaum Tiefschlaf finden. Zumindest beim ersten Mal. Nach ein paar durchwachten Nächten schläft man unter fast jeder Bedingung und nach ein paar Monaten im Wald gewöhnt sich ein Mensch dank seiner Anpassungsfähigkeit auch daran, in den Bäumen Schlaf zu finden. Es gibt außerdem die Möglichkeit, Schlafnester zu bauen. Unsere fernen Verwandten, die Menschenaffen, bauen sich teilweise jede Nacht ein neues Nest in den Bäumen. Mehr als ein bisschen Zweige brauchen sie dafür nicht. Das kann sicher auch ein Mensch lernen. Beim ersten Mal wird es lange dauern, aber mit der Zeit wird das eine Frage von 10 Minuten sein (Die Mongolen brauchen nur 15 Minuten, um ihre Jurte auf- oder abzubauen - und die ist echt groß und komplex im Vergleich zu einem Nest). Der Komfort eines solchen Schlafnests ist hoch. Bleibt nur noch ein kleines Problemchen: man muss jede Nacht in die Bäume klettern und dort auch noch etwas basteln. Das ist keine Aufgabe für jedermann und stellt höchste Anforderungen an die ganze Palette physischer Fähigkeiten und Fertigkeiten. Nach ein paar Monaten täglicher Übung wird sowas zur Routine, nicht schwerer, als sich morgens zu duschen und die Zähne zu putzen, aber bei den ersten Versuchen ist das ziemlich halsbrecherisch und kostet verdammt viel Energie, die kein Mensch ohne guten Grund aufwenden möchte. Außer, man macht das Schlafnestbauen zum Sport.

Kurzum: Lass doch einfach Kletterproben machen. Bei den gängigen Rollenspielmechaniken führt das fast unweigerlich zu Verletzungen. Wenn sich die Abenteuerer nicht davon abhalten lassen, schildere ihnen, wie scheiße unbequem ihre erste Nacht in den Bäumen ist. Und lass die Wildtiere weg. Mach es realistisch und lass die Wildtiere jede Nacht weg.
Wenn das nicht hilft... dann sind deine Abenteuerer vielleicht mehr mit unseren fernen Verwandten verwandt als mit Menschen, und dann lass sie dort schlafen, wo sie sich zu Hause fühlen.  :D ;) 
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Offline KWÜTEG GRÄÜWÖLF

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #72 am: 27.06.2008 | 20:04 »
Desweiteren ist der weit effektivere Schutz vor wilden Tieren das Feuer und nicht die Flucht in die Baumkronen.

Naja, meine Exfreundin musste sich im Pfälzerwald mal vor einer gereizten Wildsau in Sicherheit bringen ( warum musste sie auch die Frischlinge knuddeln wollen ), da war ein Baum tatsächlich die Lösung. Übernachten musste sie aber dadrin nicht, die Bache hat ein paar Minuten frustriert am Baum gestanden und hat sich dann verkrümelt.

Ich fand das Ganze übrigens kein bisschen Lo-Powered oder langweilig , und sie auch nicht  ;D...
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Offline Beral

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #73 am: 27.06.2008 | 22:36 »
Naja, meine Exfreundin musste sich im Pfälzerwald mal vor einer gereizten Wildsau in Sicherheit bringen ( warum musste sie auch die Frischlinge knuddeln wollen ), da war ein Baum tatsächlich die Lösung. Übernachten musste sie aber dadrin nicht, die Bache hat ein paar Minuten frustriert am Baum gestanden und hat sich dann verkrümelt.
In der Tat, allerdings fällt dein Beispiel in die Kategorie "Über Bärin mit Jungtieren gestolpert", für das ich ebenfalls eine schnelle Flucht als Lösungsmöglichkeit vorgeschlagen habe. Was den nächtlichen Schutz vor Tieren angeht, erscheint mir Feuer weiterhin als die deutlich effektivere Methode.

Finde übrigens die Idee, Frischlinge im Wald zu knuddeln, statt bei ihrem Anblick sofort das Weite zu suchen, sehr originell. ^^
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Offline Tequila

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Re: Auf Bäumen übernachten
« Antwort #74 am: 27.06.2008 | 23:03 »
Ich gebe mal zu bedenken, das ein offenes Feuer zwar wilde Tiere vertreibt, aber Räuber, Orks etc. pp. magisch anzieht...

In unserer Welt eher selten, in eine Fantasywelt hingegen eher Standard!